Geschichtswissenschaft im Geist der Demokratie. Wolfgang J. Mommsen und seine Generation. Tagung zur Erinnerung an Wolfgang J. Mommsen (1930-2004)

Geschichtswissenschaft im Geist der Demokratie. Wolfgang J. Mommsen und seine Generation. Tagung zur Erinnerung an Wolfgang J. Mommsen (1930-2004)

Organisatoren
Christoph Cornelißen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Ort
Marbach
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.10.2010 - 30.10.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Silke Fehlemann, Historisches Seminar II, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf / Anna Lienau, Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Es war eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Tagung, die Ende Oktober 2010 in Marbach stattfand. 20 renommierte Historiker/innen kamen zusammen, um an ihren akademischen Lehrer und Mentor Wolfgang J. Mommsen zu erinnern. Jeder sollte, so die Vorgabe der beiden Organisatoren Christoph Cornelißen und Gerhard Hirschfeld, aus seinem Forschungsfeld berichten und den Einfluss Mommsens auf diesen Themengebieten einschätzen und beschreiben. Der entsprechende Tagungsband mit den Beiträge konnte bereits auf der Konferenz vorgestellt werden. Zugegen war auch die Familie Mommsen und ebenso der Zwillingsbruder Hans Mommsen.
Wenn an dieser Stelle jemand vermutet, auf dieser Tagung habe es eine erhebliche Vermischung von privaten und wissenschaftlichen Belangen gegeben, dann liegt er keineswegs falsch. Doch daraus entwickelte sich schließlich eine Stärke der Konferenz. Natürlich konnte keiner der anwesenden Historiker die akademischen Leistungen seines Mentors „objektiv“ einschätzen. Dennoch wurden zum einen spannende und nuancenreiche Einblicke in die Zeitgeschichte der Geschichtsschreibung präsentiert, zum anderen präsentierte eine – recht geschlossene – Gruppe von Historikern ein Porträt einer spezifischen Nachfolgegeneration und ihrer Generierung von Wissen(-schaft) zwischen Aufbruch, Widerspruch und respektvoller Anerkennung.

Im ersten Vortrag wies der Organisator der Tagung, CHRISTOPH CORNELIßEN (Kiel), auf die Konjunktur des Generationenbegriffs hin, der jüngst durch A. Dirk Moses Konzept der „45er“ neu belebt worden sei. Generationelle Selbst- und Fremdthematisierungen erlaubten es, das subjektive Deutungskonstrukt der „Generation“ als Quellenbegriff zu nutzen und ihn im Kontext der Tagung auf eine Historikergruppe als akademische Diskursgemeinschaft anzuwenden. Diese bestehe aus Angehörigen der „29er“-Kohorte (Jahrgänge 1927/28 bis 1935). Ihre prägenden Erfahrungen waren das „Hineingeborenwerden“ in das „Dritte Reich“ und die Wende zur bundesrepublikanischen Demokratie. Typisch für die „29er“ sei eine intellektuell optimistische Grundhaltung und ein visionäres und projektbezogenes Denken. Dies zeige sich in Wolfgang J. Mommsens innovativem methodischen Entwurf einer politischen Sozialgeschichte, mit deren Hilfe es ihm gelungen sei, die Doppelpoligkeit und Vielfältigkeit des Kaiserreiches auf bis heute aktuelle Weise darzustellen.

Die Unterschiede zwischen der ost- und der westdeutschen Historiographie, standen im Mittelpunkt des Vortrags von MARY FULBROOK (London). Neben der Tatsache, dass sich die ostdeutsche Geschichtswissenschaft den Vorgaben der SED und der marxistischen Ideologie unterstellen musste, habe sie sich durch ein ausgeprägtes Generationsmuster ausgezeichnet. Die Vertreter der „Kriegsjugendgeneration“ und der „29er“, der im „Dritten Reich“ sozialisierten Generation, kennzeichne ein herausragendes politisches Engagement. Vor allem Angehörige der ersten Kohorte seien zu „Schlüsselfiguren in der Schaffung einer neuen Geschichte für eine neue Gesellschaft“ aufgestiegen. Die folgende „FDJ-Generation“ sei der DDR von vornherein sehr kritisch begegnet, ebenso wie die Historikerzunft nach der Wiedervereinigung.

CHRISTOF DIPPER (Darmstadt) richtete in seinem Beitrag den Blick auf eine andere Alterskohorte, die sogenannten „43er“, denen eine „Brückenfunktion“ zwischen den „29ern“ einerseits und den „68ern“ andererseits zukomme, da sie zur ersten Historikergeneration gehörten, die den Nationalsozialismus nicht mehr bewusst miterlebt hätten. Dies verbinde sie mit allen nachfolgenden Jahrgängen, im Gegensatz zu den „68ern“ würden sie jedoch auf eine Bekämpfung der „autoritären Tradition“ in den „großen Sozialisationsagenturen“ verzichten. Aufgrund ihrer akademischen Pluralismus-Erfahrung und der Einsicht in den Konstruktionscharakter von Geschichtsschreibung konnten die „43er“ auf „Meistererzählungen“ und „Deutungskämpfe“ verzichten. Dies bilde einen zentralen Unterschied zu den „45ern“, die sich in Deutungskämpfen erst als „Erzählgemeinschaft“ konstituiert hätten.

Der Beitrag von JOST DÜLFFER (Köln) zur politischen Geschichtsschreibung der „45er-Generation“ hinterfragte das „Master-Narrativ“ vom Übergang der NS-Volksgeschichte in die moderne Sozialgeschichte kritisch. Der Fokus richtete sich dabei auf sieben Historiker der „45er-Generation“ mit soldatischem Hintergrund (Jürgen Rohwer, Andreas Hillgruber, Hans-Adolf Jacobsen, Klaus-Jürgen Müller, Manfred Messerschmidt, Eberhard Jäckel, Wilhelm Deist). Kennzeichnend für diese Gruppe sei die ausgeprägte Quellenfixierung aufgrund von Skepsis gegenüber der nationalsozialistischen Kriegsdarstellung und das Bestreben zur Kontextualisierung.

HOLGER AFFLERBACH (Leeds) berichtete, dass die Fischer-Kontroverse zu einer Dynamisierung der vorher „festgefrorenen“ deutschen Außenpolitikgeschichtsschreibung geführt habe. Mommsen vertrat in der Folge den neuen methodischen Ansatz, die gesamte Gesellschaftsgeschichte in die Außenpolitikanalyse mit einzubeziehen: Innenpolitischer Druck auf unsichere, oligarchische Regierungen führe zu entsprechenden außenpolitischen Entscheidungen. Ob diese „behauptete Dysfunktion“ im Herrschaftssystem eher gegen Ende des Krieges virulent wurde, während vorher doch die außenpolitische Konstellation den wahren „Wesensgehalt der Julikrise und des Ersten Weltkrieges“ ausmachte, sei jedoch ebenso zu hinterfragen, wie die Rolle Mommsens als „Teil der methodischen Avantgarde seiner Generation“, da seine Werke stark durch traditionelle Politikhistorie geprägt seien.

RITA ALDENHOFF–HÜBINGER (Frankfurt an der Oder) beleuchtete die Rolle Mommsens in der Liberalismus-Kontroverse in den 1970er-Jahren. Mommsen sei einer von vier Historikern (neben Lothar Gall, Karl Holl und Heinrich August Winkler) gewesen, die das Verhältnis von Liberalismus und Krieg, Nationalismus und sozialer Frage neu thematisiert haben. Für Mommsen sei vor allem die Einordnung des Liberalismus in eine umfassendere westeuropäische Perspektive forschungsleitend gewesen. Er habe die Klassengebundenheit des Liberalismus als eine seiner Stärken angesehen und die These Lothar Galls von der „klassenlosen Bürgergesellschaft“ als zu idealisierend abgelehnt.

STIG FÖRSTER (Bern) referierte am Beispiel Hans-Ulrich Wehlers und Wolfgang J. Mommsens über die Frage, wie die kritische Politikgeschichte die Militärgeschichte integriert habe. Während Wehler sich an Eckart Kehr angelehnt habe, der Militärgeschichte sozialgeschichtlich und damit tatsächlich neu interpretiert hatte, blieb bei Mommsen das Militär zunächst eine „Black Box“. Erst in den 1980er Jahren sei ein „Wandel durch Annäherung“ erfolgt: Beginnend mit dem Aufsatz zum Topos der Unvermeidbarkeit des allgemeinen Krieges, setzte sich Mommsen in den folgenden Jahren zunehmend differenziert mit der Kulturgeschichte des Militärs auseinander.

Der Beitrag von GERD KRUMEICH (Düsseldorf/Freiburg im Breisgau) widmete sich der zunehmenden Bedeutung der „Kriegskultur“ in Deutschland und Frankreich. Im zeitgenössischen Frankreich habe die räumliche Nähe des Krieges einen von Extremismus und Gewalttätigkeit geprägten Diskurs hervorgerufen, der sich lange Zeit fortsetzte. Daher würde die historiographische Einordnung des Ersten Weltkrieges in Frankreich bis heute in heftigen Kontroversen diskutiert. In Deutschland war es vor allem die Erfahrung der Kriegsniederlage, die zur – teils nachträglichen – Herausbildung einer „Kriegskultur“ führte und durch die gesellschaftliche Ausprägung von Hass und Frustration den Aufstieg der Nationalsozialisten begünstigte. Wolfgang J. Mommsen habe vor allem durch die Untersuchung der mentalen Konsequenzen der imperialistischen Spannungen zur deutschen Kulturgeschichte des Krieges beigetragen.

FRIEDRICH LENGER (Gießen) berichtete unter der Fragestellung „Aufbruch oder Sackgasse?“ über die Historische Sozialwissenschaft als produktive Verbindung von historisch-hermeneutischen und sozialwissenschaftlich-analytischen Verfahren. Während die „Erschließung des Sozialen“ für Jürgen Kocka Kernbestand seiner Forschung war, zeichnete sich Mommsen als Mitherausgeber von „Geschichte & Gesellschaft“ eher dadurch aus, „der große Abwesende“ im Hinblick auf die Historische Sozialwissenschaft zu sein, für deren Begründungszusammenhang seine Historismuskritik sowie seine Rekonstruktion Weberscher Kategorien jedoch zentral war.

Den sehr abwechslungsreichen aber auch synthetisierenden Abendvortrag hielt JÜRGEN REULECKE (Gießen) zum Thema: „Eine Historikerkohorte „gab uns die Fackel im Sprunge...“ Die 1930er im Generationenstrom.“ Unter Verwendung zahlreicher ästhetisch-literarischer Beispiele wurden die Fragen der Generationenforschung und des Generationenbegriffs, die sich im Verlauf des ersten Konferenztages gestellt hatten noch einmal aufgenommen und beleuchtet.

GERHARD HIRSCHFELD (Stuttgart) analysierte pointiert die Zugänge Mommsen zu den „Kriegskulturen“ des Ersten Weltkriegs. Seine Darstellungen seien zwar noch einem traditionelleren Kulturbegriff verpflichtet geblieben, jedoch habe er zur Quellenbasis einer Kultur- und Alltagsgeschichte des Krieges dezidiert Stellung bezogen: Die Feldpostbriefe wären für ihn eine schwierige Quelle hinsichtlich ihrer Aussagekraft für das kollektive Kriegserlebnis gewesen. Die visuellen und literarischen Darstellungen, die unmittelbar von der Kriegserfahrung geprägt waren, hätten für ihn eine größere Aussagekraft gehabt. Insgesamt war Mommsen nach dem eindrücklichen Urteil Hirschfelds auf dem Gebiet der Kriegskulturenforschung ein wenig wie Moses, „der die Kinder Israels auf dem Weg in das verheißene Land führte, dieses Land aber niemals selbst betrat.“

Sehr spannend berichtete DIRK BLASIUS (Essen) über Mommsens Dissertation: „Max Weber und die deutsche Politik“ von und ihre Rezeptionsgeschichte. Er zeigte, wie Mommsens These von der Kontinuität der Denkfigur der charismatischen Herrschaft und ihrer Wirkung auf Carl Schmitts verfassungspolitische Arbeiten bis hin zum „Führerstaat“ zu der sehr kontroversen Diskussion auf dem Heidelberger Soziologentag 1964 führen konnte. Das Buch traf den Nerv der jungen Bundesrepublik hinsichtlich der Frage nach längeren Kontinuitäten des antidemokratischen Denkens. Blasius’ sehr persönliche Beschreibung der Wirkung dieser Kontroverse auf den jungen Historiker Mommsen machte auch die Ambivalenz deutlich, die ein „großes“ und vieldiskutiertes Buch mit sich bringen kann. So habe die Aufmerksamkeit in Form von Kontroversen den erst 29-jährigen Historiker auch erheblich belastet. Erst fünfzehn Jahre später (1974) habe er eine zweite Auflage publizieren können.

BORIS BARTH (Bremen) betonte in seinem Vortrag zu Mommsens Imperialismusforschungen, dass Mommsen selbst keine geschlossene Theorie zur Erklärung des Phänomens Imperialismus präsentiert habe. Er sei aber der erste deutsche Historiker gewesen, der eine monokausale Erklärungsstruktur aufgegeben habe und sich den vielfältigen sozialen, ökonomischen und kulturellen Ursachen und Folgen des Imperialismus zugewandt habe. Er habe auch früh die These unterstützt, dass die Akteure aus der Ökonomie andere Ziele verfolgt hätten als die der Politik.

ROGER CHICKERING (Georgetown/USA) machte deutlich, dass die vergleichsweise „ruhige“ Einführung der westdeutschen Sozialgeschichte in die Forschungslandschaft der 50er Jahren damit zusammenhing, dass ihre Vertreter sich nicht als Ersatz der Politikhistoriker verstanden hätten. Zudem hätten sie das Jahr 1917 als Epochengrenze zwischen Kaiserreichforschung und Zeitgeschichte akzeptiert. Da sie sich vor allem mit innenpolitischen Fragen des Deutschen Reiches beschäftigten, konnten sie die „traditionellen“ Politikhistoriker auch nicht in ihrem Arkanbereich treffen. Erst die „Fischer-Kontroverse“ habe diese ‚harmonische’ Ausgangssituation beendet. Da sich in der Folge zeigte, dass das Kaiserreich der Dreh- und Angelpunkt für ein kritisches Geschichtsverständnis war, fungierte die Kontroverse insofern als generations- und themenbildendes Element für die deutsche Geschichtswissenschaft.

Einen besonderen Zugang zur Zeitgeschichte ermöglichte das „Gruppenreferat“ (Gangolf Hübinger) derjenigen Schüler Mommsens, die an der Max Weber-Gesamtausgabe tätig waren oder sind: EDITH HANKE (München), GANGOLF HÜBINGER (Frankfurt an der Oder) und WOLFGANG SCHWENTKER (Osaka/Japan). Sie konnten deutlich machen, wie spannend die Entstehungsgeschichte der Max-Weber-Edition nicht nur als Generationsprojekt, sondern auch als Netzwerkprojekt zwischen Wissenschaft und Politik gewesen sei. Dem Beginn der Edition waren jahrelange ambitionierte Vorbereitungsarbeiten vorausgegangen. Die Planer, allen voran der Soziologe Horst Baier, haben sich unter Einbeziehung führender Politiker wie etwa Franz Josef Strauss der politischen Unterstützung für ihr Projekt versichern müssen, ohne sich der Indienstnahme verdächtig zu machen. Dass dies gelang, lag unter anderem auch an der sehr heterogenen und interdisziplinären Zusammensetzung der Arbeitsgruppe und an der bei aller Zielstrebigkeit doch sehr sorgfältigen Vorbereitung der Edition. In der Schilderung Mommsens als Weber-Spezialist wurde die Vielschichtigkeit, Präzision und das Urteilsvermögen des verstorbenen Historikers noch einmal besonders deutlich. Auf der einen Seite stand sein pragmatischer Umgang mit den heterogenen Vorstellungen innerhalb der Arbeitsgruppe und seine Fähigkeit zur großen Synthese, auf der anderen Seite seine editorische Genauigkeit und sein reflektierter Umgang mit den handschriftlichen Manuskripten Webers.

Einen konzisen Überblick über die wissenschaftliche Diskussion zu Max Weber und Russland lieferte der Osteuropahistoriker DITTMAR DAHLMANN (Bonn). Dabei sei es bislang vor allem um die Frage gegangen, inwieweit die Webersche Rationalismusthese durch seine Russlandforschungen geprägt worden sei. Am Schluss des Beitrags vertrat Dahlmann noch einmal nachdrücklich die These, dass Russland in den Schriften Webers nicht als Gegenmodell zum Westen konzipiert worden wäre, hier seien eher China und Indien zu nennen. Russland habe dagegen nach Weber den Weg zur Moderne eingeschlagen und zum christlichen Kulturkreis gehört.

Zum Abschluss gab ANDREAS ANTER (Leipzig) einen Überblick über die Max-Weber-Diskussion nach 1945 in Westdeutschland und ihre Auswirkungen auf die Entstehung der parlamentarischen Demokratie. Während Anter für die ersten Jahre der Bundesrepublik eher eine geringe Weber-Rezeption konstatiert – nur Theodor Heuss sei explizit Weber-Verehrer gewesen – habe das Buch Mommsens in dieser Hinsicht tatsächlich eine Zäsur gesetzt. Auch Anter spitzte diese Diskussion ähnlich wie vor ihm schon Dirk Blasius auf die Carl Schmitt-These in Mommsens Werk zu. Dass Mommsen Carl Schmitt als „gelehrigen Schüler“ Webers bezeichnet habe, sei für die soziologische Weber-Gemeinde und auch für Carl Schmitt selbst schwer zu ertragen gewesen. Allerdings habe diese kontroverse Diskussion die Weber-Forschung und Rezeption in der Bundesrepublik erst richtig in Fahrt gebracht.

Die Tagung konnte die Erinnerung an Wolfgang J. Mommsen in historiographischen Zusammenhängen lebendig erhalten.Gerade wegen der persönlichen Färbung der Vorträge entstand am Ende ein eindrucksvolles Bild eines widersprüchlichen, vielseitig interessierten und politischen Wissenschaftlers. Verwiesen sei noch auf den vorliegenden Tagungsband: Christoph Cornelißen (Hg.), Geschichtswissenschaft im Geist der Demokratie. Wolfgang J. Mommsen und seine Generation, Berlin 2010.

Konferenzübersicht:
Begrüßung und thematische Vorbemerkung
Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach

I. Biographien und Historikergenerationen,
Moderation: Gerhard Hirschfeld (Stuttgart)

Christoph Cornelißen (Kiel):
Wolfgang J. Mommsen – der Repräsentant einer Historikergeneration?

Mary Fulbrook (London):
Wissenschaftler und Parteigänger: Ost- und Westdeutsche Historiker in den 1970er und 1980er Jahren

Christof Dipper (Darmstadt):
Keine Neigung, die „Väter in die Pfanne zu hauen“. Der Jahrgang 1943 im Feld der deutschen Historiker

II. Generation und Forschungsinteressen,
Moderation: Andreas Gestrich (London)

Jost Dülffer (Köln):
Politische Geschichtsschreibung der „1945er Generation“: Von der Militärgeschichte des Zweiten Weltkrieges zur kritischen Zeitgeschichte (1950-1970)

Holger Afflerbach (Leeds):
Wolfgang J. Mommsen – ein Erneuerer der deutschen Außenpolitikgeschichtsschreibung?

Rita Aldenhoff-Hübinger, (Frankfurt/Oder):
Liberale Strömungen im Deutschen Kaiserreich im Blickpunkt bundesdeutscher ‘45er

Stig Förster (Bern):
Militär und Krieg im gesellschaftlichen Umfeld. Zivile Geschichtsschreibung zu einem heiklen Themenkomplex

Gerd Krumeich (Düsseldorf /Freiburg im Breisgau):
„Kriegs-(Un-)Kultur?“ Zur deutschen und französischen Forschung über eine Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs

Friedrich Lenger (Gießen)
„Historische Sozialwissenschaft“: Aufbruch oder Sackgasse?

Jürgen Reulecke (Gießen)
Eine Historikerkohorte „gab uns die Fackel im Sprunge…“. Die „1930er“ im Generationenstrom

III: Werk- und Rezeptionsanalysen,
Moderation: Dieter Langewiesche (Tübingen)

Gerhard Hirschfeld (Stuttgart)
Wolfgang J. Mommsen und der Erste Weltkrieg

Dirk Blasius (Essen)
Deutsche Kontinuitäten – Wolfgang J. Mommsens Buch „Max Weber und die deutsche Politik“ von 1959

Boris Barth (Bremen)
Whatever happened to Imperalism? Wolfgang J. Mommsen und die Imperalismustheorien

Roger Chickering (Georgetown, USA)
Die „45’s“ und ihr Bild des deutschen Kaiserreichs

IV: Zur Max-Weber-Rezeption,
Moderation: Hartmut Lehmann (Kiel)

Edith Hanke (München); Gangolf Hübinger (Frankfurt an der Oder); Wolfgang Schwentker (Osaka)
Die Entstehung der Max-Weber-Gesamtausgabe und der Beitrag von Wolfgang J. Mommsen

Dittmar Dahlmann (Bonn):
Max Weber und Russland

Andreas Anter (Leipzig):
Die westdeutsche Max-Weber-Diskussion und die Begründung der parlamentarischen Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Deutsch
Sprache des Berichts