Spekulation und Spekulanten in wissenschaftlicher Perspektive. Dimensionen eines umstrittenen Phänomens

Spekulation und Spekulanten in wissenschaftlicher Perspektive. Dimensionen eines umstrittenen Phänomens

Organisatoren
Karl Christian Führer, Universität Hamburg; Kim Christian Priemel, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin / University of Cambridge
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.11.2010 - 27.11.2010
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Von
Sebastian Teupe, Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte

„Spekulation“ ist dieser Tage ein in den Medien allgegenwärtiger Begriff. Die internationale Finanzkrise scheint ohne ihn ebenso wenig fassbar wie die chronische Instabilität des Euro. Sichtbar wird dies, wenn „der Spekulant“ als Geier oder Skelett in Karikaturen und auf Demonstrationen in Erscheinung tritt. Als gesellschaftliche Kritik und ökonomisches Phänomen sind diese Erscheinungsformen der Spekulation aber keineswegs neu. Denn die moderne Wirtschaft ist ohne die Idee der Spekulation und des Spekulanten schwer denkbar. Sie prägte Phasen der wirtschaftlichen Prosperität ebenso sehr wie Phasen des wirtschaftlichen Niedergangs. Begriffsinterpretationen, die vor dem Hintergrund von Instabilität und Krise Anwendung fanden, sind daher zwar äußerst hilfreich, wenn der gesellschaftliche Umgang mit solchen Erscheinungen untersucht werden soll. Sie tragen aber nur begrenzt dazu bei, den Begriff der Spekulation als Phänomen der modernen Wirtschaft analytisch zu schärfen.

Der dankenswerter Weise von der Fritz Thyssen Stiftung geförderte und von KARL CHRISTIAN FÜHRER (Hamburg) und KIM CHRISTIAN PRIEMEL (Berlin / Cambridge) organisierte Workshop „Spekulation und Spekulanten in wissenschaftlicher Perspektive“ hatte sich zum Ziel gesetzt, dieses Verhältnis von Spekulation als zeitgebundener Wahrnehmungskategorie und als wissenschaftlichem Begriff mit klärungsbedürftiger analytischer Tragweite zu erörtern. Es sollte zum einen diskutiert werden, was zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen sozialen Gruppen unter Spekulation als ökonomischem Begriff verstanden wurde. Zum anderen sollte die Frage nach der gesellschaftlichen Bewertung der Spekulation als historisch verfolgbarem Vorgang und des Spekulanten als konkretem wirtschaftlichem Akteur gestellt werden.

Der wissenschaftliche Begriff wurde im ersten Beitrag von ALEXANDER ENGEL (Göttingen) geschärft, der lexikalische Beiträge führender Ökonomen der letzten einhundert Jahre auswertete und die Entwicklung eines Begriffsverständnisses nachzeichnete, das sowohl Kontinuitäten als auch Schwerpunktverschiebungen aufwies. Bereits 1901 hatte Wilhelm Lexis zwei Differenzierungen vorgenommen, die sowohl späteren Ökonomen als auch den Teilnehmern des Workshops immer wieder als Problem begegneten: erstens die Unterscheidung der Spekulation als „ökonomischem Prinzip“ vom illegalen Betrug. Zweitens die Unterscheidung des berufsmäßigen und (vermeintlich) zuverlässigen Spekulanten vom inkompetenten Marktteilnehmer, der sich allzu leicht von irrationalen Gefühlen leiten lasse. In diesem Spannungsfeld von idealtypischem ökonomischen Prinzip und empirisch abweichenden Auswirkungen bewegten sich mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung auch die anderen Beiträge von Röpke (1926), Stucken (1956) und Hochgesand (1977). Insgesamt konnte Engel aber einen stets an der Überzeugung „volkswirtschaftlicher Nützlichkeit“ orientierten ökonomischen Diskurs nachzeichnen.

Einen etwas anderen Schwerpunkt setzte ROMAN KÖSTER (München), der die Frage behandelte, inwieweit der Spekulant als Unternehmer konzipiert werden könnte bzw. als solcher historisch betrachtet worden ist. Kösters These war, dass sich die Unterscheidung zwischen „Spekulant“ und „Entrepreneur“ am besten anhand der diskursiven Unterscheidung zwischen „realer“ und „virtueller“ Wertschöpfung nachverfolgen ließe, wie sie etwa in der populären Kontrastierung des „ehrlichen Kaufmanns“ vom „Spekulanten“ deutlich werde. Im Rahmen volkswirtschaftlicher Theorie sei diese rein populäre Unterscheidung aber nicht ausreichend und eine funktionale Definition nötig gewesen. Am Beispiel Schumpeters zeigte Köster jedoch, dass auch dessen Unternehmer sich durch die Schaffung von „Werten“ auszeichne, während der Spekulant lediglich Gewinne innerhalb eines Gleichgewichts realisieren könne. Diese Unterscheidung sei allerdings angesichts einer zunehmend fragwürdigeren Trennung von Güter- und Finanzwirtschaft schwer aufrechtzuerhalten. Man müsse deshalb fragen, inwieweit nicht auch Israel Kirzners Definition des Unternehmers als Arbitragegewinnler mit dem volkswirtschaftlichen Bild des Spekulanten zu vereinbaren sei.

Auch die katholische Kirche hat sich, wie JOACHIM WIEMEYER (Bochum) anhand seines Abendvortrags zeigte, mit der Spekulationsproblematik auseinandergesetzt. Ausgehend von Schriften wichtiger Vertreter der katholischen Soziallehre (Franz Hitze (1851-1921), Georg Ratzinger (1844-1898), Heinrich Pesch (1854-1926), Oswald von Nell-Breuning (1890-1991)) zeichnete er den historischen Wandel eines Dilemmas nach. Dieses bestand aus dem aus individualethischer Sicht fragwürdigen Handeln des einzelnen Spekulanten einerseits und dem aus sozialethischer Sicht volkswirtschaftlich sinnvollen Phänomen der Spekulation andererseits. Während aber aus individualethischer Sicht alle Autoren ein Problem darin sahen, dass ein Geldverdienen „ohne Arbeit“ ermöglicht werde, lässt sich aus sozialethischer Sicht eine zunehmend affirmative Haltung gegenüber einer liberalen marktwirtschaftlichen Ordnung feststellen. Hatten ältere Autoren die Börse noch als „moderne Spielhölle“ diffamiert, zeigte sich spätestens bei Nell-Breuning eine grundsätzliche Bejahung der Börse als volkswirtschaftlich sinnvolle Institution. Prinzipiell wurde das Problem der sittlichen Fragwürdigkeit durch die Sozialgelehrten dadurch „gelöst“, dass man Klerikern die Teilnahme an der Spekulation schlichtweg untersagte.

Mit der Frage, inwieweit Spekulationsgeschäfte Anlass zu staatlicher Regulierung boten, beschäftigte sich MARKUS BALTZER (Mannheim). Den historischen Anfangspunkt der Betrachtung bildete die Aktienrechtsnovelle von 1870, die als Höhepunkt des liberalen Aktienrechts gelten könne. Der anschließende Gründerboom und die stark sinkende Überlebensdauer der in dieser Phase neu gegründeten Banken habe zu einer ersten vom liberalen Grundsatz abweichenden Aktienrechtsnovelle 1884 geführt. Inwieweit diese allerdings nötig gewesen sei, müsse angesichts einer bereits vorher stark abgenommenen Gründerspekulation ebenso zur Diskussion gestellt werden wie ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftskonzentration im Deutschen Kaiserreich. Die zweite Aktienrechtsnovelle von 1896 hatte eine Eindämmung des als volkswirtschaftlich schädlich wahrgenommenen Terminhandels zum Ziel. Beiden Gesetzen waren Debatten vorangegangen, die sich im angesprochenen Spannungsfeld von Gefahr und Nutzen der Spekulation bewegt hatten. Angesichts der mit der Spekulation in Verbindung gebrachten Krisenerscheinungen schienen jedoch wirtschaftspolitische Regulierungen die Folge gewesen zu sein, die einer volkswirtschaftlichen Notwendigkeit nicht zwangsläufig entsprachen.

Wie stark Argumente volkswirtschaftlicher Stabilität zur Eindämmung der Spekulation von einzelnen Akteuren instrumentalisiert wurden, das konnte von LAURA RISCHBIETER (Berlin) gezeigt werden. Ihre These, dass der öffentliche Diskurs mit den brancheninternen Konflikten des Marktes sehr wenig zu tun haben kann, machte sie am Beispiel der Hamburger Kaffeehändler am Ende des 19. Jahrhunderts deutlich. In diesem Konflikt standen sich global agierende Großhändler, die den Terminhandel befürworteten und Binnenhändler, die ihn als Existenzbedrohung wahrnahmen, gegenüber. Rischbieter konnte zeigen, dass es dabei keineswegs um unterschiedliche moralische Bewertungen von Risiken ging, sondern um institutionell bedingte Wettbewerbsvorteile, die von der Existenz und Ausgestaltung der Kaffeebörse abhängig waren. Hier gelang es den global agierenden Händlern, sich durchzusetzen. Indem sie den Zugang zur Börse durch die obligatorische Mitgliedschaft in einem Verein regulierten, konnten sie ihre Preisrisiken minimieren und hohe Gewinne realisieren. Um diese für sie vorteilhafte Position aber überhaupt schaffen und institutionell absichern zu können, hatten sie das Gegenbild eines „Spekulanten“ gezeichnet, von dem sie sich selbst als „ehrbare Kaufmänner“ distanzieren konnten.

Einen weiteren Gegenstand der Spekulation diskutierte KARL CHRISTIAN FÜHRER (Hamburg). Sein Vortrag über Immobilienbesitz und Spekulation hatte die in den 1960er-Jahren geführten Diskussionen über schwindelerregende Preissteigerungen zum Thema, die er in einen größeren historischen Zusammenhang stellte. Ganz ähnliche Auseinandersetzungen hatte man nämlich bereits im Deutschen Kaiserreich geführt, wobei in beiden Fällen drei zentrale Argumente entscheidend waren: erstens das kollektive Unverständnis gegenüber „arbeitslosen Gewinnen“, zweitens das Problem der Mietsteigerungen und drittens die besondere Bedeutung des Bodens, der kein „normales“ Spekulationsobjekt sein dürfe. Gegen alle diese Kritikpunkte hatte es im Kaiserreich wie in der Bundesrepublik nüchterne Einwände gegeben, die allerdings völlig ohne Resonanz geblieben waren. Führer erklärte diese erstaunliche Kontinuität damit, dass die der Spekulation zu Grunde liegenden Preissteigerungen gar nicht als normaler marktwirtschaftlicher Vorgang, sondern vielmehr als soziales Problem interpretiert worden seien. Eine analytisch eindeutige Begriffsdefinition sei in diesem Zusammenhang unwichtig gewesen. Der Spekulant habe so als Verursacher von Krisen konstruiert werden können, die in Wahrheit tiefer liegenden sozialen Transformationsprozessen geschuldet waren.

Direkt an die Problematik der Immobilienspekulation anknüpfen konnte SEBASTIAN HAUMANN (Darmstadt), der die Konstruktion des „stadtzerstörenden Spekulanten“ als Feindbild am Beispiel Kölns in den 1970er-Jahren untersuchte. Die Effekte von spekulativem Immobilienbesitz auf den Wohnungsmarkt bildete dabei das erste von vier Themenfeldern. Kritiker prangerten einerseits den „Leerstand“ bei gleichzeitigem Bedarf an preiswertem Wohnraum an, andererseits aber auch das „Auswohnen“, die billige Vermietung dringend renovierungsbedürftiger Wohnungen. Zweites Themenfeld war die Zerstörung von Arbeitervierteln. Kritikpunkte bildeten hier der Bevölkerungsaustausch durch „Luxussanierung“ und die „Tertiarisierung“ des Stadtbildes durch Bürogebäude. Ähnlich negativ wurde auch die Verwicklung der Politik in die Spekulations-Problematik wahrgenommen, sei es als zu passiver oder gar korrupter Akteur, wie das dritte Themenfeld veranschaulichte. Gleichwohl gab es auch hier Widersprüche. Dies wurde im abschließenden Themenfeld, das die wahrgenommene „Untergrabung“ der kommunalen Planungshoheit zum Thema hatte, noch deutlicher. Insgesamt war damit das innerhalb des öffentlichen Diskurses geschaffene „Feindbild“ des Immobilienspekulanten im Ganzen ebenso widersprüchlich wie im Einzelnen anschlussfähig für die verschiedensten Kritiker der Immobilienspekulation.

Hatten sich die Diskussionen bis dahin auf das späte 19. und 20. Jahrhundert beschränkt, ermöglichte der Beitrag NIELS GRÜNES (Bielefeld) das Problem der Spekulation aus frühneuzeitlicher Perspektive in den Blick zu nehmen. Grüne analysierte zeitgenössische Spekulations-Diskurse anhand des niederländischen „Tulpenwahns“ 1636/37 und der englischen „Südseeblase“. Auf den ersten Blick ließen sich in beiden Fällen Töne finden, welche die Spekulation als verwerfliche und betrügerische Handlungsweise diffamierten. Ein zweiter Blick zeigte jedoch einen Wandel in der grundsätzlichen Bewertung der Spekulations-Legitimität im 18. Jahrhundert. Denn hatte im 17. Jahrhundert noch die „moralisierende Exkommunikation“ der Spekulationspraxis dominiert, so ließen sich im 18. Jahrhundert bereits erste Anzeichen einer Anerkennung von Aktiengesellschaften finden, die ohne Spekulation ja kaum denkbar waren. Unter der Bedingung „rationalen“ Verhaltens konnte der „Spekulant“ damit als prinzipiell in die Gesellschaft integrierbare Figur konzipiert werden. Die durch Korruption mit der Wirtschaft verstrickte Sphäre der Politik wurde darüber hinaus als eine mit der Wirtschaft nicht identische Werte- und Handlungssphäre diskutiert, was die Entwicklung eines von moralischen Überlegungen befreiten Wirtschaftssystems bereits im Keim erkennen ließ.

Die Kopplung von antikapitalistischen und antisemitischen Argumenten aus literaturwissenschaftlicher Sicht untersuchte im Anschluss daran FRANZISKA SCHÖSSLER (Trier). Die Spekulation war in diesem Zusammenhang ein zentraler Begriff, weil die Börse im Zentrum der Antikapitalismuskritik stand. Die „Hysterie“ und Rastlosigkeit dieses Ortes sahen zahlreiche Zeitgenossen auch in der typisch „jüdischen“ Geisteshaltung. Die Vermögensbildung durch Aktien wurde als „dekadent-schmarotzend“ abgelehnt, weil hierbei keinerlei körperliche, „harte und saure Arbeit“ verrichtet werde. Die Börse, die mit noch nicht bestehenden Gütern kalkuliere, geriet in den „Ruch des Phantastischen“. Der (angenommene) Reichtum der Juden erschien magisch und unrechtmäßig zugleich. Dieses Bild sei auch dadurch gefestigt worden, dass die deutsche Literatur das Spielerische der Spekulation betonte. Sie ging kaum auf den Unterschied von Spekulation als „ehrlicher Praxis“ und als Betrug ein, den die deutsch-jüdischen Stadtromane – im Übrigen ganz ähnlich wie die wirtschaftswissenschaftlichen Handbuchartikel des frühen 20. Jahrhunderts – zu zeichnen versuchten. Sie gestand der Börse auch nicht jene volkswirtschaftliche Funktion zu, die in amerikanischen Romanen jener Zeit in Allegorien vom „Herzen“ der nationalen Identität zum Ausdruck kamen.

Mit eben diesem Phänomen einer tendenziell affirmativen Haltung gegenüber Börse und Spekulation beschäftigte sich im abschließenden Beitrag dieser Tagung URS STÄHELI (Hamburg). Anhand dreier Diskursstränge untersuchte er unterschiedliche Bewertungen und Interpretationen der Spekulation in den USA vom 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein offenkundiger Marktpopulismus zeigte sich sowohl im politischen Diskurs, der die Börse als „wahren Ort der Demokratie“ feierte, als auch im ökonomischen Diskurs, der in ihr ein Menschenrecht erblickte. Übersteigert wurde diese affirmative Haltung jedoch noch im populären Diskurs, wo man das kollektive Vergnügen an der Spekulation allerorten, etwa durch Börsenticker in Restaurants, erleben konnte. Die pure Lust am Spielen war hier das entscheidende Argument, was soweit führte, dass in so genannten „Bucketshops“ Gelder zwar verspielt, aber nicht wirklich investiert wurden. Insgesamt zeigte sich aber – anders als in Deutschland – eine sehr enge Verbindung zwischen Nationalität und Spekulation. Diese hatte zwar erst durch entsprechende Codierungen, wie jener des Arbeitsbegriffs, konstruiert werden müssen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als in Deutschland noch die Ansicht einer modernen „Spielhölle“ vorherrschte, schien dieser Prozess jedoch abgeschlossen. Die Entwicklungen nach 1929 dürften gleichwohl ein etwas ambivalenteres Bild hervorgebracht haben.

Diese Ambivalenz der Spekulation war auch insgesamt ein bestimmendes Thema dieser Tagung. Die Differenzen zwischen ihren theoretisch zu bestimmenden Funktionen, ihren realhistorischen Auswirkungen und diskursiven Betrachtungsweisen scheint im Rückblick auf die Beiträge und Diskussionen immens. Ob Spekulation Werte schafft oder vernichtet, „echte“ oder auch keine Arbeit ist, volkswirtschaftlich nützlich oder schädlich ist, darüber lässt sich heutzutage ebenso kontrovers diskutieren wie früher und dies ist im Rahmen des Workshops auch auf vorbildliche Weise geschehen. Ohne die durchweg hohe Qualität der Beiträge und der ebenso angeregten wie freundlich und konstruktiv geführten Diskussionen wäre dies kaum möglich gewesen. Die verschiedenen Urteilsdimensionen, die für eine Bewertung der Spekulation herangezogen worden sind, konnten benannt und in ihren historischen Kontext gestellt werden. Dadurch erwies sich der in der Tagung gewählte historische Zugang zur Spekulation als besonders fruchtbar, weil er die Zeit- und Kontextbezogenheit populärer ebenso wie theoretischer Bewertungen der Spekulation sichtbar gemacht hat. Dies mahnt zur Vorsicht gegenüber vorschnellen Urteilen über das komplexe Phänomen der Spekulation und einen allzu sorglosen Umgang mit diesem Begriff. Der rundum gelungene Workshop in Hannover kann diesbezüglich als ein ohne Frage gelungenes Beispiel gelten.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung in das Thema (K.C. Führer, K.C. Priemel)

Panel I: Spekulation und Ökonomie

Alexander Engel: Wirtschaftswissenschaftliche Perspektiven auf spekulative Geschäfte

Roman Köster: Kreative Zerstörung? Der Spekulant als Entrepreneur

Abendvortrag:
Joachim Wiemeyer, Finanzmarktspekulationen in der Sicht der katholischen Wirtschaftsethik

Panel II: Spielfelder und Spieler

Markus Baltzer: Monster an die kurze Leine? Spekulation und Kapitalmarktregulierung im ausgehenden 19. Jahrhundert

Laura Rischbieter: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt? Kaffeehändler als Spekulanten um 1900

Karl Christian Führer: Immobilienbesitz und Spekulation. Ein deutsches Trauma

Sebastian Haumann: Stadtzerstörung durch Spekulanten. Ein Feindbild der 1970er Jahre

Panel III: Bilder, Begriffe und Debatten

Niels Grüne: Finanzskandale, Korruptionskritik und das Bild des Spekulanten im 17. und frühen 18. Jahrhundert

Franziska Schößler: Der spekulierende Börsenjude: Zu Antisemitismus und Antikapitalismus um 1900

Urs Stäheli: Spekulationsdiskurse in den USA. Zur Wahrnehmungsgeschichte der Spekulation im 20. Jahrhundert


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