Institutionen und Formen gelehrter Bildung um 1550 – die Leucorea zur Zeit des „späten“ Melanchthon

Institutionen und Formen gelehrter Bildung um 1550 – die Leucorea zur Zeit des „späten“ Melanchthon

Organisatoren
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Stiftung LEUCOREA
Ort
Lutherstadt Wittenberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.10.2010 - 16.10.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Ulrike Ludwig, Stiftung LEUCOREA, Lutherstadt Wittenberg

Zum 450. Mal jährte sich in diesem Jahr der Todestag des Wittenberger Reformators und Humanisten Philipp Melanchthon, der am 19. April 1560 verstorben war. Aus diesem Anlass fand vom 13. bis zum 16. Oktober 2010 eine interdisziplinär und international ausgerichtete bildungsgeschichtliche Konferenz an historischer Stätte in der Stiftung LEUCOREA in Wittenberg statt. Historiker, Theologen, Juristen und Medizinhistoriker erörterten das Profil und die geistige Ausstrahlungskraft der Wittenberger Universität um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Tagung wurde im Auftrag der Stiftung von Matthias Asche, Heiner Lück, Manfred Rudersdorf und Markus Wriedt organisiert.

In ihren Grußworten unterstrichen der Vorstandsvorsitzende der LEUCOREA Ernst-Joachim Waschke, Heiner Lück als einer der Organisatoren der Konferenz sowie der Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Udo Sträter das besondere Anliegen der Tagung, im Jubiläumsjahr nicht nur die Bedeutung Melanchthons und sein Wirken als Reformator, sondern darüber hinaus auch seine nachhaltige Wirksamkeit als Humanist und Bildungsreformer hervorzuheben.

In der ersten Sektion ging es um das Lehrprogramm und dessen Veränderungen sowie um das Lehrpersonal an der Universität Wittenberg von ihrer Gründung 1502 bis zum Tod Melanchthons 1560. MARTIN TREU (Wittenberg) befasste sich mit dem geistigen Klima an der Leucorea im Zeitraum vor der Ankunft Melanchthons in Wittenberg 1518, mit der Organisation der Universität sowie mit dem Einfluss der Humanisten an der Leucorea in ihrer Frühzeit. Dies entwickelte er auf der Grundlage eines vor kurzem wiederentdeckten Brieffragments Martin Luthers vom Januar 1517, wobei er unter anderem auf quellenkritische Probleme normativer und deskriptiver Quellen einging. Auch bei MARKUS WRIEDT (Frankfurt am Main/Milwaukee) ging es um grundsätzliche Fragen der Terminologie. Er erörterte zunächst den Begriff „Humanismus“ und ging auf verschiedene Typen des Humanismus ein, um dann über die humanistischen Bildungsziele Melanchthons zu sprechen, die er als vorrangig handlungsorientiert charakterisierte. Wriedt unterstrich die Bedeutung des Humanismus als Grundlage für die Reformation, aber auch die engen Wechselbeziehungen beider Bewegungen und das Fortdauern des Humanismus über die Reformation hinaus. Wiederholt wurde in dieser Sektion darauf hingewiesen, dass es insbesondere die humanistischen Techniken, wie die Sprachbefähigung waren, derer sich die Reformation bediente und die die Kontinuität des Humanismus ausmachten. Dies war auch Thema des breitgespannten öffentlichen Abendvortrages von HEINZ SCHEIBLE (Heidelberg), der im Zusammenhang mit den humanistischen Bildungsreformen Melanchthons auf dessen Forderung nach stärkerer Berücksichtigung der Mathematik im Lehrplan und vor allem nach Spracherneuerung einging, die der Wittenberger Humanist als eine Voraussetzung für die Durchsetzung der Reformation angesehen habe.

Die folgenden universitätsgeschichtlich ausgerichteten Vorträge hatten das Lehrpersonal und das Lehrprofil an den einzelnen Fakultäten der Leucorea zwischen der Fundation Kurfürst Johann Friedrichs von Sachsen 1536 und dem Tod Melanchthons 1560 zum Gegenstand. ARMIN KOHNLE (Leipzig) leitete diese Vorträge mit seinen Ausführungen zu den Gegebenheiten an der Theologischen Fakultät ein. Er verglich die Vorstellungen Melanchthons für das Lehrprogramm und die Organisation der Theologischen Fakultät in den von ihm verfassten Statuten aus dem Jahr 1533 mit dem Inhalt der kurfürstlichen Fundation von 1536 und stellte in letzterer eine starke Verschiebung zugunsten der obrigkeitlichen Interessen fest. Die Juristische Fakultät war Gegenstand des Vortrages von HEINER LÜCK (Halle-Wittenberg). Lück hob das weit über die Universität hinausreichende Wirken der Wittenberger Juristen hervor. In zwei Schritten legte er zunächst die Verfassung der Juristischen Fakultät dar, um dann auf deren personellen Bestand zwischen 1536 und 1560 einzugehen. Auch wenn an der Juristischen Fakultät institutionell der Einfluss Melanchthons weniger prägend gewesen sei als an den übrigen Fakultäten, habe es doch vielfältige Anlehnungen an den Humanisten in den Werken namhafter juristischer Lehrer gegeben. Mit der praktischen Medizin in Wittenberg und Kursachsen sowie den medizinischen Vorstellungen Melanchthons befasste sich MAIKE ROTZOLL (Heidelberg). Philipp Melanchthon habe hinsichtlich der Medizin hauptsächlich an der Artistenfakultät gewirkt. Ausführlich ging Rotzoll auf Melanchthons Lehrbuch „Liber de anima“ und dessen Nachwirkungen sowie auf die sogenannte „Kurpfuscherrede“ Melanchthons und deren Einfluss auf die städtischen Medizinalordnungen ein. Die untere Fakultät, die Philosophische oder Artistenfakultät, war Gegenstand eines zweiten Vortrages von HEINZ SCHEIBLE (Heidelberg). Scheible betonte die – im Gegensatz zu den höheren Fakultäten – sehr häufigen personellen Wechsel im Untersuchungszeitraum und stellte als Beispiele die Besetzungen an den Lehrstühlen für Griechisch, Hebräisch, Poetik und Mathematik vor.

Die zweite Sektion der Tagung hatte die Rezeption der Wittenberger Bildungsreformen an verschiedenen lutherischen Universitäten zum Gegenstand. Die Vorträge befassten sich mit der Rolle bedeutender Melanchthonschüler als Multiplikatoren des Wittenberger Modells und der Bedeutung Melanchthons für die Schaffung eines protestantischen Netzwerkes. Die Sektion wurde durch MANFRED RUDERSDORF (Leipzig) eröffnet, der auf die lutherische Reform der Alma mater Lipsiensis einging, also der bis zum Tod Herzog Georgs des Bärtigen im Jahr 1539 altgläubig gebliebenen Universität in Leipzig. Rudersdorf legte den Einfluss der Wittenberger Reformatoren in diesem Reformprozess exemplarisch dar, insbesondere die Bedeutung Melanchthons, der für den Aufbau eines personellen Netzwerks in Leipzig sorgte. Besonders hervorzuheben sei hier, neben Caspar Borner, der enge Vertraute Melanchthons Joachim Camerarius, der auf dessen Empfehlung an die Alma mater in Leipzig berufen wurde und dort nachhaltig für die Reform der Universität wirkte. Daneben arbeitete Rudersdorf jedoch auch eigenständige Traditionen und spezifische Tendenzen an der Leipziger Universität heraus. Mit dem Wirken des neulateinischen Dichters Georg Sabinus, einem Schüler und Schwiegersohn Melanchthons, befasste sich MATTHIAS ASCHE (Tübingen) in seinem Vortrag. Asche erörterte ausführlich die Rezeption des Wittenberger Modells an zwei Wirkungsorten von Sabinus, den Universitäten in Frankfurt an der Oder und Königsberg. Er betonte, dass die Viadrina in Frankfurt sich in ihrer Frühzeit an der Leipziger Universität orientierte. Erst nach der Einführung der Reformation in Brandenburg sei auch die darauffolgende Universitätsreform am Wittenberger Vorbild ausgerichtet worden, worauf Sabinus allerdings wenig Einfluss gehabt habe. An der 1544 errichteten Albertina in Königsberg hingegen, an der Sabinus als Gründungsrektor wirkte, sei das Wittenberger Modell von Anfang an sehr stark rezipiert worden. Die Übernahme des Wittenberger Vorbilds an der Universität in Jena war Gegenstand des Vortrages von DANIEL GEHRT (Gotha). Gehrt untersuchte am Beispiel des Theologen Adam Sellanus das Lehrangebot an der Salana zwischen den beiden Gründungsjahren 1548 und 1558. Als Quellenkorpus legte er eine Sammlung von Bekanntmachungen und Vorlesungsankündigungen zugrunde, die von Sellanus zusammengetragen wurde und viele wertvolle Informationen über das Studium an der Salana in ihren frühen Jahren enthält. Zusammenfassend stellte Gehrt fest, dass auch an der Jenaer Hohen Schule die Vorbildwirkung Melanchthons in den Universitätsstatuten deutlich greifbar sei. HARALD BOLLBUCK (Wolfenbüttel) ging auf den Melanchthonschüler David Chyträus und dessen Wirkungsstätten Rostock und Helmstedt ein. Bollbuck legte zunächst die besondere Situation in Rostock dar, wo es während der Einführung der Reformation zu heftigen Kontroversen zwischen den mecklenburgischen Herzögen und dem Rat der Stadt um Kompetenzen an der Landesuniversität gekommen war. Auch in Rostock sei eine starke Orientierung an Wittenberg erfolgt, bei welcher Chyträus, durch sein Studium in Wittenberg geprägt, eine große Rolle spielte. Bollbuck konstatierte aber auch bedeutende Unterschiede zur Leucorea, wie die Geltung des Bursenzwangs. Den zweiten Teil seines Vortrages bildete die Gründung der Universität Helmstedt, bei der Chyträus ebenfalls federführend mitwirkte.

In der dritten Sektion ging es um die Ausstrahlung und Verbreitung melanchthonischer Ideen in den Fächern Theologie, Jurisprudenz und Medizin. So hielt ROBERT KOLB (St. Louis, USA) einen Vortrag über Melanchthons Vorstellungen für die Ausbildungspraxis von Pfarrern in seinen Vorlesungen und Schriften. Für den Humanisten seien hierbei Sprachbefähigung und rhetorische Kenntnisse von grundlegender Bedeutung gewesen. Mit der Rezeption der melanchthonischen Rechtsauffassung befasste sich ISABELLE DEFLERS (Heidelberg). Melanchthons Ideen einer theologisch fundierten Naturrechtslehre hätten zwar nicht unmittelbar auf die Jurisprudenz eingewirkt, vor allem nicht an seiner Heimatuniversität Wittenberg. Bestimmte Aspekte seiner Rechtsauffassung, vor allem, sofern sie aktuelle politische Themen betrafen, seien aber mittelbar – nicht zuletzt durch seine Schüler – an andere Orte übertragen worden und hätten letztlich bis in die Epoche der Aufklärung hinein eine Nachwirkung entfaltet. Mit den Verbindungen der universitären Jurisprudenz zur Wittenberger Rechtspraxis beschäftigte sich der folgende Vortrag von MICHAEL ROCKMANN (Delitzsch). Rockmann stellte einleitend mit Schöffenstuhl, Konsistorium und Hofgericht die an dem Universitätsstandort Wittenberg ansässigen Rechtssprechungsbehörden hinsichtlich ihrer Entstehung und Organisation vor, um dann anhand eines Fallbeispiels den Verlauf eines Verfahrens am Schöffenstuhl und die dabei zugrunde gelegten allgemeinen Rechtsgrundlagen zu skizzieren. Die Ausstrahlung Melanchthons auf die Medizin legte WOLFGANG U. ECKART (Heidelberg) dar. Er untersuchte zunächst vergleichend das sogenannte Medizinerlob („Enkomion medicinae“) Melanchthons mit dem des Erasmus, um dann auf die Melanchthonschrift „Liber de anima“ einzugehen. Eckart erörterte, inwiefern die 1552 durch Melanchthon überarbeitete Auflage dieser Schrift durch das Werk des niederländischen Arztes Andreas Vesal geprägt wurde, der die medizinische Erkenntnis durch das „Selber-Sehen“, durch Autopsie und Sezieren, forderte. In den Satzungen für die medizinische Fakultät der Wittenberger Universität von 1572 sei die schon seit längerem praktizierte Konzeption Vesals dann auch schriftlich festgehalten worden.

Die vierte Sektion der Tagung hatte den universitären Alltag an der Leucorea und das Selbstverständnis der Wittenberger Universität um die Mitte des 16. Jahrhunderts zum Gegenstand. THOMAS TÖPFER (Leipzig) befasste sich mit der Leucorea in der Krisenzeit während des Schmalkaldischen Krieges und in den Folgejahren. Vergleichend wertete Töpfer die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Ereignisse durch den Interimsgegner Erasmus Alber und durch die Wittenberger Professoren Johannes Bugenhagen und Philipp Melanchthon aus. Im zweiten Teil ging er auf die Fremdwahrnehmungen Wittenbergs in Jena und im antiinterimistischen Zentrum Magdeburg ein. Dabei legte er die Versuche dar, die Wittenberger Tradition – konkurrierend zum „authentischen“ Wittenberg – in Anspruch zu nehmen und ein neues Wittenberg-Bild zu stilisieren. Die symbolische Inszenierung von akademischer Autorität, die Rangfolgen und Rituale an der Leucorea waren Gegenstand des Vortrages von MARIAN FÜSSEL (Göttingen). Zunächst wertete Füssel unter anderem die Wittenberger Kleiderordnung von 1546 aus, um dann auf das konkrete Beispiel einer Doktorpromotion und die während dieser Statuserhöhung durchgeführten Rituale und Inszenierungen einzugehen. Besonders deutlich habe sich symbolische Inszenierung bei dem Begräbnis Philipp Melanchthons gezeigt, das eines der einschneidendsten Ereignisse in der Geschichte der Leucorea im 16. Jahrhundert gewesen sei. Das Stipendienwesen in Wittenberg und den Einfluss Melanchthons auf die verschiedenen Formen der Studienförderung erörterte ANDREAS GÖSSNER (München). Erste landesherrliche Stipendien seien in Wittenberg – nach vorhergehenden früheren Ansätzen – im Jahr 1564, und damit relativ spät, fest eingerichtet worden. Gössner ging detailliert auf Inhalte und Ziele dieser landesherrlichen Stiftung des Jahres 1564 und auf ihre Vorbilder an anderen Universitäten, vor allem in Leipzig, ein. Seit 1547 hätten die beiden albertinischen Universitäten in Leipzig und in Wittenberg hinsichtlich des Stipendienwesens kooperiert, wobei Melanchthon einen beträchtlichen Einfluss ausgeübt habe. Noch größere Wirkung habe der Humanist jedoch – so wie auch andere seiner Professorenkollegen – hinsichtlich des privaten Stipendienwesens an der Leucorea entfaltet, was ihm nicht zuletzt durch die Fülle seiner Gelehrtenfreundschaften und durch seine vielfältigen Netzwerke möglich gewesen sei. JANIS KRESLINS (Stockholm) wandte sich in seinem Vortrag dem Studentenleben und dem akademischen Alltag an den frühneuzeitlichen Universitäten anhand des Beispiels der peregrinatio academica zu. Diese sei im Rahmen der kollektiven Identitätsforschung zu untersuchen. Kreslins hob aber auch die wirtschaftlichen und topografischen Aspekte sowie die verschiedenen Kommunikationssphären einer solchen Studienreise hervor. Er zog eine Kontinuitätslinie von der Frühen Neuzeit bis heute und unterstrich, dass bestimmte Merkmale einer peregrinatio durch die Zeiten hinweg Bestand hätten.

Den Abschluss der Tagung bildete der öffentliche Abendvortrag von STEFAN RHEIN (Wittenberg), der sich auf eine Spurensuche Melanchthons in Wittenberg begab und den Reformator und Humanisten an seiner jahrzehntelangen Wirkungsstätte Wittenberg verortete. Rhein stellte schriftliche und bildliche Zeugnisse, die einen Bezug zur Melanchthonmemoria haben, vor, so zum Beispiel den Bericht über die letzten Tage Melanchthons, die Grabplatte des Humanisten in der Schlosskirche, verschiedene Porträts sowie den Cranach-Altar in der Stadtpfarrkirche. Nachdem das 17. Jahrhundert gewissermaßen eine „melanchthonfreie“ Zeit gewesen sei, habe mit dem Jubiläum 1760 ein neues Gedenken an den Humanisten eingesetzt, das 1860 mit der Grundsteinlegung für das Melanchthondenkmal auf dem Wittenberger Marktplatz einen Höhepunkt gefunden habe.

Die Beiträge der Fachtagung brachten wichtige neue Erkenntnisse zur Ausstrahlungskraft des Wittenberger Modells, zur Rolle Melanchthons hierbei und zur Bedeutung der Leucorea nicht nur in ihrem engeren Umfeld, sondern darüber hinaus auch im Reich und in Europa. In lebhaften Diskussionen ergaben sich mannigfache weiterführende Anregungen vor allem zur Modellwirkung Wittenbergs, aber auch zu Vorbildern für die Wittenberger Universität selbst. Die Beiträge sowie die Diskussionen warfen eine Vielzahl neuer Fragen auf und ließen Desiderate der Forschung deutlich werden, deren Klärung auf weiteren Tagungen oder in wissenschaftlichen Spezialstudien zu wünschen wäre. So wertete auch Heiner Lück in seiner Begrüßungsrede die Tagung als eine wertvolle Orientierung für eine neu zu schreibende Wittenberger Universitätsgeschichte. Die Konferenz leistete nicht nur einen wichtigen Baustein für die Wittenberger Universitätsgeschichte, sondern war darüber hinaus auch von großem Interesse für die allgemeine Universitäts- und Bildungsgeschichte.

Konferenzübersicht:

Eröffnung und Grußworte: Ernst-Joachim Waschke (Halle-Wittenberg), Heiner Lück (Halle-Wittenberg), Udo Sträter (Halle-Wittenberg)

Sektion I: Idelle und institutionelle Transformationsprozesse der Leucorea bis zu Melanchthons Tod

Martin Treu (Wittenberg): Das geistige Klima an der Leucorea vor Melanchthons Ankunft in Wittenberg

Markus Wriedt (Frankfurt am Main/Milwaukee): Melanchthons humanistische Bildungsreformen an der Universität Wittenberg (1518–1536/45)

Heinz Scheible (Heidelberg): Der Bildungsreformer Melanchthon (öffentlicher Abendvortrag)

Armin Kohnle (Leipzig): Lehrpersonal und Lehrprofil zwischen Neufundation (1536) und Tod Melanchthons (1560): Die Theologische Fakultät

Heiner Lück (Halle-Wittenberg): Lehrpersonal und Lehrprofil zwischen Neufundation (1536) und Tod Melanchthons (1560): Die Juristische Fakultät

Maike Rotzoll (Heidelberg): Die Wittenberger Medizin in der Praxis – Leibmedici, Stadtphysici und Medizinpolicey in Kursachsen um 1550

Heinz Scheible (Heidelberg): Lehrpersonal und Lehrprofil zwischen Neufundation (1536) und Tod Melanchthons (1560): Die Philosophische Fakultät

Sektion II: Rezeption der Wittenberger Bildungsreformen durch Melanchthon-Schüler an lutherischen Universitäten im Reich

Manfred Rudersdorf (Leipzig): Konkurrenz und Modell – Caspar Borner und Joachim Camerarius im albertinischen Leipzig (1539/41)

Matthias Asche (Tübingen): Georg Sabinus in Frankfurt an der Oder (1544) und Königsberg (1546)

Daniel Gehrt (Gotha): Das Theologiestudium an der Salana um 1558. Der Fall Adam Sellanus

Harald Bollbuck (Wolfenbüttel): David Chytraeus in Rostock (1564) und Helmstedt (1576)

Sektion III: Diffusion gelehrter Wissensbestände der Leucorea

Robert Kolb (St. Louis/USA): Die pastorale Dimension des pädagogischen Wirkens Melanchthons – zur Ausbildungspraxis der Pfarrer

Isabelle Deflers (Heidelberg): Zur europäischen Ausstrahlung von Melanchthons Rechtsauffassung. Wege und Träger eines Wissenstransfers

Michael Rockmann (Delitzsch): Zur Ausstrahlung der Wittenberger Rechtspraxis um 1550

Wolfgang U. Eckart (Heidelberg): Philipp Melanchthons Einfluss auf die Medizin seiner Zeit – zwischen Enkomion und Renovatio

Sektion IV: Die Leucorea um 1550 als sozialer und kultureller Raum

Thomas Töpfer (Leipzig): Die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Universität Wittenberg in den Krisenzeiten um 1550

Marian Füssel (Göttingen): Die „Inszenierung“ reformatorisch-humanistischer Gelehrsamkeit der Wittenberger Professoren um 1550

Andreas Gössner (München): Formen der Studienförderung und des Stipendienwesens in Wittenberg um 1550

Janis Kreslins (Stockholm): Studentenleben und akademischer Alltag in Wittenberg am Beispiel skandinavischer (schwedischer) Studenten um 1550

Stefan Rhein (Wittenberg): Melanchthon in Wittenberg – eine Spurensuche (öffentlicher Abendvortrag)


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