Geteilte Regionen – geteilte Geschichtskultur(en)?

Geteilte Regionen – geteilte Geschichtskultur(en)?

Organisatoren
Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität; Książnica Cieszyńska (Teschener Bibliothek); Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa; Institut für Europäische Geschichte, TU Chemnitz; Nordost-Institut, Universität Hamburg
Ort
Český Těšín/Teschen/Cieszyn
Land
Czech Republic
Vom - Bis
03.03.2011 - 05.03.2011
Url der Konferenzwebsite
Von
Juliane Tomann, Institut für angewandte Geschichte, Frankfurt an der Oder

Dass ein mit Bedacht gewählter Veranstaltungsort maßgeblich zum Erfolg einer Tagung beitragen kann, stellte die Konferenz „Geteilte Regionen – geteilte Geschichtskultur(en)?“ vom 3. bis 5. März 2011 in der polnisch-tschechischen Doppelstadt Cieszyn/Český Těšín eindrücklich unter Beweis. Anhand der Stadt an der Olsa ließen sich die zentralen Fragestellungen der international besetzten Tagung nach den Auswirkungen der Teilung historischer Regionen auf die Geschichtskonstruktionen und Erinnerungskulturen beiderseits der neuen Grenze in bemerkenswerter Weise nachvollziehen. Für Anschaulichkeit sorgten neben den Vorträgen der ReferentInnen zwei auf das Tagungsprogramm abgestimmte Stadtspaziergänge - durch die polnische und tschechische Stadthälfte. Während der geführten Stadterkundungen konnten sich die TeilnehmerInnen mit den Leitfragen der Tagung zu alltagsgeschichtlichen Wahrnehmungen und Auswirkungen von Geschichtskultur in geteilten Regionen auseinandersetzen, aber auch städtische Initiativen kennenlernen, die vor Ort Wege zur symbolischen Überwindung von Grenzen aufzeigen.

Neben dem Ausgangspunkt Teschen/Cieszyn/Český Těšín gab die Tagung mit einer Fülle von Fallbeispielen einen vielgestaltigen Einblick in die Spezifika von geteilten Regionen, die sich geographisch von der deutsch-dänischen bis zur ungarisch-rumänischen Grenze erstreckten. Die zeitliche und territoriale Disparität der Einzelbeispiele wurde von den erkenntnisleitenden Fragen nach dem Konstruktcharakter von Geschichte, kulturellen Mustern ihrer Deutung sowie Institutionen und Medien, die diese beeinflussten, zusammengehalten. Ein konsequent interdisziplinärer Ansatz und die Heranziehung vielfältiger textueller, medialer und visueller Quellengattungen sollten einen neuen Blick auf die Phänomene Grenze und geteilte Regionen ermöglichen.

Organisiert wurde die Tagung vom Europäischen Netzwerk Erinnerung und Solidarität in Zusammenarbeit mit der Książnica Cieszyńska (Teschener Bibliothek), dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, dem Institut für Europäische Geschichte der TU Chemnitz und dem Nordost-Institut an der Universität Hamburg.

Die erste Sektion widmete sich dem Mikrokosmos der Stadt Teschen/Cieszyn/Český Těšín als Beispiel einer Grenzregion, deren Gestalt sich im Nachgang des Ersten Weltkrieges formte. Die im Jahr 1920 in Folge des Einmarsches tschechischer Truppen erfolgte Aufteilung der vormals habsburgischen Stadt in einen polnischen und einen tschechischen Teil besteht bis auf einen kurzen Zeitabschnitt zwischen 1938 und 1945 bis heute. Auf tschechischer Seite verblieb eine größere polnischsprachige Minderheit; die Revision der Grenze wurde von Polen nicht nur einmal gefordert und 1938 zumindest kurzfristig auch vollzogen. Diese historischen Zusammenhänge reflektierend, bezeichnete KRZYSZTOF NOWAK (Cieszyn) die Region in seinem Referat als eines der konfliktreichsten Grenzgebiete Ostmitteleuropas. Überzeugend legte er dar, wie Geschichte in der nationalistisch aufgeladenen Auseinandersetzung politisch instrumentalisiert wurde und die polnische und tschechische Regionalgeschichtsschreibung im Interesse der eigenen Nation darauf bedacht blieb, die notwendigen Argumente zu liefern, um die eine oder die andere Seite von den „historischen Rechten“ auf das Gebiet zu überzeugen. Einen ähnlichen Aspekt griff JANUSZ SPYRA (Cieszyn/Częstochowa) in seinen Ausführungen über geteilte Gesellschaften und die daraus resultierenden geteilten historischen Identitäten auf. Dafür identifizierte er Akteursgruppen, die an der Konstruktion der Vergangenheit über Teschen und das Teschener Schlesien beteiligt waren. Als charakteristisch für die Region arbeitete Spyra die Gegensatzpaare elitäre Geschichtsschreibung und volkstümliche Kommemorationen sowie dominierende (deutsche) und „unterdrückte“ (polnische und tschechische) Geschichtsschreibungen heraus.

Der Frage nach der Identität der polnischen Minderheit im tschechischen Teil der Stadt, die seit der Reformation im Gegensatz zum Großteil ihrer polnische Landsleute Protestanten sind, ging JOZEF SZYMECZEK (Cieszyn) nach. Dabei arbeitete er besonders die Differenzen zwischen den polnischen und tschechischen Protestanten heraus, die sich auf unterschiedliche Glaubensbekenntnisse berufen. Die angestrebte Tschechisierung der polnischen Minderheit in der Zwischenkriegszeit griff GRZEGORZ GĄSIOR (Cieszyn) in seinem Vortrag auf. Am Beispiel der Schlesischen Volksbildungsanstalt machte er die Strategien des Tschechoslowakischen Staates deutlich, die polnische Minderheit mit wirtschaftlichem Druck, gezielter Schulpolitik aber auch Schikanierungen zur Assimilierung an die tschechische Mehrheitsgesellschaft zu bewegen.

In der ersten Sektion ist das Referat von JAN KAJFOSZ (Cieszyn) besonders hervorzuheben. Als Anthropologe vertrat er im Unterschied zu seinen Mitdiskutanten keine chronologische Herangehensweise an Geschichte sondern blickte auf die historische Praxis und fragte nach den „Umständen oder Bedingtheiten der Produktion von Vergangenheitsbildern und des gemeinschaftlichen Umgangs mit ihnen“. Sein Interesse galt den narrativen und symbolischen Bildern, die über die Vergangenheit in der lokalen Gegenwart von Cieszyn und Český Těšín verhandelt werden. Er argumentierte, dass gerade in Grenzgebieten die Identität stiftenden nationalen Großerzählungen noch sehr präsent seien, da sie die Aufgabe erfüllten, das Eigene vom Fremden sinnvoll zu trennen. Auf diese Weise werde die Grenzziehung von 1920 vor allem in populären Narrationen naturalisiert und der Zustand vor 1920 dem Vergessen preisgegeben.

Unter dem Titel „Regionen im Vergleich“ hob die zweite Sektion den vorher auf Teschen eng geführten Blick in drei Teilen auf eine europäische Perspektive. Die Suche nach Vergleichsmomenten der Konstruktion von Geschichte sowie den Strategien im Umgang mit Vergangenheit zwischen den Einzelbeispielen bildeten den analytischen Rahmen der Sektion.

Im ersten Teil verdeutlichte TOBIAS WEGER (Oldenburg) anhand der „Großfriesischen Bewegung“ der 1920er und 1930er Jahre den Versuch der Konstruktion einer gemeinsamen friesischen Identität im Grenzgebiet zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark. Mit der „Erfindung“ Elsaß-Lothringens und den Strategien der historiographischen Legitimierung beschäftigte sich das Referat von ANSBERT BAUMANN (Tübingen/Nancy). Baumann ging besonders auf die Rolle der Historiker bei der Konstruktion der Grenzregion nach der Angliederung an das Deutsche Kaiserreich 1871 ein und stellte die These auf, dass Elsaß-Lothringen zum „Kampfgebiet“ unterschiedlich konnotierter Nationsbegriffe zwischen Deutschland und Frankreich wurde. Vom 19. Jahrhundert wechselte ANDREA BRAIT (Wien) mit ihrem Referat in die Zeitgeschichte und ging auf die Veränderung der österreichischen Identität nach der europa- und weltpolitischen Zäsur des Jahres 1989 ein. Aus einer Analyse gegenwärtiger österreichischer Ausstellungen und transnationaler Initiativen zog sie den Schluss, dass trotz eines Anstieges transnationaler Kommunikation auf verschiedenen Ebenen die Ausbildung transnationaler Identitäten in Österreich zu Beginn des 21. Jahrhundert noch aussteht.

Im zweiten Teil der Sektion legte KONRAD GÜNDISCH (Oldenburg) anhand der zwischen Ungarn und Rumänien umstrittenen Regionen Banat und Siebenbürgen die differierenden bis gegensätzlichen Geschichtskonstruktionen der dort versammelten, ethnisch, konfessionell, sozial und kulturell unterschiedlichen Gruppen dar und machte ihre Auswirkungen auf die Geschichtsschreibung über die Region deutlich. Bei der bewussten Konstruktion von Vergangenheit setzten sowohl Rumänen als auch Ungarn auf das Argument der Anciennität, das den Nachweis einer möglichst früh belegbaren Präsenz des eigenen Volks führe. Anschließend führte JERZY ROSZKOWSKI (Zakopane) in die wechselhafte Geschichte der heute zwischen der Slowakei und Polen geteilten Regionen Zips und Orawa ein. JOANNA JANUSZEWSKA-JURKIEWICZ (Katowice) erläuterte abschließend die schwierige Gemengelage im polnisch-litauisch-weißrussischen Konflikt um die Zugehörigkeit der Region Wilna nach dem Ersten Weltkrieg und stellte deren Einfluss auf die polnische, litauische und weißrussische Historiographie der Zwischenkriegszeit dar.

Im letzten Teil der Sektion lenkte MILOŠ ŘEZNIK (Chemnitz) die Aufmerksamkeit auf Kaschubien, eine Region an der Ostseeküste um die Stadt Danzig/Gdansk gelegen. Der Fokus der Ausführungen lag auf der kaschubischen Geschichtskultur der Zwischenkriegszeit, als diese Gebiete zum Polnischen Staat gehörten. Řeznik konnte zeigen, wie in der Zwischenkriegszeit eine kaschubische Geschichtspolitik initiiert wurde, in deren Zentrum die Erinnerung an die mittelalterlichen Pommern-Herzöge Swietopelk II. und Mestwin II. stand. Am Beispiel des in den 1920er und 1930er Jahren aktiven kaschubischen Schriftstellers Aleksander Majkowski wurde exemplarisch gezeigt, wie in der Rezeption der mittelalterlichen Herrscher auf die damalige Lage der Kaschuben im polnischen Staat reagiert wurde.

Den analytischen Rahmen für die dritte Sektion bildeten die Medialisierungs- und Vermittlungsstrategien von Geschichtskulturen. Als erstes Beispiel diente die wohl bekannteste geteilte Stadt des 20. Jahrhunderts und der Umgang mit den Feierlichkeiten zum 750. Stadtjubiläum im Ost- und Westteil Berlins im Jahr 1987, den BURKHARD OLSCHOWSKY (Warszawa) vorstellte. Sollte das Staatsfest im Ostteil der Stadt die Überlegenheit des Sozialismus und den Anspruch, Ost-Berlin als integralen Bestandteil der DDR zu etablieren, demonstrieren, setzte man im Westen in bewusster Abgrenzung zu den nationalsozialistischen Manifestationen der 700-Jahr Feierlichkeiten 1937 auf ein dezentrales Konzept, das die Stadt und ihre Einwohner über die Grenze hinweg enger zueinander bringen sollte. Die Rolle von Denkmälern bei der Etablierung von Geschichtskultur(en) stand im Mittelpunkt zweier weiterer Referate der Sektion. Auf die Konstruktion kollektiver Gedächtnisse im Spannungsfeld ethnisch konstruierter Diskurse gingen ANDREA POKLUDOVÁ und PAVEL KLADIWA (beide Ostrava) am Beispiel von Denkmälern für Kaiser Joseph II (1765-1790) in den böhmischen Ländern ein. Sie arbeiteten heraus, wie das Bild des Volkskaisers seitens der deutschen Bevölkerung in Nordböhmen durch das Aufstellen von Kaiser-Joseph-Statuen zum Bild des Kaisers des deutschen Volkes vereinnahmt und in seiner Bedeutung verengt wurde. RYSZARD KACZMAREK (Katowice) zeigte anhand der Denkmäler für die schlesischen Aufstände in der nach dem Ersten Weltkrieg in Polen neu gegründeten Woiwodschaft Schlesien (1922 -1939) verschiedene Etappen des Umgangs mit dem Aufstandsgeschehen. Dafür traf er eine zeitliche Differenzierung der Rolle der Aufstandsdenkmäler in eine anfänglich erinnernde (bis 1926), später politisch aufgeladene und konflikthafte (Ende der 1920er- Anfang der 1930er-Jahre) sowie letztlich heroisierende Phase (1935-1939). Die Konfliktlinien des deutsch-dänischen Verhältnisses machte FLORIAN GRESSHAKE (Kassel) anhand von Diskursen und Kontroversen um das materielle Kulturerbe an der deutsch-dänischen Grenze deutlich. Er legte dar, wie das baukulturelle Erbe nach der Teilung der Region Schleswig im Jahr 1920 zum Bestandteil eines kulturellen Grenzkampfes wurde, bei dem Gemeinsamkeiten (beispielsweise das am Heimatschutzstil orientierte Architekturideal) zugunsten eines vermeintlich deutschen bzw. dänischen Charakters der Region in den Hintergrund gedrängt wurden.

Die vierte Sektion versammelte kürzere Präsentationen, die anlaufende Projekte und Forschungsvorhaben vorstellten. Zum Auftakt präsentierten JULIANE TOMANN und MAGDALENA ABRAHAM-DIEFENBACH (Frankfurt an der Oder) den theoretischen Ansatz der Angewandten Geschichte, der sich aus der praxisorientierten Projektarbeit des Instituts für angewandte Geschichte an der deutsch-polnischen Grenze entwickelt hat. Anschließend stellte SEBASTIAN WEMHOFF (Münster) sein Dissertationsprojekt zur Geschichtskultur in Straßburg zwischen 1871 und 1945 vor und fragte danach, wie sich diese über die historischen Brüche hinweg verändert hat und ob es sich in der Tat um eine „geteilte“ Geschichtskultur handelt. FELICITAS SOEHNER (Stuttgart) berichtete von ihrem Dissertationsvorhaben, in dem sie die Besonderheiten und den Wandel von Identitäten in der von ethnischer und kultureller Vielfalt geprägten Region Oberschlesien nach 1989 erforscht. Oberschlesien war auch das Thema von ANDRZEJ MICHALCZYK (Bochum), der ein Forschungsvorhaben vorstellte, das in mikrohistorischer Perspektive die Durchsetzungskraft von Modernisierungsprozessen auf lokaler Ebene und im Alltagsleben für den oberschlesischen Raum zwischen 1890 und 1960 analysieren wird. Am Ende der Sektion stand noch einmal die Teschener Grenzregion im Blickpunkt. ANDRZEJ KASPEREK (Cieszyn) stellte die Ergebnisse einer soziologischen Untersuchung zum Verhältnis zwischen Polen und Tschechen in Cieszyn und Český Těšín vor, bei der auf Grundlage der Auswertung von beiderseits der Grenze empirisch erhobenem Material unter anderem nach der Qualität des Zusammenlebens zwischen Polen und Tschechen gefragt wurde.

Die Tagung hat ein vorrangig ostmitteleuropäisches Panorama von Grenzregionen veranschaulicht, das zu Vergleichen und zur Suche nach Parallelen anregte – beispielsweise in Bezug auf die Strategien zur Konstruktion von Geschichtsbildern bzw. Aneignungsprozessen von lokaler Geschichte. Besonders positiv zu werten ist, dass der Fokus der Fallbeispiele nicht allein auf die Veränderungen des Jahres 1945 gelegt wurde, sondern auch Regionen einbezog, für die etwa der Erste Weltkrieg die entscheidende Zäsur darstellte – und bis heute ist, wie der Fall Teschen gezeigt hat.

Ein gemeinsames Kennzeichen der besprochenen Regionen ist der häufig mehrfache Wechsel der territorialen Zugehörigkeit, der ein komplexes Geflecht aus kulturellen, ethnischen, konfessionellen und sozialen Beziehungen entstehen ließ. Der Versuch einiger Referate, eine historische Herleitung dieser komplexen Zusammenhänge zu liefern – die zumindest bis ins Mittelalter zurückreichte und sich zur Zeitgeschichte vorarbeitete – hat bisweilen die Konzentration auf die im Vorfeld der Tagung prägnant ausgearbeiteten Fragestellungen überlagert. Statt der Fixierung auf chronologisch-geschichtliche Abrisse wäre eine kulturanthropologische Herangehensweise beispielsweise zur Beantwortung der Frage nach der Veränderlichkeit bzw. langfristigen Stabilisierung von Erinnerungskulturen und Mentalitäten beiderseits der neu entstandenen Grenzen vermutlich erkenntnisreicher gewesen.

Die vorgestellten Grenzregionen wurden überwiegend als Gebiete präsentiert, in denen sich Meistererzählungen und nationale Großnarrative verdichten, die zur Stabilisierung von Identitäten im Kontakt mit dem „Anderen“ beitragen. Für eine weiterführende Untersuchung geteilter Regionen wäre der Blick auf den Grenzbereich als produktive Konstellation, die Identitätsmuster aufbricht und jenseits nationalkultureller Kanonisierungen neu zusammensetzt, ein erkenntnisfördernder Zugriff.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Krzysztof Szelong (Teschen/Cieszyń), Burkhard Olschowsky (Warschau/Warszawa)

Sektion I: Teschen/Cieszyn/Český Těšín als Mikrokosmos

Moderation: Zdzisław Pietrzyk (Krakau/Kraków)

Krzysztof Nowak (Teschen/Cieszyn): Historiker in der Rolle von Politikern? Zur polnischen und tschechischen Historiographie des Teschener Schlesien

Jan Kajfosz (Teschen/Cieszyn): Die polnisch-tschechische Grenze und Konzeptionen der Vergangenheit des Teschener Schlesien als Objekt kognitiver Anthropologie

Janusz Spyra (Cieszyń/Częstochowa): Geteilte Gesellschaft, geteilte historische Identitäten. Bemerkungen im Kontext der Geschichte des Teschener Schlesien

Józef Szymeczek (Teschen/Cieszyn): Die Identität der polnischen Protestanten jenseits der Olsa

Grzegorz Gąsior (Teschen/Cieszyn): Die Rolle der Schlesischen Volksbildungsanstalt bei der Ausbildung des tschechischen Nationalbewusstseins im Olsa-Gebiet während der Ersten Tschechoslowakischen Republik

Sektion II: Regionen im Vergleich

Moderation: Andreas Lawaty (Lüneburg), Csaba G. Kiss (Budapest), Jan Rydel (Krakau/Kraków)

Tobias Weger (Oldenburg): Transregionale Phantasien und Geschichtskonstruktionen – die „großfriesische Idee“ der 1920er und 1930er Jahre

Ansbert Baumann (Tübingen): Die Erfindung des Grenzlandes Elsaß-Lothringen und deren historiographische Legitimierung

Andrea Brait (Wien): Über sich öffnende Grenzen und neue Barrieren im Gefolge von 1989 – Neue Forschungsperspektiven für Österreich und seine Nachbarstaaten

Konrad Gündisch (Oldenburg): Das Banat und Siebenbürgen – zwei geteilte Regionen im Bild der ungarischen und der rumänischen Geschichtsschreibung (1920-2010)

Jerzy Roszkowski (Zakopane): Zips und Orawa. Das historische und kulturelle Antlitz der Grenzregionen bis 1939

Joanna Januszewska-Jurkiewicz (Kattowitz/Katowice): Der polnisch-litauisch-weißrussische Konflikt um die Zugehörigkeit der Region Wilna nach dem Ersten Weltkrieg und sein Einfluß auf die polnische, litauische und weißrussische Historiographie der Zwischenkriegszeit

Miloš Řezník (Chemnitz): Die kaschubische Heimat zwischen Teilung, Einigung und Verschiebung

Sektion III: Medien

Moderation: Beate Störtkuhl (Oldenburg)

Burkhard Olschowsky (Warschau/Warszawa): Festkulturen in der geteilten Stadt. Die 750-Jahrfeier im Jahre 1987 in Ost- und Westberlin

Pavel Kladiwa, Andrea Pokludová (Ostrau/Ostrava): Trennende und verbindende Denkmäler

Ryszard Kaczmarek (Kattowitz/Katowice): Denkmäler der Schlesischen Aufstände in der Wojewodschaft Schlesien 1922–1939: Instrumente des politischen Kampfes – Erinnerungsorte – Kunstwerke?

Florian Greßhake (Kassel): „Die dänische Kultur soll nicht im Freilichtmuseum enden“. Bilder regionaler, nationaler und europäischer Kulturerbevorstellungen an der deutsch-dänischen Grenze

Projektvorstellungen

Moderation: Krzysztof Szelong (Teschen/Cieszyn)

Juliane Tomann, Magdalena Abraham-Diefenbach (Frankfurt an der Oder): Verhandlung von Geschichtsbildern an der deutsch-polnischen Grenze

Felicitas Söhner (Stuttgart): Rolle und Wandel von Identitäten in der Region Oberschlesien

Piotr Chmiel (Warschau/Warszawa): Wohin zurückkehren? Das Nationalitätenproblem in Istrien in der Nachkriegsliteratur und -historiographie Italiens

Sebastian Wemhoff (Münster): Geschichtskultur im Grenzraum: Denkmäler und Straßennamen in Straßburg von 1871 bis 1945

Andrzej Kasperek (Teschen/Cieszyń): Das Forschungsprojekt „Antagonismus und Vereinigung in plurikulturellen Gesellschaften“