Deutsche Forschungs- und Kulturinstitute in Rom in der Nachkriegszeit

Deutsche Forschungs- und Kulturinstitute in Rom in der Nachkriegszeit

Organisatoren
Deutsches Historisches Institut Rom
Ort
Rom
Land
Italy
Vom - Bis
29.10.2003 - 31.10.2003
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Von
Holger R. Stunz

Im Jahr 1953, dem Jahr in dem die Rückgabe und Wiedergründung der drei deutschen wissenschaftlichen Institute in Rom (und des kunsthistorischen Instituts in Florenz) nach langwierigen Verhandlungen mit Alliierten und Italienern erfolgte, spielt ein als provokativ empfundener Roman: Wolfgang Koeppens "Der Tod in Rom". Hier wird die Atmosphäre der Ewigen Stadt zu dieser Zeit zu einem dichten Panorama komponiert: die ersten Touristen kommen, politische Belastete bewegen sich unbehelligt, Geschäftsleute nehmen ihre Beziehungen auf, Familien finden zusammen, das Kulturleben blüht und der Vatikan bleibt eine politische Drehscheibe.

Der Einführungsvortrag von Christof Dipper (Darmstadt) zielte genau auf diese Lebenswirklichkeiten, indem er nach den Ebenen einer "deutsch-italienischen Beziehungsgeschichte" fragte und die Menschen als Individuen und Gruppen in den Mittelpunkt stellte. Seine Leitfrage war, welche Zäsuren in den unterschiedlich wahrgenommenen Nachkriegszeiten auszumachen seien. Zunächst, so stellte er fest, blieben sehr viele Italiener in Deutschland und eine geringere Anzahl Deutscher in Italien zumeist unbehelligt - denn Italien avancierte zum "Transitland für Kriegsverbrecher". An plastischen Beispielen konnte Dipper zeigen, dass die oft konstatierte Diskontinuität zumindest auf der privaten Ebene eine "Fehlwahrnehmung" ist. Ein gleichsam neutraler Technikdiskurs ließ deutsche Produkte und Spezialisten schnell wieder gefragt erscheinen. Auf der institutionell-politischen Ebene habe es andere Geschwindigkeiten und Wahrnehmungen gegeben. Aber sei es der erste Staatsbesuch Adenauers im Ausland oder die Aufnahme diplomatischer Beziehungen, die Verbindungen kamen auch hier früher in den Tritt als anderswo. Das im Politischen schnell überwundene Zögern dauerte im sensiblen und symbolischen Bereich staatlicher Kulturpolitik länger an. Schließlich konnte es hier zum Thematisieren von Konflikten kommen, die in anderen Lebensbereichen überbrückt wurden.

Dass sich eine innerdeutsche Kulturpolitik der Bundesrepublik nur tastend und auf das föderale Moment Rücksicht nehmend entwickeln konnte, machte Friedrich Kahlenberg (Koblenz) im ersten Referat der von Wolfgang Schieder moderierten Sektion deutlich. Im Rahmen einer Historisierung der Bundesrepublik sollten auch kulturpolitische Fragestellungen nicht unterbelichtet bleiben. Sein verwaltungsgeschichtlicher Zugriff, der die Entscheidungsträger und deren Verbindungen und Hintergründe in den Mittelpunkt stellte, erwies sich sowohl für die Landes- als auch die Bundesebene als fruchtbar. Es bildete sich schnell auf allen Ebenen "ein Konsens der Emanzipation von den Militärregierungen" mit dem Ziel der "Wiederherstellung voller Kulturhoheit". Kahlenberg skizzierte ein Panorama der Aufgaben der Kulturabteilung des Bundesinnenministeriums und benannte die Konfliktlinien mit den Ländern. Personell wie inhaltlich setzten sich Muster der Weimarer Zeit fort. Mit Theodor Heuss habe die multizentrische Bundesrepublik zudem einen wahren "Initiator kulturpolitischer Vorhaben" gefunden. Das Begriffspaar "Rekonstruktion oder Neubeginn" mit dem Kahlenberg seinen Vortrag betitelt hatte, erwies sich als zentraler Indikator auch der anderen Tagungsbeiträge. Die Bedingungen und Faktoren der inneren Kulturpolitik einzubeziehen, bildete nicht nur einen Kontrapunkt zur außenpolitischen Perspektive, da das Innenministerium in den 1950er Jahren das für DHI und Archäologisches Institut zuständige Bundesressort war.

Die Bibliotheken der Institute bildeten deren Kern und stellten auch kulturell ihr größtes Kapital dar. Ausgehend von der Situation nach dem Ersten Weltkrieg kontrastierte Arnold Esch (Rom) Parallelitäten und Unterschiede zur Zeit nach 1945. Was den Italienern vertraglich mehrfach zugesichert wurde, nämlich der Verbleib der singulären Sammlungen auf der Apenninhalbinsel, wurde auf einen Führerbefehl hin 1943 gebrochen. In den Wirren des Rückzugs wurden die bibliophilen Schätze auf eine Odyssee durch das zusammenbrechende Reich geschickt. Welche Rolle die 1946 als internationales Konstrukt gegründete Unione degli Istituti spielte, zeigte Esch anhand der kursierenden Pläne. Der groß angelegte "1-Milliarde-Lire-Plan" der Unione, der den Betrieb der Bibliotheken gewährleisten sollte, scheiterte: Obwohl der amerikanische Kulturattachee die Pläne unterschriftsreif ausgearbeitet hatte, ließ das State Departement mit Rücksicht auf die sich konstituierende Bundesrepublik diesen Plan fallen. Die italienische (Fach)Öffentlichkeit zeigte sich mit Benedetto Croce auf der Contra- und de Sanctis auf der Befürworterseite gespalten. Auch wenn die Unione scheiterte, so Esch, seien ihre Verdienste um die Bibliotheken sowie die fortschrittliche Absicht eines internationalen Daches für jene nicht hoch genug zu veranschlagen.

Nach dem emeritierten Direktor des DHI ergriff mit Michael Matheus sein Nachfolger das Wort, um anhand des Schlagwortes "gestione autonoma" (eigenständige Führung) neue Archivfunde zu diskutieren. Im Notentausch de Gasperis mit Adenauer war dieser Terminus festgeschrieben worden, auf den sich der erste Direktor nach dem Krieg, der Bonner Mediävist Walther Holtzmann, regelmäßig berief. Um die Funktionsfähigkeit des Forschungsinstituts für den internationalen Wettbewerb zu gewährleisten, war Hilfestellung von verschiedenen Netzwerken nötig: so der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, der Monumenta Germaniae Historica aus München, einflussreichen Fachwissenschaftlern wie Friedrich Baethgen und Gerd Tellenbach und nicht zuletzt dem Innenministerium, das als zuständige Behörde schon 1952 Mittel im Bundeshaushalt festschrieb. Eine Gruppe einflussreicher "Altrömer", zugleich Professoren der Bonner Universität, nutzte Verbindungen zu Bonner Regierungskreisen. Nach Darstellung dieses Prozesses, der in der Eröffnung des Instituts am 30. Oktober 1953 gipfelte, thematisierte Matheus die Frage der Unabhängigkeit des Instituts. Dieses war bisweilen Versuchen - vor allem des Auswärtigen Amtes - ausgesetzt, es stärker politisch zu definieren. Letztlich setzte Holtzmann durch, das Institut von einer kulturpolitischen Instrumentalisierung fernzuhalten. Dass sich Langzeitprojekte wie das Repertorium Germanicum oder andere mediävistische Vorhaben zwar unpolitisch ausnahmen, es aber aus (wissenschafts)politischer Hinsicht mitnichten waren, kann in die generelle problematische Tendenz scheinbarer Entpolitisierung der 1950er Jahre eingeordnet werden. Anhand von Einzelbeispielen machte Matheus die Spannbreite des Problems der Vertrauensbildung deutlich. Vor allem die guten Kontakte zu Wissenschaftlern im Vatikan und zu italienischen Gelehrten sorgten für Anknüpfungspunkte und die Wiederherstellung des Renommees.

Als besonderer Pluspunkt der Tagung erwies sich, dass mit Zeitzeugen wie dem damaligen Stipendiaten August Nitschke und den Kindern Walther Holtzmanns eine lebendige - die Vorträge mehr als ergänzende - Perspektive hinzukam. Denn nicht alles stehe in den Akten, so Sektionsleiter Jens Petersen (Rom).

Christine Grafinger (Rom) von der Vatikanischen Bibliothek lenkte den Blick auf die Bibliotheken in der Obhut des Kirchenstaates und beleuchtete die von Arnold Esch dargestellten Entwicklungen von einer anderen Seite. Schon 1955 wurde eine Dankesspende von der Botschaft getätigt, um die Verbundenheit zum Vatikan zu unterstreichen. Um personelle Kontinuitäten und Verwicklungen seit dem Nationalsozialismus weiter zu klären, erwies es sich als unverzichtbar, noch nicht freigegebene Faszikel in den vatikanischen Archiven zu konsultieren.

Thomas Fröhlich (Rom) bezog die NS-Zeit explizit in seinen Vortrag zum Deutschen Archäologischen Institut (DAI) ein. Der Status als "glückliche Insel" änderte sich spätestens als - mit germanischer Archäologie, Völkerwanderungsforschung und einer Stelle des Ahnenerbes in Rom - die Instrumentalisierung des Instituts einen Höhepunkt fand und jüdische Wissenschaftler systematisch ausgebootet wurden. Der zwangspensionierte Ludwig Curtius blieb als Privatmann in Rom und versuchte die Interessen der Archäologie zu wahren, wofür er später von Heuss mit dem Orden pour le Merite ausgezeichnet wurde. Auch hier wurden die Buchbestände an der alten Stelle unter der Obhut der evangelischen Gemeinde wieder nutzbar - als Provisorium, denn die Unione degli Istituti wollte durch diese pragmatische Entscheidung nichts präjudiziert wissen. Fröhlich legte im Folgenden die Spezifika der Entwicklung des DAI im Unterschied zu den anderen Institutionen dar. Vor allem die Reintegration der Emigranten und die Aufnahme von eigenen Grabungen machten das Institut zu einem angesehenen Ansprechpartner für die Italiener. Das DAI Rom wurde im Sommer 1953 mit einem programmatischen Vortrag zu Winckelmann und Italien wiedereröffnet und versuchte fortan explizit, sich politischen Avancen zu entziehen.

Dass das Institut der Goerres-Gesellschaft auf dem Campo Santo Teutonico einen Sonderstatus in Bezug auf Lage, Finanzierung und Protektion einnahm, darauf legte dessen jetziger Leiter Erwin Gatz großen Wert. Im Kulturkampf entstanden und dem dortigen Priesterseminar nahestehend, widmet sich das Institut der Förderung von Stipendiaten, welche dann im Ersten Weltkrieg den Campo Santo verlassen mussten. Das Jahr 1941 markierte mit der erzwungenen Auflösung der Goerres-Gesellschaft und somit auch des Instituts, das im Jahr 1948 neu gegründet werden konnte, eine Zäsur. Gatz konnte aber anhand der Protokolle einer wissenschaftlichen Samstagsgesellschaft, den Sabbatinen, nachweisen, dass es im Schutze des exterritorialen Kirchenstaats, der sich gerade damals als "unschätzbarer Vorteil erwies", ein Weiterbestehen der Traditionen gab. In Form freiheitlich intellektuellen Austausches trotz aller "spürbaren Angst im Kolleg" und eintreffenden Flüchtlingen im Seminar fand die Institutsarbeit Fortsetzung. Der ehemalige Bibliothekar Jedin und Theodor Klauser in Bonn sorgten mit Unterstützung einflussreicher Bischöfe für eine Aufnahme der Stipendien. Vielen hatte der Campo Santo eine existentielle Sicherung gegeben. Der erste Vortragsgast, Werner Bergengruen, beschwor es als geistige Heimat.

Als Vorteil der Tagung erwies sich, nicht nur die wissenschaftlichen Einrichtungen ins Zentrum gestellt zu haben, sondern auch die Kulturinstitute. Die Villa Massimo als Materialisierung einer Sehnsucht nach Arkadien wurde von deren Direktor Joachim Blüher beleuchtet. Er konstatierte an deren Beispiel eine "Fetischisierung der Akademien als Symbole der Hochkultur" - die Villa als Trophäe. Zwei Faktoren erklärten, warum die Villa vor den Toren Roms erst im Jahr 1956 ihren Stiftungszweck wieder erfüllen konnte: Zum einen war die Rechtsnachfolge des preußischen Kulturbesitzes zwischen Bund und Ländern und der DDR dauerhaft umstritten. Letztlich einigte man sich auf eine prinzipielle Trägerschaft des Bundes bei Finanzierung der Stipendien durch die Länder. Die Ost-Berliner Akademie der Wissenschaften erhob noch bis in die 1970er Jahre Ansprüche. Der zweite Grund liegt in der Natur der Villa als ideales Atelierensemble, das nach dem Krieg sofort namhafte italienische Künstler anzog, die dort ein kreatives Zusammenleben praktizierten, das durch die Rückgabe anlässlich eines Adenauer-Staatsbesuches jäh beendet wurde. Vor allem der Resistenza und dem Kommunismus verbundene Künstler wollten einer drohenden Räumungsklage Widerstand leisten. Eine "leise Inbetriebnahme" sollte für das vorsichtige Aufnehmen der "zerrütteten Kontakte" sorgen. Mit "großen Namen" schaffte die Villa die Rückkehr in das kollektive Gedächtnis als Ort der Musen und der Auszeit - als römisches Arkadien eben.

Der Bibliotheca Hertziana gab eine großzügige Stiftung ihren Namen. Henriette Hertz entwickelte die kunst- und kulturwissenschaftliche Bibliothek "aus dem Geist des Salons". Christoph Thoenes (Rom) verfolgte den Weg dieser Einrichtung von der Gründung bis in die 1950er Jahre und konstatierte eine zunehmende Übernahme von Kontrolle durch die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, unter deren Namen die Bibliothek ab 1927 firmierte, sowie durch das Auswärtige Amt (AA), das sich beispielsweise die Stipendienvergabe vorbehielt. Vor allem die programmatische Umgestaltung während des "Dritten Reiches" wurde lebhaft diskutiert. Der aus Hitlers Dunstkreis stammende "verkrachte Kunsthistoriker" Hoppenstedt begann eine interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Bibliothek aufzubauen und ein Profil zu entwickeln, das heutigen Vorstellungen einer integrativen Kulturgeschichte nahe zukommen scheint. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Sammlung verschleudert, die kunsthistorischen Bestände aber wieder im Palazzo Zucchari zugänglich. Die Rechtsnachfolgerin der KWG, die in Göttingen entstandene Max-Planck-Gesellschaft, übernahm im Jahre 1953 die Trägerschaft. Thoenes resümierte, in der "politisch und moralischen Schwerelosigkeit" der BRD habe sich das Gefühl eingestellt, alles sei beim Alten geblieben - auch Hoppenstedt ging als gern gesehener Gast in der Hertziana ein und aus.

Dieter Sattler war einer der ersten Kulturattachees der Bundesrepublik überhaupt und am Prozess der Rückgabe der Kultur- und Forschungsinstitute maßgeblich beteiligt. Auch für die reine Neugründung der "Deutschen Bibliothek" im Jahr 1955 ist er die Schlüsselfigur. Ihm wandte sich Ulrike Stoll (München) zu, um ausgehend von seiner privaten und beruflichen Sozialisation die Gründung der Bibliothek nachzuzeichnen. Nahm sich bundesdeutsche Kulturpolitik im "Kalten Kulturkrieg" zunächst bescheiden aus, so zeigte sich schnell, dass persönliche Begegnungen - wie sie Sattler auch in Soiree-Form oft zu Hause arrangierte - in Rom an Grenzen stießen. Es fehlte ein repräsentativer Rahmen für Ausstellungen, Sprachkurse und Musik. Sattler initiierte die modellhafte Entwicklung eines Kulturzentrums, das man bescheiden und in Fortsetzung älterer Traditionen Bibliothek nannte. Diese wurde zum Ort einer bieder wirkenden Nationalkultur mit Mozart-, Bach-, und Händel-Abenden. Von Zeitgenossen als "sehr solide Hausmannskost" tituliert, wurden diese Kultur-Events nicht überall geschätzt. Nicht nur August Nitschke erinnerte sich an Proteste unter den jungen Deutschen in Rom, auch die links-intellektuelle und liberale Szene in Italien vermisste beispielsweise die Gruppe 47, die Expressionisten, kurz: die deutsche Avantgarde. Mit Brecht und Seghers stieß das auf italienische Initiative hin im Jahr 1957 gegründete Centro Thomas Mann, das als inoffizielles Kulturinstitut der DDR firmierte, genau in diese Lücke. Das zeitweilig gut besuchte und in Intellektuellenkreisen das ‚bessere Deutschland' repräsentierende Institut setzte Sattler und die westdeutsche Kulturpolitik merklich unter Druck und bewirkte, dass in Form der Bach-Gesellschaft ein Integrationsinstrument geschaffen wurde, das der elitenfixierten Kulturpolitik wirkungsvoll Rechnung trug.

In der sich anschließenden Diskussion warf Andrea Hindrichs (Rom) Schlaglichte auf ihre Beschäftigung mit den deutsch-deutschen Befindlichkeiten im Spannungsfeld auswärtiger Kulturpolitik in Italien. Sektionsleiter Lutz Klinkhammer (Rom) verwies auf die noch systematisch zu erforschende Rolle der Kulturabkommen von 1938 und 1956 und lenkte den Blick auf die schnelle Wiederaufnahme des Betriebs der Deutschen Schule in Rom. Im Tagungsband, der im nächsten Jahr erscheinen wird, werden sowohl das Centro Thomas Mann als auch die Schule entsprechend berücksichtigt.

Die Tagung gab in vielfältiger Weise Antworten auf Fragen nach Tradition, Rekonstruktion, Restauration, Wiederanfang und (verdrängter) Vergangenheitsbewältigung. Mit Blick auf personelle und programmatisch-inhaltliche Gesichtspunkte dominierte die Fortsetzung dessen, was im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts initiiert worden war. Dass dennoch von Wiedergründung und Neubeginn, im Ansatz sogar Modernisierung, zu sprechen ist, hat mit der Abgrenzung von der nationalsozialistischen Vergangenheit zu tun, vor allem mit der Etablierung der föderalen, westlich eingestellten Bundesrepublik als demokratischem Verfassungsstaat, der weitgehend eine Unabhängigkeit der Institute gewährleistete. Wie wichtig bei der Rekonstruktion der Geschichte dieser symbolischen Einrichtungen Einzelpersonen mit ihren Biographien sowie Netzwerke von Entscheidungsträgern sind, haben alle Beiträge gezeigt. In dieser Hinsicht trugen die Referate zu einer Profilierung kulturgeschichtlicher Ansätze bei. Jenseits der jeweiligen Institutionengeschichte(n) erwies sich ein vergleichender und kontextualisierender Zugriff als fruchtbar: Die Verschränkung von Innen- und Außenpolitik in Fragen der Kultur, das Inbezugsetzen von wissenschaftlichen und ästhetischen Inhalten mit politischen Entwicklungen verspricht Ergebnisse über die einzelnen Fachdisziplinen hinweg. Somit erwies sich die Tagung zu den Kultur- und Forschungsinstituten als ein Schritt hin zu einer kulturwissenschaftlich reflektierten Geschichte deutscher Außenpolitik jenseits der als etabliert geglaubten Zäsuren.


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