Culture Meets Demography: Key Concepts of Demographic Research in Historical and Cultural Perspectives

Culture Meets Demography: Key Concepts of Demographic Research in Historical and Cultural Perspectives

Organisatoren
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.07.2009 - 04.07.2009
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Von
Alexander Schwieren, Berlin

Dass sich die Kulturwissenschaften dem Anspruch stellen müssen, zur Reflexion und damit auch zum Umgang mit aktuellen Problemen beizutragen, ist nicht nur eine legitime Forderung, sondern vor allem auch das Selbstverständnis der betreffenden Disziplinen – zumindest am Berliner Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL). Indem gegenwärtige Probleme in ihrer kulturhistorischen Entstehung rekonstruiert werden, so das Credo, eröffnen sich auch neue Möglichkeiten, mit ihnen umzugehen. Die Demographie, deren Disziplinarisierung in den letzten Jahren nicht zuletzt durch überdurchschnittliche Fördermittel große Schritte gemacht hat, erscheint in diesem Zusammenhang sicherlich besonders reflexionsbedürftig. Sie stellt wirkungsmächtige Diagnosen für die gesellschaftlichen Probleme der Gegenwart, ohne dabei gefragt zu werden, wie, das heißt auf welche Art und Weise sie dies tut. Von ihrer Rolle als statistischer Hilfswissenschaft hat sie sich inzwischen auch in Deutschland trotz dem schweren Erbe der nazistischen Bevölkerungspolitik wieder emanzipieren können, wie zuletzt etwa das Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demographischen Wandels mit der feierlichen Eröffnung eines Berliner Büros eindrucksvoll belegte: An der Seite von Meinungsmacher Frank Schirrmacher unterstrich die Demographie einen Steinwurf vom Reichstag entfernt ihren Anspruch auf Deutungshoheit, wenn es um die zentralen Fragen gesellschaftlicher Entwicklung zu tun ist: Wesentliche Probleme des Wohlfahrtsstaates, der Ökonomie, aber auch der sozialen, insbesondere intergenerationellen Beziehungen seien demnach auf die ‚Überalterung der Gesellschaft’ zurückzuführen, die aus einer niedrigen Geburtenrate (Anfang 2009 durchschnittlich 1,33 Kinder pro Frau in Deutschland) und einer zunehmend hohen Lebenserwartung (76,9 Jahre für männliche und 82,3 Jahre für weibliche Neugeborene) resultiert. Dabei dürfen kulturelle ‚Beispiele’ gerne demographische ‚Befunde’ verdeutlichen, etwa wenn der prä-senile Martin Walser dann die ‚Vergreisung der Deutschen’ zu repräsentieren genötigt wird – eine einladende Situation für eine kritische Auseinandersetzung, die nicht zuletzt das Verhältnis von Befund und Beispiel neu zu ordnen im Stande wäre.

Unter dem Titel „Culture Meets Demography: Key Concepts of Demographic Research in Historical and Cultural Perspectives“ erprobten am ZfL nun Referenten aus Demographie, Soziologie, Historiographie, Literatur- und Kulturwissenschaften, Anthropologie sowie Wissenschaftsgeschichte Möglichkeiten einer ‚anderen Demographie’. Veranstalter waren dabei die Mitarbeiter des in Kooperation des ZfL, des European University Institut Florenz und des Rechtswissenschaftlichen Instituts der Universität Zürich unter der Leitung von Sigrid Weigel, Martin Kohli und Peter Breitschmid durchgeführten Forschungsprojekts „Generationen in der Erbengesellschaft. Ein Deutungsmuster soziokulturellen Wandels“ (als eines der „Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften“ gefördert durch die VolkswagenStiftung). Ihrer Idee zufolge sollten in „metademogaphischen“ Untersuchungen die Zusammenhänge statistischer Aussagen und damit verbundener sozio-kultureller Dimensionen in den interdisziplinären Blick genommen werden. Auf diesem Weg, so die Hoffnung, ließe sich zwischen quantitativen und qualitativen Analysen vermitteln.

Den theoretischen Rahmen der Tagung skizzierte SIGRID WEIGEL, die Direktorin des ZfL, in ihrem Eröffnungsvortrag als Projekt einer „CulturalDemography“. Ausgangspunkt war für sie dabei die Frage, wie stark und auf welche Art und Weise Kultur auch das Feld der Demographie betrifft? Am Beispiel öffentlicher Debatten verdeutlichte Weigel dazu die Verwendung von Pathosformeln (wie etwa ‚Generationenvertrag’), die einerseits intensiv Einfluss auf gesellschaftliche Hoffnungen und Ängste nähmen, andererseits aber unpopuläre Probleme wie die Langlebigkeit ausblendeten: Anstatt über die Notwendigkeit späterer Verrentungen zu diskutieren, beschäftige sich die Politik lieber mit Geburtenraten und der Hoffnung, auf diese Einfluss nehmen zu können. Vor dem Hintergrund angloamerikanischer Arbeiten aus der Anthropologie1 formulierte sie von hier aus einerseits das Programm einer „Demographie ohne Zahlen“, welches insbesondere Fallstudien und methodologische Reflexionen zur etablierten Demographie hinzuzufügen hätte. Andererseits entwickelte sie in Analogie zur BioDemography2 Ansätze einer CulturalDemography, die die – kulturellen – Gesetze untersucht, welche Subjekte in eine Bevölkerung verwandeln. Die Frage wäre demnach, wie der „Demos“ konstituiert bzw. ‚geschrieben’ wird. Dazu schlug Weigel eine Übertragung von Ernst H. Kantorowiczs Konzept der zwei Körper des Königs vor: Der „Demos" sei in diesem Sinne ein unsterblicher Körper, der aber allein durch die Körper der Subjekte Gestalt bekomme, diese aber immer überlebe.

Eine wesentliche Perspektive für eine derartige CulturalDemography stellte auf der Tagung die Wissenschaftsgeschichte der Demographie bzw. ihre Vorgeschichte in der politischen Arithmetik des 17. und 18. Jahrhunderts dar, die in der ersten Sektion unter der Überschrift „DemoChronics: Historical Conceptions“ verfolgt wurden. Als exemplarisch kann hier WOLFGANG SCHÄFFNERs Beitrag gelten, der die Geburt des „durchschnittlichen Menschen“ im 19. Jahrhundert untersuchte. Da als wesentliche Institutionen erster Datenerhebungen im frühen 19. Jahrhundert neben den Meldeämtern vor allem Gefängnisse, Krankenhäuser und Kasernen fungierten, bestimmten ihre spezifischen Interessen auch die Parameter statistischer Erhebungen: Verbrechen, Krankheit, Geburt und Tod – eine Auswahl, die bis heute die zentralen Fragestellungen der Demographie präge. Schäffner machte deutlich, dass die Demographie seit ihren Anfängen damit vor allem den „beschädigten Menschen“ konstruiere und damit nicht zuletzt auch der Entwicklung von Versicherungsgesellschaften zugearbeitet habe. Die von Statistikern gezählten Ereignisse würden auf diesem Weg zu Realitäten des individuellen Lebens auch dann, wenn sie gar nicht einträten – die Erfahrung permanenter Gefahr verstand Schäffner insofern als Produkt der Demographie. Deren Bedarf an Daten und Repräsentation, der schon im 19. Jahrhundert zu einer Indienstnahme der Tageszeitungen führte, koppele die ständige Produktion des durchschnittlichen Menschen heute an die ununterbrochen observierenden und kommunizierenden Medien. Während die Demographie häufig mit ‚altmodisch’ anmutenden Forschungsdesigns (bspw. Fragen nach Ehe und unehelichen Geburten) aufwarte, lieferten – vor allem auch die neuen – Medien den weitaus vollständiger erfassten durchschnittlichen Menschen.

In der zweiten Sektion wurde dann unter dem Titel „DemoTopics: Conceptual Arenas“ die Interdisziplinarität der Tagung auf eine harte Probe gestellt: Zu den Vorträgen zur Geschichte und Konzeptualisierung demographischer Kategorien (wie Geburtenrückgang, intergenerationelle Transfers, Geschlecht oder ‚die alten Alten’ als Gegensatz zu den ‚jungen Alten’) stand insbesondere SEBASTIAN KLÜSENERs Vortrag über die Ursprünge der ost-westdeutschen Differenz in der Anzahl nichtehelicher Geburten in deutlichem Gegensatz. Denn Klüsener ging es nicht um die Geschichte eines demographischen Konzepts sondern eines demographischen Befunds, wonach in Ostdeutschland heute deutlich mehr nichteheliche Geburten stattfänden als in Westdeutschland. Zwei wesentliche Aspekte seiner Darstellung standen später im Kreuzfeuer der Diskussion: Einerseits die Visualisierung demographischer Daten, die Zäsuren setzte, wo im Publikum häufig nur kontinuierliche Übergänge gesehen wurden – etwa im Fall der anachronistischen Verwendung der ost-westdeutschen Grenze auf einer Karte des 19. Jahrhunderts. Andererseits und sicherlich wichtiger für die Tagungsperspektive wurde mehrfach die Motivation des Beitrags infrage gestellt: Welche Relevanz hat die Erkenntnis, dass der ost-westdeutsche Unterschied in der Anzahl nichtehelicher Geburten - wenn auch nicht entlang der späteren ost-westdeutschen Grenze - diversen regionalen Differenzen vor der deutschen Teilung korrespondiert, das heißt nicht vollständig auf die deutsche Teilung zurückzuführen ist? Das Interesse an Entscheidungsprozessen, das Klüsener geltend machte, konnte das Publikum nicht restlos überzeugen. Um den Zusammenhang von Ehe und Geburt kulturhistorisch in den Blick zu bekommen, wurden hier andere Methoden als die der Demographie stark gemacht. Um die Unterschiede bei nichtehelichen Geburten zwischen Ost- und Westdeutland zu verstehen, sei – so der Konsens – weniger eine Geschichte der Zahlen als vielmehr das kultur- und damit auch religionsgeschichtliche Studium der Ehe von Nöten.

Der anschließende Beitrag von VERONIKA LIPPHARDT verfolgte im Gegensatz das Ziel, Überkreuzungen von Biologie und Demographie im 20. Jahrhundert jenseits der gut erforschten NS-Bevölkerungspolitik zu untersuchen. Dabei verdeutlichte Lipphardt die Folgen, die mit der Übertragung biologischer, insbesondere evolutionstheoretischer Begriffe in die Demographie einhergingen: Insbesondere der aus derartigen Übertragungen resultierende Begriff einer ‚natürlichen’ gegenüber einer ‚unnatürlichen’, krankhaften demographischen Entwicklung liefere eine hervorragende Grundlage für die politische bzw. ideologische Inanspruchnahme der Demographie – nicht nur in Diktaturen wie dem NS-Regime. Die Anschlussmöglichkeiten an die gegenwärtige Debatte lagen hier in besonderem Maße auf der Hand.

Eine ahistorische Perspektive für eine auch kulturell fundierte Gesellschaftsanalyse stellte der zu den Veranstaltern zählende Soziologe MARTIN KOHLI vor. Mit seiner Untersuchung intergenerationeller Beziehungen revidierte er die ‚konventionelle’ Modernisierungsthese etwa Durckheims oder Parsons, die den Wandel von der Groß- zur Kernfamilie propagierten. Mithilfe umfangreicher empirischer Studien in Westeuropa zeigte Kohli demgegenüber, dass die Familie inbegriffen der Beziehungen erwachsener Nachkommen zu ihren Eltern sowohl in materieller, als auch in räumlicher, sozialer und emotionaler Hinsicht nach wie vor eine eminent wichtige Rolle spiele – ein Befund, der den gegenwärtig kursierenden demographischen Szenarien zuwiderläuft. Als bezeichnend für die blinden Flecken der Forschung wurde im Anschluss allerdings die Erklärung Kohlis gewertet, die Aufnahme von Aspekten emotionaler Beziehungen in seine Studie sei aufgrund des Forschungsrahmens sowie aufgrund der wahrscheinlichen Korrelation mit anderen Parametern wie bspw. der ‚Kontakthäufigkeit’ in Familien nicht erfolgt. Die Bedeutung emotionaler Aspekte werde, so etwa Tom Fricke, in vielen Studien zu unrecht kaum berücksichtigt.

Einen genuin literaturwissenschaftlichen Ansatz zum Projekt einer CulturalDemography trug die Literaturwissenschaftlerin ULRIKE VEDDER bei, die in ihrem Vortrag verdeutlichte, inwiefern sich Literatur- als Gegenwartsanalyse betreiben lässt. Ob es um das Alter und die alternde Gesellschaft, um Konzepte von Generationen oder die Zukunft der Gesellschaft gehe: Die Literatur verhandele diejenigen Dimensionen demographischen Wandels, die in einer quantitativen Analyse nicht aufgingen. Arno Geigers Es geht uns gut (2005) oder auch Annegret Pehnts Haus der Schildkröten (2006) zeigten die Bedeutung demographischer Entwicklungen auf der Ebene der Subjekte und fragten, wohin die Übertragung ökonomischer Tauschmodelle auf soziale und emotionale Beziehungen führten. Nicht zuletzt in diesem Sinn spiele sie auch demographische Prognosen – wie etwa in Michel Houellebecqs La possibilité d'une île (2005) – bis zu ihrem Ende durch.

Unter dem Titel „DemoLogics: Cultural-Political Interferences“ wandten sich die Vorträge der dritten und letzten Sektion schließlich konkreten Fällen zu, in denen Kultur und Demographie miteinander in Berührung gekommen sind bzw. kommen: Der chinesischen Ein-Kind-Politik, dem medizinischen sowie bevölkerungspolitischen Umgang mit Kinderlosigkeit im ‚langen 19. Jahrhundert’, der demographischen Arbeit mit anderen Kulturen oder auch der Konzeptualisierung von Zukunft in der Kulturpolitik der UNESCO.

Der Versuch der Diskutanten, die ‚demologischen’ Interferenzen von Kultur und Politik in den Blick zu nehmen, schien dabei besonders in der Diskussion zum Beitrag der Bochumer Historikerin CHRISTINA BENNINGHAUS aufzugehen. Aus ihrer Untersuchung der Visualisierungen von Kinderlosigkeit, die hier vor allem auf den Beginn des 20. Jahrhunderts eingegrenzt präsentiert wurde, folgte für Benninghaus die These, dass die politische Inanspruchnahme und Reformulierung kultureller Phänomene immer erst unter bestimmten visuellen Prämissen möglich werde und dass der Erfolg dieser Inanspruchnahme immer auch an eine kulturell adäquate Bildpolitik gebunden sei: Die Visualisierung von Kinderlosigkeit in Bildern des Luxus und Hedonismus jedenfalls, wie sie in den 1920er-Jahren erfolgte, argwöhnte Benninghaus, dürfte kaum erfolgreich die Reformulierung von Kinderlosigkeit als Geburtenausfall beschleunigt haben. Diese Reformulierung, so Sigrid Weigel in der anschließenden Diskussion, stelle aber gerade eine der Praxen dar, die das Individuum in den Demos zu überführen suche.

Einen späten Höhepunkt der Tagung stellte auch der Vortrag des Berliner Kulturwissenschaftlers THOMAS MACHO dar, der ausgehend vom aus demographischer Perspektive heute irrelevanten plötzlichen Kindstod dessen Kulturgeschichte blitzlichtartig in Erinnerung rief. Macho zufolge zeigt diese Geschichte, dass der Kindstod keineswegs, wie heute häufig angenommen, als ‚natürliches Ereignis’ unbeachtet bzw. unbetrauert blieb. Vielmehr ständen prominente Beispiele wie etwa Plutarchs Brief an seine Frau nach dem Tod der jüngstgeborenen Tochter oder auch die später von Gustav Mahler vertonten Kindertotenlieder Friedrich Rückerts für vielfältige Möglichkeiten, den frühzeitigen Tod zu betrauern – Möglichkeiten, die heute nicht mehr zu existieren scheinen. Die für die Demographie kaum relevanten plötzlichen Kindstode (ca. 0,4 Prozent) stellten nicht nur kulturhistorisch, sondern auch für die Gegenwart gewaltige Ereignisse dar. Deren Unfassbarkeit scheine heute allerdings, womöglich auch aufgrund der Deutungshoheit der Demographie, in Sprachlosigkeit ihren Ausdruck zu finden.

Das Setting der Tagung dürften die Veranstalter rückblickend in viererlei Hinsicht als erfolgreich betrachten: Während mit der Forschung zur Wissenschaftsgeschichte der Demographie zunächst ein bereits etablierter Zugang vorgestellt wurde, lieferte sowohl die kulturhistorische Reflexion demographischer Kernbegriffe insbesondere der gegenwärtigen Debatten als auch die Analyse konkreter Interferenzen von Kultur und Politik im Kontext demographischer Befunde neue Möglichkeiten, die jüngsten gesellschaftspolitischen Debatten kritisch zu reflektieren. Inwiefern diese Reflexion mit und nicht nur gegen die Arbeit der demographischen Forschung erfolgen kann, bleibt dabei aber weiter eine offene Frage. Ein erster Schritt wäre womöglich, die Fragestellung demographischer Untersuchungen an die historisch und kritisch orientieren Wissenschaften zu delegieren. Diese täten allerdings umgekehrt auch nicht schlecht daran, die demographische Theorie nicht ideologiekritisch abzuwehren, sondern der Differenziertheit vieler ihrer Befunde Rechnung zu tragen. Wer Interdisziplinarität wünscht, kann nicht anfangen, indem er die angesprochene Disziplin in Frage stellt – diese Einsicht wurde während der Tagung oftmals artikuliert. Welche Rolle der Demographie aber in einer CulturalDemography noch zukommen kann oder ob sie über die gegenwärtig vorliegenden Befunde hinaus nicht eher als obsolet zu betrachten wäre, diese Fragen blieben unbeantwortet. Wie auch immer die Kulturwissenschaften im weitesten Sinne mit ihnen umgehen werden – die Demographie wird sich angesichts ihrer prädestinierten Stellung in Reichweite politischer Entscheidungsträger über ihre Zukunft keine Sorgen machen müssen.

Konferenzübersicht:

1. Sektion: DemoChronics: Historical Conceptions

Sigrid Weigel (ZfL Berlin): Perspectives for a Cultural Demography

Pascale Laborier (Centre Marc Bloch Berlin): Population Statistics as a Political Instrument

Jörg Thomas Richter (ZfL Berlin): Providential Numbers: Counting People in Late Eighteenth-Century North America

Lars Behrisch (Universität Bielefeld): Statistics in Ancien Régime Politics: France and Germany in the Eighteenth Century

Wolfgang Schäffner (Buenos Aires): The Birth of the Average Man

Theodore M. Porter (University of California, Los Angeles): Lineages of Insanity: From Medical Case Histories to Statistics

2. Sektion: DemoTopics: Conceptual Arenas

Sebastian Klüsener (Max-Planck-Institut für demographische Forschung Rostock): Capitalism vs. Communism, or rather Pauperism vs. Peuplierung? Exploring the Origins of the German East-West Divide in Non-Marital Fertility

Veronika Lipphardt (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin / Humboldt-Universität zu Berlin): Population and Evolution: Biological Expertise and Demographic Knowledge

Ursula Ferdinand (Westfälische Wilhelms Universität Münster): From the Rationalisation of Sexual Life to a Cultural-Science-Based Sexology: The Development of Julius Wolf's Idea of Birth Rate Decline

Martin Kohli (European University Institute Florence): The Field of Intergenerational Transfers: How We Construct Demographic Concepts

Heike Kahlert (Universität Rostock / Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung Hildesheim): Demographic Change as Change in Gender Relations? Critical Reflections on the Theory of the 'Second Demographic Transition'

Ulrike Vedder (ZfL Berlin): Literary Demography: Contemporary Generational Novels

Ohad Parnes (ZfL Berlin): Aging and Senescence in the History of Demography

3. Sektion: DemoLogics: Cultural-Political Interferences

Sandra Krapf (Max-Planck-Institut für demographische Forhschung Rostock): Political Demography: A New Cross-Disciplinary Approach

Susan Greenhalgh (University of California, Irvine): "Too Many Chinese!" Population Science and the Making of Chinese Politics and Culture

Christina Benninghaus (Ruhr Universität Bochum): Biblical Figures, Statistical Values and Personified Hedonism: Visualizing Childlessness in Modern Germany

Thomas Macho (Humboldt-Universität zu Berlin): "Death Sang to Sleep with Lullaby": Disputing Infant Mortality

Tom Fricke (University of Michigan, Ann Arbor): Demography's People: Culture, Relationship, and Personhood in the Demographer's Craft

Stefan Willer (ZfL Berlin): Demography and the Future: A Cultural Approach

Anmerkungen:
1 Vgl. David I. Kertzer / Tom Fricke (Hrsg.), Anthropological Demography: Toward a New Synthesis, Chicago 1997.
2 Vgl. James R. Carey / James W. Vaupel, Biodemography, in: Dudley L. Poston / Michael Micklin (Hrsg.), Handbook of Population, New York 2005, S. 625-658.


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