Vom bürgerlichen Erziehungs- und Bildungsideal zum Standortfaktor in der Städtekonkurrenz. Kultur und Kulturpolitik in den Städten der Bundesrepublik 1945-2010

Vom bürgerlichen Erziehungs- und Bildungsideal zum Standortfaktor in der Städtekonkurrenz. Kultur und Kulturpolitik in den Städten der Bundesrepublik 1945-2010

Organisatoren
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte; Karl Ditt, Münster / Cordula Obergassel, Dortmund
Ort
Gelsenkirchen
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.10.2010 - 09.10.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Gudrun-Christine Schimpf, Mannheim

Vom 7. bis 9. Oktober 2010 trafen sich in Gelsenkirchen Stadthistoriker/innen, Soziologen/innen und Geographen/innen zu einer Tagung unter dem Titel „Vom bürgerlichen Erziehungs- und Bildungsideal zum Standortfaktor in der Städtekonkurrenz. Kultur und Kulturpolitik in den Städten der Bundesrepublik 1945-2010“. Ziel der Tagung war es, die Entwicklung kommunaler Kultur und Kulturpolitik vom Ende des Dritten Reiches bis in die Gegenwart zu beleuchten und dabei die verschiedenen Funktionen herauszuarbeiten, die Kulturpolitik zu unterschiedlichen Zeiten erfüllen sollte.

In der Einführung von KARL DITT (Münster) und CORDULA OBERGASSEL (Dortmund) wurden die Leitfragen der Tagung nach einer Periodisierung des Untersuchungszeitraums und den Akteuren/innen gestellt. Der Periodisierungsvorschlag der Veranstaltenden ging von drei Phasen aus: der Zeit zwischen 1945 und dem Ende der 1960er-Jahre, die einen restaurativen Charakter gehabt habe, der Zeit zwischen dem Ende der 1960er- und dem Ende der 1970er-Jahre, für die stellvertretend das Schlagwort der „Kultur für alle“ stehen könne, und schließlich der Zeit nach 1980, in der kommunale Kultur stärker ökonomischen Zwängen unterlegen habe und allmählich vom Stadtmarketing zum Standortfaktor erkoren worden sei.

Die erste Sektion unter der Leitung von Axel Schildt (Hamburg) befasste sich mit der „sozialen und urbanen Identitätsbildung durch Kultur und Kulturpolitik“. LUTZ ENGELSKIRCHENs (Koblenz) Vortrag machte deutlich, dass Projekte wie das Freilichtmuseum in Hagen eine lange, bis in die 1920er-Jahre zurückreichende Vorlaufzeit haben. Damit sperren sie sich einerseits einer zu einfachen Periodisierung, machen aber gleichzeitig deutlich, wie in vielen Städten in den kulturpolitischen Debatten nach 1945 wieder an Ideen der Zwischenkriegszeit angeknüpft wurde. JOCHEN GUCKES (Berlin) betrachtete in seinem Vortrag vergleichend die Arbeiterstadt Dortmund, das bildungsbürgerliche Freiburg und Dresden, das sich im Untersuchungszeitraum von der bildungsbürgerlichen Stadt zur sozialistischen Großstadt wandelte. Dabei vertrat er die These, dass Kulturpolitik ein Spiegel des städtischen Selbstbildes sei. Dies zeige sich auch in der Gestaltung von Denkmälern und der Vergabe von Preisen. Während es Freiburg gelungen sei, eine Neuorientierung vorzunehmen und den Alemannien-Bezug zu einem Regio-Konzept unter europäischen Vorzeichen umzuwandeln, habe sich Dortmund als „Stadt mit sozialem Antlitz“ verstanden und schon früher mit einem weiten Kulturbegriff gearbeitet, als dies in anderen Städten üblich gewesen sei. Dresden wiederum habe sich als „Opferstadt“ gesehen. Kulturpolitik habe sich hier allerdings nicht in einem freien Prozess entwickelt, sondern sei das Ergebnis staatlicher Vorgaben gewesen. PASCAL SCHILLINGS (Köln) zeigte ausgehend von Benedict Andersons Konzept der „vorgestellten Gemeinschaft“, wie sich in der Nachkriegszeit in Köln allmählich eine Narration von der Widerständigkeit des Kölner Karnevals gegenüber dem Nationalsozialismus entwickelt habe. Was mit den Rehabilitationsbemühungen eines aktiven Karnevalisten begann, habe schließlich vermittelt durch Publikationen identitätsstiftend für viele Kölner/innen gewirkt. DAGMAR KIFT (Dortmund) befasste sich schließlich mit Bergmannskapellen und Beatbands im Ruhrgebiet der 1950/60er-Jahre. Bergmannskapellen seien Ausdruck der Bemühungen gewesen, dem jungen Steinkohlebergbau eine Tradition angedeihen zu lassen. Nach der Währungsreform sei aber als weitere Funktion die Identittätsstiftung dazu gekommen, als neue und alte Bergleute, Einheimische und Zugewanderte zu einer neuen Einheit verschmelzen sollten. Das Ergebnis, eine kulturelle Identität für das Ruhrgebiet zu schaffen, habe die Strukturkrise überstanden. Die seit den 1960er-Jahren verstärkt auftretenden Beatbands hätten indes einen „kulturellen Strukturwandel“ eingeläutet, da mit der Krise des Bergbaus die Unternehmen ihre bisherige Kulturförderung zurückfuhren, während die bislang subkulturellen Jugendkulturen in der Stadtkultur mehr Raum einzunehmen begannen.

Unter der Leitung von Franz-Werner Kersting (Münster) befasste sich die zweite Tagungssektion mit „Pluralisierungsversuchen des Kulturlebens“ und wandte sich damit hauptsächlich der kulturpolitischen Transformationsphase zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren zu. PHILIPP VON HUGO (Berlin) betrachtete in seinem Vortrag verschiedene Proteste gegen Filme der Nachkriegszeit. Dabei ging es zum einen um Spielfilme Veit Harlans in den Jahren 1951/52, zum anderen um Willi Forsts „Die Sünderin“ (1951). War im ersten Fall die Person des Regisseurs der Stein des Anstoßes, der ein prominenter, wenn auch entnazifizierter Filmschaffender des Dritten Reiches war, stand im zweiten Fall der Inhalt des Spielfilms im Zentrum der Kritik. Gegen Veit Harlan machten insbesondere Gewerkschaften und die SPD mobil. Diese Proteste seien jedoch im Vergleich zu den von den Kirchen und konservativen Politiker/innen initiierten Protesten gegen Sittenverfall und für die gesellschaftliche Moral in der Bundesrepublik marginal gewesen. Die kirchlichen Proteste seien anfangs erfolgreich gewesen, hätten jedoch Mitte der 1960er-Jahre ihre Stoßkraft eingebüßt gehabt. Interessant war, dass zeitgenössisch von den Kritiker/innen auf die Unterschiede zwischen kleineren (kirchlich geprägten) Städten und Großstädten und noch stärker auf den Unterschied zwischen Stadt und Land verwiesen wurde. Auch hier gab es demnach ein Selbstbild der Städte und eine Vorstellung davon, was zu der jeweiligen Stadt oder Region passe und was nicht.

Mit der Natur- und Umweltschutzbewegung Westberlins beschäftigte sich ASTRID MIGNON KIRCHHOF (Berlin). Sie beleuchtete nicht nur unterschiedliche Vereine und Bürgerinitiativen, sondern zeigte auch unterschiedliche kooperative bzw. konfrontative Vorgehensweisen auf, die die Akteure anwandten, um ihre Ziele zu erreichen. Deutlich wurde die neue Frontbildung zwischen Administration und Basisbewegung und die Spielarten der neuen Protestkultur. Indem die Umweltbewegung eine neue Klientel hinzugewonnen und mit neuen Protestformen neue Themen besetzt habe, habe sie sich zugleich gewandelt. CORDULA OBERGASSEL (Dortmund) untersuchte für ihre Dissertation die Entwicklung und Etablierung alternativer Kultur in Dortmund und Münster. Dabei ging es ihr vor allem um die Auseinandersetzung um Raum im Stadtraum. Denn das Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure, darunter Gruppen der alternativen Szene und Theatergruppen, mache die Bedeutung von Kultur in einer Stadt und insbesondere die Rolle der Alternativ- und Soziokultur deutlich. Während seit den frühen 1970er-Jahren in der Kulturpolitik immer stärker das Konzept der „Kultur für alle“ vertreten wurde, sei es in dieser Auseinandersetzung daneben verstärkt um „Kultur von allen“ gegangen. Interessanterweise konnte Obergassel zeigen, dass die Initiativen nicht - wie den Periodisierungsvorschlägen folgend - bereits in den 1980er-Jahren, sondern erst Anfang der 1990er-Jahre finanzielle Sicherheit erreicht hatten. Den Städten als besonderen Orten der Migration und Orten, die Begegnungen mit Fremdem und von Fremden ermöglichen, wandte sich der Soziologe NORBERT GESTRING (Frankfurt am Main) zu, der die Integration von Migranten/innen verschiedenen Milieus zuordnete. Seine Verwendung der Sinus-Milieus zur Illustration seiner Ausführungen wurde in der Diskussion jedoch kritisch gesehen.

Mit Clemens Zimmermann (Saarbrücken) als Leiter schloss sich die dritte Sektion an, in deren Zentrum die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Zielsetzungen von Kulturpolitik standen. STEPHEN PIELHOFF (Wuppertal) untersuchte dazu den Basler Dirigenten und Roche-Großaktionär Paul Sacher und den Essener Stahlindustriellen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach als zwei Musikmäzene unterschiedlichen Typs. In einem zweiten Beispiel für Erfolge und Misserfolge des Musikmäzenatentums lenkte Pielhoff den Blick auf den Wiederaufbau der Hamburgischen Staatsoper in den 1950er-Jahren und die Verlustgeschichte der Wuppertaler Konzertgesellschaft in den späten 1980er- und 1990er-Jahren. Sei Hamburg ein Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen neuer städtischer Wirtschaftselite und der sozialdemokratischen Stadtführung, so stehe der Wuppertaler Fall für die Konfrontation zwischen Honoratiorenbürgertum und sozialdemokratischer Kulturpolitik. MATTHIAS FRESE (Münster) konnte am Beispiel Münsters aufzeigen, wie sich die Tourismus-Werbung von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart verändert hat. Während anfangs noch mit dem gewachsenen Stadtbild geworben worden sei, das Identität stiften sollte, habe das Marketing zunehmend auf unterschiedliche Besuchergruppen und -interessen reagiert. Erst langsam seien jedoch neue Aspekte (Universität, Fahrrad) in die Werbebotschaft integriert worden. Insgesamt habe die Stadtwerbung nach und nach ein verändertes gesellschaftliches Lebensgefühl aufgegriffen. Mit den Fragen der Finanzierbarkeit von Kultur und den Folgen der veränderten Kulturfinanzierung beschäftigte sich die Sozialwissenschaftlerin CORINNA VOSSE (Berlin). Ausgehend von veränderten fiskalischen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so ihre These, entwickelten sich neue Finanzierungstrategien, nähmen die privaten Akteure/innen zu, sodass dem Kulturbereich das öffentliche Gepräge abhanden käme. Während das politisch-administrative Ressort Wirtschaft die Kultur entdecke, verliere die Kultur ihre Stellung als meritorisches Gut und sehe sich einem erhöhten Rechtfertigungsdruck gegenüber. Vosses Plädoyer, das Verhältnis der öffentlichen Hand zur Kultur neu zu gestalten, und mehr private Finanzierung im öffentlichen Kulturbereich zuzulassen, um so eine größere Vielfalt zu erzielen, stieß bei den Diskutanden/innen auf Skepsis. Am Beispiel der IBA Emscher Park ging der Soziologe THOMAS ROMMELSPACHER (Essen) im letzten Sektionsvortrag der Kulturalisierung des Strukturwandels im Ruhrgebiet nach. Er berichtete über Planung, Kosten und Umsetzung der IBA Emscher Park, die schließlich die Voraussetzungen für die erfolgreiche Bewerbung zur Ruhr 2010 geschaffen habe.

Die letzte Sektion wandte sich unter der Leitung von Adelheid von Saldern (Hannover) dem Wechselspiel der Akteure/innen zu. STEFAN GOCH (Gelsenkirchen) widmete sich ausgehend vom governance-Konzept, das einen neuen Blick auf Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse verspricht, der Arbeit des Kulturausschusses von Gelsenkirchen in der Nachkriegszeit. Breiten Raum nahm dabei die Diskussion um den Neubau des Gelsenkirchener Theaters zwischen 1950 und 1955 ein. Das Gebäude mit der Bauhaus-Fassade und Kunst von Yves Klein im Foyer polarisierte, zeigt aber auch, dass moderne kulturelle Vorstellungen in den 1950er-Jahren auch in der Provinz ankamen. Als problematisch bei der Anwendung des governance-Konzepts auf historische Prozesse erwies sich die Quellenlage, die nur durch die Durchführung von Interviews verbessert werden könne. SUSANNE DENGEL (Saarbrücken) stellte das Design ihres Dissertationsprojektes vor, in dem sie sich vergleichend den beiden Städten Saarbrücken und Kassel in den 1970er-Jahren zuwendet. Unter dem Aspekt der propagierten Demokratisierung der Kulturpolitik arbeitete sie an unterschiedlichen Beispielen (Stadtfeste, Kultur im Stadtbild) die verschiedenen Akteurskonstellationen heraus, zu denen sie neben den politischen Akteuren/innen und Bürgerinitiativen auch die Medien zählte, die kulturpolitische Entscheidungen begleitet und sich selbst durch eine stärkere Regionalisierung der Medieninhalte ebenfalls verändert hätten. Mit den kulturpolitischen Empfehlungen des Deutschen Städtetages befasste sich KARL DITT (Münster). Der 1947 gegründete Kulturausschuss des Städtetages sprach Empfehlungen aus, wie die Kulturpolitik der Städte zu gestalten und was dabei zu berücksichtigen sei. Diese Empfehlungen scheinen sich jedoch mehr aus den Ideen und Anregungen der im Ausschuss vertretenen Kulturdezernenten und Bürgermeister gespeist zu haben, als dass eine eigene, zukunftsweisende Konzeption entwickelt worden wäre. Seien es in den ersten Jahrzehnten zwischen 1947 und 1973 insbesondere bürgerliche Positionen gewesen, die vertreten wurden, so habe sich ab 1973 eine radikale Neuorientierung durchgesetzt, die mehr Demokratisierung gefordert habe und die die Bürger/innen vom Kulturkonsum zur Kulturproduktion habe führen wollen. Viele Projekte und Ideen seien jedoch an der Finanzkrise der Städte ab den 1980er-Jahren gescheitert. Ziel der letzten Periode zwischen 1990 und 2010 sei die Förderung von Urbanität und Identität gewesen. 2003 schließlich habe der Deutsche Städtetag den Städten empfohlen, sich aus der Förderung des Kulturlebens zurückzuziehen, da die Städte eine kulturelle Grundversorgung nicht mehr leisten könnten. Im letzten Vortrag untersuchte THOMAS HOEPEL (Leipzig) vergleichend kommunale Kulturpolitik in Deutschland zwischen 1945 und 1989. Dafür wählte er Leipzig und Frankfurt am Main aus, wobei letzteres sicherlich nicht als typische westdeutsche Großstadt mit Blick auf den Kulturbereich gelten kann. Um die deutsche Entwicklung zu kontrastieren, wurde zusätzlich der Blick auf Lyon gerichtet, um einen Bezugspunkt im westeuropäischen Ausland zu haben. Hoepel arbeitete die unterschiedlichen Ausgangslagen nach 1945 ebenso heraus wie die weitere finanzielle Entwicklung, die Reaktion auf die Forderung „Kultur für alle“ und die Zusammenarbeit zwischen staatlicher und städtischer Ebene.

Die Tagung zeigte, dass das Feld der Akteure/innen im kulturpolitischen Bereich groß ist, je nachdem welcher Aspekt untersucht wird. Kommunalpolitiker/innen, Mäzene/innen und Unternehmer/innen tummeln sich hier ebenso wie soziokulturelle Gruppen, Parteien, Gewerkschaften und die Kirchen. Die eingangs von Ditt und Obergassel vorgeschlagene Periodisierung der Zeit zwischen 1945 und 2010 hat sich als weitgehend tragfähig erwiesen, wenn auch kritisiert wurde, dass 1945 ein rein formales Datum sei. Demnach können die 1970er-Jahre als Hochphase der kommunalen Kulturpolitik betrachtet werden. Sowohl die Phase der 1950er/60er- als auch der 1980er-Jahre sind von dem Begriff der Integration geprägt: War es in den 1950er- und 1960er-Jahren die Arbeiterschaft, die durch Volks- und Erwachsenenbildung integriert werden sollten - eine Entwicklung, die je nach Stadt seit mindestens den 1920er-Jahren zu beobachten ist - so richtete sich in den 1980er-Jahren der Blick auf die Migranten/innen. Die Zeit nach 1990 ist hingegen wie die Frühphase kommunaler Kulturpolitik vor 1933 von der Suche nach und der Zusammenarbeit mit privaten Geldgebern/innen geprägt.

In den anregenden Diskussionen zu den Vorträgen und Sektionen wurde deutlich, dass weitere Vergleiche nötig sind, um Thesen weiter zu überprüfen und zu erhärten, wobei gerade auch der Blick über den nationalen Bezugsrahmen hinaus viel versprechend erscheint. Außerdem bestätigte sich in vielen Vorträgen, dass keine Aussage über kulturpolitische Entwicklungen ohne den Blick auf die finanziellen und ökonomischen Entwicklungen möglich ist. Kulturpolitik insgesamt, so das Fazit, ist von vielen Einzelfaktoren abhängig: den Akteuren/innen, den politischen und religiösen Milieus, den politischen Verhältnissen und der Wirtschaftsstruktur.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
Bernd Walter (Direktor des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, Münster)

Einführung
Karl Ditt (Münster) / Cordula Obergassel (Dortmund)

Sektion I: Soziale und urbane Identitätsbildung durch Kultur und Kulturpolitik
Leitung: Axel Schildt (Hamburg)

Lutz Engelskirchen (Koblenz): Die Stadt Hagen und das Projekt eines „Museums Technischer Kulturdenkmale“

Jochen Guckes (Berlin): Kommunale Kulturpolitik als Spiegel städtischer Selbstbilder. Bildungsbürgerlicher Ideale, demokratische Öffnung und lokale Interessenpolitik

Pascal Schillings (Köln): Die vorgestellte Gemeinschaft. Der Kölner Karneval in der Nachkriegszeit

Dagmar Kift (Dortmund): Bergmannskapellen und Beatbands. Kultur im Ballungsraum Ruhrgebiet in den 1950/60er-Jahren

Sektion II: Pluralisierungsversuche des Kulturlebens: Proteste, Konflikte, Kampf um Räume
Leitung: Franz-Werner Kersting (Münster)

Philipp von Hugo (Berlin): Kampf ums Kino. Zur Stadt- und Regionalgeschichte des Films nach 1945

Astrid Mignon Kirchhof (Berlin): Vom Verein zur Bürgerinitiative. Bruchstellen und Kontinuitäten in der Naturschutz- und Umweltbewegung Westberlins 1945-1985

Cordula Obergassel (Dortmund): „Ein Königreich für einen Probenraum“. Die Etablierung Alternativer Kultur in Dortmund und Münster 1975-1985

Norbert Gestring (Frankfurt am Main): Migration, Fremdheit und die kulturelle Vielfalt der Städte

Sebastian Haumann (Köln) „Vom ‚rechtsfreien Raum’ zum alternativen Prestigeprojekt. Das Kölner ‚Stollwerck’ 1978-1984“ (entfallen)

Sektion III: Kultur und Wirtschaft: Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Zielsetzungen von Kulturpolitik
Leitung: Clemens Zimmermann (Saarbrücken)

Stephen Pielhoff (Wuppertal): Sammeln – Spenden – Stiften. Aspekte mäzenatischer Musikförderung in Basel, Essen, Hamburg und Wuppertal

Matthias Frese (Münster): Von der Besichtigung zum Event. Städtische Kultur als Mittel der Tourismuswerbung in den 1950er und 1970er Jahren

Corinna Vosse (Berlin): Was macht Kultur ohne Geld? Sie wird zur Kulturwirtschaft.

Thomas Rommelspacher (Essen): Kultur als Instrument der Strukturpolitik: Regionale Kulturpolitik im Ruhrgebiet seit der „IBA-EmscherPark“

Sektion IV: Kultur und Politik: Kulturpolitik im Kräftespiel lokaler und stadtübergreifender Akteure
Leitung: Adelheid von Saldern (Hannover)

Stefan Goch (Gelsenkirchen): Was macht ein (kommunaler) Kulturausschuss einer Ruhrgebietsstadt wie Gelsenkirchen?

Susanne Dengel (Saarbrücken): Demokratisierung der Kulturpolitik in den 1970er Jahren. Saarbrücken und Kassel

Karl Ditt (Münster): Die kulturpolitischen Empfehlungen des Deutschen Städtetages 1947-2010.

Thomas Hoepel (Leipzig): Städtische Kulturpolitik in der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis 1989: Unterschiede und Gemeinsamkeiten im europäischen Vergleich


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Deutsch
Sprache des Berichts