Die DDR im Bild. Zur Ikonographie des anderen deutschen Staates

Die DDR im Bild. Zur Ikonographie des anderen deutschen Staates

Organisatoren
Dr. Karin Hartewig, Prof. Dr. Alf Lüdtke Arbeitsstelle für Historische Anthropologie des MPI für Geschichte an der Universität Erfurt
Ort
Erfurt
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.05.2003 - 24.05.2003
Url der Konferenzwebsite
Von
Jens Hüttmann, Halle

Zeit ihres Lebens hatte die DDR viele Probleme. Dabei wog eines, das sich auf das historische Selbstverständnis bezog, besonders schwer: Im Rahmen einer als gesetzmäßig angesehenen weltgeschichtlichen Entwicklung galt der Sozialismus zwar einerseits als erreicht, andererseits aber war die Existenz des parallel ebenso weiterhin existierenden kapitalistischen Weltmarkts nicht zu leugnen - diese historische Situation hatte die ursprüngliche Vorstellung von Marx, dass sich das Proletariat im Sozialismus an die Stelle des Weltmarkts setzen würde, aber nicht vorgesehen.1

Da es aus diesem systemimmanenten Dilemma heraus so schnell keinen Ausweg gab, mussten Kompensationen gefunden werden, der Sozialismus beständig 'schöpferisch weiterentwickelt', 'gestaltet' oder auch 'gemeistert' werden.2 Für jene Form historischer Sinnstiftung wurden u.a. auch Bilder benötigt. Diese näher zu betrachten und zu analysieren, hatte sich die Konferenz 'Die DDR im Bild', die vom 22. bis zum 24 Mai 2003 in Erfurt stattfand, zur Aufgabe gemacht.

Was zeigt sich also, wenn man die Frage nach der Ikonographie des anderen deutschen Staates stellt? Die von Karin Hartewig und Alf Lüdtke (Arbeitsstelle für Historische Anthropologie des MPI für Geschichte an der Universität Erfurt) organisierte, und von der Stiftung Aufarbeitung finanziell geförderte, Veranstaltung hatte hierzu sieben unterschiedliche Themenbereiche im Vorfeld voneinander abgegrenzt: 'Fotografie in der DDR', 'Die sozialistische Stadt', 'Öffentliche Bilder', 'Helden', 'Selbst- und Fremdportraits', 'Sozialistische Wachsamkeit' und 'Bilder der Arbeit'.

'Visuelle Kulturen' der DDR

In einem einleitenden Beitrag zum Thema 'Foto/Geschichte' wandte sich Susanne Regener (Tübingen) u.a. gegen die unter Historikern immer noch weit verbreitete Vorstellung, Fotos als Abbildungen der Wirklichkeit zu begreifen. Dieser 'Methodologie der Unterprima' hielt sie erstens einen überzeugenden theoretischen Überblick, zweitens den Befund entgegen, dass das Ende der DDR mit der 'Revolution' digitaler Fotografie zusammenfiel. Regener sprach deshalb von einer 'Fotografie nach der Fotografie', die sich pluralen Erscheinungsweisen von Realitäten annähern und unterschiedlichsten Manifestationen von Wissensordnungen integrieren sollte. Damit geriet zum ersten Mal während der Veranstaltung der Begriff der ‚Visuellen Kultur' in das Blickfeld, der den traditionellen ikonographischen Blick um jene Vielfalt von Bedeutungszuweisungen erweitert wissen will.

Nur als eine erste Unterscheidung ist deswegen, so wurde infolge des Vortrags über 'Ein Land - zwei Bildwelten' von Bernd Lindner (Leipzig) deutlich, die Feststellung einer offiziellen und einer nicht-offiziellen Fotografie in der DDR zu gebrauchen. Für sich allein genommen ist dieser Befund zu eindimensional, jedoch tauchten im Anschluss daran Fragen auf, die die Tagung die gesamte Zeit über begleiten sollten: etwa danach, was denn überhaupt auf den Bildern zu sehen, bzw. was eben nicht zu sehen ist, inwiefern beide Bildwelten miteinander zusammenhängen, ob sich dazu parallele Aussagen über die Bundesrepublik treffen lassen, oder inwieweit die unhintergehbare zeitliche und autobiografische Gebundenheit des eigenen Blicks hinreichend genug reflektiert wurde. Jedenfalls konnte man schon zu diesem Zeitpunkt an zahlreichen Fotobeispielen beobachten, dass 'Gegenbilder' als solche deswegen nicht existieren, da diese immer schon selbst Teil des Bildes sind, auf das sie sich beziehen (und ebenso Bilder evozieren, die gar nicht im Bild sind).

Dieser Zusammenhang spielte immer wieder eine Rolle, so auch im Laufe der Diskussion zu Susanne Deichers (Wismar) Vortrag zu 'Architekturfotografien der DDR in offiziellen Publikationen' des Jahres 1959. Sie sprach dabei von der 'Stalinallee als Paradigma des öffentlichen Raums' - ohne zu explizieren, ob sich diese Aussage auf die abgebildeten Bauten, auf Fotos davon oder auf eine allgemeine ikonographische Wunschvorstellung der DDR bezog. Lutz Niethammer (Jena) gab hier zu bedenken, dass bereits die Architektur selbst ja immer schon Inszenierung war und man deshalb für eine angemessene Analyse der Fotografien mindestens eine 'Doppelung des metaphorischen Blicks' reflektieren müsste. Einen Vorschlag unterschiedlicher Interpretationsmöglichkeiten für ein solches 'Bild im Bild' machte später Jörg Meißner (Berlin) in seinem Beitrag 'Zur fotografischen Dokumentation des Erfurt-Besuchs von Willy Brandt in der DDR'. Meißner zeigte ein Foto, auf dem die DDR-offizielle Delegation an einem Verhandlungstisch sitzt und Walter Ulbrichts Konterfei als Foto von der Wand herabblickt, und warf die Frage auf, ob dies symbolisiere, dass der SED-Vorsitzende bereits 'politisch tot' war, oder aber, dass er auch in Abwesenheit die Lufthoheit über die sozialistische Politik besaß?

Als Instrumente im Kampf um jene Luft- oder Deutungshoheit erwiesen sich aus der Perspektive der SED auch politische Plakate als sinnvoll, von denen Katharina Klotz (Berlin) einige aus den Jahren 1945 bis 1963 analysierte. Sie ging dabei besonders auf die autosuggestive Rolle der Bildrepräsentation ein, so z.B. anhand eines Plakats, auf dem diverse Berufsgruppen als Holzfiguren dargestellt wurden. "Alle sollten aus dem gleichen Holz geschnitzt sein!", folgerte Klotz, die auch auf den dort abgebildeten ältesten Arbeiter verwies, der ganz oben in der Hierarchie verortet blieb. Deutlich wurde dabei, worauf auch Regener schon hingewiesen hatte: wer sich dem bildeigenen Code nähern will, muss den kommunikativen Zusammenhang der Bildentstehung, diesbezügliche Vergleichsparameter ebenso wie die Rezeptions- und Wirkungsgeschichte mitberücksichtigen, erst dann könnten Konturen eines ständigen Spannungsverhältnisses zwischen 'Militanz' und 'Kuschelkurs' sichtbar werden. Klotz ging insbesondere auch auf heroisierende Aspekte der Plakate ein, etwa durch ein dem 'Leviathan' angelehntes Bild eines Arbeiters in der DDR, der als 'Überperson' idealisiert wurde und die Vorausschau einer besseren Zukunft bereits in sich trug.

Helden, Autos und Tätowierungen

Dieser Zusammenhang war es auch, den Silke Satjukow (Jena) fokussierte, die nach den sozialistischen Helden als 'Abbreviatur der Gesellschaft' fragte. Dies war insofern interessant, weil damit die Art und Weise der Kompensation der oben angesprochenen Lebenslüge der DDR-Ideologie - nämlich so zu tun, als habe man bereits eine eigenständige historische Entwicklungsstufe erreicht - thematisiert wurde. Ihr Argumentation verlief so: 'Helden', geradezu paradigmatisch verkörpert durch Adolf Hennecke, wurde in einem ersten Schritt eine außergewöhnliche Tat zugeschrieben. Daraufhin durchlief die nun zu einer Art real existierenden Werbefigur des Sozialismus gewordene Persönlichkeit - obwohl Henneckes Selbstverständnis dem Nachlass zufolge auf deutsche Qualitätsarbeit bezogen war (A. Lüdtke) - in einer zweiten Phase einen Übergang, in dem die vollbrachte Tat zu einem Produkt der Partei umgewertet wurde, dabei gleichzeitig aber an die Person gebunden blieb. Dem 'Helden' wurde dann in einem dritten Schritt die Funktion eines Mittlers zwischen Bevölkerung und Machthabern zugewiesen, wobei der zu beobachtende Funktionärshabitus durch eine in den offiziellen Medien hervorgehobene Schlichtheit der Person immer wieder öffentlich relativiert wurde.

Ein anderer jener Heroen, die nie zauderten, sondern immer genau wussten, was für die Weiterentwicklung des Sozialismus noch zu tun war, nämlich Täve Schur, wurde von Stefan Schweizer (Göttingen) unter der Überschrift des 'Diplomaten im Traininganzug' vorgestellt. Hier ging Schweizer insbesondere auf die das Foto begleitenden Texte und speziell auf die semantischen Veränderungen ein, die analog zur - in Ostdeutschland bis heute wirksamen? - Heldenkonstruktion vollzogen wurden: War etwa zunächst in den Medien von Gustav Adolf Schur die Rede, wurde nach den ersten großen sportlichen Erfolgen des 'Helden' für ihn der Name 'Täfe' gefunden, woraus später dann 'Täve' wurde. Besonders betont wurde zudem, dass auch der beste Radfahrer ohne die Hilfe des Kollektivs versagen musste.

'Helden' aber waren nicht das einzige Medium, anhand dessen via Text und Bild kommuniziert wurde. Denn die beständige Selbstbeschwörung einer besseren Zukunft - im Sinne einer emotionsgeladenen Phantasie des Sozialismus - wurde noch deutlicher in einem herausragenden Beitrag der Tagung: Rainer Gries (Jena) stellte 'Wartburg-Visionen', die Inszenierungsgeschichte eines 'Leitprodukts', vor. So war das damalige "Flaggschiff der deutschen Automobilindustrie", das regionale Herkunft mit weltläufigem Anspruch verband, auch international zunächst durchaus ein Exporterfolg und bis 1961 einer der bevorzugten Referenzpunkte im Vergleich zum Westen. Damit ließ sich "überholen und einholen", Internationalität und Modernität verbinden, ebenso wie die Frau als Meisterin der Technik unter Anknüpfung auch an erotische Motive dargestellt werden konnte: "Wir können den Sozialismus nicht nur mit Friseusen aufbauen!", meinte Walter Ulbricht dazu Anfang der 60er Jahre. Da die ganze Sache, wie Gries am Ende bemerkte, nur ein Exposé für ein größeres Projekt darstelle, darf man auf zukünftige Forschungen sehr gespannt sein.

Dies trifft ebenso auf Axel Doßmann (Hamburg) zu, der Teile seiner Dissertation zur 'Transitautobahn im Blickfeld von Polizei und Staatssicherheit' vorstellte, die ab September auch gedruckt vorliegt. Doßmann stellte fotografische Hinterlassenschaften der Stasi vor, die nur auf den ersten Blick trivial anmuteten, etwa ganze Fotoserien der Übergabe von Pralinenschachteln auf Transit-Autobahnparkplätzen. Das Beispiel zeigte, dass bereits in dem Verdacht auf kriminelle Handlungen immer ein Moment der Fiktion enthalten war, den man heute entweder als 'sinnlos' abqualifizieren oder als 'sinnvolle' Prävention, im Sinne einer allzeit bereiten, realen Machtpraxis darstellen kann. Oder wollte die Stasi mit ihrer Manie, ständig alles zu fotografieren, zuvorderst einen Nachweis darüber erbringen, dass ihre eigene Existenz überhaupt irgendeinen Sinn macht?

Der folgende Vortrag von Thomas Lindenberger (Potsdam) über 'Virtuelle Konstruktionen einer jugendlichen Gegenwelt im Sozialismus' war die ideale thematische Fortsetzung, zeigte er doch die ganze Palette sozialistischer Präventionsarbeit, die sich insbesondere bei offiziellen Staatsfeierlichkeiten gegen eigens zu diesem Zweck erfundene 'Rowdys', 'Asoziale' oder auch sogenannte 'Stargammler' richtete. Die davon potentiell Betroffenen, so Karin Hartewig (Erfurt) in ihrem Beitrag über die 'Tätowierungen von Strafgefangenen in Fotografien der Staatssicherheit', präsentierten ihren Körper als reale Grenze gegen die Herrschaftsansprüche der sozialistischen Macht. Diese 'Botschaften auf der Haut der Geächteten' zeigen aus heutiger Sicht teilweise recht krude Äußerungen des Widerstands: So waren aus heutiger Sicht absurd wirkende Serien von Tätowierungen wie 'CDU', 'Hakenkreuz', 'US-Forces', alles auf demselben Unterarm, keine Seltenheit. Die Erziehungswissenschaftlerinnen Ulrike Mietzner und Ulrike Pilarczyk (Berlin) identifizierten Motive wie Eingemauertsein, Verfall und Verweigerung in den Fotografien von Jugendlichen, die junge FotografInnen aus den 80er Jahren als 'Dialogorte' der DDR-Gesellschaft präsentierten: "Wir sind umgezogen! Nach gegenüber!" hieß es auf einem Bild. 3

Fazit

Auf der Tagung, die nicht 'nur' als ein Beitrag zu einer Fotogeschichte der DDR gemeint war, waren unterschiedlichste Bilder im Bild zu sehen: ob medial vermittelt, bewegt oder still, plakativ oder literarisch - jene Bilder erweisen sich als historische Quelle im doppelten Sinn, zum einen als Bild, zum anderen in der Geschichte der begleitenden Kontexte. Ebenso zielt der Begriff 'Visueller Kulturen' auf die Wirkungskraft der Bilder, die es genauso zu erfassen gilt, wie die Strategien der visuellen Täuschung, deren Offenlegung einerseits Pathologien der DDR offenbaren, andererseits Provokationen für aktuelle gesellschaftliche Zustände bereithalten können, wie Vortrag und Diskussion von Petra Clemens (Schönfeld) über das 'Betriebsgeschehen im VEB' zeigte.

So ließe sich aus den Bildern eine DDR- (oder auch deutsche Parallel-)Geschichte schreiben 4, die traditionellen Forschungsergebnissen ebenso wie lebensgeschichtlichen Erinnerungen an die DDR deutlich widersprechen könnte. Das wäre deswegen sehr wichtig, weil Erinnerungen - hier sind sich Neuro- und Sozialwissenschaft einig - beständig reproduziert und verändert werden, das Gedächtnis also rekonstruktiv verfährt und sich nicht durch das Festhalten von eingeschriebenen Spuren und Engrammen auszeichnet. Trotzdem besitzt das Gedächtnis eine immanente Tendenz zur Prägnanzbildung, Typisierung und Übersteigerung.5 Wenn nun die Bilder aus der DDR ins Blickfeld geraten, die selbst schon übersteigert waren, leisten diese den heutigen Erinnerungen keinen Widerstand, lösen keine Irritationen aus, weil sie dem Gedächtnis geradezu plakativ entgegenkommen.

Damit stellt sich folgendes Problem: Zu DDR-Zeiten wurden die Bilder durch die Alltagswirklichkeit ausbalanciert - zusammengenommen ergab dies ein 'richtiges Bild'. Weil es aber die DDR-Alltagswirklichkeit nicht mehr gibt, sind jetzt nur noch die Bilder übrig geblieben - und diese dürfen jetzt nicht an die Stelle der verschwundenen Realität treten 6. Diesen prägnant-einförmigen Bildern, die den Bedürfnissen der Massenmedien so sehr entgegenkommen, kann eine Wissenschaft Abhilfe schaffen, die solcherart Identitätsstiftung nicht fortschreiben, sondern destruieren will - im Falle des Nationalsozialismus, so zeigt das neue Buch von Harald Welzer u.a., sind diese Verformungen von Geschichte längst fest im deutschen 'Familiengedächtnis' verankert.7

Aus genau diesem Grund war die Tagung so wichtig. Viel gewonnen wäre zukünftig durch Forschungen, die - darauf wies Alf Lüdtke in der Abschlussdiskussion hin - in der Lage sind, dadurch Nachdenklichkeit und Irritation auszulösen, dass sie auf die durchaus widersprüchlichen, auf vielerlei Ebenen operierenden Kodierungen der 'DDR im Bild' hinweisen. Das schließt ein, dass auch 'Gegenbilder' ihrerseits kodiert sind. Damit richtet sich zugleich der Blick auf die nicht überformten Details, ganz im Sinne des 'punctum', von dem Roland Barthes schrieb: "Und noch ein Letztes zum punctum: ob es nun deutliche Konturen aufweist oder nicht, es ist immer eine Zutat: es ist das, was ich dem Foto hinzufüge und was dennoch schon da ist [Hervorhebung im Original]."8

Nachtrag:
Soeben meldete RTL, dass Oliver Geissen im Herbst eine vierteilige 'DDR-Show' für den Sender moderieren wird: "Wie es heißt, soll Geissen mit Prominenten aus Ost und West die Musik, die Mode, die Sportler des Honecker-Staates präsentieren, sowie Dinge in den Blick nehmen, die den Alltag der DDR ausgemacht haben, sei es nun der Trabant, auf den der Käufer 15 Jahre warten musste, das Schlangestehen für Bananen, Sandmännchen, Vitacola oder die Puhdys."9 - sprich: es soll bis auf 'Zonen-Gabi' kein einziges Klischee ausgelassen werden. Ob 'Täve' auch dabei sein wird?

Literatur:
Barthes, R. (1989) [1980], Die helle Kammer. Bemerkung zur Photographie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp
http://www.ddr-bilder.de
http://www.fotoundgeschichte.de/
http://www.hof.uni-halle.de/
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?id=194&pn=tagungsberichtechte
http://www.stiftung-aufarbeitung.de
http://www.uni-erfurt.de/anthropologie/
Kittsteiner, H. D. (1994), Die in sich gebrochene Heroisierung. Ein geschichtstheoretischer Versuch zum Menschenbild in der Kunst der DDR, in: Historische Anthropologie, Jg. 2, Heft 3, S. 442-461
Marx, K./Engels, F. (1977) [1844-45], Die deutsche Ideologie, in: dies. Ausgewählte Werke in sechs Bänden, Band 1. Berlin: Dietz Verlag
Welzer, H. (2002), Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung. München: Beck
Welzer, H., Moller, S. & Tschuggnall, K. (2002). "Opa war kein Nazi." Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis. Frankfurt a.M.: Fischer

1 Vgl. hierzu ausführlich H.D. Kittsteiners Beitrag auf der kürzlich in Wittenberg veranstalteten Tagung 'Die Zukunft eines untergegangenen Staates. Die DDR als Gegenstand von Forschung, Lehre und der politischen Bildung.' (Tagungsbericht: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?id=194&pn=tagungsberichtechte) sowie folgenden Beitrag: ders., Die in sich gebrochene Heroisierung. Ein geschichtstheoretischer Versuch zum Menschenbild in der Kunst der DDR, in: Historische Anthropologie, Jg. 2, Heft 3, 1994, S. 442-461. Der Satz von Marx, auf den Kittsteiner sich bezieht, lautet: "Der Kommunismus ist empirisch nur als die Tat der herrschenden Völker‚ ‚auf einmal' und gleichzeitig möglich, was die universelle Entwicklung der Produktivkraft und den mit ihm zusammenhängenden Weltverkehr voraussetzt." Sollte dies nicht der Fall sein, werde sich die "ganze alte Scheiße" wieder herstellen. Marx, K./Engels, F. (1977) [1844-45], Die deutsche Ideologie, in: dies. Ausgewählte Werke in sechs Bänden, Band 1. Berlin: Dietz Verlag, S. 201-277, hier 226.
2 Es ist faszinierend zu sehen, dass exakt diese Begriffe heutzutage auch im Kontext von 'Globalisierung' immer wieder auftreten - werden jene Begriffe und Bilder also immer dann benötigt, wenn eine Gesellschaft mit massiven Steuerungsproblemen konfrontiert ist?
3 Auf der Website http://www.fotoundgeschichte.de stellen Ulrike Pilarczyk und Ulrike Mietzner ihr aktuelles Forschungsprojekt vor.
4 So richtete sich etwa die Heroisierung des Radfahrers Schur immer auch gegen das westdeutsche 'Wunder von Bern'.
5 Vgl. Welzer, H. (2002), Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung. München: Beck
6 Vgl. Kittsteiner, H.D. (1994), Die in sich gebrochene Heroisierung. Ein geschichtstheoretischer Versuch zum Menschenbild in der Kunst der DDR, in: Historische Anthropologie, Jg. 2, Heft 3, 1994, S. 461
7 Welzer, H., Moller, S. & Tschuggnall, K. (2002). "Opa war kein Nazi." Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis. Frankfurt a.M.: Fischer
8 Barthes, R. (1989) [1980], Die helle Kammer. Bemerkung zur Photographie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 65
9 Vgl. FAZ vom 27. Juni 2003, S. 35


Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger