Grenzen des Rituals

Organisatoren
Teilprojekt B8 „Ritualisierung politischer Willensbildung im Mittelalter“, SFB 619 „Ritualdynamik“, Universität Heidelberg
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.01.2011 - 29.01.2011
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Von
Anuschka Gäng / Johannes Fuchs / Martin Stier, Universität Heidelberg

Vom 27. bis 29. Januar 2011 fand im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg die historische Fachtagung „Grenzen des Rituals“ statt. Die gut besuchte Veranstaltung wurde vom Teilprojekt B8 „Ritualisierung politischer Willensbildung im Mittelalter“ des Heidelberger SFB 619 „Ritualdynamik“ ausgerichtet. In 18 Vorträgen aus Mittelalter und Früher Neuzeit setzte sie sich nicht nur mit den Grenzen verschiedener Rituale der Vergangenheit auseinander, sondern auch mit den Grenzen und Perspektiven der historischen Ritualforschung selbst. Wie eng beide Ebenen miteinander verknüpft sind, wurde in den Referaten immer wieder thematisiert und zog sich auch als roter Faden durch die Diskussion: Theoriebildung und empirische Arbeit erscheinen so nicht nur als zwei Seiten derselben Medaille, sondern als kontinuierlicher Prozess wechselseitiger Beeinflussung.

Zu Beginn der Tagung nahmen PAUL TÖBELMANN und ANDREAS SCHMIDT (Heidelberg) eine Verortung des Tagungsthemas vor. Was könnten die Grenzen des Rituals sein? Dabei machten sie neben von ihnen als „außerrituelle Faktoren“ zusammengefassten Grenzen – etwa Recht und andere Ordnungsfaktoren, wirtschaftliche und politische Macht oder die soziale Stellung der Akteure – auf die verschiedenen Wahrnehmungsperspektiven aufmerksam. Hierbei seien drei Ebenen zu unterscheiden: die der Akteure selbst, die der Quellenautoren und schließlich die des Forschers. Daraus leiteten sie für die historische Forschung die Forderung ab, einen „ethnographischen Blick“ zu bewahren und das Ritual nicht vorschnell nur in zweckrational-funktionalistischen Kategorien zu sehen. Man müsse die etische Forscherperspektive mit der emischen Akteurssicht komplementieren und schließlich den Begriff des Rituals selbst mit wohlüberlegten Grenzen einhegen.

Einen Abriss über die Geschichte der Zeremonialwissenschaften und Ritualforschung lieferte GERALD SCHWEDLER (Zürich), der die Wurzeln der Beschäftigung mit Ritual und Zeremoniell seit Wilhelm Durandus zurückverfolgte. Über die Zeremonialwissenschaften des 17. und 18. Jahrhunderts stellte Schwedler die Entwicklung bis in die Moderne dar. Auf die Ritualkritik nicht nur der Aufklärung, sondern auch der politischen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts, sei im 20. Jahrhundert eine zunehmende Beschäftigung mit dem Zeremoniell gefolgt. Die Ritualforschung habe sich in der Folge zu einem methodisch fundierten Zweig der Geschichtswissenschaft entwickelt, der Gesellschaften der Vergangenheit im Rahmen – oder in den Grenzen – des Rituals betrachte.

Die Grenzen der legitimatorischen Kraft eines Rituals lassen sich oft dann ausmachen, wenn Rituale zu einem Ende kommen, bzw. fundamentale Kritik an ihnen geübt wird, wie etwa die Pelote von Auxerre, die gleich an mehrere Grenzen stieß. PHILIP KNÄBLE (Bielefeld) stellte diesen Tanz der Stiftskanoniker auf dem Kirchenlabyrinth der Kathedrale vor, der zur Aufnahme neuer Kleriker und zur Demonstration der Einheit des Stifts diente. Doch die Pelote von Auxerre scheiterte wohl nicht nur am Widerstand einiger Stiftskanoniker, die nicht mehr bereit waren, am Kathedraltanz teilzunehmen. Ebenso seien außerrituelle Faktoren hinzugetreten, die das Ritual an seine Grenzen brachten, etwa ein neuer Bischof, der die örtliche Liturgie von „Lächerlichkeiten“ reinigen wollte. Auch Konflikte im Stift selbst und personelle Umbrüche haben dazu beigetragen, dass die Pelote im 16. Jahrhundert schließlich sogar verboten wurde.

Anhand eines Beispiels aus der byzantinischen Geschichte zeigte WOLFRAM DREWS (Köln) Grenzen der Legitimationskraft herrschaftsbegründender Rituale auf. Es sei vor allem die Reaktion der Adressaten eines Rituals entscheidend, da sich erst bei allgemeiner Akzeptanz dessen politische Wirkung voll habe entfalten können: Als der Bulgarenfürst Simeon I. durch den Patriarchen von Konstantinopel zum anerkannten Mitkaiser in Byzanz erhoben zu werden versuchte, sei er an der nachträglich erfolgten Umdeutung des Krönungsrituals durch die byzantinische Gegenpartei am Hof gescheitert, die über die Kontrolle der Kommunikationsmedien verfügte.

Wie sich verschiedene Elemente des Spiels und der Liturgie in einem Ritual vermischten, veranschaulichte TANJA SKAMBRAKS (Mannheim) am Beispiel des mittelalterlichen Kinderbischoffestes. Hierbei zeichnete sie vor allem die Veränderung der Wahrnehmung durch die Zeitgenossen nach. Die vom Kinderbischof vollzogenen liturgischen Handlungen wurden zunehmend als Verunglimpfung des Gottesdienstes aufgefasst. Daneben sei es laut zeitgenössischer Kritiker zu Ausschweifungen gekommen, was zahlreiche Verbotsschreiben nach sich zog. Dies wirkte auf die moderne Forschung nach, die das Kinderbischoffest in den Rahmen karnevalesker Spottfeste einordnete – eine verkürzende Sichtweise, die es zu überwinden gelte.

NATALIE KRENTZ (Erlangen) wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass der Erfolg von Ritualen immer von der Akzeptanz der Betroffenen und der Autorität der Ausführenden abhinge. Was geschah, wenn diese Akzeptanz nicht mehr gegeben war, zeigte sie am Beispiel des Streits zwischen dem Bischof von Brandenburg und der Stadt Wittenberg am Vorabend der Reformation auf. Die Wirksamkeit des Interdikts könne als Prüfstein geistlicher Gewalt gelten. Die mangelnde Akzeptanz des Kirchenbanns, den der Bischof wiederholt als Beugemittel über die Stadt verhängte, lege nahe, dass bereits zum Ende des 15. Jahrhunderts nicht nur der Ortsbischof, sondern die gesamte Römische Kirche bei den Wittenbergern ein Legitimationsdefizit aufwies.

Inwiefern Kirchenreformen als ritualisierte Vorgänge begriffen werden können, erörterte JULIAN FÜHRER (Zürich): Die Einführung eines neuen Lebensstils sei vor allem in Klöstern nicht immer auf uneingeschränkte Zustimmung gestoßen. Welche Möglichkeiten bestanden aber für die Mönche, ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen? Anhand möglicher Reaktionen – vom Stören der Gottesdienste bis zum gewaltsamen Widerstand gegen die Reformbemühungen – wurde deutlich, dass zwar einzelne Neuerungen, das „Mikroritual“, gestört, das „Makroritual“, die Reform als Ganzes, aber nur schwerlich verhindert werden konnte. Letztlich habe rein rituelles Verhalten allerdings auch nicht ausgereicht, um die Reform gegen den Widerstand anderer durchzusetzen.

Auf ein methodisches Problem bei der Beschäftigung mit Ritualen wies THOMAS KOHL (Tübingen) hin. Wie verfährt der Forscher mit Ritualen, von denen er aus den Quellen zwar weiß, dass sie durchzuführen wären, deren Durchführung aber selbst nicht greifbar ist? Und wie ist es um solche Handlungen bestellt, die – wie die Beeidung auf einem lebendigen Schwein – vom Forscher als Ritual angesehen werden (können), aber nur einmal nachgewiesen sind? Es scheint, dass Ritualen gerade in Konfliktsituationen besondere Bedeutung zukam und diese daher in den Quellen in besonderem Maß in Erscheinung treten. So zeige sich für das frühmittelalterliche Bayern, dass die Gesellschaft beim Scheitern von Ritualen mit einem Mehr an Ritualen reagierte.

GEORG JOSTKLEIGREWE (Münster) wies in seinem Vortrag auf die Grenzen des Rituals im Zusammenhang mit interkulturellen Begegnungen hin. Zwar besäßen Rituale ein hohes Bindungspotenzial, aber, so die Frage seines Vortrags, was passiert, wenn sich fremde Kulturen begegnen? Bestimmt also die kulturelle Diskontinuität zugleich die Grenzen des Rituals? Zwar erschwerten kulturelle Grenzen das Verstehen von Ritualen, doch verliefen ebendiese Grenzen oft sehr fließend. Hinzu komme die ikonische Komponente von Ritualen, weshalb sie – wenn auch nicht immer „richtig“ – doch verstanden werden könnten. Als der byzantinische Kaiser Manuel II. Paris besuchte, sei dessen weißes Gewand von französischer und byzantinischer Seite jeweils anders gedeutet worden. Diese Deutungen standen jedoch nicht in Konflikt zueinander, sondern ermöglichten Eintracht in der Verschiedenheit. Ritualen wohne also gleichsam eine grenzüberschreitende Kraft inne.

Welchen Beitrag leisteten Rituale zur Gemeinschaftsbildung? Welche Möglichkeiten boten sie, politischen Druck auszuüben? Diesen Fragen ging ANETA BIALECKA (Wien) in ihrem Vortag nach. Sie erörterte das Scharlachrennen in Wien, in dessen Verlauf die Einwohner über alle Stände hinweg in Kontakt gekommen und auch die Verbindungen zu anderen Städten gestärkt worden seien. Es sei also ein Ritual nahe dem Zentrum kommunaler Identität. Andererseits habe das Rennen für Matthias Corvinus, nachdem er die Stadt 1485 eingenommen hatte, auch die Möglichkeit geboten, das Ritual für die eigene Legitimation zu usurpieren. Rituale besäßen also sowohl einen integrativen als auch einen legitimierenden Charakter, der – je nach Perspektive – ge- oder missbraucht werden konnte.

In kaum einem anderen Bereich waren (und sind) Rituale stärker gegenwärtig als in der monastischen Lebensführung. Gab es aber Möglichkeiten, diesen Vorschriften zu entgehen und wenn ja, welche Folgen hatte dies für das Ritual und den „Widerspenstigen“? JÖRG SONNTAG (Dresden) kam im Rahmen seiner Betrachtung des hochmittelalterlichen Reformmönchtums zu dem Schluss, dass es zwar möglich gewesen sei, aus den starren Formen des Rituals auszubrechen, dass diese Möglichkeit aber fast nur für hochstehende Personen bestanden habe: Die Rituale seien nicht Selbstzweck gewesen, sondern sollten den Mönchen den Weg zu Gott erleichtern. Daraus folgerte er, dass durch den Ritualverzicht besonders charismatischer Personen die Rituale zwar kurzzeitig aufgehoben, niemals aber in ihrer prinzipiellen Notwendigkeit und Form angezweifelt worden seien.

In der Frühen Neuzeit nahm die Zahl der Verschwiegenheitseide massiv zu; gleichzeitig kam es aber auch immer häufiger zu Klagen über die Verletzung ebendieser Eide. Welche Funktion also konnten diese Eide erfüllen, wenn man davon ausgehen musste, dass sie nicht eingehalten wurden? ELIZABETH HARDING (Wolfenbüttel) vertrat die Ansicht, dass Eide zwar an sich nicht mehr als unbedingt bindend angesehen wurden, dass sie aber dennoch die Möglichkeit eröffneten, im geschlossenen Kreis, beispielsweise bei den Landständen, frei voreinander zu sprechen. Eide hätten demzufolge eine doppelte Funktion erfüllt: Zum einen seien sie ein Mittel zur Konfliktvermeidung gewesen, zum anderen dienten sie der Selbstversicherung der Gruppenzugehörigkeit, indem sie Schwörende und Nichtschwörende klar voneinander trennten.

Dass die Verhandlungen zwischen Sigismund und Benedikt XIII. über die Abdankung des Papstes 1415 scheiterten, ist nicht neu. Doch dass dieses Scheitern nicht als solches interpretiert werden müsse, zeigte BRITTA MÜLLER-SCHAUENBURG (Frankfurt am Main). Denn aus theologischer Sicht sei das Wirken des heiligen Geistes entscheidend, nicht das der Menschen. So interpretiert könne der Begriff des Scheiterns nicht dem der Wirksamkeit gegenübergestellt werden. Dieser Ansatz würde auch zu einer Neubewertung der historischen Beurteilung Benedikts führen, der sich bereits im Vorfeld der Verhandlungen um eine kanonisch einwandfreie Lösung des Schismas bemüht zeigte. Die Perspektive des Beurteilenden sei also ganz entscheidend für die Frage nach den Grenzen des Rituals.

Nach den Legitimationsstrategien der italienischen Bastardsignorien des späten Mittelalters fragte SIMONA SLANICKA (Bielefeld/Bern). Das Papsttum förderte die Herrschaft dieser Dynastien, indem es für deren rechtliche Absicherung sorgte. Zu den für diesen Zweck ausgestellten Urkunden traten Rituale der Legitimation, um in den begrenzten Herrschaftsräumen die Rechtmäßigkeit des Nachfolgers sinnfällig zu demonstrieren. Das Wechselverhältnis der rein amtlich-schriftlichen mit der rituellen Legitimation sei nicht immer problemlos aufzulösen.

Einen weiten Prozessionsbegriff legte META NIEDERKORN-BRUCK (Wien) an, als sie die Reliquiensammlungen Rudolfs IV. von Habsburg als Prozession zur Diskussion stellte. Denn aus einer funktionalen Sichtweise heraus stelle nicht nur die klassische Prozession eine Hierarchie dar. Auch die genannte Reliquiensammlung spiegele die Ordnung der Welt wider und diene der dynastischen Legitimation der Habsburger. Zudem seien beide nach einem vergleichbaren, aus den liturgiewissenschaftlichen Traktaten seit Durandus bekannten, typologischen Schema aufgebaut. Die Hierarchie und Ordnung seien es, um die es bei beiden Formen der Prozession gehe. Auch die begrifflichen Grenzen des Rituals seien daher erkenntnisorientiert zu bestimmen.

Auf Quellen zur Königskrönung und die damit verbundenen methodischen Schwierigkeiten ging ANDREAS BÜTTNER (Heidelberg) anhand der Krönung Maximilians I. ein. Aufgrund der dichten Quellenlage könne hier der faktische Ablauf recht genau rekonstruiert werden und – als entscheidender Schritt – die Anlehnung des Krönungsrituals an die zugrundeliegenden Ordines überprüft werden. Die hier exemplarisch nachvollzogene Umsetzung normativer Schriften und deren Einwirken auf narrative Texte solle dazu anhalten, frühere und weniger gut dokumentierte Jahrhunderte in neuem Licht zu betrachten und die Frage nach den tatsächlichen Geschehnissen nicht zu vernachlässigen oder gänzlich auszublenden.

Anhand dreier gedanklicher Linien kommentierte MARIAN FÜSSEL (Göttingen) den im Verlauf der Frühen Neuzeit allgemein zu beobachtenden allmählichen Geltungsverlust von Ritualen: Zunächst wurde das Phänomen des Antiritualismus beleuchtet, welcher verstärkt etwa in der Reformation und der französischen Revolution auftrat, dem aber auch immer restaurative Phasen der Wiederherstellung oder gar Neuerfindung von Ritualität folgten. Nachhaltiger hätten dagegen strukturelle Dynamiken gewirkt. So führte seit der Aufklärung eine rational begründete Ökonomisierung schrittweise zu einem Geltungsverlust der Rituale, was Füssel unter dem Stichwort des Sachzwangs behandelte. Der Medienwandel schließlich, in der Frühneuzeit vor allem die zunehmende Verschriftlichung bedeutsamer Akte, habe die Wirksamkeit der „sozialen Magie“ geschwächt und ausgehöhlt.

Dass historisch vergleichende Ritualforschung gleichzeitig auch eine genealogische Vergleichswissenschaft von Ritualen ist, veranschaulichte ANETTE KEHNEL (Mannheim) an mehreren Ritualen zur Herrschereinsetzung. Sie problematisierte vor allem konstruierte Kontinuitäten: Die Erforschung des Ursprungs eines Rituals sage noch nichts über dessen tatsächlichen Gehalt oder seine Bedeutung im Kontext einer bestimmten Zeit oder Situation aus. Eine Analyse der Entwicklungsgeschichte von Ritualen berge trotzdem neue Erkenntnismöglichkeiten über deren Statuswandel und könnte mögliche strukturelle und kulturelle Vergleichbarkeiten deutlich werden lassen.

STEFFEN PATZOLD (Tübingen) fasste zum Abschluss den Verlauf und die Ergebnisse der Tagung zusammen. Aus den Vorträgen und Diskussionsbeiträgen der Teilnehmer sei hervorgegangen, dass zwar die Grenzen von Ritualen vornehmlich in ihrer Wirksamkeit, sozialen Reichweite, der Legitimität, im Verständnis und in der Konkurrenz lägen, Ritualen aber dennoch erstaunlich wenig Grenzen gesetzt seien. Sinn und Funktion veränderten sich über Jahrhunderte, da Handlung und Ziel eines Rituals nicht rational abgestimmt seien. Sequenzen symbolischer Handlung und formalisierte Handlungskomplexe ließen sich aber nicht ergebnisorientiert reduzieren. Ein weiterer Aspekt sei die Performanz der Rituale, welche durch die Quellen häufig nur sehr eingeschränkt erfasst werden könne. In der Forschung würden Rituale zukünftig zwar an Geltung verlieren, die eingehende Beschäftigung mit ihnen habe jedoch den Blick auf die Vergangenheit schärfen können.

Tagungsübersicht:

Paul Töbelmann u. Andreas Schmidt (Heidelberg)
Begrüßung und Einführung

Gerald Schwedler (Zürich)
„Der lange Atem der Rituale. Zeremonialwissenschaften, Kultur- und Sittengeschichte und über die ritual studies hinaus“ (Impulsreferat)

Sektion 1: Grenzen der legitimatorischen Kraft des Rituals
Leitung: Julia Dücker

Philip Knäble (Bielefeld)
„Ausgetanzt. Schwindende Akteptanz eines kirchlichen Initiationsrituals im Spätmittelalter“

Wolfram Drews (Köln)
„Grenzen der Legitimationskraft herrschaftsbegründender Rituale“

Tanja Skambraks (Mannheim)
„Haec ludibria condemnantes veluti pestes animarum. Grenzüberschreitungen während eines mittelalterlichen Klerikerfestes“

Sektion 2: Wenn Rituale scheitern
Leitung: Johannes Wienand

Natalie Krentz (Erlangen)
„Am Ritual scheitern. Wie der Bischof von Brandenburg seinen geistlichen Einfluss auf das vorreformatorische Wittenberg verlor“

Julian Führer (Zürich)
„Wenn Reformen scheitern. Kirchliche Reformprozesse als Ritual“

Thomas Kohl (Tübingen)
„Die Grenzen des Rituals in der ländlichen Gesellschaft des frühen Mittelalters – Das Beispiel Bayern“

Georg Jostkleigrewe (Münster)
„Ritual – Kultur – Grenze. Zur Bedeutung kultureller Differenz für den grenzüberschreitenden Ritualgebrauch“

Sektion 3: Ritual und Ordnungssysteme im Konflikt
Leitung: Jörg Peltzer

Aneta Bialecka (Wien)
„Ritualisierung zwischen Integration und politischer Usurpation. Die Dramaturgie des Wiener Scharlachrennens“

Jörg Sonntag (Dresden)
„Monastische Rituale und das Individuelle. Institutionelle Chancen und Grenzen einer symbolischen Ordnung des Klosters zwischen Flexibilität und Statik“

Elizabeth Harding (Wolfenbüttel)
„Verschwiegen bis ins Grab? Form und Funktion des Verschwiegenheitseides frühneuzeitlicher Ritterschaften im Wandel“

Britta Müller-Schauenburg (Frankfurt)
„Der Heilige Geist und das Ritual. Das Scheitern der Verhandlungen Sigismunds mit Pedro de Luna / Benedikt XIII. 1415 in Perpignan und die unterschiedliche Bedeutung des Rituals und des Begriffs des ‚Scheiterns’ in kirchlicher und weltlicher Hinsicht“

Simona Slanicka (Bielefeld / Bern)
„Rituelle oder juristische Integration? Legitimationen der Bastarddynastien Este, Malatesta und Montefeltro im Kirchenstaat vom 13. bis zum 15. Jahrhundert“

Sektion 4: Methoden, Grenzen und Perspektiven des Rituals als Forschungsparadigma
Leitung: Klaus Oschema

Meta Niederkorn-Bruck (Wien)
„Prozessionen in ihrer liturgischen und politischen Funktion“

Andreas Büttner (Heidelberg)
„Quellen der Königskrönung und ihre Herausforderungen“

Marian Füssel (Göttingen)
„Geltungsverluste. Krisen des Rituals zwischen Antiritualismus, Medienwandel und Sachzwang“

Annette Kehnel (Mannheim)
„Vom Rossopfer zur Kaiserkrönung? Kontinuitätsfiktion als ein Problem der historisch vergleichenden Ritualforschung“

Steffen Patzold (Tübingen)
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