Calvin und Calvinismus – Europäische Perspektiven

Calvin und Calvinismus – Europäische Perspektiven

Organisatoren
Institut für Europäische Geschichte, Mainz; Institut für Reformationsgeschichte, Theologische Universität Apeldoorn
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.06.2009 - 28.06.2009
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Von
Johannes Hund, Institut für Europäische Geschichte Mainz

Die Tagung „Calvin und Calvinismus – Europäische Perspektiven“, die vom 25. bis 28. Juni 2009 in Mainz stattfand, reihte sich ein in eine Fülle von Veranstaltungen zum 500. Geburtstag des Genfer Reformators Johannes Calvin am 10. Juli 2009. Sie wurde veranstaltet vom Institut für Europäische Geschichte, Mainz, und dem Institut für Reformationsgeschichte der Theologischen Universität Apeldoorn und stand unter der wissenschaftlichen Leitung von Irene Dingel, Mainz, und Herman J. Selderhuis, Apeldoorn. Im Erbacher Hof, dem Tagungsort, begrüßten der Hausherr Peter Reifenberg und der Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, die Tagenden im ökumenischen Geist. Im Rahmen ihrer Einführung wies Irene Dingel auf die wissenschaftliche Zielsetzung der Tagung hin, die sich nicht in einer bloßen Gesamtschau der Calvinismusforschung erschöpfe, sondern erst dann angemessen erfasst sei, wenn Calvin und seine Rezeption im Calvinismus als transnationales, kultur- und grenzüberschreitendes System verstanden werde, das seine Dynamik aus einer Vielzahl von Kommunikationssystemen bezog und seine Konturen nicht zuletzt durch die Konkurrenz mit anderen Konfessionen erhielt.

Mit dem ersten Schwerpunktthema wandte sich die Tagung der Rezeption Calvins in West- und Osteuropa zu. AMY NELSON BURNETT (Lincoln) behandelte in ihrem Vortrag die Schweiz als Ursprungsland reformierter Theologie und wies darauf hin, dass während der 40er-Jahre des 16. Jahrhunderts durchaus noch keine einheitliche konfessionelle Identität unter den Schweizer Städten bestand. Die Differenzen in der Abendmahlslehre zwischen Calvin in Genf und Bullinger in Zürich fanden erst mit dem Consensus Tigurinus (1549) einen vorläufigen Ausgleich, und auch der Sieg der Genfer Anschauung in der Prädestinationslehre von 1588 habe die Auseinandersetzungen nicht beenden können. Ähnlichen Fragestellungen gingen die Vorträge von EMIDIO CAMPI (Zürich) und JOHANNES SCHILLING (Kiel) nach, die das theologische Verhältnis Calvins zu dem italienischen Theologen Petrus Martyr Vermigli und zu Martin Luther beleuchteten. Campi betonte die Ironie, die darin liege, dass kein Reformator in der Einführung der Kirchendisziplin einflussreicher gewesen sei als Calvin, aber eigentlich Vermigli die stärksten Argumente für die Kirchenzucht geliefert habe. Schilling beschäftigte sich mit dem Wortverständnis der Reformatoren. Während für Luther die mündliche Vermittlung der Zusage des Evangeliums wichtig gewesen sei, lasse sich bei Calvin ein hohes Interesse an der schriftlichen Fixiertheit des Bibeltextes nachweisen, die gegen die Entstellung des Evangeliums durch Vergessen, Eitelkeit oder Stolz von Gott selbst gegeben sei.

RAYMOND MENTZER (Iowa) fragte, was den Calvinismus in Südfrankreich so attraktiv gemacht habe, und kam zu dem Ergebnis, dass die südfranzösischen Städte ähnlich wie Genf strukturiert waren. Daher konnte das Genfer Modell leicht übertragen werden. Neben dem Adel waren besonders Juristen und Kaufleute Anhänger der Reformation und die Öffnung zentraler Funktionen des altgläubigen Klerus – wie beispielsweise die Abendmahlsausteilung – für das Bürgertum verliehen dem Calvinismus eine besondere Anziehungskraft. Der Einfluss Calvins auf die Reformation der Niederlande, untersucht an den gedruckten niederländischen Übersetzungen seiner Werke bis 1618, war das Thema von MIRJAM VAN VEEN (Amsterdam).

Den offiziellen römisch-katholischen Perspektiven auf den Calvinismus wandte sich MATTHIAS SCHNETTGER (Mainz) mit einer Untersuchung der diplomatischen Korrespondenz des Vatikans im 16. und 17. Jahrhundert zu, die das offizielle Calvinismusbild der Kurie abbildeten. Danach gab es eine gewisse „Ketzerhierarchie“, an deren unterstem Ende der Calvinismus stand, der als noch schlimmer galt als Heiden und Muslime, da diese „haeretici“ weder der Kirche noch der Obrigkeit gehorsam seien und einen Hang zum Aufruhr verbreiteten. Trotz dieses negativen Bildes gab es in der vatikanischen Diplomatie durchaus vereinzelte Ansätze zu Pragmatismus im Umgang mit dem Calvinismus.

Die Rezeption der Theologie Calvins und die reformierte Kirchbildung in Osteuropa führten die Vorträge von ULRICH WIEN (Landau) und KĘSTUTIS DAUGIRDAS (Mainz) vor Augen. In Siebenbürgen war die Reformation zunächst ein im städtischen Humanismus rezipiertes Phänomen. In den 1550er-Jahren etablierte sich ein dauerhaftes System konfessioneller Pluralität von vier rezipierten (Altgläubige, Lutheraner, Orthodoxe, Calvinisten) und einer tolerierten Konfession (Antitrinitarier). Eine reformierte Konfessionsbildung fand hingegen erst im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts statt. Im Großfürstentum Litauen und im Königreich Polen führte vor allem der Osiandrische Streit im benachbarten Preußen die Zerrissenheit der Reformation Wittenberger Prägung vor Augen. Ende der 1550er-Jahre wurde in Wilna der calvinistische Abendmahlsritus eingeführt. Doch bereits Anfang der 1560er-Jahre hinterfragten Biandrata, Gonesius und Gribaldi zunehmend die traditionellen Dogmen der Christologie und der Trinitätslehre. 1563 kam es zur Spaltung der entstehenden Kirche in die sogenannte ecclesia reformata maior und die antitrinitarische ecclesia reformata minor. Die Jesuiten, die in Gestalt von Petrus Skarga 1573 zum Jesuitenkolleg nach Wilna gekommen waren, lehnten Calvins Theologie vollständig ab.

In seinem Abendvortrag wies HERMAN J. SELDERHUIS (Apeldoorn) zunächst darauf hin, dass Calvin Genf so gut wie nie verlassen habe, trotzdem aber überall in Europa präsent gewesen sei. Als Dozent an der 1559 gegründeten Genfer Akademie habe er seine Prediger in die Welt geschickt. Das Verhältnis zwischen Calvin und seinen Schülern erfasste Selderhuis anhand der Analogie von Vater und Kind. Kinder seien nicht identisch mit ihrem Vater, aber verwandtschaftlich mit ihm verbunden. Deshalb sei es angemessener, von einer reformierten Theologie zu reden als von einer calvinistischen. Für ein Verständnis der Theologie Calvins sei es entscheidend, dass Calvin nicht primär nach einem gnädigen Gott gefragt habe, sondern danach, wer dieser Gott sei und wie man ihm dienen könne. Calvins Theologie sei als eine theologia practica zu beschreiben, die Lehre und Leben miteinander verband. Man habe sie in den verschiedensten kulturellen Kontexten rezipieren und adaptieren können weil sie sich in Lehre und Zeremonien flexibel in die Verhältnisse habe einpassen und auf die virulenten Fragen der Zeit eine Antwort habe geben können.

Der identitätsstiftenden Rolle des reformierten Bekenntnisses im Kontext frühmoderner Staatenbildung ging HEINER LÜCK (Halle) am Beispiel des Fürstentums Anhalt nach und zeigte, wie sich die Zufluchtsstätte vertriebener „Kryptocalvinisten“ aus Kursachsen (Peucer) auch durch die Ablehnung der Unterzeichnung der Konkordienformel immer mehr von einem philippistischen zu einem calvinistischen Staatsgebilde entwickelte, was seinen Ausdruck nicht zuletzt in der anhaltinischen Heiratspolitik fand.

EIKE WOLGAST (Heidelberg) bot mit seinem Vortrag einen Überblick über die reformierten Territorien des Alten Reiches und nannte als Gründe für den Bekenntniswechsel durch Landesherren der zweiten oder dritten Generation die Gewissensentscheidung der Fürsten und den Willen, alle altgläubigen Relikte ein für allemal abzuschaffen. Lehre und Leben sollten reformiert werden.

Dass Calvins Exil in Straßburg (1538–1541) ein durchaus fruchtbares und für den Schriftsteller ertragreiches war, zeigte MATTHIEU ARNOLD (Strasbourg). Die ganze Theologie Calvins ist mit dem Stichwort der Exilantentheologie gut charakterisiert. Diesen Gedanken vertiefte BARBARA PITKIN (Stanford), indem sie an der Schriftauslegung Calvins zeigte, dass dieser seine Zuhörer und Leser nicht als Bürger von Genf oder einer anderen europäischen Region ansprach, sondern als entwurzelter Wanderer auf dem Weg ins himmlische Jerusalem. Einen ähnlichen Sachverhalt zeigte MAX ENGAMMARE (Genf), indem er, die Predigten Calvins auf die Exilsthematik befragend, feststellte, dass Mose, Abraham und Jesus als Kind dort zentrale Identifikations- und Trostfiguren für die vertriebenen Zuhörer waren.

Einen Blick auf die Religionssupplikationen der französisch-reformierten Gemeinde in Frankfurt am Main ermöglichte IRENE DINGEL (Mainz). Sie wies darauf hin, dass die Exilssituation und der von den lutherischen Frankfurter Predigern abweichende Glaube vor dem Hintergrund der politischen Gemengelage im damaligen Reich nur am Rande Erwähnung fanden und im Prinzip nicht als argumentative Grundlage genutzt wurden. Wohl aus taktischen Gründen traten als Argument für die Notwendigkeit einer eigenen Kirche in Frankfurt linguistische und demographische Aspekte in den Vordergrund.

Das Thema der calvinistischen Internationale eröffnete JUDITH BECKER (Mainz), indem sie zeigte, dass Calvins Ekklesiologie und seine Liturgie und Kirchenordnung für Genf sowohl in Straßburg durch Valérand Poullain in seiner französischen Flüchtlingsgemeinde, als auch bei des Gallars in London und in der „Discipline ecclésiastique“ in den französischen Hugenottengemeinden rezipiert und ganz im Sinn Calvins, der die konkrete Umsetzung freigestellt hatte, modifiziert wurden. Dass die calvinistische Internationale sich auch am Bildungswesen demonstrieren lässt, zeigte WOLF-FRIEDRICH SCHÄUFELE (Marburg) am Beispiel des europäischen Austauschs von Professoren, die andernorts ins Exil getrieben worden waren, im Verlauf des 16. und 17. Jahrhunderts.

CHRISTOPH STROHM (Heidelberg) unterstrich in seinem Vortrag, dass es keine wesensmäßig modernisierend wirkenden Konfessionen in der Frühen Neuzeit gegeben habe. Die Monarchomachen stellten im Calvinismus eine kleine Minderheitengruppe dar. Jedoch zeigten sich vor allem im Rechtsbereich zukunftsweisende Strömungen und Entwicklungen. So gingen die Entwicklung und Etablierung des öffentlichen Rechts genauso auf evangelische Juristen zurück wie die Herausbildung der modernen Rechtssystematik.

ELSIE MCKEE (Princeton) eröffnete das dritte Schwerpunktthema der Tagung mit ihrem Vortrag über den wöchentlichen Gebetstag, den Calvin 1542 in Genf eingeführt hat. PETER OPITZ (Zürich) betonte, dass Calvin in Gewissensfragen immer das Martyrium dem Verleugnen der Wahrheit vorgezogen habe. Auf politischem Gebiet hingegen hielt Calvin taktisches Verhalten für erlaubt.

Über die Lehre vom unfreien Willen, von Luther 1525 prominent in seiner Schrift „De servo arbitrio“ auf den Punkt gebracht, sprach ATHINA LEXUTT (Gießen) in ihrem Vortrag und untersuchte zu diesem Thema Äußerungen reformierter Autoren. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es trotz verschiedener Akzentuierungen keinen Fundamentalunterschied gegeben habe, der an den Konfessionsgrenzen orientiert gewesen sei.

Mit dem Phänomen der sogenannten „Monarchomachen“ setzte sich VOLKER LEPPIN (Jena) auseinander und wies auf die 1579 anonym veröffentlichten „Vindiciae contra tyrannos“ hin, die Hubert Languet und Philippe Duplessis-Mornay, einen Politiker in den Diensten Heinrichs von Navarra, zum Autor gehabt hätten. Unter Bezugnahme auf Deuteronomium 17, das Königsgesetz, und im Anschluss an den mittelalterlichen Juristen Bartolo de Sassoferrato (gest. 1357) sei darin die Ansicht vertreten worden, dass das Volk seine Macht an den König delegiert habe und darum auch über das Recht verfüge, im Fall der Tyrannis diese Machtlegitimation zu widerrufen. Leppin wies darauf hin, dass Thomas Hobbes vermutlich auf dieses Werk zurückgegriffen habe, denn sein „Leviathan“ erschien drei Jahre nach der ersten vollständigen englischsprachigen Ausgabe der „Vindiciae“ (1648) im Jahre 1651.

IRENA BACKUS (Genf) untersuchte Leibniz’ Versuch in seinem „Unvorgreiffliche[n] Bedencken“ (1697, 1699), den konfessionellen Gegensatz zwischen Lutheranern und Reformierten anhand einer neuen Ontologie und unter Rückgriff auf Calvin zu entschärfen. OLIVIER MILLET (Paris) stellte die moderne Editionsgeschichte der französischen Institutio-Ausgabe von 1541 dar, an deren Ende seine eigene kritische Neuausgabe von 2008 steht.

MARK GREENGRASS (Sheffield) beschäftigte sich mit den calvinistischen Märtyrerbriefen, die von Gefangenen kurz vor ihrem Tod in französischen Gefängnissen verfasst worden waren und von denen 1559 in London 219 in einem Separatdruck veröffentlicht wurden. Die Sterbenden suchten mit ihren Briefen die Gemeinschaft der Gläubigen, in der sie sich geistlich geborgen fühlten.

STEFAN EHRENPREIS (München) wandte sich mit seinem Vortrag dem calvinistischen Bildungssystem zu und benannte neben allen positiven Folgen, die diesem zukommen – insbesondere das Verständnis der Bildung als öffentliche Aufgabe und Anspruch an die Eltern –, drei Defizite: die Distanz zum didaktischen Einsatz des Schultheaters, das in den beiden anderen Konfessionen ausgiebig eingesetzt wurde, die praktisch nicht vorhandene Mädchenbildung und das fast vollständige Fehlen von Bildungseinrichtungen für die indigenen Völker in missionierten Gebieten.

Mit den kunstgeschichtlichen Folgen des Übergangs zum bilderkritischen reformierten Glauben setzten sich die beiden letzten Vorträge von MATTHIAS MÜLLER (Mainz) und RUTH SLENCZKA (Berlin) auseinander. Müller wies nach, dass das Abschlagen von Händen und Gesichtern in den Retabeln der Elisabethkirche von Marburg nicht auf eine mutwillige Zerstörung im Rahmen des Siebenjährigen Krieges zurückzuführen sei, sondern seinen historischen Ort in der Durchsetzung der sogenannten calvinistischen Verbesserungspunkte des Landgrafen Moritz (1572–1632) habe, in deren Rahmen 1618 die Darstellungen aus der Biographie der Heiligen Elisabeth kontextualisiert werden sollten, indem ihnen alle altgläubigen Merkmale konsequent genommen wurden. Slenczka wandte sich den Bildern reformierter Prediger im Emder Rathaus zu und konnte zeigen, dass diese nach der Emder Revolution von 1595 und der Vertreibung der lutherischen Landesherren alte Herrschergemälde ersetzten und somit ihre Funktion als Ausdruck reformierten Selbstbewusstseins und städtischer Autonomie fanden.

Die Mainzer Tagung zu Calvin und Calvinismus unter europäischer Perspektive bot mit ihren über 100 Teilnehmern und 28 Vorträgen nicht allein ein weitgespanntes Bild der Person und Theologie Calvins sowie ihrer Rezeption und Adaption in transnationalen europäischen Netzwerken sondern vermittelte überdies auch einen Einblick in die unlösbare Verbundenheit und Interpendenz von Theologie und Politik in der Frühen Neuzeit. Die Ergebnisse dieser Tagung, die in einem Tagungsband veröffentlicht werden, stellen vor allem unter dem Aspekt der von Genf ausgehenden theologischen und kulturellen Wirkung und unter der Perspektive von deren Multiplikation durch zahlreiche Migrationsschübe und deren unterschiedliche kontextbedingten Transformationen einen erheblichen Forschungsgewinn dar, der mit Sicherheit weitere Studien in dieser Richtung inspirieren wird.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
Peter Reifenberg, Mainz
Irene Dingel, Mainz
Herman J. Selderhuis, Apeldoorn

1. Wirkungen Calvins in West- und Osteuropa

Amy Nelson Burnett, Lincoln: Calvin, Calvinism and Basel

Emidio Campi, Zürich: Calvin and the Italian Reformers

Raymond Mentzer, Iowa: The Appeal of Calvinism in France

Mirjam van Veen, Amsterdam: Übersetzungen Calvins ins Niederländische bis 1618

Johannes Schilling, Kiel: Luther und Calvin. Wort – Sakramente – Kirche

Matthias Schnettger, Mainz: Kuriale Perspektiven auf den Calvinismus im 16. und 17. Jahrhundert

Ulrich Wien, Landau: Wirkungen des Calvinismus in Siebenbürgen

Kęstutis Daugirdas, Mainz: Rezeption der Theologie Calvins im Großfürstentum Litauen und im Königreich Polen

Herman J. Selderhuis, Apeldoorn: Calvinus non otiosus: Der unbewegte Beweger und seine Kinder

Heiner Lück, Halle: Calvinismus und Reformiertes Bekenntnis als Existenzgrundlagen für den Staat: Das Fürstentum Anhalt im europäischen Verbund

Eike Wolgast, Heidelberg: Calvinismus und Reformiertentum im Heiligen Römischen Reich

2. Vertreibung – Exil – Neuaufbau

Matthieu Arnold, Strasbourg: Johannes Calvin – ein fruchtbares Exil in Straßburg (1538–1541)

Judith Becker, Mainz: Reformierter „Gemeindeaufbau“ in Westeuropa. Zur Verbreitung calvinischer Ekklesiologie

Barbara Pitkin, Stanford: Exile in the Mirror of History

Max Engammare, Genf: „dass ich im Hause des Herrn bleiben könne, mein Leben lang“ – das Exil in den Predigten Calvins

Wolf-Friedrich Schäufele, Marburg: Theologen im Exil. Konfessionelle Zwangsmigration und die calvinistische Universitätstheologie in Europa

Irene Dingel, Mainz: Religionssupplikationen der französisch-reformierten Gemeinde in Frankfurt am Main

Christoph Strohm, Heidelberg: „Calvinistische“ Juristen. Kulturwirkungen des reformierten Protestantismus?

3. Spiritualität und Medien. Calvinismus als geistige Kraft

Elsie McKee, Princeton: Calvin’s Day of Prayer: Origin, Nature, and Significance

Peter Opitz, Zürich: Das Martyrium als Element der Spiritualität Calvins

Athina Lexutt, Gießen: Dass der freie Wille nichts sei – Beispiele reformierter Interpretation eines zentralen Lutherischen Topos

Volker Leppin, Jena: Calvinistische Relecture mittelalterlicher Politiktheorie: Die Vindiciae contra tyrannos

Irena Backus, Genf: Reception of Calvin by Gottfried Wilhelm Leibniz. The „Unvorgreiffliches Bedencken“ (1697, 1699) and the Union between Calvinists and Lutherans

Olivier Millet, Paris: Die modernen Editionen der Institutio von 1541 (1911-2008): Vorgeschichte und kulturgeschichtliche Betrachtungen: eine deutsch-französische Geschichte?

Mark Greengrass, Sheffield: Scribal Communication and Scribal Publication in early Calvinism

Stefan Ehrenpreis, München: Reformierte Bildungsprogramme

Matthias Müller, Mainz: Bildzerstörung als Bildüberschreibung. Zum ästhetischen Konzept eines calvinistischen Bildersturms in der Marburger Elisabethkirche

Ruth Slenczka, Berlin: Predigerbild und Herrschaftsanspruch: Der Emder Coetus und die Tradition reformierter Bildnisgalerien

David Steinmetz, Durham: Résumé


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