Unterschiede denken. Geschichte als Objekt und als Repräsentation. Jahresworkshop des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs

Unterschiede denken. Geschichte als Objekt und als Repräsentation. Jahresworkshop des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs

Organisatoren
Humboldt-Universität zu Berlin, Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales Paris
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.10.2010 - 16.10.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Katrin Jordan, Berlin; Aude-Marie Certin, Paris

Unter dem Oberthema des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs „Unterschiede denken. Geschichte als Objekt und als Repräsentation/Construire les différences: L’histoire comme objet et comme représentation“1 kamen im Oktober die Mitglieder zum ersten Jahresworkshop in Berlin zusammen. Das von der Deutsch-Französischen Hochschule finanzierte binationale Doktorandenkolleg wird von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales Paris getragen. Weitere Partner sind das Frankreichzentrum der Freien Universität Berlin, die Technische Universität Berlin, das Centre Marc Bloch Berlin sowie das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Die jährlich im Wechsel in Berlin und Paris stattfindenden Workshops dienen der Vorstellung der Forschungsergebnisse durch die Doktoranden und Doktorandinnen und dem gemeinsamen Austausch über Fragen der jeweils angewandten Methoden und Kategorien.

Eröffnet wurde der Workshop am Donnerstagabend im Centre Marc Bloch Berlin durch eine Gesprächsrunde mit dem Historiker und Journalisten MICHAEL JEISMANN (Berlin/Tübingen), der vom Beruf des Historikers jenseits der Universität berichtete. Der Präsident der DFH Pierre Monnet (Saarbrücken/Paris) leitete am Freitag den wissenschaftlichen Teil des Workshops ein. In insgesamt sieben disziplinübergreifenden, zeitlich und inhaltlich zusammengeordneten Sektionen tauschten sich Doktoranden und Doktorandinnen der Geschichte, Kunstgeschichte, Politikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Ethnologie über gemeinsame Fragen und Probleme aus.

Sektion 1 – Sozial- und Kulturgeschichte der Sattelzeit
Der im Sektionstitel aufgeführte Begriff der „Sattelzeit“ bot sich nach Ansicht des Diskussionsleiters DANIEL SCHÖNPFLUG (Berlin) als Diskussionsgrundlage für eine Rückkoppelung an das Oberthema an. Indem die historische Periodisierung um den Aspekt einer Übergangsperiode rund um die Französische Revolution bereichert wird, ließen sich Unterschiede wie etwa breite Debatten um Kontinuitäten und Brüche an der Schwelle zur „Moderne“ darstellen und beschreiben. Die Projekte der ersten Sektion, die ANNA AHRENS (Berlin) kommentierte, waren genau hier angesiedelt. NINA STRUCKMEYER (Berlin) widmet sich in ihrer Arbeit zu den deutschen Schülern Jacques Louis Davids im Kern der Offenlegung transnationaler Ausbildungswege von Künstlern im Spannungsfeld zwischen Klassizismus und Romantik. Im Zuge der Beschäftigung der Kulturtransferforschung mit Transferprozessen und Ideengeschichte lenkte DAVID BLANKENSTEIN (Berlin) den Fokus auf Alexander von Humboldt, der als bedeutende Vermittlungsinstanz zwischen Deutschland und Frankreich wesentlichen Einfluss auf die Kunst- und Kulturförderung seiner Zeit ausübte. Zur Geschichte der Juden in Frankfurt arbeitet wiederum VERA KALLENBERG (Frankfurt am Main). Sie untersucht die strafrechtlichen Prozesse für die Zeit um die Einführung des Code Napoleon 1812, in die Juden involviert waren, und fragt, inwiefern die Zugehörigkeit zum Judentum eine Relevanz für die Strafpraxis hatte. Die Kommentatorin verwies abschließend auf den Nutzen des Kollegoberthemas für die Projekte. So seien die Unterschiede zweier Kulturen denkbar, die während der „Sattelzeit“ gerade erst anfingen, sich zu nationalen (sprich politisch und religiös zunehmend homogenen) Kategorien zu formieren.

Sektion 2 – Familienbeziehungen und Autoritätskonstruktionen vom Spätmittelalter bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
In allen drei Dissertationsprojekten der zweiten Sektion, die von REBEKKA VON MALLINCKRODT (Berlin) geleitet und von KORNELIA KOŃCZAL (Berlin) kommentiert wurde, wurden unterschiedlich konzeptualisierte Autoritätskonstruktionen und/oder Familienbeziehungen vom Spätmittelalter bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts erforscht. AUDE-MARIE CERTIN (Paris) analysierte Gedächtniskonstruktionen und Repräsentationen des Familienlebens in ausgewählten deutschen Hausbüchern. Familienbeziehungen standen auch im Zentrum des Interesses von ANTOINE ODIER (Paris/Berlin), wenngleich der Referent diese anhand von deutschen und französischen Selbstzeugnissen untersucht, die zwischen Mitte des 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sind, um das Verhältnis zwischen „dem Selbst und den Anderen“ in einem kulturellen Gesellschaftsgefüge und mit Berücksichtigung gesellschaftlicher Einflussfaktoren zu erforschen. Ebenfalls nach Autoritätskonstruktionen fragt DAVID DOMINÉ-COHN (Paris) in seiner Arbeit über die Prozesse der herrschaftlichen Identitätsbildung im Herzogtum Bretagne im 14. und 15. Jahrhundert. Alle Projekte verband die methodische Verankerung in der Historischen Anthropologie. Die Arbeiten unterschieden sich jedoch vor allem im Hinblick auf die geografische Verwurzelung des Untersuchungsgegenstandes: Während Certin deutsche Familiengeschichten im Spätmittelalter untersuchte, betrifft Dominé-Cohns Anliegen die französische Regionalgeschichte im Mittelalter. Odiers Arbeit verfolgt wiederum einen vergleichenden, deutsch-französischen Ansatz.

Sektion 3 – Orte des Wissens, Wissen und Kunst zwischen Spätmittelalter und Absolutismus
HEIDRUN MATTES (Berlin) kommentierte die dritte, von JOHANNES HELMRATH (Berlin) geleitete, Sektion. VANINA KOPP (Bielefeld) führte einen Teilaspekt aus ihrer Dissertation zum Thema der Sammlung, Nutzung und Funktion der mittelalterlichen Bibliothèque royale vor Augen. Sie setzte sich mit der rezeptionsgeschichtlichen Dimension der Bibliothek als einem nationalen „Wissensspeicher“ auseinander. LOUISE MILLON (Paris) präsentierte einen Teil aus ihrem Promotionsprojekt über das Werk des Renaissance-Schriftstellers François Rabelais. Sie führte den Rabelais-Topos „Le pourceau ailé“ und andere syntaktische Spiele, morphologische und etymologische Besonderheiten sowie rhetorische Figuren ausgewählter Rabelais-Texte vor. SARAH SALOMON (Berlin) untersucht das System französischer Kunst-Institutionen und -zirkel im Zeitraum 1648 bis 1789. Unabhängig von der Académie Royale de Peinture et de Sculpture hatte sich zum Beispiel die Académie de Saint Luc etabliert. Die Untersuchung konkreter Werke und Künstler dieser Institution soll in das Vorhaben einfließen, um herauszufinden, welche thematischen und formalen Experimente damit verbunden waren. Damit wurden in dieser Sektion drei unterschiedliche Beispiele für „Orte des Wissens“ behandelt: eine Bibliotheks-Sammlung, ein konkretes künstlerisches Oeuvre und die institutionalisierte (ästhetische) Wissens-vermittlung und -gestaltung.

Sektion 4 – Kunstschaffen und Kulturtransfer
PATRICE VEIT (Berlin) eröffnete die vierte Sektion, deren Titel nach Ansicht der Kommentatorin ELSA RIEU (Berlin) bereits den derzeitigen Paradigmenwechsel in der kunsthistorischen Forschung aufzeige: weg vom Kunstwerk hin zu seiner Produktion (und dem Entstehungshintergrund), weg vom Ansatz der „nationalen Schulen“ hin zur Betrachtung der Zirkulation von Künstlern, Ideen und Werken. Das Studium der „Kunstwelten“ („Art Worlds“, Howard S. Becker) könne laut Rieu dazu beitragen, differenziertere zeitliche und örtliche Einteilungen herauszuarbeiten und traditionelle monolithische Periodisierungen infrage zu stellen. In diesem Sinne fragte TOBIAS LOCKER (Liverpool) in seiner Vorstellung Johann Melchior Kamblys und dessen Möbellieferungen für Friedrich II. von Preußen nach den französischen Einflüssen in den Möbeln, genauer dem Kultur- und Wissenstransfer von Paris nach Potsdam. EVA KNELS (Paris) untersuchte die Salons des artistes vivants im Premier Empire und ihre europäische Rezeption. In der Gegenüberstellung beider Projekte wurde deutlich, dass bestimmte historiografische Kategorien, allen voran die der Nation, ungeeignet sind, um den historischen Rahmen der künstlerischen Produktion zu untersuchen. Die Mobilität der Künstler und die Vielzahl der Ausbildungszentren legen vielmehr regionale oder gar lokale Untersuchungseinheiten nahe. Michael Werner (Paris) schlug daher vor, den Begriff des Stils – der ursprünglich zur Beschreibung nationaler Schulen geprägt wurde – durch den der lokalen Techniken zu ersetzen, die aufgrund der Mobilität der Akteure die Objekte des Transfers darstellten. Er regte ebenfalls an, sich jener Kategorien anzunehmen, welche die Akteure selbst verwandten, da diese die Besonderheiten einer Epoche und der jeweils untersuchten Kontexte noch besser hervorheben könnten.

Sektion 5 – Der Gebrauch von Geschichtsschreibung und Ritualen vom ausgehenden Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert
Mit der fünften, von JEAN-CLAUDE SCHMITT (Paris/Berlin) geleiteten und von MORGANE LE BOULAY (Berlin) kommentierten, Sektion schloss der erste Workshoptag. Das Sektionsthema vereinte drei Projekte, die – wenn auch zeitlich und räumlich unterschiedlich verortet – sich in ihrer Herangehensweise ähnelten. VACLAV ŽŮREK (Paris) untersuchte die Rolle historischer Motive in der monarchischen Legitimation und verglich dazu die Königreiche Frankreich und Böhmen im 14. Jahrhundert. ANNA KARLA (Paris) analysierte hingegen die Rolle der französischen Revolutionsmemoiren in den 1820er-Jahren. Beide beschäftigten sich also mit unterschiedlichen Fällen des Gebrauchs von Geschichtsschreibung. JESSICA HUYGHE (Paris) untersuchte in ihrem Promotionsvorhaben zu Gemeindevertretern im Frankreich des ausgehenden Mittelalters ebenso wie Žůrek den Gebrauch von Ritualen, die häufig der religiösen Praxis entlehnt wurden. Schmitt betonte, dass beide Praxen, Geschichtsschreibung und Rituale, dazu beitragen, „Dauer herzustellen“ und Identitäten zu konstruieren, wie Christophe Duhamelle (Paris) ausführte. Die politischen Konflikte, in die beide eingeschrieben sind, bilden laut Le Boulay ein Feld, das weiter zu erforschen sei. Auch Forschungen zu Memoiren und Geschichten, die mit denen der Fallstudien konkurrierten, wären weiterführend: Über den Vergleich und die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Städten und Ländern hinaus würden zweifelsohne auch die Konfliktzonen zwischen den verschiedenen Geschichtsschreibungen von Interesse sein. Durch sie werde die historiografische Dimension deutlich, über die Geschichte sich durch Interaktionen herausbildet.

Sektion 6 – Diktatur und Demokratie
Am Samstagmorgen wurde der Workshop mit der von ANNE KWASCHIK (Berlin) geleiteten sechsten Sektion fortgeführt, die MARTIN REMPE (Berlin) kommentierte. Die diskutierten Dissertationsprojekte erstrecken sich alle über das gesamte 20. bis ins 21. Jahrhundert und betreffen im weitesten Sinne die Herstellung oder Stabilisierung unterschiedlicher politischer Strukturen gesellschaftlicher Organisation, aber auch den Widerstand gegen sie. So untersucht JUDITH SYGA (Paris) die Rolle US-amerikanischer philanthropischer Stiftungen für den Aufbau der deutschen Sozialwissenschaften zur Zeit der Weimarer Republik. SOPHIE SCHIFFERDECKERs (Berlin) Vorhaben konzentriert sich auf die Rolle deutscher Widerstandskämpfer innerhalb der französischen Résistance und auf die sozialen Strukturen mit dem Ziel, die Spezifika dieser sozialen Gruppe und zugleich den Grad und die Grenzen ihrer Integration in den – durchaus internationalen – französischen Widerstand herauszuarbeiten. JULIEN ACQUATELLA (Berlin) macht die Ideale und Fantasien totalitärer Bewegungen zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen über die Leibeserziehung im Rahmen der Jugendorganisationen im Nationalsozialismus und in der DDR. KOLJA LINDNER (Berlin) fragt schließlich nach den Mechanismen und Methoden, mit denen der „Sarkozysmus“ in Frankreich, verstanden als autoritärer Populismus, die Subordination der Gesellschaft unter seine Herrschaft organisiert und Zustimmung zu ihr herstellt. Das Oberthema des Kollegs „Unterschiede denken“ bot, so Rempe, den Diskutanten die Gelegenheit, sich der fundamentalen Unterschiede verschiedener Formen gesellschaftlicher Indoktrination in Raum und Zeit bewusst zu werden. Ferner werde mit einer perspective croisée auf alle Projekte deutlich, dass die Frage nach dem (zivilgesellschaftlichen) Widerstand zentral sei für die Analyse politischer Ideen, ihrer Verbreitung und Wirkungen, unabhängig davon, ob es sich dabei um demokratische, autoritäre oder totalitäre politische Ordnungen handelte.

Sektion 7 – Repräsentationen, Medien und Medialität
MICHAEL WERNER (Paris) leitete schließlich die letzte Sektion des Workshops ein. Wie der Kommentator GABRIEL MONTUA (Berlin) feststellte, hatten alle hier vorgestellten Promotionsvorhaben Medien „als Objekte und als Repräsentation von Geschichte“ zur Grundlage. KATRIN JORDAN (Berlin) untersuchte die Berichterstattung über den Reaktorunfall in Tschernobyl in bundesdeutschen und französischen Presse- und TV-Quellen. JOHAN GRUßENDORF (Berlin) rekonstruierte und verglich Repräsentationen Europas anhand von Zeitungsdebatten und Expertenmeinungen zum Thema „Europa und der Maghreb“ in den 1990er-Jahren in Frankreich und Deutschland und wählte dafür sowohl Qualitätszeitungen als auch interne Papiere einschlägiger Forschungseinrichtungen als Quellen. ANDREA MEZA TORRES (Berlin) analysierte die Repräsentation der Migration in Museen und Ausstellungen in Paris und Berlin. Medien bildeten damit in allen Projekten sowohl die Quellengrundlage als auch den Untersuchungsgegenstand. Mediale Quellen dienen, unterstrich Montua, somit nicht nur als stumme Zeugen, die auf bestimmte Fragen Antwort geben, sondern sind als soziale Akteure in den gesamten Prozess von der Fragestellung bis zum Erkenntnisgewinn vollständig eingeschlossen. Dem liege ein Verständnis von Medien zugrunde, das diese nicht nur als Quellen, sondern gleichzeitig als soziale Akteure begreife.

In seinem Schlusskommentar griff CHRISTOPHE DUHAMELLE (Paris) noch einmal den Titel des Kollegs „Unterschiede denken/Construire les différences“ auf. Zwar führe die Übersetzung zu zwei nicht deckungsgleichen Konzepten („denken“ vs. „construire“), beide seien gleichzeitig aber auch nicht so unterschiedlich, wie angenommen werden könnte. Vielmehr gingen die intellektuellen Operationen “Denken“ und „Konstruieren“ ineinander über und es gelte deswegen zu verstehen, wie gerade Denkoperationen wie die Kategorienbildung soziale Tatsachen konstruieren. ETIENNE FRANÇOIS (Berlin) wagte schließlich den Ausblick auf den kommenden Jahresworkshop, der vom 26.–28. Mai 2011 am Deutschen Historischen Institut in Paris stattfinden wird. Vier zentrale Kategorien konnte er in den Diskussionen des diesjährigen Workshops ausmachen, welche im Rahmen der nächsten Tagung stärker reflektiert werden sollten: Worte, methodische Zugänge, Akteure sowie Kontext und Raum. Innerhalb dieser Kategorien könnten Unterschiede sowohl „gedacht“ als auch „konstruiert“ werden. Die deutsch-französische Perspektive des Kollegs sollte dabei nicht (mehr) auf sich beschränkt bleiben, sondern vielmehr als Ausgangspunkt weiterer Überlegungen dienen, deren Blick sich für vergleichende Untersuchungen im europäischen Rahmen öffnet.

Konferenzübersicht:

Gesprächsrunde mit Michael Jeismann (Berlin/Tübingen)

Sektion 1 – Sozial- und Kulturgeschichte der Sattelzeit
Diskussionsleitung: Daniel Schönpflug (Berlin), Kommentar: Anna Ahrens (Berlin)

Vera Kallenberg (Frankfurt am Main): „Jüdinnen und Juden in Frankfurt vor Gericht (1780–1864): Transgressionen von Eigentumsordnung, Geschlechterräumen und Gewaltbefugnissen in Kriminalakten von Jüdinnen und Juden als ‚histoire croisée‘“

David Blankenstein (Berlin): „Alexander von Humboldt – Kunstförderer und Kunstagent“

Nina Struckmeyer (Berlin): „Die deutschen Schüler Jacques Louis Davids“

Sektion 2 – Familienbeziehungen und Autoritätskonstruktionen vom Spätmittelalter bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
Diskussionsleitung: Rebekka von Mallinckrodt (Berlin), Kommentar: Kornelia Kończal (Berlin)

Aude-Marie Certin (Berlin): „Paternité et société en Allemagne à la fin du Moyen Age“

David-Dominé Cohn (Paris): „Le pouvoir ducal dans le duché de Bretagne entre pratique et représentation (1341– vers 1450)“

Antoine Odier (Paris/Berlin): „Das Selbst und die Anderen: die Familienbeziehungen in Selbstzeugnissen in Frankreich und Deutschland von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts“

Sektion 3 – Orte des Wissens, Wissen und Kunst zwischen Spätmittelalter und Absolutismus
Diskussionsleitung: Johannes Helmrath (Berlin), Kommentar: Heidrun Mattes (Berlin)

Vanina Kopp (Bielefeld): „Der König und die Bücher. Sammlung, Nutzung und Funktion der königlichen Bibliothek am spätmittelalterlichen französischen Hof“

Louise Millon (Paris): „Représenter la différence religieuse dans les années 1540–1550. Une image de la satire papale chez Rabelais: le pourceau ailé“

Sarah Salomon (Berlin): „Adaption, Konkurrenz, Opposition: Künstlerisches Leben in Frankreich jenseits der Académie Royale de Peinture et de Sculpture im Spannungsfeld der absolutistischen Kunstpolitik (1648–1789) – eine kritische Bestandsaufnahme“

Sektion 4 – Kunstschaffen und Kulturtransfer
Diskussionsleitung: Patrice Veit (Berlin), Kommentar: Elsa Rieu (Berlin)

Tobias Locker (Liverpool): „Möbel für den König: Die Arbeiten Johann Melchior Kamblys für den Hof Friedrichs II. von Preußen“

Eva Knels (Paris): „Die Salons des artistes vivants im Premier Empire und ihre europäische Rezeption“

Sektion 5 – Der Gebrauch von Geschichtsschreibung und Ritualen vom ausgehenden Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert
Diskussionsleitung: Jean-Claude Schmitt (Berlin/Paris), Kommentar: Morgane Le Boulay (Berlin)

Jessica Huyghe (Paris): „Les rituels municipaux en France à la fin du Moyen Âge (et points de comparaison en Europe)“

Vaclav Žůrek (Paris): „Instrumentalisation des motifs historiques dans la légitimation monarchique (Comparaison entre le royaume de France et le royaume de Bohême 1300–1400)“

Anna Karla (Paris): „Revolution als Zeitgeschichte. Französische Revolutionsmemoiren im 19. Jahrhundert“

Sektion 6 – Diktatur und Demokratie
Diskussionsleitung: Anne Kwaschik (Berlin), Kommentar: Martin Rempe (Berlin)

Judith Syga (Paris): „Die Rolle amerikanischer philanthropischer Stiftungen in der Unterstützung und Koordination der Sozialwissenschaften im Deutschland der Zwischenkriegszeit“

Sophie Schifferdecker (Berlin): „Deutsche Widerstandskämpfer in der französischen Résistance“

Julien Acquatella (Berlin): „La politisation du corps sous le Troisième Reich et en RDA. Du fantasme totalitaire au mythe de l’homme nouveau“

Kolja Lindner (Berlin): „Autoritärer Populismus: Frankreich unter Nicolas Sarkozy“

Sektion 7 – Repräsentationen, Medien und Medialität
Diskussionsleitung: Michael Werner (Paris), Kommentar: Gabriel Montua (Berlin)

Katrin Jordan (Berlin): „Tschernobyl und die Medien. Die ‚Tschernobyl’-Debatte in der bundesdeutschen und französischen Medienöffentlichkeit in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre“

Johan Grußendorf (Berlin): „Ein ‚weniger europäisches‘ Mittelmeer? Europarepräsentationen in der Auseinandersetzung mit der arabischen Welt in Deutschland und Frankreich in den 1990er Jahren“

Andrea Meza Torres (Berlin): „Die Repräsentation der Migration in Museen und Ausstellungen in Paris und Berlin“

Zusammenfassung und Schlusskommentar durch Christophe Duhamelle (Paris), Etienne François (Berlin)

Anmerkung:
1 Internetseite des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs: <http://www.differences-differenzen.eu/> (21.12.2010).