6. Deutscher Syrologentag

6. Deutscher Syrologentag

Organisatoren
Deutscher Syrologentag
Ort
Konstanz
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.07.2009 - 18.07.2009
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Von
Susanne Härtel, Fachbereich Geschichte und Soziologie, Universität Konstanz

Vom 16. bis zum 18. Juli 2009 fand zum sechsten Mal der Deutsche Syrologentag statt, der sich seit 1998 zur zentralen Veranstaltung für die auf dem Gebiet der syrischen Traditionen arbeitenden Forscher etabliert hat: Das gemeinsame Erkenntnisinteresse richtet sich auf Vergangenheit und Gegenwart des syrischen Orients, mithin auf die dritte Komponente der christlichen Welt neben lateinischem Westen und griechischem Osten. Im Mittelpunkt steht die Überlieferung derjenigen Christen, die sich sprachlich vor allem über das Syrische verbunden wissen und deren ursprüngliches Siedlungsgebiet sich über den heutigen Libanon, Syrien, Teile Jordaniens, der Südosttürkei, des Iraks und des Irans erstreckt. Über vierzig Theologen und Orientalisten, die auf so unterschiedlichen Gebieten wie der Kirchen-, Liturgie-, Musik- und Theologiegeschichte, der Sprachwissenschaft und Kulturgeschichte arbeiten, folgten nun in diesem Jahr der Einladung Dorothea Welteckes an die Universität Konstanz.

Der Syrologentag bietet einerseits den deutschsprachigen Erforschern des orientalischen Christentums die Möglichkeit des Austauschs und der Koordination neuer Projekte. Andererseits erhalten fachfremde Kulturwissenschaftler repräsentativen Einblick in die syrischen Studien, was gegenwärtige inter- und transkulturelle Forschungen erheblich erleichtern bzw. oftmals erst ermöglichen dürfte. Traditionell steht die Zusammenkunft der Syrologen unter keinem im Vorhinein bestimmten Oberthema, sondern anhand der eingereichten Beiträge kristallisieren sich Problemschwerpunkte heraus. So sollte sich in Konstanz die Frage nach der Konstruktion und Dekonstruktion von Identitäten als zentral erweisen: In nahezu allen Vorträgen wurden Prozesse der Gruppenbildung orientalischer Christen problematisiert, wobei in Handeln und Vorstellung die Religion ein wichtiges, aber längst nicht das einzige kulturelle Bezugssystem darstellte. Im Folgenden seien anhand der einzelnen Beiträge die unterschiedlichen Ebenen der Diskussion vorgestellt. Dabei liegt der Fokus – mit Blick auf ein Historikerpublikum – auf der Herausstellung dominanter Tendenzen der Tagung.

Bekanntermaßen entstanden im syrischen Christentum seit dem 5. und 6. Jahrhundert verschiedene konfessionelle Gruppierungen. Die in der Forschung etablierte frühe Scheidung zwischen „Chalkedoniern“ und „Nichtchalkedoniern“ bzw. „Orthodoxen“ und „Monophysiten“ stellte VOLKER MENZE (Münster) in einem komplexen Vortrag in Frage: Durch eine Analyse der Kommemorierungspraxis, wie sie anhand kirchlicher Diptycha fassbar ist, und Beobachtungen hinsichtlich etablierter Eucharistiegemeinschaften zeigte er, wie einzelne nichtchalkedonensische Gemeinden am herkömmlichen Brauchtum festhielten und sich einer Exklusion lokal bekannter Christen verweigerten. Hiervon unterschied sich die bewusste doktrinäre Abgrenzung, wie sie etwa von Bischof Johannes von Tellas betrieben wurde. In seinem Glaubensbekenntnis formulierte der Geistliche eine paulinische Basis seiner Kirche, die er der Reichskirche mit ihrer Bezugnahme auf Petrus entgegengestellte. Zusammenfassend verwies Menze auf die Schwierigkeiten, definitive religiöse Identitäten – abgesehen von einzelnen intellektuellen Konstruktionen – zu benennen. Doch auch die syrisch-orthodoxe Kirche erwies sich als weniger monolithisch als oftmals angenommen. CHRISTIAN LANGE (Erlangen-Nürnberg) widmete sich den christologischen Vorstellungen des alexandrinischen Bischofs Timotheos Ailuros in der Auseinandersetzung mit dem 451 endgültig als Häretiker verurteilten Eutyches: Je nach politischer Entscheidungsfrage nahm der Häretiker einen unterschiedlichen Stellenwert im Denken des Alexandriners ein. Die Situativität konkreter Auslegungen betonten ähnlich THERESIA HAINTHALER (Frankfurt am Main) in ihrer Erörterung des Christusbildes in der ostsyrischen Liturgie und UTE POSSEKEL (Wenham, MA, USA), die über Taufvorstellungen Thomas’ von Edessa (6. Jahrhundert) referierte. In verschiedenen Fragen stellten sich die interkonfessionellen Grenzen zudem als irrelevant heraus: In der theologischen Deutung des Gottesnamens unterschieden sich – so KARL PINGGÉRA (Marburg) in seinem Referat – west- und ostsyrische Traditionen nicht voneinander. Die alten Kirchenväter blieben den syrischen Kirchen gemein, so dass liturgische Stücke, die Ephrem der Syrer speziell für Frauen verfasste und hiermit auch häretischen Versuchungen vorbeugen wollte, wie S.E. MOR POLYCARPUS (Losser, NL) ausführte, allgemein wirken konnten. Den literaturkritischen Studien LUISE ABRAMOWSKIs (Tübingen) zufolge trug der Bischof von Seleukia-Ktesiphon den Titel „der allgemeine Bischof“. Er war dem Patriarchen von Antiochia nicht untergeordnet, sondern wirkte unabhängig als Oberhaupt der Kirche des Ostens außerhalb der Grenzen des Römischen Reiches. Interkonfessionelle Herausforderungen prägten das orientalische Christentum nicht nur in seiner klassischen Zeit, sondern sind bis in die Gegenwart hinein wirksam: SHABO TALAY (Erlangen-Nürnberg) und MARTIN TAMCKE (Göttingen) setzten sich in ihren Beiträgen vor allem mit Begegnungen mit verschiedenen protestantischen Richtungen auseinander. Talay untersuchte eine gegen die protestantische Mission gerichtete Schrift, die ein syrisch-orthodoxer Christ aus Midyat 1869 verfasst hatte. Er machte deutlich, wie man anhand einer biblischen und dem orientalischen Christentum fremden Argumentation den Protestantismus quasi mit seinen eigenen Waffen zu schlagen gedachte. Auf andere Art und Weise wurden diejenigen Syrer mit einer protestantischen Kirche konfrontiert, deren Biographien Tamcke in seinem Referat nachzeichnete: Vor allem nach dem Ersten Weltkrieg flüchteten syrische Christen nach Europa und in die USA, wobei viele zunächst an der Hoffnung auf eine Rückkehr in die Heimat festhielten. Um eine kirchliche Erziehung überhaupt aufrecht erhalten zu können, war man gezwungen, die fremden Glaubenseinrichtungen zu besuchen und konfessionelle Grenzen flexibel auszulegen: Ein lutherisch ordinierter Geistlicher diente so nach seiner Rückkehr in den Orient wieder der Kirche des Ostens.

Neben interkonfessionellen Abgrenzungen und Begegnungen sowie konfessionellen Identitätskonstruktionen wurden in etlichen Vorträgen Fragen des interreligiösen Kontakts thematisiert. Hier stand insbesondere die Begegnung mit dem Islam im Vordergrund. Präsentiert wurden in erster Linie kulturgeschichtliche Ansätze, wenn auch die breit rezipierte sprachwissenschaftliche Arbeit Christoph Luxenbergs immer wieder einen Bezugspunkt der Diskussion bildete.1 Hervor tat sich MARTIN HEIMGARTNER (Halle) mit seiner philosophie- und kulturgeschichtlichen Kontextualisierung eines Briefes des ostsyrischen Patriarchen Timotheus (780-823) an die Schulbrüder in Mossul. Nicht nur konnte Heimgartner Einblick in den damaligen Logikunterricht, vorhandene Literaturbestände und Wissenshorizonte gewähren. Man setzte sich mit muslimischen Glaubensvorstellungen etwa nicht weniger auseinander als mit der westsyrischen Tradition, wie an Timotheos‘ Auslegung des Gregor von Nazianz demonstriert wurde. Vor allem aber zeigte Heimgartner, wie man sich der aristotelischen Topik im christlich-muslimischen und im interkonfessionellen Gespräch bediente. Dabei diente die Philosophie im Bagdad des 8. Jahrhunderts einerseits der Verständigung; religiöse Denksysteme wurden als mit der Philosophie kompatibel erachtet. Andererseits nutzte man das philosophische Rüstzeug zur Abgrenzung: Die Prämissen des Glaubens waren jeweils andere. Vergleichende Studien stellten HARALD SUERMANN (Bonn) und YOUSEF KOURIYHE (Berlin) an, indem sie spezifische Topoi der syrischen Literatur ihrer Behandlung im Koran gegenüberstellten. Suermann blieb insgesamt skeptischer in Bezug auf die Möglichkeit, bestimmte Texte als Vorlagen der heiligen Schrift des Islam auszumachen: Exemplarisch stellte er inhaltliche und formale Nähen einzelner Motive aus den Hymnen des Severus (gestorben 538) zu ihrer Traktierung im Koran heraus. Für die Annahme deutlicherer christlich-literarischer Einflüsse plädierte Kouriyhe: Er verglich die frühen eschatologischen Vorstellungen bei Ephrem dem Syrer (gestorben 373) mit ähnlichen endzeitlichen Erwartungen im Koran. Der Niedergang des orientalischen Christentums angesichts der muslimischen Eroberungen wurde in unterschiedlicher Weise in den Vorträgen von PETER BRUNS (Bamberg) und JÜRGEN TUBACH (Halle) thematisiert. Während Bruns letztlich politikgeschichtlich arbeitete und die diskriminierenden Maßnahmen der muslimischen Machthabenden, denen die orientalischen Christen offiziell ausgesetzt waren, herausstellte, setzte Tubach in früherer Zeit ein: Ihm ging es um die Ermittlung des Anteils einheimischer Christen in der Diözese von Qatar/Bahrain am Vorabend der Entstehung des Islam. Anhand etymologischer Untersuchungen von Personennamen zeigte Tubach unter anderem, auf wie geringe Gemeindemitgliederzahlen sich der Einfluss der syrischen Kirche im Hinterland der Diözese belief – mag die Anzahl von Sympathisanten auch größer gewesen sein. Hier war es also die (organisatorische) Schwäche kirchlicher Strukturen, die den späteren Anschluss weiter Bevölkerungskreise an den Islam erklärt.

Standen in den bisher vorgestellten Beiträgen religiöse Wechselbeziehungen im Vordergrund, so wurden in einer Reihe weiterer Vorträge verstärkt auch andere kulturelle Sinnsysteme wie die Musik, die Sprache, die Politik oder die Wissenschaft in die Überlegungen einbezogen. Musikgeschichtlich verortete ULRIKE-REBEKKA NIETEN (Berlin) den syrischen Oktoechos, ein System von acht Kirchentönen: Während in der Melodieform byzantinische Einflüsse greifbar waren, zeichnete sich der syrische Oktoechos durch eine ihm eigene und ihn bestimmende Metrik aus. Theoretisch beschrieben wurde dieses metrische System erstmals in arabischen Schriften des 8. Jahrhunderts. Nieten vermutete, dass den Autoren damals eine entsprechende syrische Praxis als Vorlage gedient hatte. In unterschiedlicher Weise spielten Sprach- und Textanalysen, die – über den Grad wurde gestritten – immer auch Rückschlüsse auf gesellschaftliche Realitäten erlaubten, in den Beiträgen von ISABEL TORAL-NIEHOFF (Berlin), DMITRIJ BUMAZHONOV (Tübingen), HELEN YOUNANSARDAROUD (Berlin), CHRISTA MUELLER-KESSLER (Jena) und MAX DEEG (Cardiff, GB) eine Rolle. Toral-Niehoff, welche die Rezeption einer syrischen Tauflegende durch einen muslimischen Autor des 12. Jahrhunderts analysierte, betonte die interkulturellen Beziehungen in den damaligen Gesellschaften. Bumazhonov suchte christliche Herrschervorstellungen im so genannten syrischen Julianroman im 5. Jahrhundert zu kontextualisieren und zu datieren. Younansardaroud konzentrierte sich mit ‘Ābdīšō‘s Paradies von Eden auf ein klassisches Werk, das der syrischen Renaissance im 13. Jahrhundert zugerechnet werden konnte: Bei aller sprachlichen syrischen Rückbesinnung eignete dem Wortgebrauch des Autors aber auch hier kein Purismus, und sind arabische Einflüsse ebenfalls deutlich greifbar. Mueller-Kessler und Deeg lenkten die Aufmerksamkeit auf nochmals andere Regionen. Erstere widmete sich der Gattung der syrischen Zauberschalen, Keramikschalen aus dem mesopotamischen Gebiet mit umfangreichen syrischen und mittelpersischen Aufschriften, die aber gerade keinen christlichen Inhalt transportierten. Deeg führte in die Überlieferung der ostsyrischen Mission im China des 7. bis 9. Jahrhunderts ein: Hier erwies sich eine Kooperation zwischen Sinologen und Syrologen als unabdingbar, um christliche Inhalte in chinesischer Sprache und im politischen Kontext der Tang-Dynastie zu verstehen. Auswirkungen einer nur allmählichen Durchsetzung und Standardisierung des Tetraevangeliums im syrischen Christentum auf Gemeindeorganisation, aber auch die Buchgeschichte arbeitete MICHAEL KOHLBACHER (Sinn) in seinem Referat heraus. Im primär wissensgeschichtlichen Bereich angesiedelt waren schließlich die Vorträge WINFRIED BÜTTNERs (Bamberg) über Sergius von Reschaina (gestorben 536), JOSEF RISTs (Bochum) zur Kirchengeschichte des Ps.-Zacharias Rhetor (6. Jahrhundert) und JAN J. VAN GINKELs (Leiden, NL) zum Buch der Schätze aus der Feder Jobs von Edessa (8. Jahrhundert).

Wurden Komplexität und Wandel syrischer Identität(en) in den historischen Studien somit deutlich, zeigten auch die zeitgeschichtlichen und gegenwartsorientierten Beiträge der Tagung den Einbruch der Lebenswelt in die Traditionen des orientalischen Christentums auf. Bereits der Erste Weltkrieg markierte mit dem Verlust der südosttürkischen Kernregion einen Einschnitt, von dem auch die Wissensbestände der syrischen Überlieferung betroffen waren, wie AMILL GORGIS (Berlin) in seinen Ausführungen zum syrisch-orthodoxen Gelehrten Afrem Barsaum (1887-1957), dem späteren Patriarchen Ignatius Afrem I. Barsaum ausführte. Der Referent arbeitet momentan an einer deutschen Übersetzung Barsaums „Geschichte der syrischen Literatur“. BOULOS HARB (Reinbek) berichtete über die Folgen des dritten Golfkriegs 2003 für die Christen im Irak, während SR. HATUNE DOGAN (Paderborn) Einblick in gegenwärtige karitative Projekte gewährte. So offenbarte sich die Aktualität der Frage nach der Konstruktion und Dekonstruktion syrischer Identitäten am Ende der Konferenz in bedrückender Weise: Traditionen der orientalischen Christen müssen immer häufiger in der Diaspora bzw. einer neuen Heimat gepflegt werden. Die wichtige Rolle, die hierbei gerade auch der wissenschaftliche Diskurs einnehmen kann, stellte ZEKI BILGIC (Heidelberg) heraus. Bilgic zählt zu den Mitbegründern der „Fundatio Nisibinensis – Gesellschaft zur Förderung aramäischer Studien e. V.“, die seit 2005 Forschungen zu Themen, die das syrische Erbe in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betreffen, eine zentrale Plattform zu gewähren sucht.2

Der sechste Deutsche Syrologentag demonstrierte auf der einen Seite eine große Pluralität von Themen und Ansätzen in den Forschungen zum orientalischen Christentum. Neben die klassischen und grundlegenden theologischen Studien ist längst auch eine Vielzahl kulturgeschichtlicher Arbeiten getreten. Auf der anderen Seite zeichnete sich das Feld der syrischen Studien durch gemeinsame Problemstellungen aus, unter denen momentan Fragen nach der Konstruktion und Dekonstruktion syrischer Identitäten im interkulturellen Austausch dominieren. Gespannt ist somit der Tagungsband auch von einem geschichtswissenschaftlichen Fachpublikum zu erwarten. Erscheinen werden die Beiträge wie gewohnt in der Reihe der „Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte“.3

Konferenzübersicht:

Dorothea Weltecke (Konstanz): Begrüßung und Einleitung

Geschichte der klassischen Zeit

Dmitrij Bumazhnov (Tübingen): Der syrische Julianroman: eine (Neu)besinnung auf die Legitimität eines christlichen Herrschers

Luise Abramowski (Tübingen): Der Bischof von Seleukia-Ktesiphon als Katholikos und Patriarch

Volker Menze (Münster): Religiöse Identitäten der Nichtchalkedonier im 6. Jahrhundert

Diffusion und Mission der syrischen Traditionen

Isabel Toral-Niehoff (Berlin): Die Tauflegende des letzten Lakhmidenkönigs Nu'man: Ein Beispiel für syrisch-arabische Intertextualität

Jürgen Tubach (Halle): Der Anteil einheimischer Christen in der Diözese von Qatar/Bahrain am Vorabend der Entstehung des Islam

Josef Rist (Bochum): Von Missionaren und unbekannten Völkern: Bemerkungen zum Nachtragskapitel bei Ps.-Zacharias Rhetor HE XII 7

Max Deeg (Cardiff, GB): Die „Leuchtende Lehre“ – Christen im China der Tang-Zeit: eine Bestandsaufnahme

Theologie und Liturgie I

Michael Kohlbacher (Sinn): Konkurrenten der kanonischen vier Evangelien? Zum Gebrauch von Petrus-Evangelium, Ebionäer-Evangelium und Diatessaron im westsyrischen Raum

Christian Lange (Erlangen-Nürnberg): ,Eutyches aber wollte nicht einsehen‘ – Zur Argumentation des Timotheos Ailuros gegen Eutyches und seine Anhänger

Karl Pinggéra (Marburg): Der Gottesname in der syrischen Theologie

Theologie und Liturgie II

Theresia Hainthaler (Frankfurt am Main): Christologische Bemerkungen zur ostsyrischen Liturgie

Ulrike-Rebekka Nieten (Berlin): Byzantinischer und Syrischer Oktoechos

Ute Possekel (Wenham, MA, USA): Thomas von Edessa über die Taufe Jesu im Jordan und die christliche Taufe

S.E. Mor Policarpus (Losser, NL): A wedding feast of song

Geistes- und Kulturgeschichte

Christa Mueller-Kessler (Jena): Manichäische Topoi in „syrischen“ Zauberschalen

Martin Heimgartner (Halle): Timotheos, ostsyrischer Patriarch (780-823): Brief 42 an die Schulbrüder in Mossul

Jan J. van Gingel (Leiden, NL): Job von Edessa und sein Buch der Schätze. Ein paar Perlen etwas näher betrachtet

Winfried Buettner (Bamberg): Ein Priesterarzt zwischen Wissenschaft und Spiritualität – Sergius von Reschaina und seine Abhandlung über das geistliche Leben

Identität im Islam

Yousef Kouriyhe (Berlin): Die Eschatologie bei Ephrem dem Syrer und im Koran

Harald Suermann (Bonn): Überlieferungen in den Hymnen des Severus und im Koran – ein Vergleich

Peter Bruns (Bamberg): Farbliche Vorgaben und Kennzeichnungen von Christen im muslimischen Orient

Helen Younansardaroud (Berlin), Sog. Neologismen in ‘Ābdīšō‘s Paradies von Eden

Gesichter der syrischen Moderne: Das 19. und 20. Jahrhundert

Amill Gorgis (Berlin): ,Geschichte der syrischen Literatur‘ bei Afrem Barsaum

Shabo Talay (Erlangen-Nürnberg): luqbal bruuṭ – Eine syrisch-orthodoxe Reaktion auf die protestantische Mission

Martin Tamcke (Göttingen): Rückwanderung oder Bleiben in Europa und Amerika? Ostsyrische Migranten in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts

Herausforderungen der Gegenwart

Boulos Harb (Reinbek): Die Folgen des ersten und zweiten Golfkriegs für die Christen im Irak

SR. Hatune Dogan (Paderborn): Wie die syrischen Christen heute im Orient leben, zum Beispiel Irakische Christen

Zeki Bilgic (Heidelberg): Der Fall Mor Gabriel: Eine Herausforderung über die gegenwärtige Lage der Aramäer auch für die Wissenschaft? Ein Beitrag der Fundatio Nisibinensis

Anmerkungen:
1 Christoph Luxenberg, Die syro-aramäische Lesart des Koran. Ein Beitrag zur Entschlüsselung der Koransprache, 3. Aufl. Berlin 2007 (1. Aufl. 2000). Luxenberg untersuchte Elemente der syro-aramäischen Sprache in der Koransprache und entschlüsselte auf diese Weise exemplarisch Passagen der heiligen Schrift des Islam. Das Buch hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte öffentliche Aufmerksamkeit gefunden und das Interesse an einer kritischen Entstehungsgeschichte des Islam gestärkt.
2 Für weitere Informationen zur „Fundatio Nisibinensis“: <http://www.kras-hd.de/?page=4> (04.08.2009). Der Verein gibt unter anderem eine eigene wissenschaftliche Reihe heraus, die „Bibliotheca Nisibinensis“.
3 Vgl. zuletzt Martin Tamcke / Andreas Heinz (Hrsg.), Die Suryoye und ihre Umwelt, 4. deutsches Syrologen-Symposium in Trier 2004, Festgabe Wolfgang Hage zum 70. Geburtstag (= Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte, Bd. 36), Münster 2005.


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