Süddeutsches Kolloquium zur Zeitgeschichte

Süddeutsches Kolloquium zur Zeitgeschichte

Organisatoren
Anselm Doering-Manteuffel, Eberhard Karls Universität Tübingen; Ulrich Herbert, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Hans Günter Hockerts, Ludwig-Maximilians-Universität München; Lutz Raphael, Universität Trier
Ort
Buchenbach (bei Freiburg)
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.05.2010 - 15.05.2010
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Von
Thomas Zimmer, Freiburg

Vom 13. bis 15. Mai 2010 fand in Buchenbach bei Freiburg das 14. „Süddeutsche Kolloquium zur Zeitgeschichte“ statt, das aktuellen Tendenzen zur deutschen, europäischen und internationalen Zeitgeschichte gewidmet war. Das Rahmenthema in diesem Jahr lautete „Zeitgeschichtsforschung zwischen Region, Nationalstaat und dem Problem des ‚Globalen’. Deutsche, europäische und internationale Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert“. Vorgestellt wurden in dem von der DFG geförderten Kolloquium laufende Projekte von Nachwuchswissenschaftlern aus vier an den Universitäten Freiburg, München, Trier und Tübingen angesiedelten Forschergruppen.

ULRICH HERBERT (Freiburg) eröffnete den Workshop mit einem Blick auf die thematische Entwicklung des seit 2001 in dieser Konstellation stattfindenden Kolloquiums. Lange hätten Themen der deutschen Zeitgeschichte vor allem seit 1945 das Bild bestimmt. Dabei habe es eine Reihe von gemeinsamen Fluchtpunkten und Erkenntnisinteressen gegeben: die Rolle des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs für die Entwicklung der deutschen bzw. europäischen Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Fragen von „links“ und „rechts“ bzw. arm und reich im Rahmen einer Sozialgeschichte mit starkem politischen Wertbezug, und, wenn auch in geringerem Maße, die Rolle des Kalten Krieges als formativem Rahmen. Demgegenüber stellte sich das aktuelle Programm des diesjährigen Workshops weitaus heterogener dar. Daraus ergebe sich vor allem die Frage nach gemeinsamen Bezugspunkten und Problemhorizonten, außerdem die Notwendigkeit einer Schärfung der methodischen Ansätze und Vorgehensweisen, die allein noch den Bezug aufeinander ermöglichen könnten.

Die von Ulrich Herbert diagnostizierte Heterogenität der Ansätze und Methoden spiegelte sich in der Tat in den unterschiedlichen Vorträgen des Kolloquiums wider. Einen Beitrag zur Historiographie- und Intellektuellengeschichte lieferte etwa PETER TIETZE (Tübingen) unter dem Titel „Die Entstehung der Begriffsgeschichte als historiographischer Ansatz“. In seinem Dissertationsprojekt untersucht Tietze Genese, Exponenten, Organisations- und Institutionalisierungsprozesse sowie die konkreten Produkte der Begriffsgeschichte. Im Vortrag konzentrierte er sich auf die Beispiele Otto Brunners und vor allem Erich Rothackers. Von ihren philosophiegeschichtlichen Wurzeln emanzipiert sollte die Begriffsgeschichte, jedenfalls laut Brunner, seit Ende der 1920er-Jahre im Zuge einer Neuausrichtung der deutschen Geisteswissenschaften und einem weit verbreiteten Holismus „zur deutschen Selbstbesinnung“ beitragen – worin beispielsweise Rothacker auch nach 1945 ihre Funktion verorten wollte. Hauptsächlich an dessen Beispiel schilderte Tietze auch das Mischungsverhältnis von Kontinuitäten, Brüchen und Adaptionen nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei er als spezifisch vor allem die Durchsetzung einer neuen Personengruppe um Reinhart Koselleck bei sehr weitgehender inhaltlicher Kontinuität ausmachte. In der Diskussion wurde die gemeineuropäische Dimension des Phänomens Begriffsgeschichte betont, die geradezu zu einer „lingua franca“ der internationalen Verständigung darüber geworden ist, was unter „historisieren“ zu verstehen sei.

Einen mikrohistorischen Ansatz verfolgte ELISABETH GRÜNER (Trier) in ihrem Vortrag zur „Entwicklung ländlicher Armut und Armenhilfe in Baden-Württemberg, 1949-1970“. Ihren Ausgangspunkt bildete dabei die Feststellung, dass Armut während der 1950er- und 60er-Jahre als breites gesellschaftliches Problem beinahe völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwand – oder jedenfalls als solches nicht thematisiert wurde. Grüners Vortrag behandelte Definition und Wahrnehmung sowie sozialpolitische Bekämpfung von Armut im ländlichen Raum in der „Wirtschaftswundergesellschaft“. Dabei standen vor allem die Selbstbeschreibungen der Betroffenen, die Bedeutung von Selbsthilfe sowie die Rolle von kirchlichen und anderen nicht-staatlichen Wohlfahrtsorganisationen im Mittelpunkt. Diskutiert wurden anschließend vor allem der Gegensatz zwischen Stadt und Land sowie die Kategorie Geschlecht als wichtige Faktoren eines solchen Projekts. Zudem wurde auf ein interessantes Paradox verwiesen: So lange Armut in der Nachkriegszeit gewissermaßen als Normalzustand angesehen worden sei, wurde sie gerade nicht thematisiert. Als sich dann aber eine Selbstbeschreibung als „Wohlstandgesellschaft“ durchzusetzen begann, kehrte das Thema unter diesen veränderten Vorzeichen seit den frühen 1970er-Jahren wieder auf die politische Agenda zurück.

Eine nationalgeschichtliche Perspektive präsentierten drei Vorträge. RÜDIGER AHRENS (Freiburg) stellte ein Projekt zum Verhältnis von „Jugendbewegung und Nationalismus in der Weimarer Republik“ vor. Dabei fehle es bisher, so Ahrens, an einer empirisch abgesicherten wissenschaftlichen Studie, die vor allem die Vielfältigkeit und Heterogenität der Jugendbewegung selbst in Rechnung stelle. Diesem Anspruch versuchte Ahrens durch eine Konzentration auf vier Dimensionen gerecht zu werden: die Organisationsstrukturen der Jugendbewegung, die Selbstbeschreibungen der Akteure, die Ideengeschichte sowie schließlich die konkrete Praxis. Nachfragen und weitere Überlegungen konzentrierten sich davon ausgehend auf die Frage nach dem Umgang mit politischen Kategorien von „rechts“, „links“, Volk und Nation und deren möglicher Nutzung als analytische Begriffe.

Zwei Vorträge nahmen eine lange diachrone Perspektive im nationalgeschichtlichen Rahmen ein. So untersucht KERSTIN BRÜCKWEH (London/Tübingen) in ihrem Projekt „‘People Count’“. Britische Selbstbeschreibungen in Volkszählungen und Umfragen im 19. und 20. Jahrhundert“ Vorstellungen von Gesellschaft und Individuum anhand der für die genannten Zwecke kreierten Befragungsbögen. Im Vortrag lag der Schwerpunkt auf dem Aspekt der Kartographierung sozialer Ungleichheit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei habe eine entscheidende Veränderung Ende der 1970er-Jahre stattgefunden, als die Übertragung der gewonnenen Daten auf die Marktforschung massiv zu einer Veränderung der Beschreibung der britischen Gesellschaft beigetragen habe. Der Vortrag mündete zunächst in eine Diskussion der Probleme, die der extrem lange Bearbeitungszeitraum in praktischer wie methodischer Hinsicht mit sich bringt. Zudem wurde das spezifische Zusammenspiel von privaten, staatlichen und Marktakteuren in diesem Feld erörtert.

Ebenfalls eine lange diachrone Perspektive nahm MORTEN REITMAYER (Trier) unter dem Titel „Die deutschen Eliten im 20. Jahrhundert“ ein. Ziel seines Projekts ist eine Überblicksdarstellung zum Thema, die mehr als nur ein Sozialprofil der angesprochenen Gruppen liefern, sondern darüber hinaus dem Einfluss verschiedener Eliten auf Staat und Gesellschaft sowie den Beziehungen zwischen einzelnen Elitegruppen und zwischen Eliten und Nicht-Eliten nachgehen will. Im Hintergrund stehe dabei, so Reitmayer, nicht zuletzt die Frage, inwiefern sich im 20. Jahrhundert eine Demokratisierung sozialer Macht, bzw. des Zugangs zu sozialer Macht feststellen lasse. Die zentrale These des Vortrags lautete dabei, dass bis 1945 vor allem ein fehlender „Herrschaftskompromiss“ auszumachen war, da Demokratisierungs- und Teilhabeforderungen und -ansprüche abgelehnt wurden. Ein solcher Herrschaftskompromiss wurde dann nach 1945 in BRD und DDR auf ganz unterschiedliche Weise erzwungen. Im Anschluss an den Vortrag wurde vor allem der Elite-Begriff problematisiert und nach möglichen Alternativen, wie etwa dem Begriff der „Oberschicht“, gesucht.

Eine Kombination aus international vergleichendem Ansatz und transfergeschichtlicher Perspektive stellten WINFRIED SÜß, NICOLE KRAMMER und REINHILD KREIS (München/Potsdam) in ihrem Projekt zu „Wohlfahrtsstaatlichkeit im Wandel. Reformpolitik und sozialpolitischer Ideentransfer im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts“ vor. Winfried Süß erläuterte Ansatz und Rahmen des Gesamtprojektes, das aus zwei aufeinander bezogenen Einzelprojekten besteht. Durch den Fokus auf Herausforderungen des Sozialstaats seit den 1970er-Jahren in mehreren westlichen Gesellschaften leiste dieses sowohl einen Beitrag zur Zeitgeschichte „Nach dem Boom“ wie auch zur vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung. Das erste Teilprojekt stellte Nicole Kramer unter dem Titel „Alter, Pflege, Wohlfahrtsstaat. Gesellschaftliche Herausforderung und sozialpolitische Bearbeitung in der Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Italien“ vor. Darin beschrieb sie die Entstehung einer „Altenhilfepolitik“ in Reaktion auf die spezifischen demographischen Herausforderungen alternder Gesellschaften und konzentrierte sich nicht zuletzt auf die Herausbildung eines nicht-staatlichen „Pflege-Marktes“. Im zweiten Teilprojekt „Sozialstaatsbeobachtung in der BRD, Großbritannien und den USA in den 1960er – 80er-Jahren“ fragte Reinhild Kreis nach den Orten, Akteuren und Themen der gegenseitigen Beobachtung, des Austauschs und des Transfers von Ideen und Expertise. Dabei betonte sie vor allem, dass US-amerikanische neoliberale Modelle in Europa breit rezipiert wurden. Umgekehrt habe sich der amerikanische Blick vor allem auf die europäische Integration sowie gleichzeitig auf die Vielzahl konkurrierender europäischer Modelle gerichtet. Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion stand die Konzeption des Gesamtprojektes unter der Frage, wie sich eine vergleichend angelegte sowie eine transfergeschichtliche Perspektive aufeinander beziehen ließen. Dabei fand vor allem der Vorschlag Zustimmung, das Verhältnis von Staat, Familie und Markt als thematischen Schnittpunkt der Einzelprojekte stärker in den Fokus zu rücken.

Am Schnittpunkt zwischen Transfergeschichte und der Geschichte internationaler Beziehungen war der Vortrag von ARIANE LEENDERTZ (München) unter dem Titel „Komplexe Verhältnisse. Die USA und Westeuropa in den 1970ern und 1980ern“ angesiedelt. Den Ausgangspunkt von Leendertz’ Überlegungen bildeten die neuen Herausforderungen der „postindustriellen Welt“, die zeitlich mit einer ebenfalls bereits zeitgenössisch diskutierten Krise der transatlantischen Beziehungen koinzidierten. Leendertz konzentrierte sich im Folgenden auf die US-amerikanische Perspektive, die von einer starken Unsicherheit bezüglich der Rolle der USA in der Welt und der wahrgenommenen Notwendigkeit einer Neuausrichtung der US-Außenpolitik geprägt war. Vor diesem Hintergrund habe die Suche nach außenpolitischen Visionen an Bedeutung gewonnen, wobei mit Blick auf Europa die dortigen Integrationsprozesse allerdings skeptisch beurteilt worden seien. Vor allem die Kategorie der „postindustriellen Herausforderungen“ wurde davon ausgehend im Kolloquium diskutiert. Einigkeit bestand dabei darüber, dass die hinter diesem Begriff stehende zeitgenössische Problemwahrnehmung genau analysiert werden müsse. Zudem wurde der Stellenwert der massiven Veränderungen der internationalen politischen Rahmenbedingungen für die Geschehnisse der 1970er-Jahre betont.

Zwei Vorträge beschäftigten sich mit Themen der internationalen Geschichte bzw. konkret der Geschichte der internationalen Politik. ARVID SCHORS (Freiburg) widmete sich der „Geschichte der atomaren Rüstungskontrollverhandlungen in Zeiten des Kalten Krieges (SALT, 1969-1979)“. Diesen wurde in der historischen Forschung bisher nur wenig Aufmerksamkeit zuteil, was an den dürftigen Verhandlungsergebnissen liege. Allerdings wurde den SALT-Verhandlungen zeitgenössisch von Gegnern wie Befürwortern eine hohe Bedeutung beigemessen. Vor diesem Hintergrund fragt Schors in seinem Projekt nach dem historischen Stellenwert der Verhandlungen. Dabei müssten weniger die Ergebnisse, sondern vielmehr die Verhandlungen selbst, die die beiden Supermächten in bis dahin ungekannter Intensität über einen sehr langen Zeitraum zusammen brachten, in den Mittelpunkt gerückt werden. Im Anschluss wurde vor allem die Bedeutung der allgemeinen Entspannungspolitik sowie des weitgehend zeitgleich ablaufenden KSZE-Prozesses als Kontexten betont. Zudem wurde noch einmal auf die Veränderung der internationalen Politik in den 1970er-Jahren verwiesen, da sich für diese Phase ein Formwandel der internationalen Beziehungen ausmachen ließe sowie neue Themen und Akteure das Feld verändert hätten.

KATRIN ZIPPEL (Freiburg) behandelte unter dem Titel „Die UN und die Kongokrise (1960-64)“ die zweite Peace-Keeping-Mission der Vereinten Nationen im Kongo, die allgemein als gescheitert angesehen wurde und das Verhalten der UNO in Krisensituationen auf Jahrzehnte nachhaltig beeinflussen sollte. Für eine solche Mission gab es dabei zu Beginn der 1960er-Jahre noch keinerlei Präzedenzfälle, an denen man sich hätte orientieren können – weder für die UN noch für die einzelnen Mitgliedsstaaten, die die Truppen stellen würden. Die vorgestellte Studie versucht der Rolle der UN in diesem komplexen Geschehen durch eine enge zeitliche Fokussierung auf die Jahre 1960-62 gerecht zu werden, die gleichzeitig die Einbeziehung verschiedene Akteursgruppen ermöglichen soll: der Vereinten Nationen selbst, der Einzelstaaten, die Truppen stellten sowie der Ebene der Einsatzkräfte vor Ort. In der Diskussion wurde anschließend vor allem die Exzeptionalität dieses Einsatzes am Schnittpunkt von Dekolonisierung, Kaltem Krieg, afrikanischer und internationaler Geschichte hervorgehoben.

Den Auftakt in der Abschlussdiskussion des Workshops machte HANS GÜNTER HOCKERTS (München). Er betonte, dass zwischen den beteiligten Forschergruppen trotz thematischer Diversifizierung vor allem in theoretischer Hinsicht Einigkeit über eine “doppelte Konstituierung der Wirklichkeit“ bestehe. Dies äußere sich in einer Beachtung sowohl von den Deutungen vorgelagerten oder sie jedenfalls prägenden Bedingungen und Strukturen als auch in der Betonung von Prozessen der Sinnstiftung und Konstruktion von Bedeutung. Anschließend unterstrich JAN ECKEL (Freiburg) mit Blick auf die vielfach betonte thematische Heterogenität, dass sich in diesem Kreis neue gemeinsame Fragehorizonte herausbildeten, auf die sich die vorgestellten Projekte in unterschiedlicher Weise beziehen ließen: Die Geschichte des Sozialen bzw. sozialer Ungleichheit, eine Politische Ideengeschichte neuen Zuschnitts sowie mit Blick auf die Geschichte der internationalen Politik die Frage nach international governance, das heißt nach Versuchen der Etablierung einer neuen internationalen Ordnung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Laufe der Diskussion wurde jedoch auch hervorgehoben, dass gerade im letzten von Eckel ausgemachten Feld noch Dissens oder jedenfalls Unsicherheit und Diskussionsbedarf bestehe, wie sich Themen der internationalen Geschichte bzw. konkret der Geschichte der internationalen Politik sowohl methodisch-theoretisch als auch praktisch in den Griff bekommen ließen. So verwies etwa LUTZ RAPHAEL (Trier) auf eine in diesem Feld häufig anzutreffende „Semantik des Ortlosen“. Daher müsse genauer geklärt werden, welches genau Akteure und Foren einer „Weltinnenpolitik“ seien. Mit Bezug auf die bereits in der Eröffnungsdiskussion aufgebrachte Frage nach der Reichweite der Beziehungen und Wirkungen bestand schließlich Einigkeit darin, dass die internationale Geschichte notwendiger Bezugsrahmen und Problemhorizont für alle zeithistorischen Fragen sei. Insofern sollte eine zentrale Aufgabe kommender geplanter Kolloquien darin bestehen, zur Klärung dieses Problemhorizonts der „Weltgesellschaft“ beizutragen.

Wie bereits in den vergangenen Jahren erwies sich die mit dem Kolloquium angestrebte Verständigung über die Grenzen bereits bestehender Forschungsnetzwerke bzw. Projektzusammenhänge hinweg als fruchtbar und anregend. Dabei bewährte sich erneut, thematische Breite und Heterogenität zuzulassen und gleichzeitig durch ein Rahmenthema den Bezug der einzelnen Projekte aufeinander zu fordern und zu erleichtern. Dies ermöglichte die Diskussion über praktische Probleme einzelner Projekte sowie, davon ausgehend und darüber hinaus, über grundlegende methodische und konzeptionelle Aspekte und Entwicklungen der Zeitgeschichtsforschung.

Konferenzübersicht:

ULRICH HERBERT (Freiburg): Zeitgeschichtsforschung zwischen Region, Nationalstaat und dem Problem des ‚Globalen’. Deutsche, europäische und internationale Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert. Eine Einführung

KERSTIN BRÜCKWEH (Tübingen/London): "People Count". Britische Selbstbeschreibungen in Volkszählungen und Umfragen im 19. und 20. Jahrhundert

RÜDIGER AHRENS (Freiburg): Jugendbewegung und Nationalismus in der Weimarer Republik

ARIANE LEENDERTZ (München): Komplexe Verhältnisse. Die USA und Westeuropa in den 1970ern und 1980ern

PETER TIETZE (Tübingen): Die Entstehung der Begriffsgeschichte als historiographischer Ansatz

NICOLE KRAMER/REINHILD KREIS/WINFRIED SÜß (München/Potsdam): Wohlfahrtsstaatlichkeit im Wandel. Reformpolitik und sozialpolitischer Ideentransfer im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts

ARVID SCHORS (Freiburg): Geschichte der atomaren Rüstungskontrollverhandlungen in Zeiten des Kalten Krieges (SALT, 1969-1979)

ELISABETH GRÜNER (Trier): Entwicklung ländlicher Armut und Armenhilfe in
Baden-Württemberg, 1949-1970

KATRIN ZIPPEL (Freiburg): Die UN und die Kongokrise (1960-64)

MORTEN REITMAYER (Trier): Die deutschen Eliten im 20. Jahrhundert

Abschlussdiskussion