Philipp Melanchthon – ein europäischer Reformator. IX. Frühjahrstagung zur Geschichte der Wittenberger Reformation

Philipp Melanchthon – ein europäischer Reformator. IX. Frühjahrstagung zur Geschichte der Wittenberger Reformation

Organisatoren
Irene Dingel, Institut für Europäische Geschichte, Mainz; Armin Kohnle, Institut für Kirchengeschichte, Universität Leipzig
Ort
Wittenberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.03.2010 - 20.03.2010
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Von
Harald Bollbuck, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Die diesjährige, vom Institut für Europäische Geschichte Mainz in Kooperation mit der Leucorea-Stiftung und der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt veranstaltete und durch die Fritz Thyssen Stiftung geförderte Frühjahrstagung zur Wittenberger Reformation stellte aktuelle Forschungen zu Philipp Melanchthons europaweiter Wirkungsgeschichte und Rezeption anlässlich seines 450. Todesjahrs in ihren Mittelpunkt. Es wurden Untersuchungen zur räumlichen Ausdehnung des Wissens- und Bildungstransfers, zur Aufnahme der Werke Melanchthons in verschiedenen, auch nicht-theologischen Rezeptionsfeldern und zur Person des Reformators, seinem Netzwerk und dessen Einflusszonen, sowie zu den sich an ihm und seiner Theologie entzündenden Streitigkeiten der sich herausbildenden lutherischen Orthodoxie vorgestellt. Den Rahmen der Tagung bildeten Führungen durch das Melanchthonhaus und das Lutherhaus.

Nach der Eröffnung durch IRENE DINGEL (Mainz) stellte CHRISTINE WEIDE (Kiel) an Hand der Korrespondenz zwischen Melanchthon und dem kursächsischen Hofrat Georg Spalatin (insgesamt 220 Schreiben, davon 162 zwischen Melanchthons Berufung nach Wittenberg 1518 bis zu Spalatins Fortgang vom Hof 1525) ihre Diskussionen über Universitätsreformen und Stellenbesetzungen, Reden und Lehrwerke wie die „Loci theologici“ sowie reformationspolitische Probleme vor. Melanchthon erwies sich als einflussreicher Organisator, aber auch Vertrauter Spalatins. Enttäuschung und eine gedrückte Stimmung vermitteln die etwa achtzig Briefe Melanchthons vom Regensburger Reichstag 1541, mit denen sich CHRISTINE MUNDHENK (Heidelberg) in ihrem Beitrag befasste. Attestierte Melanchthon dem Kaiser noch ein wirkliches Interesse an einer Lösung der Religionsfragen, war er von den Tricks und Streitereien über die Sitzordnung wie über den von seinem Dienstherrn Johann Friedrich gesandten Sonderbewacher enttäuscht. Doch wich diese Stimmung, als er bald darauf an eine zurückhaltende historische Darstellung der Vorgänge im Dienst der Verständigung dachte. Die Kontextbezogenheit der brieflichen Empfehlungen zeigte MARION BECHTHOLD (Mainz). Den Muster der artes dictamini folgend, hatten sich die Empfehlungen unter Erasmus’ Einfluss in ein nahezu standardisiertes Formular verwandelt. Melanchthon übersetzte diese humanistischen Formulare in reformatorische Kontexte, verwendete aber gezielt verschiedene Formate im Sinne eines diplomatischen Agierens: Der Humanist maskierte den Theologen und umgekehrt.

Die Rolle Melanchthons als Ratgeber in den Bündnisverhandlungen mit England und Frankreich zwischen 1534 und 1536 untersuchte ARMIN KOHNLE (Leipzig). Pragmatismus, Humanismus und Kompromissfähigkeit prädestinierten Melanchthon als Unterhändler, doch kreuzten sich seine religionspolitisch entgegenkommenden, taktischen Erwägungen, niederlegt im „Consilium ad Gallos“, mit den Plänen des Kurfürsten Johann Friedrich, der auf eine Verständigung mit Habsburg setzte. Die Reise zu einer Disputation an der Sorbonne wurde untersagt, die Politik schränkte den Spielraum der Theologen ein.

In England erschienen 22 Werke Melanchthons im Druck, einige, wie „The Art or Crafte of Rhethoryke“ von Leonard Cox als Kompilationen, ohne die Partien der Urheber (neben Melanchthon Cicero) kenntlich zu machen. JOHANNES WISCHMEYER (Mainz) zeigte Praktiken und Strategien des Wissenstransfers und der Kommunikation, die häufig das Ziel hatte, in Zeiten politischer Annäherung den anderen als Türöffner zu den maßgeblichen politischen Zirkeln zu gewinnen. HANS-OTTO SCHNEIDER (Mainz) untersuchte John Rogers englische Übersetzung des im Auftrag von Herzog Moritz verfassten Gutachtens Melanchthons über das Augsburger Interim. Sie erschien bereits zwei Monate nach der Originalschrift, um unter den englischen Protestanten die Ängste vor einer Abwendung Melanchthons vom Luthertum zu zerstreuen, die die Veröffentlichung des Briefes an Karlowitz mit seinen pejorativen Äußerungen über Luther genährt haben konnte.

An Hand von Untersuchungen zum Buchbesitz in Schweden kam OTFRIED CZAIKA (Stockholm) zu dem Schluss, dass Melanchthons Theologie in ihrer Multiplexität mehr Anschlussmöglichkeiten an schwedische Kontexte als die Luthers bot. Er sei der Katalysator für den Bildungstransfer nach Schweden gewesen, während ein „Lutherus absconditus“ nur als Etikett fungiert habe. Die unterschiedliche Entwicklung der Kirchenverfassungen in den benachbarten Territorien Mecklenburg und Pommern legte VOLKER GUMMELT (Greifswald) dar. Mecklenburg erhielt nach dem Tod des altgläubig gebliebenen Herrschers Albrecht VII. eine von Melanchthon mit ausgearbeitete Kirchenordnung, die die Verfassungen von Braunschweig, Hessen und Kurland entscheidend beeinflusste. Die erste, von Johannes Bugenhagen auf Niederdeutsch verfasste pommersche Kirchenordnung von 1535 wurde durch eine von Jacob Runge, einem Meisterschüler Melanchthons, am Vorbild des Lehrers orientierte Bekenntnissammlung ersetzt, die 1568 ihre Drucklegung fand.

Melanchthons „Loci theologici“ wurden nach KĘSTUTIS DAUGIRDAS (Mainz) im Großfürstentum Litauen zur wichtigsten Grundlage der traditionellen Trinitätslehre von Andreas Volanus und dem Kiever Bischof Nikolaus Pac, um die Angriffe des Unitariers Petrus Gonesius abzuwehren. Überraschend ist der Befund, dass Melanchthonwerke nichttheologischen Inhalts wie die Rhetorik und die Ethik über die Konfessionsgrenzen hinaus rezipiert wurden, wie die Untersuchung von Provenienzen aus Bibliotheken der Dominikaner in Grodna und der Bernhardiner in Vilnius beweisen. Die besondere Beziehung Melanchthons zu Ungarn stellte MARKUS HEIN (Leipzig) heraus. Die dezentrale Struktur des Landes und die starke Stellung der Magnaten nach der Eroberung durch die Osmanen ermöglichten eine rasche Entfaltung der Reformation. Melanchthon funktionierte mittels seiner 442 ungarischen Schüler als Multiplikator der Reformation, die diese als Lehrer, Rektoren, Drucker und Prediger verbreiteten. Zugleich wirkte er an der Konfessionsbildung (Confessio Pentapolitana) und der Errichtung von Schulen mit.

In Italien gab es nur rudimentäre, informelle Gruppen, die reformatorischen Ideen nahestanden; allein in Venedig kamen sie über diesen Status hinaus. LOTHAR VOGEL (Rom) zeigte die Schwierigkeiten der Konfessionsbildung und die Wirkung Melanchthons. 1537 erschien eine italienische Übersetzung der „Loci theologici“ in Venedig. Die wichtigste Schrift der italienischen Reformation, der „Trattato de beneficio Giesu Christo“, zeigt sich im Artikel zur Verheißung von Melanchthon beeinflusst, integrierte insgesamt aber eher Elemente waldensischer Mystik und benediktinischer Frömmigkeit.

Melanchthons Verhältnis zu den aus Kroatien stammenden Matthias Garbitius und Matthias Flacius Illyricus stellte LUKA ILIĆ (Philadelphia) vor. Garbitius wurde Griechischlehrer in Wittenberg und mit Empfehlungen Melanchthons Professor in Tübingen. Flacius wurde durch Melanchthons Fürsprache Hebräischlehrer in Wittenberg, doch bekanntlich zerbrach ihre Beziehung im Gefolge des Adiaphorastreits. Allerdings plädierte Ilić für eine nuanciertere Betrachtung. Methodisch blieb Flacius Melanchthon stets verpflichtet. MATTHIAS DALL’ASTA (Heidelberg) setzte sich mit voreiligen Zuschreibungen und dem Mythos des Melanchthonzirkel in Wittenberg auseinander. Die Quellenbefunde ordnen gegen Heiko Obermans Thesen den jungen Melanchthon der via antiqua zu. Dem Wittenberger Zirkel von Mathematikern und Astrologen um Melanchthon ist jeder Hauch einer Geheimgesellschaft zu nehmen. Es ging ihnen um eine Vereinbarkeit der Astrologie mit christlichen Vorstellungen.

Ausgehend von Jacob Heerbrands universitärer Leichenrede auf Melanchthon, beleuchtete CHRISTIAN PETERS (Münster) die Entwicklung des Philippismus in Tübingen. Hatte Heerbrand hier die „Loci theologici“ zur Summe der reformatorischen Theologie erklärt, die die Confessio Augustana abgelöst hätten, wechselte er nach dem Fall des Philippismus demonstrativ auf die Seite des Konkordienluthertums, indem er die Überarbeitung seines Lehrbuchs, des „Compendium theologiae“, bewusst an das Konkordienbuch anlehnte.

ULRICH KÖPF (Tübingen) untersuchte die verschiedenen Überarbeitungsstufen der „Loci theologici“ und ihre Bedeutung für die Ausbildung einer evangelischen Dogmatik. Die Ordnung der ersten Fassung ergab sich auf der Basis rhetorischer Analysen sachlich aus der inneren Logik des Materials. Später fungierten die Loci eher als Kapitel und verloren ihre hermeneutische Funktion, wurde sich in der Suche nach Konsens vermehrt auf Traditionen der Kirchenväter und den Kanon des Bekenntnisses berufen. Die einst verworfene heilsgeschichtliche Ordnung kehrte in die Loci zurück. Dass Melanchthons Loci in den Zusammenhang einer großen und langen Diskussion der Interpretation gehören, zeigte GÜNTER FRANK (Bretten). Doch stützte sich Melanchthon weniger auf die scholastische Tradition als auf die humanistische Topik des Agricola und des Erasmus von Rotterdam. Topoi wirkten bei ihm als Fundorte von Argumenten, Prinzipien der Wissenschaften und sachbezogene Grundbegriffe aller Wissenschaften. Die Loci-Methode des Dominikaners Melchior Cano unterschied sich nur graduell, indem sie Fundorte für die Verbürgung theologischer Thesen vorstellte. JOHANNES SCHILLING (Kiel) analysierte die Rezeption der „Loci theologici“ beim deutschsprachigen Publikum. Melanchthon hatte 1552/53 selbst an der Übersetzung der „Heubtartikel christlicher Lehr“ mitgearbeitet, die einen Religionsunterricht in verlässlicher Gestalt garantierten, theologische Grundbegriffe erschließen und in den Predigten eine Grammatik des Glaubens einüben sollten. Ein vorgestelltes Exemplar aus dem Besitz des Reichsgrafen von Ortenburg zeigt auf dem hinteren Spiegel Eintragungen zum Inhalt, jedoch keine weiteren Spuren der Lektüre.

Obwohl es bereits 1548 Lektionen über die „Loci theologici“ in Wittenberg gab, wurden sie erst unter Herzog Christian I. in den Lehrplan aufgenommen, stellte HELMAR JUNGHANS (Leipzig) in seiner Untersuchung zu den Loci als Lehrbuch fest. In Greifswald, Marburg und Straßburg passierte das früher. Ziel des Unterrichts war es, die Kenntnis der Begrifflichkeiten zu schärfen und ihre Differenzen herauszuarbeiten. In der Folge erschienen umfangreiche Kommentare zu den Loci. Johann Gerhardt edierte sie 1610-1622 in neun Bänden auf 4418 Seiten. Eine völlig andere Sammlung von Loci communes stand im Mittelpunkt der Ausführungen von ALEXANDER BARTMUSS (Leipzig). Johannes Manlius hatte Briefe, aber auch Exempla und Anekdoten seines Lehrers Melanchthon gesammelt und als erster ediert. Die „Loci Manlii“ erschienen zwischen 1562 und 1610 in zehn Auflagen. Motiviert wurde die Arbeit durch die Sorge, nach Luther auch den zweiten großen Reformator und seine Memoria zu verlieren. Die Begutachtung und Zensur theologischer Bücher durch Melanchthon und das Universitätskollegium als normale akademische Einrichtung hatte der Vortrag von HANS-PETER HASSE (Dresden) zum Thema. Zensur betraf Pasquillen, aber auch kontroverse, von der Wittenberger Theologie abweichende Bibelkommentare wie Thomas Naogeorgs Annotationen zum ersten Johannesbrief oder das opulente Bildbüchlein des Paul Lautensack, für dessen Ausbleiben der Genehmigung Kostengründe angeführt wurden. Der Begriff Zensur wurde lebhaft diskutiert.

Vor dem Hintergrund des Vorwurfs des Kryptocalvinismus ging JOHANNES HUND (Mainz) der vermeintlichen Abhängigkeit der philippistischen Positionen in Abendmahlslehre und Christologie von Calvins „Institutio“ nach. Calvin und Melanchthon hatten ihre gegen die Realpräsenz Christi gerichteten Thesen in Auseinandersetzung mit Michel Servet entwickelt. Bei allen Gemeinsamkeiten wichen die Wittenberger hinsichtlich der Calvinschen „Spiritualsubstanz“ und der Mitwirkung des Heiligen Geistes im Sakrament ab. Die Positionen hatten sich nebeneinander ausgebildet, Einflüsse sind gleichwohl in Übersetzungsfragen nachweisbar. STEFAN MICHEL (Jena) erklärte die Überlieferungsschichte der bereits seit 1522 abgehaltenen Sonntagsvorlesungen Melanchthons für Studenten, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren. Christoph Pezels Edition kompilierte im ersten Band einen einheitlichen Text aus verschiedenen Mitschriften, die folgenden Bände schufen einen Haupttext mit Ergänzungen, der die Unmittelbarkeit des Vortragsstils aufrechterhielt. Der Lutherherausgeber Georg Rörer hinterließ eine Mitschrift, die er mit Aufzeichnungen anderer Hörer verglich. Eine digitale Edition dieses Textes ist im Sommer dieses Jahres geplant. Die Dynamik der Entwicklung nach dem Sturz des Philippismus 1574 in Kursachsen, die Neuordnung der Universität Wittenberg und die Positionierung Jacob Andreaes erläuterte ULRIKE LUDWIG (Wittenberg). Andreaes Predigten anlässlich der Einführung der neuen Kirchen- und Schulordnung 1579 waren eine mediale Inszenierung, zugeschnitten auf das jeweilige Publikum, wie es die Abweichungen in gedruckten Hörermitschriften nachweisen.

HERMAN SELDERHUIS (Apeldoorn) befasste sich mit der Organisation der von Gott angeordneten „politia ecclesiastica“ bei Melanchthon. Die Ordnung besaß einen stark pädagogischen Hintergrund. Das Gesetz Gottes war nicht nur Spiegel, sondern auch ethische Richtschnur des menschlichen Lebens. Der eingeführte Gerichtszwang war eine neutestamentliche Interpretation paulinischer Zuchtmaßnahmen. HARTMUT KÜHNE (Berlin) stellte das Anfang 1556 in kürzester Zeit entstandene „Wundergeläuf“ zum Heilbrunnen in Pyrmont vor sowie die Versuche der Geistlichkeit, das Phänomen theologisch einzuhegen und die Wunder als apokalyptisches Zeichen der anbrechenden letzten Tage der Welt zu interpretieren. Melanchthon ließ sich vom Braunschweiger Leibarzt Burchard Mithoff Gutachten und Wasserproben schicken. Beide deuteten die Heilkraft eher naturwissenschaftlich.

HEIDI HEIN und CHRISTINE MUNDHENK (Heidelberg) führten die demnächst online verfügbaren Regesten der 9729 Briefe aus der Edition des Melanchthon-Briefwechsels vor. Es wird Volltextsuchen innerhalb der Regesten nach Autoren, Empfängern sowie erwähnten Personen und Orten bieten. Angeregt wurden Verknüpfungen mit dem VD 16 und eine Eingabe der Textbände, der bislang jedoch wirtschaftliche Erwägungen des Verlages entgegenstehen. Den Schlusskommentar zur Tagung hielt HEINZ SCHEIBLE (Heidelberg), der in einem Gang durch fünfzig Jahre Melanchthonforschung die Wandlungen im Melanchthonbild darlegte und Anschlussmöglichkeiten seines Denkens in der modernen Abendmahls- und Rechtfertigungslehre aufzeigte.

Die Tagung gab vielschichtige Einblicke in die aktuelle Melanchthonforschung. Eine neuerliche Auswertung der Melanchthonbriefe als eine Quellengattung, die die Grundlage für eine Untersuchung des europäischen Beziehungsgeflechts und Strategien der Einflussnahme bildet, durchzog viele der vorgestellten Arbeiten. Es wurde deutlich, dass sich ein Fokus der aktuellen Forschung auf Mechanismen medialer Transfers und Inszenierungen verschiebt (Übersetzungen, Unterschiede zwischen handschriftlichen und Druckfassungen bzw. Varianten von Druckfassungen). Interessant erscheint der Befund, dass sich die theologischen Streitigkeiten um Realpräsenz Christi und Gottes Walten in der Welt sowie eschatologische Positionen auch in kulturwissenschaftlichen Problemen wie dem Phänomen der Wunderbrunnen spiegelten. Forschungen der jüngsten Zeit, die die epochale Bedeutung Melanchthons für die Ausbreitung der Reformation und eines humanistischen Bildungskanons, vornehmlich in Nord- und Osteuropa, sowie die Ausbildung einer theologischen Methodik herausgestellt hatten, wurden vielfach bestätigt.

Konferenzübersicht:

Eröffnung der Tagung: Irene Dingel (Mainz)

1. Sektion: Europäische Bezüge 1: Korrespondenzen
Moderation: Armin Kohnle (Leipzig)

Christine Weide (Kiel): Melanchthon und Spalatin

Christine Mundhenk (Heidelberg): Reformstau und Politikverdrossenheit – Melanchthons Briefe vom Regensburger Reichstag 1541

Marion Bechtold (Mainz): Zwischen Humanismus und Reformation. Die europäische Dimension der Empfehlungsschreiben Melanchthons

2. Sektion: Europäische Bezüge 2: England und Frankreich
Moderation: Irene Dingel (Mainz)

Armin Kohnle (Leipzig): Melanchthon und die Bündnisverhandlungen mit Frankreich und England

Johannes Wischmeyer (Mainz): Melanchthons Beziehungen zu England

Hans-Otto Schneider (Mainz): Melanchthons Gutachten über das Interim vom 15. Juni 1548 in englischer Übersetzung

3. Sektion: Europäische Bezüge 3: Der Ostseeraum
Moderation: Tarald Rasmussen (Oslo)

Otfried Czaika (Stockholm): Philipp Melanchthon – Das literarische Profil der Melanchthonrezeption im schwedischen Reich während des 16. Jahrhunderts

Volker Gummelt (Greifswald): Melanchthons Einfluss auf das Kirchenwesen im Nordosten des Reiches – Ein Vergleich zwischen Mecklenburg und Pommern

4. Sektion: Europäische Bezüge 4: Ostmittel- und Südeuropa
Moderation: Judith Becker (Mainz)

Kęstutis Daugirdas (Mainz): Die Nachwirkung Melanchthons in der polnisch-litauischen Adelsrepublik

Markus Hein (Leipzig): Melanchthon-Rezeption im ungarischen Reich
Lothar Vogel (Rom): Melanchthons Einfluss auf reformatorische Strömungen in Italien

5. Sektion: Die Person und ihre Wirkung 1: Süddeutschland
Moderation: Henning P. Jürgens (Mainz)

Luka Ilić (Philadelphia): Praeceptor humanissime and two Illyrians: Garbitius and Flacius

Matthias Dall’Asta (Heidelberg): Der Tübinger Melanchthonkreis und der Wittenberger Melanchthonzirkel. Mythos und Realität zweier akademischer Formationen

Christian Peters (Münster): Glanz und Elend des Philippismus. Beobachtungen an und im Anschluss an Jakob Heerbrands (1521–1600) Gedächtnisrede auf Melanchthon

6. Sektion: Die Person und ihre Wirkung 2: Die Loci und ihre Rezeption
Moderation: Johannes Ehmer (Heidelberg)

Ulrich Köpf (Tübingen): Die Loci und ihre Bedeutung für das Entstehen einer evangelischen Dogmatik

Günter Frank (Bretten): Topik als Methode der Dogmatik

Johannes Schilling (Kiel): Melanchthons Loci und ihre Adressaten im deutschsprachigen Raum

7. Sektion: Die Person und ihre Wirkung 3: Melanchthon und der Buchdruck
Moderation: Nicole Kuropka (Düsseldorf)

Helmar Junghans (Leipzig): Melanchthons Loci als „Lehrbuch“

Alexander Bartmuss (Leipzig): Die Loci communes Manlii: Zur Rezeption Melanchthons in einer der bedeutendsten protestantischen Exempel-Sammlungen

Hans-Peter Hasse (Dresden): Melanchthon und die Zensur theologischer Bücher

8. Sektion: Die Person und ihre Wirkung 4: Kursachsen
Moderation: Jan Martin Lies (Mainz)

Johannes Hund (Mainz): Kryptocalvinismus oder Kryptophilippismus? Die Wittenberger Abendmahlslehre und Christologie in den Jahren 1567–1574

Stefan Michel (Jena): Melanchthons Sonntagsvorlesungen in der Ausgabe von Christoph Pezel

Ulrike Ludwig (Leipzig): Zwischen Philippismus und orthodoxem Luthertum – Das Melanchthonbild in Kursachsen in den 1570er Jahren

9. Sektion: Rezeptionsfelder: Jura und Naturwissenschaften
Moderation: Vera von der Osten-Sacken (Mainz)

Herman Selderhuis (Apeldoorn): Melanchthons Bedeutung für das Kirchenrecht
Hartmut Kühne (Berlin): Melanchthon und der Wunderbrunnen von Pyrmont im Jahre 1556

Projektpräsentation: Christine Mundhenk / Heidi Hein (Heidelberg): Melanchthon Briefwechsel-Regesten online

Heinz Scheible (Heidelberg): Schlusskommentar: 50 Jahre Melanchthonforschung

Abschlussdiskussion
Moderation: Irene Dingel / Armin Kohnle


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