Freunde, Gönner, Getreue

Freunde, Gönner, Getreue

Organisatoren
Graduiertenkolleg 1288 „Freunde, Gönner, Getreue“, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Ort
Freiburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.07.2009 - 25.07.2009
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Von
Jonathan Ahles / Andreas Bösche / Ingo Rohrer / Regina Schleuning, Graduiertenkolleg 1288 „Freunde, Gönner, Getreue“, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg,

Vom 23. bis zum 25. Juli 2009 fand in der Katholischen Akademie Freiburg die internationale Tagung „Freunde, Gönner, Getreue“ statt, die vom gleichnamigen DFG-Graduiertenkolleg 1288 veranstaltet wurde. Praktiken, Diskurse und Semantiken von Freundschaft und Patronage wurden in historischer, anthropologischer und kulturvergleichender Perspektive diskutiert.

HEINZ BUDE (Kassel) ging in seinem Eröffnungsvortrag zur Aktualität des Themas ‚Freundschaft‘ von der Beobachtung aus, dass Freundschaft heute vor allem ein Frauenthema sei. Zudem konstatierte er, dass in der aktuellen Freundschaftsdiskussion der Aspekt der Sorge im Mittelpunkt stehe und damit das freundschaftliche Gespräch als Konstituens der Freundschaft abgelöst habe. Als Grund identifizierte er ein demographisches Problem: Was tun, wenn man alt und kinderlos ist und ein tiefsitzendes Misstrauen gegenüber den wohlfahrtsstaatlichen Institutionen hat? Die sorgende Freundschaft sieht Bude als künftigen dritten Weg zwischen der Familie und dem Wohlfahrtsstaat der klassischen Moderne und damit als Möglichkeit zur Revitalisierung der Zivilgesellschaft. Die Vorstellung von Freundschaft als Sorge im Alter stelle zudem eine stille Opposition gegen die derzeit noch dominierende Vorstellung einer alterslosen Gesellschaft dar. Damit wird Freundschaft wieder ein politisches Thema.

„Semantics and concepts of friendship“

MANUEL BRAUN (München) untersuchte Darstellungen von Freundschaft in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen deutschen Literatur. Ausgehend von Jurij Lotmans Theorie des literarischen Sujets (Sujet als Grenzübertritt des Protagonisten im literarischen Raum) identifizierte Braun drei Möglichkeiten, von Freundschaft zu erzählen: Behauptung der Freundschaft nach außen, Bedrohung der Freundschaft von innen und Bekundung der Freundschaft im Wort. Für Freundschaft, so Braun, gebe es nur zwei mögliche Sujets: Behauptung nach außen und Bedrohung von innen. Die Liebe generiere weit mehr Konflikte und daher mehr mögliche Normüberschreitungen und damit Sujets, da sie Sexualität mitsamt ihrer Folgeprobleme einbeziehe. Die „Sujetarmut“ der Freundschaft sei demgegenüber deutlich und müsse mitbedacht werden, wenn man aus literarischen Darstellungen der Freundschaft sozialhistorische Schlussfolgerungen zu ziehen versuche.

JULIAN HASELDINE (Hull) untersuchte den Gebrauch des Wortes amicus und verwandter Begriffe in der mönchischen Briefkorrespondenz im 12. Jahrhundert. Der Begriff amicus zeige weniger eine emotionale Verbindung an, als dass er vielmehr politische und diplomatische Funktionen erfülle.

CAROLINE KRÜGER (Freiburg) entwickelte ausgehend von Gottfried von Straßburgs „Tristan und Isolde“ eine exemplarische Beschreibung von Freundschaft am mittelalterlichen Hof. Am Beispiel der Freundschaft zwischen Marke und Tristan zeigte sie, wie der Zwiespalt zwischen persönlicher Freundschaft und politischen Verhältnissen des Hofes problematisiert wurde.

JUSTINUS PIEPER (Wien/Berlin) arbeitete in seiner Interpretation der Ilias den Versuch Nestors heraus, durch Manipulation der Freundschaft zwischen Achilles und Patroklos ersteren wieder zum Kampf zu bewegen. Deren Freundschaft habe inmitten der üblichen Loyalitätsbeziehungen unter den archaischen Kämpfern aufgrund ihrer Intensität eine Sonderstellung eingenommen.

BERNADETTE DESCHARMES (Freiburg) stellte dar, wie sich in der attischen Tragödie das Freund/Feind-Schema aufgrund besonderer Konstellationen (wie Verrat) über normalerweise positiv konnotierte Bindungen (wie Verwandtschaft) lagern konnte und den Protagonisten so in ein Dilemma stürzte. Sie zeigte auf, wie die Grenzbereiche von Normen ausgelotet und wie das Freund/Feind-Schema zur Identitätsbildung und zur Stabilisierung von Gruppen instrumentalisiert wurden.

TANJA ZEEB (Freiburg) entwickelte, wie französische Moralisten in ihren Abhandlungen die zum Teil widersprüchlichen Charakteristika von Freundschaft reflektierten, zum Beispiel den Gegensatz von enger Bindung und der Notwendigkeit zeitweiliger Distanz. Ferner spannte sie den Bogen zu Foucault und seiner Betonung der Bedeutung von Freundschaft für eine gelingende Selbstbildung.

NICOLE REINHARDT (Lyon) erarbeitete in ihrem Beitrag frühneuzeitliche Freundschaftssemantiken in Handbüchern für höfische Sekretäre. Diese entwickelten das Ideal einer engen Freundschaft zwischen Privatsekretär und Prinz, für die es in erster Linie auf das Geschick des Sekretärs ankam.

SIMON MEIER (Bern) zeigte, welche Rolle das Freundschaftsthema in Konversationstheorien des 20. Jahrhunderts spielte. Der freundschaftliche Dialog gilt dort als bevorzugte Kommunikationsform, wo in authentischer und intimer Atmosphäre die „letzten Dinge des Lebens“ behandelt werden können.

„Practices of Friendship“

HEATHER DEVERE (Auckland) unternahm einen Gang durch die Geschichte des Freundschaftskonzepts in der politischen Theorie des Abendlandes. Nach langer Präsenz und vielfältigen Wandlungen des Themas vom alteuropäischen Denken bis in die Zeit des Kommunismus und Faschismus sei der Begriff der Freundschaft am Ende des 20. Jahrhunderts weitgehend verschwunden gewesen, habe aber seit den 1990er-Jahren eine „Auferstehung“ erlebt. Dies hänge damit zusammen, dass die bis dato dominanten Konzepte des Individualismus, des Liberalismus und der konzeptionellen Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit von vielen Seiten unter Druck geraten seien, zum Beispiel durch postkoloniale Ansätze, Feminismus und Kommunitarismus. Positiv werde wieder auf Gemeinschaftsmodelle rekurriert und das Freundschaftskonzept mit der Theorie kulturübergreifender Kommunikation in Verbindung gebracht. In der Diskussion wurde die Frage nach dem Zusammenhang von Freundschaft und Feminismus aufgeworfen. Außerdem wurde die zweideutige Natur der Freundschaft betont, die neben der Solidarität mit wenigen immer auch den Ausschluss anderer bedeute.

ISABELLE RIVOAL (Nanterre) legte in ihrem Vortrag über die Bildung von Männlichkeiten und politischer Identität im Libanon dar, dass sich insbesondere Jugendliche an politischen Führern orientieren, zu denen sie über Praktiken des alltäglichen Lebens (emotionale) Nähe herzustellen suchen. Diskussionsbeiträge machten auf ähnliche Verhaltensweisen in vormodernen und gegenwärtigen Gesellschaften aufmerksam.

ERIC A. HEUSER und AGNES BRANDT (beide Freiburg) betrachteten am Beispiel Indonesiens und Neuseelands interkulturelle Freundschaftspraktiken jenseits europäischer Konzepte. Sie kritisierten die Übertragung westlicher Freundschaftskonzepte bei der Analyse der dortigen Gegebenheiten und plädierten für kulturell offenere Modelle.

RONALD G. ASCH (Freiburg) setzte sich in seinem Vortrag mit Feindschaft zwischen frühneuzeitlichen Adeligen und ihrer Ausdrucksform im Duell auseinander. Freundschaft und Feindschaft bildeten zwei Seiten derselben Medaille und konnten schnell ins jeweilige Gegenteil umschlagen. In diesem Zusammenhang spielte die Figur des „Dritten“ als Teilnehmer und Publikum eine ambivalente Rolle, die anschließend debattiert wurde.

SEBASTIAN KÜHN (Berlin) demonstrierte am Beispiel von Trinkritualen frühneuzeitlicher Gelehrter die Bedeutung triadischer Systeme für die Untersuchung von Freundschaft. Durch Trinkrituale sollte einer abwesenden Person gedacht und Gemeinschaft hergestellt werden. Die folgende Diskussion machte darauf aufmerksam, dass Trinkrituale kein auf Europa beschränktes Phänomen darstellen und nicht nur Ausdruck von Freundschaft, sondern auch von sozialen Hierarchien und Machtstrukturen seien.

ANA CLAUDIA DUARTE ROCHA MARQUES (São Paulo) zeigte die große Bedeutung von Freundschaft und persönlicher Loyalität im Zusammenhang mit Blutfehden im Hinterland von Pernambuco (Brasilien) auf. Sie plädierte für eine Verbindung gesellschafts- und personenbezogener Untersuchungen von Rachebeziehungen. Die Frage nach den hinter Blutfehden stehenden Motiven und der Haltung des Staates gegenüber diesen Praktiken bestimmte die anschließenden Kommentare.

PHILIPP SCHRÖDER (Halle) untersuchte die Nutzung sozialer Netzwerke städtischer Jugendlicher in Kirgisistan. Er machte deutlich, dass Freundschaft und Verwandtschaft in diesem Kontext keine sich ausschließenden Konzepte sind. Er legte in Fallbeispielen dar, wie beide Bereiche in unterschiedlichen Situationen aktiviert wurden. Die nachfolgende Diskussion zeigte, dass bei statusaufwertenden Angelegenheiten Verwandte, bei statusgefährdenden hingegen Freunde bemüht werden.

VINCENZ LEUSCHNER (Berlin) legte am Bespiel des deutschen Bundestages die Bedeutung „politischer Freundschaften“ dar. Er machte deutlich, dass für die alltägliche politische Praxis die Zugehörigkeit zu Freundschaftsnetzwerken unumgänglich ist. Wahrnehmung und Bewertung „politischer Freundschaft“ unterscheide sich jedoch abhängig davon, ob eine Innen- oder Außenperspektive eingenommen wird.

„Patronage, Corruption“

DIETMAR NEUTATZ (Freiburg) schloss aus seiner Analyse der Verhältnisse zwischen Stalin und seinen Gefolgsleuten im Politbüro sowie denen der Politbüro-Mitglieder untereinander, dass der Begriff „Freundschaft“ diese Beziehungen nur unvollständig und höchstens temporär charakterisieren könne. Stalin habe seine Gefolgschaft unangefochten dominiert und aufgrund seines extremen Misstrauens und Dominanzstrebens von diesen beständig die Affirmation ihrer Loyalität und Unterordnung durch spezifische Rituale der Unterwerfung eingefordert. Die prekäre „Freundschaft“ Stalins habe dabei jederzeit in Ungnade umschlagen können. Diese pervertierte Kultur der Freundschaft und das allgegenwärtige Misstrauen seien ein Erbe der Zeit gewesen, als die Bewegung noch illegal und ständig von Spionen des zaristischen Regimes bedroht gewesen war. In der Diskussion wurde der Blick auf die Bedeutung der Beziehung Stalins zu seinen Gefolgsleuten als Rollenmodell für andere sowjetische Führer gelenkt.

NIELS GRÜNE und FELIX SAURBIER (Bielefeld) zeigten in einer Studie zur frühneuzeitlichen Korruptionssemantik, dass es etwa schon im England des 16. Jahrhunderts eine spezifische Sprache der Korruption gab, in der der Begriff sowohl eine technisch-materielle wie auch eine moralische Ebene umfasste. Eine Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Sphäre scheint folglich hier schon angebracht zu sein. Darauf aufbauend beleuchteten GRÜNE und SAURBIER am Beispiel Württembergs die sich wandelnde Akzeptanz von Patronagebeziehungen bei Hofe vor dem Hintergrund sich ausbildender staatlicher Strukturen. Dies lasse sich auch anhand der Semantik nachzeichnen.

RUTH FASHAM (Edinburgh) erschloss verschiedene Aspekte von Männlichkeit in der Darstellung zweier Meister/Schüler-Beziehungen in zwei chinesischen Kurzgeschichten („Katze“ von 1946 und „Tiger Klub“ von 1936). Die Darstellung bewegte sich zwischen den Polen wen (kulturell-intellektuelle Männlichkeit) und wu (martial-körperliche Männlichkeit) sowie zwischen Hetero- und Homosexualität und vor dem Hintergrund der Umbrüche des 20. Jahrhunderts.

CHRISTIAN KÜHNER (Freiburg) plädierte in seinem Vortrag über Freundschaft am französischen Hof des 17. Jahrhunderts zunächst dafür, den Quellenbegriff amitié zu historisieren. Wichtige Faktoren bei der konkreten Ausformung dieses Konzepts seien der Hof als Institution und der Adel als soziale Gruppe gewesen. KÜHNER fragte nach den Praktiken höfischer Adelsfreundschaft vor diesem Hintergrund.

JIAN YUAN (Freiburg) untersuchte die zur Zeit der Qing-Dynastie (1644-1911) übliche Politik der Heiratsverbindungen zwischen Frauen aus dem regierenden Mandschu-Kaiserhaus und mongolischen Adeligen. Mittels einer solchen Überführung politischer Allianzen in verwandtschaftliche Beziehungssysteme wurde versucht, die nördlichen Grenzen des chinesischen Reiches zu sichern.

„Limits and Transgressions“

SASHA ROSENEIL (Leeds) zeichnete in historischer Perspektive zunächst die wechselnde Bedeutung der Freundschaft unter Frauen für den Feminismus nach. Ausgehend von den Ergebnissen ihrer psychosozial orientierten, auf Großbritannien konzentrierten Forschung konstatierte Roseneil, dass im Zeitalter voranschreitender Individualisierung das Modell der auf einer heterosexuellen Zweierbeziehung basierenden Familie an Bedeutung verliere, während zugleich (gleichgeschlechtlichen) Freundschaften, die oft als stabiler und weniger risikobehaftet erschienen, immer häufiger existentielle Relevanz zugeschrieben werde. Damit dränge Freundschaft auch auf die politische Agenda. In der Diskussion wurde der Blick auf Männerfreundschaften gelenkt, auf die Problematisierung ‚klassischer’ sowie alternativer Entwürfe. Des Weiteren wurde nach der potentiellen Wirkung dieser Paradigmatisierung von Frauenfreundschaften auf patriarchal-kapitalistisch strukturierte und organisierte Gesellschaftssysteme gefragt.

ISKRA GENCHEVA-MIKAMI (Tokio) untersuchte vergleichend die Freundschafts- und Patronagebeziehungen unter weiblichen Herrscherpersönlichkeiten im spätantiken römischen Reich und im gleichzeitigen Japan. Sie interessierte sich dabei insbesondere für die Modifizierung solcher Beziehungen infolge des Übergangs von einer einstmals „privaten“ Identität hin zu einer öffentlichen Herrschaftsidentität. Sie fragte danach, ob sich die Konstruktion von „Selbst“ und von „den anderen“ eher in Imitation oder in Abgrenzung von männlichen Herrschaftsmodellen vollziehe. In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass die modernen Konzepte von „Individuum“ und „Selbst“ nur unter Vorbehalt in diesem historischen Kontext zu gebrauchen seien.

DANNY KAPLAN (Tel Aviv) konstatierte, dass in der gegenwärtigen Nationalismusforschung nicht hinreichend erklärt werde, wie in modernen Zivilgesellschaften nationale Solidaritätsgefühle zwischen nicht persönlich bekannten Personen entstehen können. Kaplan machte hierfür das üblicherweise dem privaten Bereich zugeordnete Konzept der„brüderlichen Freundschaft“ namhaft, das Zusammengehörigkeitsgefühle auch auf Nationalstaatsebene erkläre und somit den „missing link“ zwischen den Bürgern im aristotelischen Sinne und dem Nationalstaat darstelle.

ASHLEY LEBNER (Liverpool) schilderte, wie an den kulturellen wie geographischen Grenzen des christlichen Brasiliens die Vorstellung verbreitet sei, dass Gott und Teufel in Form von guten oder bösen Absichten in Freundschaftsbeziehungen präsent und wie soziale Beziehungen daher stets von Misstrauen geprägt seien. Die Beziehung zu Gott wurde im Kreis der untersuchten Gruppe als beste und manchmal einzige Freundschaftsbeziehung verstanden. Lebner zeigte damit die Grenzen des westlichen säkularen Freundschaftsbegriffs auf.

TILO GRÄTZ (Hamburg) möchte von einem ethnologischen Standpunkt aus Freundschaft als Bündel von Merkmalen verstanden wissen, welches je nach sozialem Kontext unterschiedlich ausgeprägt sein könne. Vor dem Hintergrund vergleichender Studien aus Afrika zeigte er die Grenzen eines Freundschaftsmodells auf, das ausgeht von der Trennung von Emotionalität und Funktionalität, von scharfen Grenzen zwischen Freundschaft, Klientelwesen und Verwandtschaft und von Freiwilligkeit als konstitutivem Merkmal.

Auf der Tagung war zwar von zahlreichen kulturellen und historischen Varianten von Freundschaft die Rede, aber nie von ihrer völligen Abwesenheit in einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort. Man war sich darin einig, dass grundsätzliche Trennungen wie zwischen öffentlicher und privater oder affektiver und instrumenteller Freundschaft und nicht zuletzt zwischen Freundschaft und Patronage nicht immer möglich seien. Desweiteren zeigte die Konferenz die Notwendigkeit, auch im Rahmen moderner Freundschaft wieder über eine „Politik der Freundschaft“ nachzudenken und die Grenzen unserer modernen, westlichen Vorstellungen nicht als Grenzen unserer Forschungsgegenstände zu sehen.

Konferenzübersicht:

Opening/Greeting: RONALD G. ASCH (Freiburg), spokesperson of the PhD research group “Friends, Patrons, Followers”
Presentation of the Freiburg PhD research group “Friends, Patrons, Followers”: BERNADETTE DESCHARMES (Freiburg)

Welcome Note by HANS-JOCHEN SCHIEWER (Freiburg), principal of Freiburg University

MANUEL BRAUN (München): Conflicts and confirmation in literary medieval friendship – Introduction: CAROLINE KRÜGER (Freiburg)

Panel „Semantics and Concepts of Friendship“ – Part 1
Chair: EMMANUEL BOURBOUHAKIS (Freiburg)

JULIAN HASELDINE (Hull): Friends or amici? Amicitia and monastic letter writing in the twelfth century

CAROLINE KRÜGER (Freiburg): Discourses of power and friendship in epic courtly literature: Marke and Tristan

Panel „Practices of Friendship“ – Part 1
Chair: JEANNE HERSANT-MENARES (Freiburg)

ISABELLE RIVOAL (Nanterre): Formation of masculinities and political identities in Lebanon

ERIC A. HEUSER / AGNES BRANDT (Freiburg): Beyond European concepts: practices of friendship in New Zealand and Indonesia

Opening Talk: HEINZ BUDE (Kassel) – Introduction: WOLFGANG ESSBACH (Freiburg)

HEATHER DEVERE (Auckland): Friendship and politics: birth, death and resurrection – Introduction: AGNES BRANDT (Freiburg)

Panel „Semantics and Concepts of Friendship“ – Part 2
Chair: JAN WOLKENHAUER (Freiburg)

JUSTINUS PIEPER (Berlin/Wien): Friendship in ancient myth: Homer’s Iliad

BERNADETTE DESCHARMES (Freiburg): "In truth many people are now friends and later enemies" - Friendship and enmity in Greek Tragedy

Panel „Practices of Friendship“ – Part 2
Chair: MILENA BENOVSKA (Sofia)

RONALD G. ASCH (Freiburg): Enmity among early modern noble men

SEBASTIAN KÜHN (Berlin): “We have not fail’d to remember you on occasions & to drink constantly your health” – Drinking rituals and the model of triads in early modern scholarly friendship

Panel „Semantics and Concepts of Friendship“ – Part 3
Chair: JOACHIM FISCHER (Bamberg)

TANJA ZEEB (Freiburg): Moralist concepts of friendship: An interplay of stability and dynamism

NICOLE REINHARDT (Lyon): The knowledge of friendship in early modern handbooks for secretaries

SIMON MEIER (Bern): “The best conversations are conducted among true friends” – Friendship in modern conversation theory

Panel „Practices of Friendship“ – Part 3
Chair: JUDITH GURR (Freiburg)

ANA CLAUDIA DUARTE ROCHA MARQUES (São Paulo): Intrigas and questões. Blood revenge and social network in Pernambuco, Brazil

PHILIPP SCHRÖDER (Halle): 'Kins and friends': Cases of social networking from urban Kyrgyzstan

VINCENZ LEUSCHNER (Berlin): “Political friendships” – Practices of dealing with interpersonal ties in the political field

SASHA ROSENEIL (Leeds): Friendship in an age of individualization: a psychosocial perspective – Introduction: ERIC A. HEUSER (Freiburg)

Panel „Limits and Transgressions“ – Part 1
Chair: JANOSCH SCHOBIN (Hamburg)

ISKRA VASILEVA GENCHEVA-MIKAMI (Tokio): Construction of the self through the other. Friends, patrons and clients under female rulers in Late Antiquity and early Japanese history

DANNY KAPLAN (Tel Aviv): Fraternal friendship as the missing link between civil society and the nation state

Panel „Patronage, Corruption“ – Part 1
Chair: DAVIDE TORSELLO (Bergamo)

NIELS GRÜNE / FELIX SAURBIER (Bielefeld): Political patronage in the early modern language of corruption: Intellectual concepts and semantics in action

RUTH FASHAM (Edinburgh): “Who needs friends?” – The role of the master-protégé relationship in two chinese short stories

DIETMAR NEUTATZ (Freiburg): Stalin as a friend – Introduction: THOMAS LOY (Freiburg)

Panel „Limits and Transgressions“ – Part 2
Chair: HEIKE DROTBOHM (Freiburg)

ASHLEY LEBNER (Liverpool): The problem of friendship in the borderlands of christian Brazil and beyond

TILO GRÄTZ (Hamburg): Social anthropological perspectives on friendship relations in West Africa

Panel „Patronage, Corruption“ – Part 2
Chair: LAURA POLEXE (Basel)

CHRISTIAN KÜHNER (Freiburg): "Quand je retournai, je trouvai toutes les cabales de la cour changées": Friendship under the conditions of 17th-century court society

JIAN YUAN (Freiburg): The Manchu-Mongol intermarriage in the Qing Dynasty

Conclusions : EMMANUEL BOURBOUHAKIS (Freiburg)