Humanistische und vernakulare Kulturen der aemulatio in Text und Bild (1450–1620)

Humanistische und vernakulare Kulturen der aemulatio in Text und Bild (1450–1620)

Organisatoren
Sonderforschungsbereich 573 "Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit", Teilprojekte: Auctoritas und imitatio veterum (A3) und Formen und Funktionen des Bildes in der Frühen Neuzeit – novità: Verwandlung des Alten – Hervorbringung des Neuen (B2), Ludwig-Maximilians-Universität München
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.04.2010 - 17.04.2010
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Von
Doris H. Lehmann, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Kunstgeschichte und Archäologie

Aemulatio, so formulierte es Barbara Mahlmann-Bauer, bedeutet als rhetorischer und dichtungstheoretischer Terminus das Wetteifern mit einem stilistischen oder poetischen Vorbild, in der Absicht, es zu erreichen oder zu übertreffen.1 Methodischen Gewinn versprach der Ansatz, den Begriff im Rahmen einer internationalen dreitägigen Tagung interdisziplinär zu untersuchen. Initiatoren der Veranstaltung waren das germanistische Projekt Auctoritas und imitatio veterum (Gruppe Ambivalenzen gelehrter Diskurse; Projektführung Jan-Dirk Müller) und das kunsthistorische Projekt Formen und Funktionen des Bildes in der Frühen Neuzeit – novità: Verwandlung des Alten – Hervorbringung des Neuen (Gruppe Ordnungen des Wissens; Projektführung Ulrich Pfisterer, Frank Büttner). Als Bestandteile des an der Ludwig-Maximilians-Universität München angesiedelten Sonderforschungsbereichs 573 Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit untersuchen sie in dessen dritter Förderphase Konstitutionsbedingungen und Basisstrukturen der Frühen Neuzeit. Im Rahmen der Tagung wurde die Relevanz der aemulatio für Neuerfindungen auf visueller und thematischer Ebene behandelt und in seiner Bedeutung für das Verhältnis zur Tradition diskutiert.

Gemeinsam sollten, ausgehend von Lorenzo Vallas 1455 formulierter Würdigung des Wettstreits als Movens allen kulturellen Fortschritts, die Kulturen der aemulatio für den Zeitraum von circa 1450 bis 1620 möglichst umfassend erforscht werden. Das Exposé zur Veranstaltung zitierte hierfür den Humanisten: „[…] was jemand bei einem anderen als herausragend erkannt hat, das versucht er selbst nachzuahmen, dem gleichzukommen und es zu übertreffen [imitari, aemulari, superare].“2 Ziel der Veranstalter war es, den Definitionsbereich der aemulatio zu diskutieren und auszuweiten sowie die Erzeugnisse bzw. praktischen Ergebnisse aemulativen Wetteiferns in den Blick zu nehmen. Die Vorträge repräsentierten unterschiedliche Facetten des Wettstreits, vom Sprachenstreit über kulturelle und topographische Grenzen bis hin zu Künstlerkonkurrenzen (auch mit nicht erhaltenen antiken Vorbildern): Die Vielfalt der Gegenstände bedingte eine entsprechende Bandbreite methodischer Ansätze und Lesarten und unterschiedliche Gewichtungen theoretischer und praxisbezogener Deutungen.

Bereits das Exposé zur Tagung zeugte von einem besonderen Interesse für den Bereich der gewollten Überbietung und damit die Grenzüberschreitung zur superatio, die verfolgten Fragestellungen zielten – in deutlicher Abgrenzung zur imitatio – auf die Profilschärfung durch die Demonstration von Überlegenheit. Eine besondere Stärke der Tagung war die bewusste Frage nach dem Stellenwert der aemulatio in verschiedenen produktions- und rezeptionsästhetischen Diskursen, gepaart mit der Unterscheidung von Theorie und Pragmatik der aemulatio. Die Tagungsteilnehmer problematisierten: „Was passiert, wenn der Wettstreit nicht innerhalb von Medien, Sprachen, Gattungen, Stilen sowie geographischen Bereichen stattfindet, sondern diese Grenzen überschreitet?“

Das 18 Beiträge umfassende Programm bot jeweils einen germanistischen und einen kunsthistorischen Schwerpunkt. Textwissenschaftlich wurde die nachreformatorische volkssprachliche Literatur nach circa 1520 fokussiert, kunsthistorisch stand die bildende Renaissance-Kunst der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Mittelpunkt.3 Unter wechselnder Moderation wurde jedem Beitrag eigene Diskussionszeit zur Klärung inhaltlicher und methodischer Fragen eingeräumt. Das Plenum erwies sich als außerordentlich fruchtbar, nicht zuletzt weil auch Barbara Mahlmann-Bauer (Universität Bern) diesem als Gast angehörte. Die großzügig gestalteten Pausen boten Raum zu weiterführenden Diskussionen, was von den Tagungsteilnehmern ausgiebig genutzt wurde.

JAN-DIRK MÜLLER (München) und ULRICH PFISTERER (München) eröffneten die Tagung, indem sie die Bedeutung von aemulatio als Invektivkraft erörterten, Grenzziehungen problematisierten und darauf verwiesen, dass zu dem umfassenden Phänomen aemulatio systematische Untersuchungen fehlen. Müller beschrieb aemulatio als Versuch, normative Muster zu überbieten. Er warf die Frage auf, inwiefern durch sie eine Erneuerung möglich sei, und des weiteren, ob oder inwiefern es einen Unterschied macht, ob ein oder mehrere Vorbilder verarbeitet werden. Hinsichtlich der praktischen Entwicklungsstrukturen von insbesondere volkssprachlicher Literatur der Frühen Neuzeit verwies er auf die Relevanz der aemulatio als rhetorischem, an Antike und Humanismus geschultem Prinzip.

ULRICH PFISTERERs Eingangsworte erforschten den Sinn und Unsinn von Wettstreit und führten Müllers Gedankengänge weiter. Er verwies auf Heraklits Diktum vom Streit als Vater aller Dinge und widmete sich der Frage nach einem „nachvollziehbaren Fortschritt“ in den Bildkünsten. Er betonte, dass Vallas Denkmodell als produktive Folge aemulativer Handlungen nicht allein Veränderungen konstatiere, sondern hieran auch programmatisch den Fortschrittsgedanken knüpfe. Kritisch beurteilte der Gastgeber die von Valla behauptete Superorität der Gegenwart (d.i. die frühneuzeitliche Malerei) über die verlorene Malerei der Alten (aemulatio veterum). Pfisterer lag es daran zu erforschen, wie im untersuchten Zeitraum der Vergleich mit einem verlorenen Vorbild funktionierte. Des Weiteren thematisierte er die Besonderheit, dass aemulatio unterschiedlichen Gattungen offen steht und somit den Wettstreit in Text und Bild gleichermaßen ermöglicht.

In den Beiträgen wurden bezüglich der Auseinandersetzung mit alten Vorbildern (des deutschen, lateinischen und griechischen Altertums) wie auch für die mit den Zeitgenossen (europäischer Renaissance-Humanismus) keine systematischen Unterscheidungen vorgenommen; in den Diskussionen wurde dennoch stets verdeutlicht, dass eine aemulatio veterum unter anderen Vorzeichen steht als eine aemulatio modernorum. Ausnehmend wurde die aemulative Dynamik thematisiert und die praktischen Unterschiede zwischen den Regeln und der Praxis des Wettstreits diskutiert. Die germanistischen Vorträge von ANNA KATHRIN-BLEULER (München), SYLVIA BROCKSTIEGER (Tübingen), JAN HON (München) und HENRIKE SCHAFFERT (München) stellten Texte vor, die verfasst worden waren, um selbst vorbildhaft zu werden. Jan-Dirk Müller lenkte die folgenden Diskussionen, indem er von Beginn an Einordnungsprobleme auf die Frage nach dem Maßstab der Überbietungen zuspitzte. Schaffert ergänzte diesen Gedanken, indem sie die Diskrepanz zwischen Absicht bzw. Anspruch und Leistung problematisierte und die Frage aufwarf, ob der Wille zur aemulatio genüge, um dieselbe zu konstatieren, oder ob dieser Gegenstandsbereich abgegrenzt und der imitatio zugeordnet werden solle. Hierauf wurde die Abgrenzung zwischen aemulatio und superatio diskutiert, wobei für die aemulatio der Aspekt des „Anschluss findens“ betont wurde. ERIC ACHERMANN vertiefte die Auseinandersetzung mit aus Überbietungsgesten gegenüber mehreren Vorbildern resultierenden methodischen Problemen und betonte den Aspekt, dass aemulatio als Anspruch in sich Quantität und Qualität vereine.

Kontrovers diskutiert wurde die von KAI BREMER (Giessen) vorgeschlagene Verwendung der Formulierung potentielle aemulatio. Für die potentielle aemulatio wurde dahingehend argumentiert, dass in den meisten der überlieferten Fälle das Wetteifern als solches nicht explizit formuliert werde, und damit das Werk unterschiedlichen Deutungen offen stehe. Gegen eine Verwendung der Formulierung potentielle aemulatio hingegen spräche, dass eine aemulatio allein ihrer Definition gemäß funktioniere, wenn sie im Sinne des beabsichtigten Wettstreits erkenn- und lesbar vorgetragen werde: zielt doch die aemulatio auf die Anerkennung durch das Vorbild oder Dritte. Diesbezüglich wies Bremer selbst darauf hin, dass im Kontext der aemulatio auch die angrenzende Gefahr des Hochmuts verhandelt werden müsse.

Nach den Vorträgen von SEMJON A. DREILING (München) und WILHELM KÜHLMANN (Heidelberg) wurde ebenfalls kontrovers diskutiert, ob bzw. inwiefern für den zeitgenössischen Rezipienten parodistische Beiträge als aemulatio gelten konnten: Wie im Wettstreit zwischen Apoll und Marsyas, den der unkultivierte Wettstreiter verlor (und aus Gründen des decorums auch nicht gewinnen durfte), stellt sich hier die Frage, ob zur aemulatio nicht auch der Aspekt des ernst gemeinten Wettstreits gehört. So merkte CLAUDIA MÄRTL (München) an, dass die erfolgreichere und repräsentativere Aufweichung der Grenzen zugunsten der Volkssprachen über die Praxis der „rhetorischen Hochkunst“ und kaum über in Mundart verfassten Schwänken erfolgt sein dürfte. Sie regte zudem an, in weiterführende Überlegungen die Gegner (des Redners) als relevante Größe einzubeziehen; mit diesem Beitrag stieß sie auf allgemeine Zustimmung.

In der folgenden Diskussion, an der BARBARA MAHLMANN-BAUER (Bern) wesentlichen Anteil hatte, wurde argumentiert, dass aemulatives Denken darauf abziele, Maßstäbe zu setzen. Im Umkehrschluss hieße dies, dass wer nicht aemulativ sei bzw. handele, sich unterordne bzw. subordiniert werde, und wer nicht signalisiere, dass er mithalten wolle, nicht wahrgenommen werde. In diesem Zusammenhang wies Bremer darauf hin, dass Nobilitätsvorstellungen an Normen gebunden seien und der Wille aufzusteigen damit verbunden sei, Risiken einzugehen. Des weiteren wurde die Bedeutung der Bescheidenheit ebenso problematisiert wie aemulatio als (rhetorischer) Leistungsbestandteil der virtus. Ulrich Pfisterer schloss die Diskussionsrunde, indem er noch einmal die Pluralität der untersuchten Aspekte in den Vordergrund stellte und explizit kein Resümee zog. Er regte einen auf die Ergebnisse der Tagung aufbauenden weiteren Workshop an sowie die Publikation eines Bandes zum Thema. Letzterer soll noch in diesem Jahr im Verlag De Gruyter erscheinen und den Titel tragen: „Aemulatio. Kulturen des Wettstreits in Text und Bild (1450–1620)“.

Die Überhöhung von Meistern oder Meisterwerken durch den Topos des „Unübertrefflichen“ stellt für Künstler jeder Generation theoretisch und praktisch eine Herausforderung dar. Für diese Problematik schärfte die Tagung das Bewusstsein. Als Leitmotiv der Tagung blieb die methodisch unscharfe Grenzziehung zwischen dem Bereich der aemulatio, dem der geringer geschätzten imitatio und den darüber hinausgehenden Formen des Wettstreits (wie Paragone und Querelle) bis hin zur Überbietung (superatio) präsent. Für eine nähere Spezifizierung wäre es von Vorteil, künftig auch begrifflich transparenter zwischen verschiedenen Formen der aemulatio zu unterscheiden und hinsichtlich der Rezeption eine auf Zeitgenossen bezogene aemulatio modernorum im Gegensatz zu einer auf verstorbene Meister ausgerichtete aemulatio veterum zu prüfen. Inhalt und Anspruch eines Werkes hängen wesentlich davon ab, ob ein Künstler den Wettstreit mit einem lebenden oder einem verstorbenen Meister sucht; folglich ist der Wettstreit zum Movens aller kulturellen Veränderungen auch nur im Zuge einer möglichst umfassenden Berücksichtigung seiner spezifischen Parameter angemessen zu beurteilen. Erfolgreiche aemulatio zielt auf Wahrnehmung, womit sich in der Konsequenz auch die Empfindlichkeit von Künstlern erklärt, deren Wettbewerbsbestrebung vom lebenden Vorbild ignoriert wird, da damit auch der künstlerisch oder literarisch zum Ausdruck gebrachte Wunsch nach Anerkennung vom Wunschgegner negiert wird.4 Für die Behandlung der Frage nach der Intention/Motivation des Künstlers sollte aus Sicht der Verfasserin methodisch auch an die Erforschung von Fälschungen angeknüpft werden, da hier ebenfalls die Absicht des Künstlers für die Einordnung zwingend zu hinterfragen ist.

Des Weiteren zeigen die behandelten Beispiele zur Erforschung von aemulatio die Notwendigkeit auf, im Zuge der Kopienkritik das Verhältnis zum Vorbild so genau wie möglich bezüglich der Gemeinsamkeiten und der Abweichungen zu bestimmen und auch konkret zu benennen. Entsprechend wären zur Ausdifferenzierung verschiedener Ebenen der aemulativen Bezugnahmen im jeweiligen Einzelfall die unterschiedlichen relevanten Parameter zu definieren: Vergleichbar dem Verhältnis von Kopie zu Original sind Aspekte zu Autoren, Motiven, Medien, gegebenenfalls epochale Unterscheidungen in den Blick zu nehmen und die den impliziten Absichten entsprechenden unterschiedlichen aemulatio-Begriffe zu etablieren und anzuwenden. Mit entsprechender Sorgfalt in der Anwendung und Einordnung des Begriffs ließe sich so eine methodische Schärfung erreichen.

Es wurde im Verlaufe der Tagung wiederholt kontrovers diskutiert, inwieweit eine Ausweitung des aemulatio-Begriffs zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll und praktikabel ist. Wie Pfisterer zu Beginn der Tagung ausführte, fehlen systematische Untersuchungen zum Thema, was bedeutet, dass wichtige Grundlagen – auch nach der Tagung – noch nicht geschaffen sind. Es zeigte sich, dass in der Anwendung des Begriffs an sich ohnehin weiter Vorsicht geboten ist, auch innerhalb der bislang definierten Grenzen; jenseits derselben muss dieser verstärkt erklärungsbedürftig bleiben, was angesichts des ohnehin komplexen Diskurses aus Sicht der Verfasserin nicht wünschenswert sein kann. Wie weit sich der Definitionsbereich eines Begriffs wie eben jener der aemulatio ausweiten (und ausreizen) lässt, ohne dass seine Verwendung zur entgrenzten Beliebigkeit verführt, ist unklar. Vermieden werden sollten allerdings zwangsläufig generierte methodische Probleme, die aus der steten Erweiterung der Grenzen resultieren würden. Ohne grundlegende Klärungen und Definitionen der rhetorischen und kunsttheoretischen Grenzen kann die Anwendung von neu geschöpften Begriffen wie subversive aemulatio nur problembehaftet und erklärungsbedürftig erfolgen. Aussichtsreicher ist es, aemulatio als Erneuerungsprinzip zu begreifen und damit als ein gegenwärtiges Konzept zur Aktualisierung eines seit der Antike fortgeschriebenen Ideals angemessen zu verorten.5

Sinnvoll erscheint es ferner, den Anregungen von Barbara Mahlmann-Bauer zu folgen und Länder- sowie Gattungs- und Mediengrenzen stärker zu problematisieren. Die Vorträge und ihre Diskussionen stellten immer wieder heraus, wie variabel der Begriff aemulatio eingesetzt wird, ohne dass aus diesen vielfältigen Leseweisen ein konziser methodischer Mehrwert entstünde. Das hierin aufscheinende Desiderat nach stringenten Definitionen und prägnanten Einordnungen bietet die Möglichkeit zur ertragreichen Schärfung des Gegenstandsbereichs der aemulatio. Dass zu der dringend notwendigen Systematik der angekündigte Tagungsband einen wichtigen Beitrag leisten wird, darf angesichts der erbrachten Vorleistung erwartet werden.

Konferenzübersicht:

Jan-Dirk Müller und Ulrich Pfisterer (Ludwig-Maximilians-Universität München): Eröffnung und Einführung

Anna Kathrin Bleuler (Ludwig-Maximilians-Universität München): „Aemulatio modernorum. Deutschsprachige Humanismus-Rezeption am Heidelberger Hof zur Zeit Kurfürst Friedrichs II. (1544–1556)“

Sylvia Brockstieger (Eberhard Karls Universität Tübingen) und Jan Hon (Ludwig-Maximilians-Universität München): „Figuren der aemulatio im deutschsprachigen Roman des 16. Jahrhunderts“

Henrike Schaffert (Ludwig-Maximilians-Universität München): „›Nicht weniger / sondern ja gleich so wol / wo nicht höher‹ – Der Amadisroman als stilistisch-ästhetisches Modell“

Kai Bremer (Justus-Liebig-Universität Giessen): „Zum Verhältnis von Sixt Bircks deutscher Judith-Dramatisierung und Cranachs Holofernes-Gemälde im Kontext des Augsburger Reichstags 1530“

Tobias Bulang (Ludwig-Maximilians-Universität München): „Überbietungstechniken, Selbstautorisierung und Legitimationsstrategien in Text und Bild. Die Bücher des Leonhard Thurneysser zum Thurn“

Jörg Robert (Julius-Maximilians-Universität Würzburg): „Duriger Albertus Coum qui vincit Apellem – aemulatio und Paragone im Umkreis Dürers“

Klaus Krüger (Freie Universität Berlin): „Kampf ums Bild. Überbietungsästhetik und künstlerische Selbstautorisierung um 1600“ (krankheitsbedingt ausgefallen)

Semjon A. Dreiling (Ludwig-Maximilians-Universität München): „Bildverfahren subversiver aemulatio im mythologischen Bild um 1550“

Wilhelm Kühlmann (Universität Heidelberg): „Deutsche Schwänke in lateinischer Jesuitenlyrik: zwischen Adaption, Integration und Revokation“

Rebecca Zorach (The University of Chicago): „Triangular Passions and the Aemulatio of Point of View“

Stephen J. Campbell (Johns Hopkins University): „Bronzino: Aemulatio and Love“

Larry Silver (Penn. University of Pennsylvania): „Hendrik Goltzius Translates the Renaissance“

Fabian Jonietz (Ludwig-Maximilians-Universität München): „›… rubando al tempo il tempo …‹ – Die Kategorie ›labor‹ im künstlerischen Agon des Cinquecento“

Nils Büttner (Kunstakademie Stuttgart): „›Con tanta gloria contra le pretensioni di tutti li primi pittori‹: Rubens im Wettstreit“

Claudia Märtl (Ludwig-Maximilians-Universität München): „Actio und aemulatio. Von der Wirklichkeit der Rede an der Kurie des 15. Jahrhunderts“

Eric Achermann (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): „Aemulatio und die frühneuzeitliche Zeremonialwissenschaft“

Claudius Sittig (Universität Osnabrück): „Adelige aemulatio – Turnier und Text um 1600“

Martin Schmeisser (Ludwig-Maximilians-Universität München): „Aemulatio im Menschenwürdediskurs des Humanismus: Giannozzo Manetti und Fernán Pérez de Oliva“

Anmerkungen:
1 Barbara Bauer: Art. „Aemulatio“, in: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Bd. 1, Tübingen 1992, S. 141–187.
2 Jan-Dirk Müller, Frank Büttner, Ulrich Pfisterer, Humanistische und vernakulare Kulturen der aemulatio in Text und Bild (1450–1620). Exposé, <http://www.sfb-frueheneuzeit.uni-muenchen.de/archiv/2010/a3b2april10.html> (18.04.2010).
3 Abstracts zu allen gehaltenen Vorträgen beinhaltet der Tagungsbericht des SFB. Jonietz, Fabian / Schaffert, Henrike: Humanistische und vernakulare Kulturen der aemulatio in Text und Bild (1450–1620), in: Sonderforschungsbereich 573. Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit. 15.–17. Jahrhundert, Mitteilungen 2/2010, S. 52–56.
4 Zur einseitigen Konkurrenz vgl. Renate Prochno, Konkurrenz und ihre Gesichter in der Kunst. Wettbewerb, Kreativität und ihre Wirkungen, Berlin 2006, S. 127–153.
5 „Das Prinzip der aemulatio jedoch zielte auf die Gegenwart, intendierte Aktualisierung, Anwendung und Fortentwicklung der Anregungen der Antike.“ Dieter Mertens, Deutscher Renaissance-Humanismus, in: Humanismus in Europa, hrsg. v. d. Stiftung „Humanismus heute“ des Landes Baden-Württemberg, Heidelberg 1998, S. 187–210, hier S. 190.


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