Personendateien. Workshop der Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren der Union der deutschen Akademien der Wissenschaft

Personendateien. Workshop der Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren der Union der deutschen Akademien der Wissenschaft

Organisatoren
Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren der Akademienunion
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.09.2009 - 23.09.2009
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Von
Jörg Wettlaufer, Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften Göttingen. Historisches Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Mehr geht nun wirklich nicht! Mit neun Sektionen, einem Eröffnungs- und Abschlußvortrag sowie einem öffentlichen Vortrag am ersten Abend, auf einen und zwei halbe Tage verteilt, fand der diesjährige Workshop „Personendateien“ der Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren der Akademienunion in Leipzig statt. Dem dichten Programm entsprechen wohl die Aktualität und das Interesse an der Thematik: der übergreifenden Verknüpfung von biografischen Informationen über die Personennamendatei (PND) der Deutschen Nationalbibliothek (DNB). Die PND ist eine Normdatei- bzw. Datenbank und beinhaltet eine Reihe von standardisierten Informationen über Personen; sie wurde von der DNB seit 1995 vor allem als Referenzdatei für die Titelaufnahme neuer Bücher aus bestehenden Vorarbeiten heraus weiterentwickelt. Eine Reihe von Institutionen wurde zu direkten Beiträgern zur PND, indem sie durch einen externen Zugang zur Datenbank eigenständig Informationen zu Personen und deren Namensformen anfügen konnten bzw. können. Entstanden zunächst als bibliothekarisches Hilfsmittel, eröffnen sich mit dem Ausbau des Internet seit Mitte der 1990er-Jahre nunmehr ganz neue Möglichkeiten der Verknüpfung. Inzwischen ist die Datenbank auf über 3,3 Millionen Personeneinträge angewachsen, davon sind 1,7 Millionen Datensätze individualisiert. Die individualisierten Datensätze erfassen neben den verschiedenen Schreibweisen auch die Lebenszeit, Berufsinformationen und eine ganze Reihe weiterer Daten, die zur eindeutigen Identifikation einer Person von Nutzen sein können.

Seit geraumer Zeit schon wird nun die Personennamendatei in den Bibliotheksverbünden und neuerdings auch in Wikipedia-Artikeln verwendet. Bei letzteren ist auch eine Rückverlinkung über die PND auf die Wikipedia-Beiträge inzwischen realisiert. Das Treffen der Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren der Akademien-Union beabsichtigte mit der Tagung in Leipzig zum einen die einzelnen Akademieprojekte mit Personenbezug mit der PND und ihren Möglichkeiten bekannt zu machen, zum anderen aber auch über den aktuellen Stand digitaler Publikationsprojekte und Servicedienstleistungen zu informieren. Nach einem Einführungsvortrag von CHARLOTTE SCHUBERT (Universität Leipzig) zum Thema „Extraktionen von strukturiertem Wissen aus antiken Quellen. eAQUA (Personennamen im Thesaurus Linguae Graecae)“ schritt die Tagung chronologisch von der Antike bis zu Personen und ihren Namen im 20. Jahrhundert fort. Dabei lag ein Schwerpunkt bei den Briefeditionen und musikgeschichtlichen Projekten des 19. Jahrhunderts, die in großer Zahl vertreten waren.

Welche Praxis, welche Probleme und welche Perspektiven der Erfassung und Darstellung von Personen in den vielfältigen Akademieprojekten und darüber hinaus wurden in den zumeist kurzen Beiträgen angesprochen? KURT GÄRTNER, Vorsitzender der Arbeitsgruppe und Organisator des Treffens hatte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Fragenkatalog hinsichtlich dieser Fragen mit auf den Weg gegeben:

1. Welche Namenbereiche werden von den Projekten erfasst? 2. In welcher Form (z. B. nur in Buchform als Personenregister oder (auch) digital z.B. als einfache WORD-Datei oder als strukturierte Personennamendatenbank) liegen die Personendaten vor und wie könnten sie zur Verfügung gestellt werden? 3. Wie tief erschlossen sind die Personennamen (z. B. nur durch Minimalinformationen zur Identifizierung der Person oder durch Biogramme bzw. Personenartikel)? 4. Wie werden die Namenvarianten, Pseudonyme, Beinamen, fremdsprachigen Formen usw. festen Bezugsformen oder Normansätzen zugeordnet? 5. Welche Perspektiven ergeben sich für eine Verknüpfung der Personendaten aus den Projekten mit der Personennamendatei (PND) der Deutschen Nationalbibliothek (DNB); was können die Projekte von der PND der DNB erwarten und wie könnten sie der PND zuliefern?

Die Frage nach den Namenbereichen erfordert zunächst eine Konkretisierung hinsichtlich des offenen Begriffs des Bereichs. Darunter können in diesem Zusammenhang sowohl der chronologische wie auch der soziale Raum gemeint sein. Grundsätzlich stehen wenige antike einer wachsenden Zahl mittelalterlicher- und frühneuzeitlicher sowie einer großen Zahl neuzeitlicher Projekte gegenüber. Mit Hinblick auf antike und mittelalterliche Namensformen und deren Normierung wurde schnell deutlich, dass hier besondere Probleme bei der Identifizierung von Personen bestehen, je weiter man in die Vergangenheit zurückschreitet. Personennamen erhalten nur Bedeutung in ihrem Kontext, z.B. einer Orts-, Zeit- oder Berufsangabe, die als Unterscheidungskriterium dienen können. Welche enormen Herausforderungen z.B. die Frühmittelalterliche Prosopographie bietet, mag man sich am Beispiel der heute im Keller des Deutschen Historischen Instituts in Paris aufbewahrten und nie veröffentlichen Karteikartensammlung „Prosopographia Regnorum Orbis Latini“ (PROL) verdeutlichen. Aber auch die Akademieprojekte stoßen bei der Identifizierung von Personen, insbesondere von historisch weniger exponierten Personenkreisen, auf massive Probleme, für die sich möglicherweise nie eine Lösung finden lässt. Je weiter wir in die Neuzeit fortschreiten, desto besser kann identifiziert werden, insbesondere nachdem im revolutionären Frankreich 1792 die heute gebräuchliche staatsbürgerliche Identifikation von Personen über Vor- und Familienname mit Geburtsort und -tag als verbindliches Merkmalset eingeführt wurde.

Zurück zu den strukturierenden Fragen der Tagung. In welcher Form nun liegen die Personendaten bei den verschiedenen Projekten vor? Schnell wurde hier klar, dass eine bedeutende Zahl von Arbeitsstellen mit durchaus konventionellen editorischen Werkzeugen arbeitet. An erster Stelle stehen die in MS Word (z.B. „Robert Schumann Briefausgabe“ in Zwickau [DFG] oder die Schleiermacher-Gesamtausgabe der BBAW, den SIMON GERBER in seinem Vortrag treffend als „Frauenversteher“ präsentierte) oder LaTech (z.B. „Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe“ bei der BAdW) gehaltenen Manuskripte, die teilweise selber zu Druckvorlagen gesetzt werden und dann entweder konventionell in Buchform oder hybrid, dass heißt auch in digitaler Form – zumeist im Internet – veröffentlicht werden. So vielfältig wie die Themen der Akademieprojekte sind hier auch die Lösungen, die in den einzelnen Arbeitstellen gefunden wurden und in der Regel auf einer Reihe von historischen, finanziellen oder personellen Entscheidungen beruhen, die schon vor längerer Zeit getroffen wurden. Dabei war durchweg der Wille zur Verwendung moderner Techniken vor allem bei der Präsentation der Ergebnisse im Internet erkennbar. Häufig fühlen sich die Arbeitsgruppen mit dieser Aufgabe aber sowohl zeitlich als auch hinsichtlich des betreffenden Know-how bei der digitalen Verarbeitung und Präsentation der Daten überfordert. So manches Ergebnis jahrelanger Arbeit verbirgt sich noch in nur intern geführten Dateien, Datenbanken und/oder sogar in den klassischen Zettelkästen. Man muss hinzufügen, dass diese Informationen dann häufig spätestens nach dem Projektende nicht mehr greifbar sein werden, was nicht unbedingt der Fall sein müsste. Alle Projekte bekundeten ein deutliches Interesse an synergetischem Austausch hinsichtlich ihrer personenbezogenen Daten und auch darüber hinaus. Doch wie soll dies praktisch vonstatten gehen? Hier sei der zwar nicht auf der Tagung öffentlich geäußerte, aber doch im Hintergrund immer wieder hörbare Wunsch geäußert, dass die Akademien spezielle Mitarbeiter für die Betreuung der digitalen Daten der Arbeitsstellen bereitstellen mögen, die einerseits die Arbeitsstellen vor Ort bei der Bereitstellung und Vernetzung der Daten unterstützen könnten und andererseits die Vernetzung der Datenbestände sowohl akademieintern als auch -übergreifend vorantreiben könnten.1

Eine Reihe von Akademie-Projekten besitzt schon mehr oder weniger strukturierte bzw. aufbereitete Datenkorpora, die theoretisch schon miteinander vernetzt werden könnten. Hier kommt die PND als zentrale Schnittstelle und verbindendes Glied ins Spiel. Doch bevor die Probleme und Perspektiven dieser Vernetzung vorgestellt werden, sei zunächst auf die Frage nach der Erschließungstiefe eingegangen. Diese stellt sich naturgemäß ganz unterschiedlich dar. Während biographische Lexika und Briefeditionen z.T. sehr umfangreiche Biogramme erstellen und die Personen über Register zu erschließen versuchen, stehen bei anderen Projekten Personen nicht im Vordergrund des Forschungsinteresses und fallen sozusagen nur nebenher bei der Erforschung sozialer oder verfassungsgeschichtlicher Phänomene an (z.B. in der Hof- und Residenzenforschung). Insgesamt kann jedoch für alle Projekte ein deutlicher Mehrwert durch eine Vernetzung angenommen werden, der sowohl bei der internen Bearbeitung von personenbezogenen Informationen als auch bei der Präsentation der Ergebnisse hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit einen Zuwachs erwarten lässt. Dieselbe Bandbreite lässt sich auch hinsichtlich der Aufnahme bzw. Bedeutung von Namensvarianten in der Projektarbeit erkennen. Gerade bei der Indexarbeit spielen naturgemäß die Varianten von Personennamen eine besondere Rolle und annähernd jede Edition bietet einen solchen Zugriff entweder gedruckt oder digital oder in beiden Medien. Die Namensvarianten, deren Erfassung ein wichtiger Bestandteil der PND ist, sind bzw. wären hier besonders hilfreich. Ein weiterer Grund also, die umfassenden Informationen zu historischen Personen in dieser Datei nachhaltig zu nutzen.

Es bleibt schließlich die wichtige, wenn nicht sogar entscheidende Frage nach den Perspektiven und synergetischen Effekten der Verknüpfung. Trotz entsprechender Willensbekundungen von Seiten der Deutschen Nationalbibliothek, die organisatorisch über die PND wacht und verständlicher Weise um Qualität und Verlässlichkeit der enthaltenen Informationen besorgt ist, stellt sich momentan der umfassenden Verwendung der PND noch ein Hindernis in den Weg. Sie ist nicht direkt über einen Webservice oder eine andere automatisierte Schnittstelle frei verfügbar. Die Daten werden an kooperierende Projekte über eine DVD weitergegeben und innerhalb der Bibliotheken wird ein eigenes Datenaustauschformat (MAB) verwendet. Die theoretischen Möglichkeiten des „Semantic Web“ können somit noch nicht wirklich ausgeschöpft werden. Eine Bereitstellung der PND unter einer open access Lizenz durch die DNB war daher eines der Hauptanliegen, die von den Projektmitarbeitern gegenüber den Bibliotheksvertretern geäußert wurde. Der Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken und Projekten war auch am Dienstagabend ein Diskussionsforum mit dem Titel „Die Rolle von Bibliotheken bei der Erstellung von Personenregistern und Personennamendatenbanken“ gewidmet, in dem unter der Gesprächsleitung von ULRICH JOHANNES SCHNEIDER (UB Leipzig) BARBARA PFEIFER (DNB), THOMAS STÄCKER (HAB), GREGOR HORSTKEMPER (BSB) und JUTTA WEBER (SBB-PK) ihre Überlegungen, Wünsche und Fragen bezüglich der Vernetzung von Bibliotheken und Akademieprojekten diskutierten.

Mit besonderer Spannung war der Vortrag von MATHIAS SCHINDLER (Wikimedia Foundation) erwartet worden.2 Er sprach über die Personenartikel der Wikipedia und stellte den pragmatischen Ansatz der Wikipedia-Mitarbeiter zur Verlinkung von Personenartikeln mit der PND dar. Zwar wird die Identifikationsnummer der PND meist bislang per Hand über das Suchformular der DNB gesucht und bei einem Treffer dann in den Artikel als Tag eingetragen, aber initial wurden in einer konzertierten Aktion 60.000 bestehende deutschsprachige Personenartikel mit Hilfe eines selbst entwickelten Tools innerhalb von wenigen Monaten mit der entsprechenden PND-Nummer versehen. Inzwischen sind ca. 85.000 personenbezogene Artikel mit dieser Nummer verknüpft und so eindeutig bzw. eindeutiger identifiziert, als dies zuvor möglich war. Dieses pragmatische Vorgehen steht in einem gewissen Gegensatz zu der doch eher zögerlichen Umsetzung in anderen Projekten, die größtenteils ohne automatischen Abgleich die PND-Nummern in ihre Datenbestände einbauen. Eine Ausnahme und auch im quantitativen Sinne bemerkenswert ist das Projekt des digitalen Porträtindex druckgraphischer Zeugnisse der Frühen Neuzeit, der vom Bildarchiv Foto Marburg mit Unterstützung der DFG koordiniert wird. Hier sollen insgesamt ca. 200.000 historische druckgraphische Porträtabbildungen unter einer offenen Lizenz online recherchierbar und anzeigbar bereitgestellt werden.3 Auch in diesem Projekt spielt die PND eine zentrale Rolle zur Identifikation und zur Vernetzung des Projekts mit anderen Repositorien.

Wirklich glücklich und zufrieden mit der momentanen Situation der digitalen Aufbereitung von Personen- sowie Publikationsdaten präsentierten sich vor allem Projekte, die in direkter Kooperation mit Informatikern über professionelle Ressourcen in diesem Bereich verfügen (z.B Greifswald / „Deutsche Inschriften“ oder Leipzig / „eAQUA“). Dabei betonten auch die Informatiker den beiderseitigen Nutzen an der Zusammenarbeit. Es wäre also wünschenswert, wenn in Zukunft weitere solche interdisziplinären Projekte gefördert werden könnten, da gerade die individuell auf die Projekte zugeschnittene und doch zugleich über Schnittstellen auch vernetzungsfähige Software häufig einen besonderen inhaltlichen Ertrag und schnellen Arbeitsfortschritt verspricht.

Serviceangebote in diese Richtung werden schon z.B. im Rahmen des vom BMBF geförderten Textgrid-Projekts oder auch individueller im Rahmen von Kooperationen wie bei dem von THOMAS BURCH und MARINA MÜLLER vorgestellten FuD (Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem) des SFB600 in Trier mit dem Schwerpunkt der netzbasierten Registererstellung bereitgestellt. Gerade hinsichtlich des in die zweite Förderungsphase eingetretenen Textgrid-Projekts ist zu hoffen, daß sich in Zukunft Kooperationspartner aus dem Akademienbereich finden, die aus der vernetzten Arbeitsumgebung und dem schon integrierten Trierer Wörterbuchnetz besonderen Nutzen ziehen können.4 Jetzt schon absehbar ist der Nutzen der TEI konformen Online Versionen von ADB und NDB sowie weiterer Lexika, die im Frühjahr 2010 im Rahmen eines europäischen Biographieportals zur Verfügung stehen sollen und intensiv mit der PND arbeiten.5 Zukunftsweisend ist sicher auch das DFG geförderte Projekt eines Personenrepositoriums für das 19. Jahrhundert der BBAW im Rahmen der TELOTA Initiative, das erst im Sommer die Arbeit aufgenommen hat.

Eine Reihe von Fragen blieb offen oder wurde nicht gestellt, was bei dem kompakten Programm der Tagung aber auch kaum verwundert: Was ist eigentlich mit dem inzwischen 20.000 Einträge umfassenden Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL von Traugott Bautz, das schon seit Jahren online verfügbar ist? Welche Rolle könnten die vielfältigen genealogischen Informationen spielen, die inzwischen existieren, z.B. im Rahmen des aus der Informatik kommenden Projekts ww-Person von HERBERT STOYAN in Erlangen? 6

Insgesamt aber ist der Ertrag der Tagung doch als beachtlich zu bezeichnen. Die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit innerhalb der Akademien und auch darüber hinaus ist mehr als deutlich geworden. Zwar verstellen zuweilen dogmatische Positionen und praktische Probleme den Weg bei der Editionsarbeit (warum gibt es z.B. kein benutzerfreundliches MS-Word Add-On zur Kodierung von Texten in TEI-XML obwohl eine Vielzahl von Projekten mit dieser Software ihre Editionen erstellen?), doch die Notwendigkeit der Verknüpfung von personenbezogenen Informationen über die PND ist bei einer Vielzahl der vorstellten Projekte evident geworden und es bleibt zu hoffen, dass diese pragmatisch und ohne rechtliche Hürden baldmöglichst umgesetzt werden kann. Nicht zuletzt würde damit auch die Vision eines Semantic-Web von Tim Berners-Lee ein kleines Stück realer werden. Und um das Statement vom Anfang aufzunehmen sei abschließend optimistisch festgestellt: bei der Verknüpfung personenbezogener Informationen in Akademieprojekten und darüber hinaus geht noch eine ganze Menge! Die Abstracts der Tagungsbeiträge werden in einigen Wochen über die Internetseite der Akademienunion zugänglich sein

Konferenzübersicht:

Eröffnungsvortrag: Charlotte Schubert (Universität Leipzig, Projekt „eAQUA“): Personennamen im Thesaurus Linguae Graecae (BMBF)

Personennamen der Spätantike und des Mittelalters
Arno Mentzel-Reuters, Clemens Radl (BAdW): Personennamen in den digitalen Monumenta Historiae Germanica (dMGh) (BSB, DFG)
Simone Würz (AWLM): Personennamen in den Regesta Imperii online (BSB, DFG)
Mathias Kälble (SAW): Personennamen im Codex Diplomaticus Saxoniae

Personennamen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit I
Helmar Junghans (SAW): Personennamen im Vorhaben „Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte“
Wieland Carls (SAW): Personennamen im Vorhaben „Sächsisch-Magdeburgisches Recht in Osteuropa“
Heidi Hein (Heidelberger Akademie der Wissenschaften, HAW): Personennamen der Reformationszeit und des Humanismus in Vorhaben der HAW (Melanchthon-Briefwechsel; Reuchlin-Briefwechsel; Bucers deutsche Schriften und Bucer-Briefwechsel; Osiander-Ausgabe; Europa Humanistica)
Reinhold Rieger (Universität Tübingen): Das Personenregister des Luther-Registers (HAW)
Eva-Maria Dickhaut, Jörg Witzel (AWLM): Personennamen in den Personalschriften (Leichenpredigten) und Jens Kunze (Universität Marburg): Datenbank der Namen von Verfassern und Verstorbenen in frühneuzeitlichen Leichenpredigten (DFG)

Öffentlicher Vortrag: Thomas Bürger (Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, SLUB): Namen verbinden – Historische Grundlagenforschung im digitalen Zeitalter

Personennamen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit II
Eva Schumann (Universität Göttingen, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen AWG): Bio-bibliographische Datenbank über Juristen der Frühen Neuzeit
Suse Andresen (Schweizerische Akademie der Geisteswissenschaften, SAGW, BAdW): Das Repertorium Academicum Germanicum
Maximilian Lanzinner (Universität Bonn, Historische Kommission der BAdW): Personennamen in den „Acta Pacis Westphalicae“ (Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste, NRWAWK)
Michael Stolberg (BAdW): Personennamen in den Frühneuzeitlichen Ärzte-Briefen
Jörg Wettlaufer (AWG): Personennamen in der Residenzenforschung
Jürgen Herold (AWG), Torsten Schrade (AWLM): Eine prosopographische Datenbank für die Vorhaben „Deutsche Inschriften“

Personennamen des 17./18. Jhs. und der Goethezeit
Manuela Köppe (Hegel Archiv, Universität Bochum): Personenregister zum F. H. Jacobi-Briefwechsel (BAdW/Gerda Henkel Stiftung)
Manfred Koltes, Sabine Schäfer (Goethe-Schiller-Archiv GSA Weimar): Die Personennamendatenbank der Klassik-Stiftung Weimar
Bastian Röther, Uta Monecke (Leopoldina Halle): Personenregister zur Ausgabe von Goethes Schriften zur Naturwissenschaft

Personennamen des 19. (20.) Jhs. I (philosophisches, theologisches, historisches und literarisches Umfeld)
Gerald Neumann, Niels-Oliver Walkowski (BBAW): Datenrepositorium für historische Personennamen aus dem 19. Jh. (DFG)
Simon Gerber (BBAW): Schleiermacher-Ausgabe
Jürgen Herres (BBAW): Marx-Engels-Gesamtausgabe, Briefe
Alois Wieshuber (BAdW): Schelling-Ausgabe, Briefe
Stefan Pautler (BAdW): Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe

Personennamen des 19. Jhs. II (musikgeschichtliches Umfeld)
Uta Wald (Universität Leipzig): Felix Mendelssohn Bartholdy Briefausgabe (DFG)
Thomas Synofzik (Schumann-Haus Zwickau): Robert Schumann Briefausgabe (DFG)
Martin Dürrer und Margret Jestremski, (Univ. Würzburg): Richard-Wagner-Briefausgabe (DFG), und Margret Jestremski, Hugo Wolf Werke-Verzeichnis (DFG)
Peter Stadler (Detmold/Paderborn, AWLM): Carl Maria von Weber Ausgabe, Briefe und Tagebücher (auch Edirom, DFG)
Klaus Keil (RISM-Zentralredaktion Frankfurt, AWLM): Personennamen und Normdateien beim Répertoire International des Sources Musicales (RISM)
Josef Focht (LMU München). Bayerisches Musiker-Lexikon Online (BMLO) (DFG)
Gerhard Heyer, Lutz Maicher (Universität Leipzig, Zentrums für Informations-, Wissens- und Dienstleistungsmanagement, Leipzig ZIWD): Projekt „musica migrans“ (BMBF)

Personennamen in Nachschlagewerken
Bernhard Ebneth (BAdW): ADB / NDB und das Biographie-Portal
Stephan Kellner (BSB): Personen im Informationsportal „Bayerische Landesbibliothek online“ (BLO)
Frank Metasch (Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden, ISGV): Sächsische Biografie
Mathias Schindler (Wikimedia): Personenartikel der Wikipedia
Marta Fischer (SAW): Biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften (Poggendorff) und Biobibliographisches Lexikon zu den deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen im 19, Jahrhundert

Forum: Die Rolle von Bibliotheken bei der Erstellung von Personenregistern und Personennamendatenbanken
Leitung: Ulrich Johannes Schneider (UB Leipzig). Teilnehmer: Barbara Pfeifer (DNB), Thomas Stäcker (HAB), Gregor Horstkemper (BSB), Jutta Weber (SBB-PK)

Serviceprojekte und Kooperationen
Thomas Burch, Marina Müller (Universität Trier): Netzbasierte, kollaborative Registererstellung mit FuD (Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem) (DFG, SFB 600)
Joachim Veit (Detmold/Paderborn, AWLM), Daniel Röwenstrunk (Detmold/Paderborn, Edirom, DFG): Personendaten in TextGrid (BMBF)
Christian Bracht (Bildarchiv Foto Marburg): Digitaler Porträtindex (DFG)
Peter Stadler (Paderborn, AWLM): Briefcodierung mit TEI P5 und die Special Interest Group (SIG) „Correspondence“ der TEI
Torsten Röder (BBAW): Kooperationsmöglichkeiten mit dem Personenrepositorium der BBAW (DFG)
Alexander Geyken, Jörg Didakowski, Mark Drotschmann (BBAW): Demonstration eines Webservice zur automatischen Personen- und Ortsnamenerkennung

Schlussreferat: Christina Hengel-Dittrich (DNB): Die überregionale Personennamendatei (PND) als zentrale Schnittstelle
Schlusswort: Wolfgang Raible (HAW, Arbeitsgruppe „Elektronisches Publizieren“ der Union der deutschen Akademien)

Aus Zeitgründen nur mit Abstract vertreten waren folgende Beiträge:
Henning P. Jürgens (Universität Mainz): Datenbank zum Projekt „Controversia et Confessio. Quellenedition zur Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung (1548-1580)“ (AWLM)
Herbert Breger (GAW): Personenkumulation der Leibniz-Edition (GAW)
Detlev Döring (SAW): Personennamen in der Edition des Briefwechsels von Johann Christoph Gottsched
Katrin Nele Jansen (Steinheim-Institut Duisburg): Biographisches Handbuch der Rabbiner im deutschsprachigen Raum (1781-1945)

Anmerkungen:
1 Die Arbeitsgruppe elektronisches Publizieren, ohne eigene Mittel und Mitarbeiter, könnte hier auf der Ebene der Akademienunion die Koordination dieser Mitarbeiter übernehmen, um eine übergreifende und harmonische Entwicklung zu garantieren. Die bisherigen, insbesondere die in Leipzig zahlreich vertretenen über die DFG geförderten Projekte, haben weder ausreichenden Atem noch den erforderlichen Umfang gehabt, um eine solche umfassende Unterstützung zu gewährleisten.
2 Online unter: <http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Vortrag-mathias-schindler-personendaten-wikipedia.pdf> (09.10.2009).
3 Vgl. <http://www.fotomarburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/portaet> (09.10.2009)
4 Vgl. <http://www.textgrid.de/> (09.10.2009).
5 Vgl. <http://www.biographie-portal.eu/> (09.10.2009).
6 Vgl. <http://www8.informatik.uni-erlangen.de/cgi-bin/stoyan/wwp/LANG=germ/?1> (09.10.2009).