Die weltanschaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus – Ursprünge, Gegenentwürfe, Nachwirkungen

Die weltanschaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus – Ursprünge, Gegenentwürfe, Nachwirkungen

Organisatoren
Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V.
Ort
Königswinter
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.02.2010 - 21.02.2010
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Von
Rafaela Hiemann, Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Geschichte der Neuzeit, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Hitler hatte zwei Dinge im Sinn: Die Eroberung von Lebensraum im Osten und die Vernichtung der Juden. So plakativ habe Eberhard Jäckel in den 1960er-Jahren in Stuttgarter Vorlesungen seine Thesen zu Hitlers Weltanschauung formuliert, erinnerte sich JOACHIM SCHOLTYSECK (Bonn) im Einführungsvortrag zur 23. Königswinterer Tagung der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. Freilich wusste Jäckel dies zu präzisieren und seine Arbeiten wurden zentral für die heutige Forschung zur NS-Ideologie. Mit dieser beschäftigten sich unter dem Titel „Die weltanschaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus – Ursprünge, Gegenentwürfe, Nachwirkungen“ vom 19. bis zum 21. Februar 2010 rund 170 Tagungsteilnehmer.1

Als Leitfragen für die Tagung formulierte Scholtyseck stellvertretend für den erkrankten Jäckel, ob es eine nationalsozialistische Ideologie gegeben habe, welche Themen bei ihrer Analyse zu berücksichtigen seien und wie geeignet eine personenbezogene Analyse sei. Neben Hitler dürfe der Einfluss beispielsweise Rosenbergs oder Darrés nicht übersehen werden. Allerdings hätten diese im Laufe der NS-Geschichte unterschiedlich große Rollen gespielt und seien auch nicht personenbezogene Strukturen relevant gewesen.

Die Referenten näherten sich dem Thema in historischer, soziologischer, politologischer und theologischer Hinsicht. Die Sektionen teilten sich zumeist in einen allgemeineren und einen spezielleren Teil auf. Auch theoretische Konzepte wie das der ‚politischen Religion‘ oder der ‚Ideokratie‘ wurden berücksichtigt. Sie verbanden die Panoramen und Fallstudien zu einer größeren Diskussion um Ideologiegenese und -wirkung. Der Tagungsleitung ist ein runder Aufbau gelungen. Zunächst wurde in zwei Sektionen die nationalsozialistische Ideologie unter verschiedenen Aspekten vorgestellt. Die folgenden Themenbereiche konnten erkenntnisbringend auf dieser Orientierung aufbauen. Die ‚weltanschaulichen Gegenentwürfe‘, die auch den Bezug zur Forschungsgemeinschaft herstellten, zeigten, wie sich der Widerstand von der NS-Ideologie abgrenzte. Die ‚Erfahrungen und Nachwirkungen‘ erhellten die Tradition nationalsozialistischen Gedankengutes bei SRP und NPD und mithin die innere Logik dieser Parteien.

Am Anfang der Tagung stand die Frage nach „Wurzeln, Vorläufern und Übergängen“, die teilweise schon das 18. Jahrhundert mit dem späteren Exzess verbanden. Alle Beiträger der Tagung waren sich darin einig, dass deutliche Kontinuitäten zwischen älteren Ideologemen und nationalsozialistischer Ausformung bestünden, diese jedoch durch die Radikalisierung immer auch einen Bruch aufwiesen. HANS-CHRISTOF KRAUS (Passau) verdeutlichte, wie viele Teilaspekte der NS-Ideologie bereits zwischen dem Beginn der Aufklärung und dem Ersten Weltkrieg denkbar geworden waren. Besonders der Verweis auf Simon Linguet als Vorläufer der Idee des Bonapartismus und damit eines Herrscherdenkens, das auf die in der ‚Führerfigur‘ versinnbildlichte Einheit von Herrscher und Volk verweist, wurde lebhaft aufgenommen.

Kraus wies in einem mehr methodischen Teil aber auch auf Fehler und Probleme ideologischer Analyse hin: Frühe Interpretatoren wie Friedrich Meinecke und Karl Jaspers leiteten den im Detail jeweils anders akzentuierten ‚deutschen Unheilsweg‘ oftmals von den großen Ideen – wie dem Luthertum – ab und verkannten, dass sich der NS vor allem ihre Leitgedanken aneignete. Gleichwohl habe der entstandene Binnenpluralismus des NS grundlegende Muster gekannt. Als solche bezeichnete Kraus die konsequent zukunftsweisende Ausrichtung und die Utopie von der Schaffung eines neuen Menschen. Der NS sei mit seinem Biologismus, seiner radikalen Traditionsfeindschaft, gerade auch gegen christliche Strukturen, oder auch seinem Antiliberalismus eine genuin moderne politische Ideologie gewesen, die ihre Gefährlichkeit erst in der spezifischen Kombination verschiedener älterer, an sich weniger schlagkräftiger Ideen erhielt.

Für die Tagung richtungweisend erläuterte Kraus des Weiteren, dass zwischen politischer Praxis und ideologischer Theorie nicht immer scharf zu trennen sei. Eine Feststellung, die in der letzten Sektion durch MANUEL BECKER (Bonn) wieder aufgenommen wurde, der am NS das Modell der ‚Ideokratie‘ erläuterte und der Ideologie dabei ein differenziertes Funktionsmodell zuordnete. Dabei sprach er sich gegen die enumerative Auflistung von Funktionen und für Funktionsbereiche aus. Neben einem überzeugungsbasierten Bereich, der der Orientierung und Pseudo-Epistemologie diene, und einem machtstrategischen Bereich, der Erziehung, Mobilisierung, Verschleierung und Kritikimmunisierung umfasse, überschnitten sich beide Aspekte in einem dritten Bereich, der Integrations- und Exklusionsfunktionen umfasse. Alle Bereiche hätten dabei immer auch legitimierende Funktion. Becker stellte im Gegensatz zur frühen NS-Forschung den „Doppelcharakter von Machtzynismus und Glaubensüberzeugung“ heraus.

Des weiteren betonte Becker, das Modell der ‚Ideokratie‘ sei für die Totalitarismusforschung eine Chance, da es die Möglichkeit biete, deren Defizite zu überwinden und sie für die Erforschung moderner Autokratien nützlich zu machen.

Auf Probleme der Totalitarismustheorie hatte zuvor bereits FRIEDRICH POHLMANN (Freiburg) unter soziologischer Perspektive aufmerksam gemacht. In der Dichotomie zwischen Totalitarismus- und Faschismustheorien sah er ein erhebliches Problem für die Erforschung der nationalsozialistischen Feindbilder vor allem zur Zeit des Kalten Krieges. Ebenso sei lange Zeit nur der Gegensatz zwischen Demokratie und Totalitarismus beachtet worden, der Antibolschewismus des NS sei zu wenig berücksichtigt worden. Konkret handelte er über das Leitmotiv des ‚jüdischen Bolschewismus‘.

Pohlmann führte aus, Feindbilder seien immer auch eine identitätsstiftende Abkehr des Eigenen vom Anderen und könnten mithin nur dann wissenschaftlich untersucht werden, wenn auch die zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Feindbild und die historische Realität Beachtung fänden. Hierzu verwies er auf die neuartige Konstellation der Staatenwelt nach der russischen Revolution oder auch das Novum der Komintern als internationalem Zusammenschluss kommunistischer Parteien und Organisationen. Nicht nur faschistische Bewegungen in ganz Europa nahmen den Bolschewismus – nicht selten in Verbindung mit einem antisemitischen Affekt – zum Feindbild. Dennoch habe der ‚jüdische Bolschewismus‘ durch seine zentrale Stellung innerhalb der Feindbilder des NS und seine spezifische Ausprägung als „massenzugerichteter Vernichtungsantibolschewismus“ die besondere Qualität dieser Ideologie ausgemacht.

Die elementar empfundene Bedrohung durch den sowjetischen Gegenwartsbolschewismus und eine von diesem erwartete Unheilsentwicklung korrespondierte mit der nationalsozialistischen Wendung gegen alle ideologischen Strömungen der Geschichte, die als dessen Vorläufer identifiziert wurden. Aber sie verwies auch auf ein weiteres immer wiederkehrendes Thema der Tagung: Die Vorstellung eines ‚Dritten Weges‘ zwischen den jeweils auf ihre Art schädlichen Polen des westlichen Kapitalismus und östlichen Kommunismus. Die Geburt dieser Vorstellung ist für den NS in der Schockerfahrung der deutschen Niederlage 1918 und den Nachkriegswirren zu suchen; das Gespenst des ‚jüdischen Bolschewismus‘ war eng an seine Zeit gebunden. Das Konzept des ‚Dritten Weges‘ hatte aber auch ein zukunftweisendes Element, in dem als positives Gegenbild Rassenelite und führerhöriges Kollektiv entscheidende Kernvorstellungen waren.

Äußere Bedrohung und rassische Höherentwicklung zur Erfüllung oder Beschleunigung des Natur- und Geschichtsprozesses zum einen und Integration erwünschter sowie Exklusion unerwünschter Elemente – vor allem im Konzept der ‚Volksgemeinschaft‘ – waren weitere Pole, die die Tagung durchgehend begleiteten.

Maßgebende Parameter zu diesem Komplex brachte FRANK-LOTHAR KROLL (Chemnitz) in seinem Vortrag über die Idee der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft ein. Er betonte aber, diese sei nicht nur NS-Utopie gewesen, sondern habe sich in Teilen durchaus verwirklicht. Kroll beschrieb einen ‚Sozialstaat‘, dessen Zuschüsse und Absicherungen vor allem jene produktiven Kräfte der Volksgemeinschaft ‚belohnten‘, die ihre Individualität für das Ganze abgelegt und eine „Termitenexistenz“ angenommen hätten. Soziale Maßnahmen dienten der Förderung des ‚arischen Reichsbürgers‘, nicht dem Schutz sozial Schwächerer. Mit Krolls Vortrag war jener erste Teil der Tagung beendet, der konkret den Nationalsozialismus behandelte.

Die Sektion ‚Gegenentwürfe‘ behandelte jene Widerstandskreise um Carl Goerdeler, in Kreisau und Freiburg, die umfassende staatliche Konzeptionen für die Zeit nach Hitler entwickelt hatten. MATTHIAS STICKLER (Würzburg) stellte anhand der Gemeinschaftsdokumente die ältere Generation dieser Kreise vor. Die Ideen aus Goerdelers Zirkel wiesen starke Kontinuitäten zu Weimarer und älterem Recht auf, teilten jedoch die Aversion gegen den totalen Staat mit den Kreisauern, forderten den Rechtsstaat sowie rechtsstaatliche Partizipation und wollten insbesondere den ‚Anstand‘ wiederherstellen. GÜNTER BRAKELMANN (Bochum) fokussierte die Kreisauer Wirtschaftsvorstellungen. Erneut wurde deutlich, was das Denken dieser Widerstandskreise auszeichnete: eine Hinwendung zu persönlicher Freiheit und eine Verwaltung in organisch gewachsenen, gerne auch kommunalen Bezügen. Der Staat sollte lenkende und schützende Funktion einnehmen. Gleichzeitig sollte eine Art ‚mündigerer‘ Bürger erzogen werden: Die Kreisauer betonten nicht nur das Recht auf, sondern auch die daraus erwachsende Pflicht zur Arbeit. Erfüllung in der Arbeit sollte Lebenssinn formen. Goerdeler wollte das Wahlalter erhöhen und Wirtschaftskunde als Schulfach etablieren.

Für den kurzfristig verhinderten Ferdinand Schlingensiepen sprang HANS PFEIFER (Freiburg) mit einem dokumentarischen Überblick über die Denkschrift des Freiburger Kreises ein, dessen ordoliberale Vorstellungen starken Einfluss auf die spätere ‚Soziale Marktwirtschaft‘ nahmen.

Was den Widerstand abschreckte, zog die Erben des NS gerade an. STEFFEN KAILITZ (Dresden) wies auf verschiedene Aspekte im Programm der heutigen NPD hin, die unter anderem mit Argumentation und Folgen des Feindbilds ‚jüdischer Bolschewismus‘, mit der Idee vom ‚Dritten Weg‘ und der exklusiven Sozialpolitik der ‚Volksgemeinschaft‘ vergleichbar seien. Als Beispiel sei die Lehre erwähnt, die derzeitigen Parteien und Politiker würden durch den Ausländerzuzug den Völkermord an den Deutschen ermöglichen. Daher fordert die NPD ein ethnisch reines Deutschland, einen wirtschaftlich autarken, durch verschiedene Schutzzölle abgeschotteten Staat.

Einen anderen Bezug zum NS hatte die Sozialistische Reichspartei (SRP), deren Popularität sich vor allem auf die ‚Reichsidee‘ und den verbreiteten ‚Viktimisierungsdiskurs‘ der Nachkriegszeit stützte. HENNING HANSEN (München) stellte ihre Fixierung auf die ‚Dönitz-Theorie‘ und ihre Pläne zur Reichsrestauration heraus: Dönitz habe nur für die Wehrmacht, nicht für das Reich, kapituliert und sei mit der Kapitulation von den Alliierten als Staatsoberhaupt anerkannt worden. Bundesrepublik und DDR seien illegitime Staatsgebilde. Die SRP legitimierte sich auch durch die Vorstellung, die ‚gleiche Blutgruppe‘ wie die NSDAP zu haben. Sie hetzte gegen den deutschen Widerstand. Dass er im Krieg stattgefunden hatte, wurde nicht nur als Hochverrat betrachtet, sondern als Landesverrat diffamiert. Major Remer als Held und Soldat war ihr Leitbild. Die rechtsradikale Herausforderung war für die ungefestigte Demokratie der jungen Bundesrepublik eine Herausforderung, die schließlich vor allem auf Drängen der alliierten Hohen Kommissare mit einem Parteiverbot 1952 beendet wurde.

Neben dem runden Gesamtbild der einzelnen Vorträge gab es auch Kontroversen. An Kraus‘ Beitrag wurde kritisch hinterfragt, wie legitim ein Vorgehen sei, das einzelne Denker exponiere, weil sie ähnliche Gedanken wie der NS vertreten hätten. Ein generelles diskursanalytisches Bedürfnis bei der Erforschung der NS-Ideologie wurde deutlich.

Auch die Frage nach christlichen Fragmenten und Kontinuitäten in der NS-Ideologie kann prekär sein. ARMIN PFAHL-TRAUGHBER (Brühl) hob in seinem Beitrag über die Entwicklung des Antisemitismus jene Denk- und Handlungsmuster hervor, die insbesondere in Europa unter religiösen, wirtschaftlichen oder sozialen Vorzeichen den rassistischen Antisemitismus und die 1933-1945 angewandten Formen der Judenverfolgung vorbereitet hatten. Er lehnte es aber ab, für die religiöse, speziell christliche Judenfeindlichkeit den Begriff des ‚Antijudaismus‘ zu verwenden. Zwar konstatierte er den radikalisierten Unterschied zwischen religiös motiviertem Judenhass und rassistischem Antisemitismus. Dennoch betrachtete er ersteren durchaus als Teil des Weges nach Auschwitz. Sein Vortrag wurde als polemisch und vereinfachend kritisiert. Vor allem habe eine Unterscheidung zwischen kirchlicher Lehre und Volksbrauch gefehlt. Wie weit wirkte die ‚Kanzelpredigt‘ in Diskriminierung oder Massaker hinein? Der Referent hat Ansätze geboten, deren Verfolgung einer eigenen Tagung bedürften.

Ein weiteres Problem religiöser Kontinuität mit dem Nationalsozialismus erläuterte HANS MAIER (München) anhand des Konzepts der ‚politischen Religion‘. Rückt dieser Begriff Religion nicht in die Nähe von Verbrechen? Kann aber die Existenz religionsähnlicher Phänomene im Nationalsozialismus bestritten werden? Maier bot einen facettenreichen Überblick über das Themenfeld. Er verwies zudem auf ein neu aufgefundenes Dokument des Hamburger Pastors und Theologieprofessors Paul Schütz, der den Begriff ‚politische Religion‘ noch vor Eric Voegelin benutzte.2 Besonderen Wert für die Tagung hatte eine Aussage Maiers in der anschließenden Diskussion: Der Kommunismus sei leichter als politische Religion zu bezeichnen. Er sei eine ‚Buchreligion‘ mit kanonischen Schriften, Häretikern und einer Inquisition gewesen. Der Nationalsozialismus hatte dies nicht, aber seine Anhänger zeichneten sich durch ihre religionsgläubige Selbstwahrnehmung aus, dies sei entscheidend. Dieses Fazit über die Anwendbarkeit des Konzepts der ‚politischen Religion‘ verweist zurück auf die Frage, ob es überhaupt eine nationalsozialistische Ideologie gegeben habe und wie diese zu identifizieren sei und rundete damit die Eindrücke der Tagung ab.

Die ‚Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V.‘ fördert neben den Vorträgen immer auch den Austausch mit Zeitzeugen und Angehörigen der Widerstandskämpfer sowie Forschungsvorhaben. In diesem Jahr wurde neben einzelnen Promotionsvorhaben auch ein Projekt des Landschaftsverbands Rheinland vorgestellt, das den Widerstand in der ehemaligen preußischen Rheinprovinz 1933-1945 untersucht.3 Ein Höhepunkt war sodann die erstmalige Verleihung des ‚Dorothee-Fliess-Preises für Widerstandsforschung‘.4 Mit jeweils 5.000 Euro wurden Klemens von Klemperer für sein Lebenswerk und Winfried Meyer für seine Studie über das ‚Unternehmen Sieben‘ ausgezeichnet.5 Mit diesem hatte das Amt Ausland/Abwehr im OKW auch die jüdische Namensgeberin des Preises vor der Vernichtung gerettet.

Konferenzübersicht:

Abendvortrag:

Joachim Scholtyseck (Bonn): Gab es eine nationalsozialistische Weltanschauung?

Sektion I: Wurzeln, Vorläufer und Übergänge:

Hans-Christof Kraus (Passau): Geistesgeschichtliche Voraussetzungen des Nationalsozialismus.

Armin Pfahl-Traughber (Brühl): Vom religiösen über den politischen und sozialen zum rassistischen Antisemitismus.

Sektion II: Ideologische Grundmuster:

Frank-Lothar Kroll (Chemnitz): Die „Volksgemeinschaft“ – Das integrative Moment der nationalsozialistischen Weltanschauung.

Friedrich Pohlmann (Freiburg): Antisemitismus und
Antibolschewismus – Zum Feindbildcharakter der NS-Ideologie.

Helmut Rönz (Bonn): Widerstand im Rheinland 1933-45. Ein Projekt des LVR.

Hans Maier (München): Der Nationalsozialismus – eine politische Religion?

Sektion III: Weltanschauliche Gegenentwürfe:

Matthias Stickler (Würzburg): Ein nationalkonservativer Gegenentwurf: Die Gemeinschaftsdokumente für den Frieden.

Günter Brakelmann (Bochum): Ein rechts- und sozialstaatlicher Gegenentwurf: Die Grundsätze des Kreisauer Kreises für eine Neuordnung Deutschlands und Europas.

Hans Pfeifer (Freiburg): Die Denkschrift des Freiburger Kreises.

Abendveranstaltung:

Verleihung des „Dorothee-Fliess-Preises“ für Widerstandsforschung.

Sektion IV: Erfahrungen und Nachwirkungen:

Manuel Becker (Bonn): Die Funktion der Weltanschauung im Herrschaftsgefüge einer Ideokratie.

Henning Hansen (München): Die SRP und der Rechtsextremismus in der jungen Bundesrepublik.

Steffen Kailitz (Dresden): Die nationalsozialistische Ideologie der NPD.

Anmerkungen:
1 <http://www.forschungsgemeinschaft-20-juli.de/> (14.03.2010).
2 Paul Schütz, Die politische Religion. Eine Untersuchung über den Ursprung des Verfalls in der Geschichte (1935), Hrsg. v. Rainer Hering, Hamburg 2009.
3 <http://www.rheinische-landeskunde.lvr.de/kompetenz/Stadtgeschichte/widerstand/> (14.03.2010).
4 Zu Preis und Promotionsstipendien: <http://www.dorothee-fliess-fond.de/> (14.03.2010).
5 Winfried Meyer, Unternehmen Sieben. Eine Rettungsaktion für vom Holocaust Bedrohte aus dem Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht, Frankfurt am Main 1993.