Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiuvaria

Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiuvaria

Organisatoren
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Institut für Bayerische Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München
Ort
Benediktbeuern
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.03.2010 - 16.03.2010
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Von
Hubert Fehr, Institut für Archäologische Wissenschaften, Albert-Ludwigs-Universität; Irmtraut Heitmeier, Institut für Bayerische Geschichte, LMU München

Die Frühgeschichte des bayerischen Raums wurde zuletzt im Vorfeld der bayerisch-salzburgischen Landesausstellung „Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 488-788“ 1 eingehend diskutiert.2 Seitdem sind mehr als 20 Jahre vergangen, in denen sich alle an der Frühgeschichte beteiligten Disziplinen intensiv mit den theoretischen und methodischen Grundlagen zur Interpretation ihrer einschlägigen Quellen auseinandergesetzt haben. Hinzu kamen zahlreiche neue Bodenfunde, die den archäologischen Quellenbestand deutlich erweiterten.

Vor diesem Hintergrund war es Ziel des Kolloquiums, diese neuen Ansätze aus Archäologie, Geschichte und Sprachwissenschaft im interdisziplinären Gespräch zu erörtern. Gemeinsam sollten die Reichweite der jeweiligen Quellen ausgelotet und die Auswirkungen auf die vorhandenen Denkmodelle geprüft werden.

Institutionelle Träger der Veranstaltung waren das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und das Institut für Bayerische Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München; wissenschaftlich konzipiert wurde es gemeinsam von Hubert Fehr (Institut für Archäologische Wissenschaften, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) und Irmtraut Heitmeier (Institut für Bayerische Geschichte, LMU München).

Nach der Begrüßung durch den Generalkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, EGON JOHANNES GREIPL, und FERDINAND KRAMER vom Institut für Bayerische Geschichte der Universität München, führten JOCHEN HABERSTROH (München) und Irmtraut Heitmeier in das Thema ein. Haberstroh setzte sich kritisch mit dem seit den 1980er-Jahren weit verbreiteten Modell auseinander, das anhand einer vermeintlich klar abgrenzbaren Keramikform, dem sogenannten Typ Friedenhain-Přešťovice, die Einwanderung einer bajuwarischen Kerngruppe aus Böhmen nach Bayern während des 5. Jahrhunderts postulierte. Dieses Modell könne beim gegenwärtigen Kenntnisstand nicht weiter aufrecht erhalten werden, so dass die archäologische Forschung nach mehr als zwanzigjähriger Diskussion über die Anfänge der Bajuwaren letztlich wieder am Anfang stehe.

IRMTRAUT HEITMEIER verwies darauf, dass viel vermeintlich gesichertes historisches Handbuchwissen zur bayerischen Frühgeschichte einer Überprüfung nicht standhalte. In methodischer Hinsicht hätten sich einfache Modelle durchweg als unzureichend erwiesen. Notwendig seien vielmehr komplexe, transdisziplinäre Ansätze, die alle Quellengattungen zu integrieren vermöchten. Voraussetzung dafür sei jedoch, zunächst im interdisziplinären Gespräch die Aussagekraft der jeweiligen Quellen gegenseitig zu hinterfragen und die bisherigen Deutungsversuche eingehend zu prüfen. Da alle relevanten Quellen einen deutlichen Raumbezug aufwiesen, frage der Titel des Kolloquiums auch bewusst nach der Transformation von Räumen.

Grundlegend problematisierte MICHAELA KONRAD (Bamberg) auf archäologischer Basis den Raum der späteren Baiuvaria in römischer Zeit und zeigte, dass bereits während der römischen Kaiserzeit erhebliche Differenzen zwischen den Provinzen Raetien und Noricum bestanden – angefangen von der abweichend verlaufenen Besetzungsgeschichte, über den unterschiedlichen Grad der Urbanisierung bis zur Stabilität der Grenzen im Verlauf der Provinzgeschichte.

ROLAND STEINACHER (Wien) fasste den aktuellen Forschungsstand zur Identitätsbildung frühmittelalterlicher Gruppen zusammen und betonte die fast ausnahmslos römische Perspektive der schriftlichen Überlieferung, die die spätere Wahrnehmung prädisponiert habe bis hin zur christlichen Tradierung von gens und stirps als Ordnungsmodell Europas und der ‚Welt’. Die zunächst fließende räumliche Zuordnung der gentes habe sich erst im 7. bis 9. Jahrhundert verfestigt. Zudem wies er auf die Problematik des Germanenbegriffs hin, der im frühen Mittelalter letztlich einen Anachronismus darstelle.

Den Einstieg in die spezifisch archäologischen Fragestellungen bot der Beitrag von BRIGITTE HAAS-GEBHARD (München) zu dem spektakulären archäologischen Neufund einer reich ausgestatteten Grabgruppe der Zeit um 500 von Unterhaching (Landkreis München).3 Die hochrangigen Personen, deren Grabausstattung regionale wie mediterrane Bezüge aufweist, dürften mit der Herrschaft Theoderichs über das bayerische Voralpenland in Verbindung gestanden haben. Dass sie überdies Christen waren, legt die Ikonographie der bedeutendsten Fundstücke – zwei prächtigen cloisonnierten Scheibenfibeln – nahe.

Ebenfalls ausgehend von der Grabgruppe von Unterhaching thematisierte HUBERT FEHR das Problem des archäologischen Nachweises von Migrationen und ethnischen Identitäten. Dabei vertrat er die Position, dass die im frühmittelalterlichen Bayern zahlreich vorhandenen Reihengräberfelder insgesamt keinen Beleg für eine massenhafte Neubesiedlung des Alpenvorlandes während der Völkerwanderungszeit durch Zuwanderer aus der Germania darstellen. In Hinblick auf die Anfänge der Bajuwaren plädierte er dafür, die Herausbildung einer bajuwarischen Identität erst im Gefolge der Integration Süddeutschlands in das Frankenreich nach 536 anzusetzen.

Die Disziplin der physischen Anthropologie vertrat EVA KROPF (Ingolstadt), die ausgehend vom Fallbeispiel des frühmittelalterlichen Gräberfelds von Enkering (Landkreis Eichstätt) die Möglichkeiten, aber auch Grenzen der naturwissenschaftlichen Untersuchung frühgeschichtlichen Skelettmaterials auslotete.

Anknüpfend an die Frage der Lebensqualität beschäftigte sich JOSEF LÖFFL (Regensburg) mit dem Verkehrswesen und den wirtschaftlichen Verhältnissen in Raetien und Noricum und betonte unter anderem, dass in der Spätantike der Handel stark am Militärbedarf orientiert gewesen und auf privater Basis kontinuierlich fortgeführt worden sei.

Den archäologischen Funden Böhmens, eines Gebietes, das seit langem als Herkunftsraum der ersten Bayern angenommen wird, galt der Vortrag von JAROSLAV JIŘÍK (Pisek/Prag). Jiřík konnte zeigen, dass in Böhmen einerseits nach wie vor nur sehr wenige Fundstellen mit Keramik des Typs Friedenhain-Přešťovice vorliegen. Andererseits zeichnen sich Machtzentren aus archäologischer Perspektive nicht im Raum um das Brandgräberfeld von Přešťovice – das heißt in Süd- und Westböhmen – ab, sondern vielmehr in Nordböhmen im Bereich der Körpergräber der sogenannten Vinařice-Gruppe.

BARBARA HAUSMAIR (Wien) setzte sich mit den archäologischen Funden Ufernoricums auseinander. Unter anderem ausgehend vom Beispiel Ovilava/Wels (Oberösterreich) konnte sie zeigen, dass die vermeintliche Fundleere in Ufernorium während des 5. und 6. Jahrhunderts eher auf den archäologischen Forschungsstand zurückzuführen ist als auf einen tatsächlichen Abbruch der Besiedlung nach dem Ende der römischen Herrschaft.

Im Gegensatz zu Ufernoricum geben sich in der Raetia Secunda anhand von Siedlungs- und Grabfunden fortdauernd besiedelte Regionen vor allem entlang der größeren Flüsse (Lech, obere Donau) und des antiken Straßennetzes zu erkennen, wie ARNO RETTNER (München) ausführte. Allerdings bleibe die Transformation des ländlichen Siedlungswesens nach wie vor unklar. In Neubewertung des Materials aus dem frühen 6. Jahrhundert vom spätantiken Kastell auf dem Goldberg bei Türkheim (Landkreis Unterallgäu) geht Rettner von einer kontinuierlichen militärischen Besatzung des Orts bis in die Zeit Theoderichs aus.

Mit der wichtigen Quellengattung der Ortsnamen beschäftigen sich die Beiträge von CHRISTA JOCHUM-GODGLÜCK und ANDREAS SCHORR (beide Saarbrücken). Jochum-Godglück hinterfragte die mit dem Ethnonym ahd. wal(a)h ‚Walche’ gebildeten Siedlungsnamen in Hinblick auf ihre historischen Implikationen. Diese verwiesen auf Kontinuität eingesessener Bevölkerung und seien (nicht nur in Bayern) entlang der Sprachgrenze, an wichtigen Verkehrswegen sowie im Umfeld von Zentralorten zu finden; sie kennzeichneten auch die Besitzerschließung homogener Räume, ohne dass eine spezifische Funktion erkennbar sei. Schorr befasste sich mit dem Grenzraum an Iller, Donau und Lech und zeigte an Gewässer- und Siedlungsnamen Auffälligkeiten und Aussagemöglichkeiten in Hinblick auf Kontinuitätsfragen und germanisch-romanischen Sprachkontakt auf.

Die Schwierigkeit, frühmittelalterliche Eliten in den Schriftquellen zu fassen, thematisierte BRITTA KÄGLER (Rom) am Beispiel der Agilolfinger und wies – im Anschluss an den jüngsten Diskussionsanstoß von Carl I. Hammer – darauf hin, dass es keine belastbaren zeitgenössischen Belege für eine Koinzidenz der frühesten Agilolfinger mit dem bayerischen Raum bzw. dem Herzogtum gebe, so dass insbesondere die Ansprache des ersten überlieferten Herzogs Garibald als Agilolfinger nur auf einer weitreichenden Interpretation der Schriftquellen beruhe.

Ausgehend von zwei Fallstudien (dem dux Libyae Pentapoleos im 6. Jahrhundert und dem dux Histriae Johannes, der von Karl dem Großen eingesetzt wurde) beschäftigte sich STEFAN ESDERS (Berlin) mit der Struktur der Dukate in der Spätantike und im frühen Mittelalter. In beiden Fällen hätten die Kaiser durch die Formulierung von Regeln einem Amtsmissbrauch der Herzöge auf Kosten der Bevölkerung entgegenzuwirken versucht. Zusammenfassend betonte Esders unter anderem die identitätsstiftende Funktion der Dukate und die Bedeutung der „Substrukturen“ als eigentlicher Kontinuitätselemente.

PHILIPPE DEPREUX (Limoges) hinterfragte das Konzept der „principautés territoriales“ Karl Ferdinand Werners hinsichtlich der Vergleichbarkeit des „Prinzipats“ in Bayern und Aquitanien. Die genaue Quellenanalyse (bes. d. Miracula s. Martialis) zeige, dass im Gegensatz zu Bayern das princeps-Prädikat in Aquitanien nicht als echter Titel galt, sondern von der karolingischen Historiographie im Nachhinein angeführt wurde, als dies politisch unbedenklich geworden war. Daher könne nicht vor der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts mit einer eigenständigen Herrschaft der aquitanischen Herzöge im Sinne eines Prinzipats gerechnet werden.

Mit der bayerischen Stammessage im Rahmen der origines gentis befasste sich ALHEYDIS PLASSMANN (Bonn). Kritisch setzte sie sich unter anderem mit den Versuchen aus jüngerer Zeit auseinander, aus der erst im 12. Jahrhundert überlieferten Origo einen deutlich älteren Kern herausschälen zu wollen. Da die benutzten Motive und Topoi insbesondere der Noriker(herkunfts)erzählung in ihrer Verwendung weit verbreitet und weder für das frühe noch für das hohe Mittelalter spezifisch seien, könnten daraus keine Hinweise auf das Alter der Bayern-Origo gewonnen werden.

LUDWIG RÜBEKEIL (Zürich) behandelte den Namen „Baiuvarii“ und betonte, dass weder für das Erst- noch für das Zweitglied dieses Kompositums Morphologie, Etymologie und Semantik geklärt seien. Namen auf -varii stellten typologisch unter den germanischen Völkernamen die größte Gruppe, deren einheitlicher Aufbau mit meist einer geo-/topographischen Referenz im Erstglied auf eine Art lexikalischer Semantik hindeuten könne, wobei sich die Grundbedeutung des Zweitglieds auf idg. uer- „aufhalten, abwehren“ zurückführen ließe, das erst in der weiteren Entwicklung die allgemeinere Bedeutung „Bewohnerschaft“ erhielt.

IRMTRAUT HEITMEIER griff die in den 1970er-Jahren heftig diskutierte These einer strukturellen „Zweiteilung“ des bayerischen Herzogtums (F. Prinz) auf und setzte diese Beobachtung in ursächlichen Zusammenhang mit der Entstehung des Herzogtums auf dem Boden zweier römischer Provinzen mit sehr unterschiedlichem spätantikem Werdegang. Die Annahme einer doppelten Herrschaftsbildung auf (ufer-)norischem und raetischem Boden sei nicht unmittelbar in den Quellen belegt, könne aber die strukturellen Gegebenheiten einerseits, wie auch die Sonderstellung des bayerischen Herzogtums gegenüber den Merowingern erklären und darüber hinaus verständlich machen, warum die Identifizierung mit Noricum bzw. den Norikern nach dem Sturz der Agilolfinger eine neue Identitätsfindung der Bayern ermöglichte.

Zuletzt befassten sich CHRISTIAN LATER und ROMAN DEUTINGER (beide München) aus archäologischer und historischer Perspektive mit dem frühen Christentum in Bayern. Nach Later stehe man vor allem bei christlichen Sakralbauten auf methodisch sicherem Grund, die im frühmittelalterlichen Bayern in einiger Zahl nachgewiesen seien. Problematisch sei dagegen der Rückschluss aus den Grabbeigaben mit christlicher Symbolik auf das christliche Bekenntnis der Bestatteten. Gleiches gelte im Gegenzug auch für pagan anmutende Objekte. Ausgehend von Funden eiserner Steckkreuze in antiken Ruinen stellte er zudem Überlegungen zu möglichen lokalen Varianten christlichen Glaubens im frühmittelalterlichen Bayern an.

Deutinger wies darauf hin, dass die gängige Vorstellung von der Christianisierung der Bayern eine „Meistererzählung“4 sei, die heute aus methodischer Sicht fragwürdig erscheine. Bereits der erste überlieferte dux Garibald sei Christ gewesen, was die Frage aufwerfe, ob seine Untertanen überhaupt Heiden geblieben sein könnten, da der Übertritt zum Christentum im Frühmittelalter keine individuelle, sondern eine politische Entscheidung gewesen sei. Von daher müssten die Bajuwaren von Anfang an Christen gewesen sein, wobei unklar bliebe, um welche Form von Christentum es sich gehandelt habe.

Den Abschluss des Kolloquiums bildete ein „Runder Tisch“. SILVIA CODREANU-WINDAUER (Regensburg), Arno Rettner, WOLFGANG JANKA (Regensburg/München) und ALOIS SCHMID (München) erörterten die während der Tagung diskutierten Fragen und Ergebnisse am konkreten Fall Regensburgs und seines Umlandes. Dabei plädierte Janka aus namenkundlicher Sicht für Zuwanderung, wies aber auch auf die erst im 7. Jahrhundert erfolgte ‚Baiuvarisierung’ der romanischen Personennamen bzw. der mit solchen gebildeten Ortsnamen hin. Im Mittelpunkt der weiteren Diskussion stand – ohne abschließende Antwort – die Frage, ab wann Regensburg als Hauptort des Dukats fungierte. Historisch erscheint der Übergang vom spätrömischen Militärterritorium zum frühen Herzogsgut (ab wann agilolfingisch?) noch ungeklärt; archäologisch sind im Stadtbereich kaum Aussagen möglich, während die Befunde im Umland (Burgweinting) eine Zentralfunktion des Raumes Regensburg im 6. Jahrhundert stützen. Gerade die Diskussion um Regensburg zeigte eindrücklich die Notwendigkeit des Ineinandergreifens der Fächer, um Transformations- und Integrationsprozesse in ihrer ganzen Bandbreite erkennen zu können.

Sensibilisierung für Möglichkeiten und Probleme der jeweiligen Nachbarfächer, Einsicht in die Revisionsbedürftigkeit mancher Interpretationen verbunden mit zahlreichen neuen Denkansätzen und weiterführenden Perspektiven, von denen der traditions- und identitätsbildenden Funktion von Herrschaft einerseits und den strukturellen und herrschaftspolitisch-administrativen Vorgaben des Raumes anderseits besonderes Gewicht zukommt, konnten am Ende des Kolloquiums als Gewinn verbucht werden. Es steht zu hoffen, dass in naher Zukunft Gelegenheit besteht, das fachübergreifende Gespräch fortzusetzen und weiter zu vertiefen.

Konferenzübersicht:

Egon Johannes Greipl / Ferdinand Kramer (beide München), Begrüßung

Jochen Haberstroh / Irmtraut Heitmeier (beide München), Einführung in das Tagungsthema

Michaela Konrad (Bamberg), Raetien und Noricum in der römischen Kaiserzeit – Ungleiche Nachbarn?

Roland Steinacher (Wien), Zur Identitätsbildung frühmittelalterlicher Gemeinschaften – Überblick über den historischen Forschungsstand

Brigitte Haas-Gebhard (München), Die Grabgruppe der Zeit um 500 von Unterhaching – Befund und Fundanalyse

Hubert Fehr (Freiburg i. Br.), Die Grabgruppe der Zeit um 500 von Unterhaching – Überlegungen zur historischen Interpretation

Eva Kropf (Ingolstadt), Möglichkeiten und Grenzen der Anthropologie ausgehend vom Beispiel des Gräberfelds von Enkering (Lkr. Eichstätt)

Josef Löffl (Regensburg), Überlegungen zur lokalen Ökonomie in Noricum und Raetien am Übergang zum frühen Mittelalter

Jaroslav Jiřík (Prag / Písek), Bohemia in Migration Period. With special account to contacts with Bavaria and Thuringia

Barbara Hausmair (Wien), Kontinuitätsvakuum oder Forschungslücke? Der Übergang von der Spätantike zur Baiernzeit in Ufernorikum

Arno Rettner (München), Zur Aussagekraft archäologischer Quellen am Übergang von der Antike zum Frühmittelalter in Raetien

Christa Jochum-Godglück (Saarbrücken), Walchensiedlungsnamen und ihre historische Aussagekraft

Andreas Schorr (Saarbrücken), Frühmittelalterliche Namen an Iller, Donau und Lech. Ihr Aussagewert für eine transdisziplinäre Kontinuitäts- und ‘Ethnogenese’-Diskussion

Britta Kägler (Rom), “Sage mir, wie du heißt ...”. Spätantik-frühmittelalterliche Eliten in den Schriftquellen. Das Beispiel der frühen Agilolfinger

Stefan Esders (Berlin), Spätantike und frühmittelalterliche Dukate. Überlegungen zum Problem historischer Kontinuität und Diskontinuität

Philippe Depreux (Limoges), Rex, dux und princeps in Aquitanien (6.-8. Jh.) – ein Vergleich mit Bayern

Alheydis Plassmann (Bonn/Hamburg), Zur Origo-Problematik mit besonderer Berücksichtigung der Baiern

Ludwig Rübekeil (Zürich), Der Name Baioarii und seine typologischen Verwandten

Irmtraut Heitmeier (München), Die spätantiken Wurzeln der bairischen Noricum-Tradition. Überlegungen zur Genese des Herzogtums

Christian Later (München), Zur archäologischen Nachweisbarkeit des Christentums im frühmittelalterlichen Baiern

Roman Deutinger (München), Wie die Baiern Christen wurden. Beobachtungen und Überlegungen

Silvia Codreanu-Windauer (Regensburg), Arno Rettner (München), Michael Prinz (Leipzig), Alois Schmid (München), Runder Tisch: Regensburg im frühen Mittelalter. Aktuelle Perspektiven aus archäologischer, namenkundlicher und historischer Sicht

Anmerkungen:
1 Hermann Dannheimer / Heinz Dopsch, Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 488-788. Gemeinsame Landesausstellung des Freistaats Bayern und des Landes Salzburg, Rosenheim / Bayern, Mattsee / Salzburg, 19. Mai bis 6. November 1988, München 1988.
2Herwig Wolfram / Herwig Friesinger (Hrsg.), Die Bayern und ihre Nachbarn. 2 Bände. Wien 1985; Herwig Wolfram u. a. (Hrsg.), Typen der Ethnogenese unter besonderer Berücksichtigung der Bayern. 2 Bände, Wien 1990.
3 Ludwig Wamser (Hrsg.), Karfunkelstein und Seide. Neue Schätze aus Bayerns Frühzeit, München 2010.
4 Im Sinne von Frank Rexroth; vgl. Frank Rexroth (Hrsg.), Meistererzählungen vom Mittelalter. Epochenimagination und Verlaufmuster in der Praxis mediävistischer Disziplinen. Historische Zeitschrift, Beihefte Neue Folge, Bd. 46, München 2007.


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