Herrschaft verorten. Politische Kartographie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Herrschaft verorten. Politische Kartographie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Organisatoren
Ingrid Baumgärtner / Martina Stercken, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Kassel; Nationaler Forschungsschwerpunkt „Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen. Historische Perspektiven“ der Universität Zürich
Ort
Zürich
Land
Switzerland
Vom - Bis
29.01.2009 - 31.01.2009
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Von
Bettina Schöller, Historisches Seminar, Universität Zürich

Anliegen der von Martina Stercken und Ingrid Baumgärtner geleiteten internationalen interdisziplinären Tagung war es, die engen Relationen zwischen Herrschaft und Kartographie, politischer Macht und deren geographischer Darstellung zu beleuchten und damit sowohl Instrumentalisierungen von Karten, zeitgebundene Determinierungen des Kartierens wie auch Auswirkungen des Kartierens in Mittelalter und Früher Neuzeit zu untersuchen.

In ihrer Einleitung skizzierte MARTINA STERCKEN (Zürich) neuere Ansätze verschiedener Disziplinen im Umgang mit kartographischer Überlieferung, die nun nicht mehr als selbsterklärende Abbildungen, sondern als Konstitutionen und Aneignungen von Raum, als Präsentationsform und Ordnung von Wissen, als Aufschreibetechnik und Zeichensystem begriffen werden. Ausgehend von den immer noch polarisierenden Thesen J. B. Harleys plädierte sie für ein weites Konzept politischen Gebrauchs von Karten: Dieses soll unterschiedliche mediale Situationen in Betracht ziehen und nicht nur die Karte selbst als besondere und jeweils unterschiedlich materialisierte, auf Bildlichkeit, Bild- und Schriftelementen basierende Form der Aufzeichnung, Inszenierung und Fixierung politischer Vorstellungen in den Blick nehmen, sondern auch deren Rolle bei der Dokumentation, Ausübung sowie Zurschaustellung von Herrschaft beleuchten. Eine lange Perspektive, die sowohl die mittelalterliche wie auch frühneuzeitliche Überlieferung einbezieht, soll darüber hinaus ermöglichen, zeitspezifische und zeitenübergreifende Formen der Verortung von politischen Vorstellungen auf Karten und der Herrschaftsausübung mit Karten präziser zu beschreiben.

Die erste Sektion zum Thema „Repräsentation“ eröffnete FRANCESCA FIORANI (Virginia, USA), die an frühneuzeitlichen Beispielen das Wissen weltlicher und geistlicher Herrscher um die Macht der Bilder und Karten als politische Metaphern demonstrierte. Sie zeigte, dass große Kartengalerien die Bewegung durch den realen Raum des Territoriums, auf einer Karte an und für sich auf die Bewegung des Fingers reduziert, als Bewegung durch den architektonischen, wiederum dreidimensionalen Raum inszenieren. Die vom Betrachter physisch erfahrene päpstliche Welt, ergänzt durch weitere in die Architektur eingefügte Bildwerke, wird so letztlich zum Ausdruck politischen Besitzes und herrschaftlicher Absichten.

FRANCO FARINELLI (Bologna) wies auf das philosophische Problem der Realität als Prozess hin, der beim Akt des Kartierens zum Stillstand gebracht werden muss. Als bildlichen Vergleich führte Farinelli die Geschichte der tanzenden Salome an, die von Herodes den Kopf des Johannes auf einem pinax forderte, was gemeinhin Teller, Anaximander zufolge aber auch Karte bedeuten kann. Der Herrscher lässt den für die Realität stehenden Täufer töten, damit der Tanz als Symbol der sich verändernden Welt endet, im Bewusstsein, dass eine in Fluktuation begriffene Realität nicht beherrscht werden kann, wohl aber deren erstarrte Repräsentation.

DIETRICH ERBEN (Bochum) betrachtete anthropomorphe Karten als Propaganda-Instrumente habsburgischer Territorialpolitik. Ausgehend von der Putsch-Karte (1597) legte er mehrere habsburgische Europakarten vor, welche die territoriale Ordnung und eine mit Insignien ausgestattete Herrschaftsfiguration miteinander verschränken und über eine allegorische Naturgebundenheit Herrschaftslegitimation suggerieren. Auf diese Weise verbindet sich der Anspruch der habsburgischen monarchia universalis sowohl mit propagandistischer Kommerzialisierung als auch mit mnemotechnischer Vereinfachung.

Zum Auftakt der zweiten Sektion „Strategien der Verortung“ richtete WINFRIED NÖTH (Kassel) den Fokus auf das semiotische System von Karten. Anhand der „Topographia Hibernia“ von Giraldus Cambrensis (1210) erläuterte er den Terminus des „mental image“, der die Karte als ein Konglomerat aus topographischer Realität und kulturell bedingter subjektiver Geographie des Kartenzeichners begreift. Die daraus entstehenden Konflikte im Kartenbild seien kein Ausdruck von Primitivität, sondern demonstrierten die gegenüber der topographischen Präzision prioritäre Behandlung der eigenen Verortung im geographischen Raum. Nöth erinnerte an die Verwandtschaft zwischen Literatur- und Kartenlektüre im Hinblick auf die Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem und auf die mögliche Lesbarkeit im vierfachen Schriftsinn und führte den Ausdruck der „poetischen Karte“ ein.

KEITH LILLEY (Belfast) unterlegte in seinem Beitrag die Gough Karte (um 1360) mit einem Geoinformationssystem und stellte auf dieser Grundlage die topographische Präzision der Kartierung sowie die hohe Siedlungskonzentrationen in Südengland, in Regionen mit militärischer und wirtschaftlicher Relevanz sowie an Küsten und in Grenzgebieten fest. Lilley betonte, dass der Vergleich mit modernen Karten Aufschlüsse über die Funktion der Gough Karte erlaube. Als Dokument zur Sicherung der Plantagenet-Herrschaft, insbesondere zu Verteidigungszwecken, fixiere sie gleichzeitig die politischen und territorialen Ansprüche Edwards III. und sei insgesamt ein Instrument der königlichen Politik.

In seinem Beitrag über Portulankarten verdeutlichte PHILIPP BILLION (Kassel), dass Flaggen als Herrschaftszeichen im 14. Jahrhundert Konjunktur hatten und zum Beispiel bei Angelino Dalorto (1325) eine Gesamtschau europäischer Reiche boten. Im 15. Jahrhundert gingen die Flaggendarstellungen zurück und lösten sich langsam von der herrschaftlichen Repräsentation. Je nach Herstellungsort und –zeit variierte ihre Funktion; sie konnten politische Verhältnisse wiederspiegeln, rein ornamentalen Zwecken dienen oder gänzlich in den Hintergrund treten. Insgesamt stellte Billion fest, dass keine Anpassung an die tatsächlichen politischen Verhältnisse erfolgte, sondern eher eine Kanonisierung stattfand.

FELICITAS SCHMIEDER (Hagen) stellte die Velletri/Borgia-Karte (um 1450) in den Kontext des päpstlichen Anspruchs auf Weltherrschaft und systematische Weltmission, die durch Werke wie die „Mappemonde Spirituelle“ (1449) gerechtfertigt werden. Mit der propagandistischen Durchdringung der Welt durch christliche Symbole widersetze sich die Velletri-Karte politischen Realitäten wie der Erfahrung der gescheiterten Kreuzzüge und dem Vordringen der Mongolen und entwerfe ein Gegenkonzept zur Realität christlicher Gebietsverluste. Schmieder verwies auf die verschiedenen Zeitebenen der Karte und die Verbindung von Welt- und Heilsgeschichte, die der Weltherrschaft und -mission eschatologische Bedeutung verliehen. Insgesamt sei die Velletri-Karte ein Versuch, Weltherrschaftsstreben und Weltmission kartographisch zu erfassen.

Zu Beginn der dritten Sektion unter dem Überbegriff „Kartieren von Herrschaftsansprüchen“ thematisierte INGRID BAUMGÄRTNER (Kassel / Florenz) die Entwicklung der Regionalkarten Palästinas, ausgehend von den auf antiken und biblischen Traditionen basierenden Hieronymus-Karten (um 1200). Während bei Matthew Paris (um 1250) biblische Themen bereits hinter aktuelles Herrschaftswissen zurücktreten, wird im ausgehenden 13. Jahrhundert der zur Rückeroberung des Heiligen Landes auffordernde, politisch propagandistische Charakter evident. Die auf Burchard von Monte Sion basierenden Entwürfe systematisierten alte Inhalte neu, Marino Sanudo verwendete neuartige Darstellungstechniken. Die Karten, so Baumgärtner, entwickelten sich in Parallelität zu den politischen Ereignissen, vom Dokumentieren und Speichern des Herrschaftswissens zu politischen Instrumenten einer erneut angestrebten, jedoch vorerst rein symbolischen Aneignung des Landes.

HANNA VORHOLTs (London) Beitrag beschäftigte sich mit der Verortung von Herrschaft auf Jerusalemkarten. Sie konnte zeigen, dass verschiedene, auf demselben verlorenen Exemplar basierende Kartierungen aus der Zeit der christlichen Vorherrschaft in Jerusalem jeweils durch die dominante Darstellung der fränkischen Königsresidenz und die Aneignung muslimischer Gebäude durch christliche Symbole charakterisiert sind. Sie warf auch die Frage auf, inwieweit Entstehungszusammenhänge und Überlieferungskontexte (zum Beispiel in einer Kreuzzugschronik oder einer Darstellung des Lebens Christi) Gestaltung und Interpretation der Karten beeinflussen könnten. Insgesamt nehme die sich an den Typus des himmlischen Jerusalems annähernde Idealisierung der Heiligen Stadt immer dann zu, wenn das irdische Jerusalem für die Kreuzritter unerreichbar sei.

Auf die kartierten Herrschaftsansprüche der Herzöge von Este ging LAURA FEDERZONI (Bologna) ein. Mit der Cantino-Karte (1502) informierte sich Ercule I. über die Neue Welt in Übersee, wo er die Zukunft Europas liegen sah. Auf der monumentalen Staatskarte Alfonsos II. (1571) hingegen sind insbesondere wirtschaftlich wichtige Regionen sowie das kostspielige und prestigeträchtige Drainagesystem um Ferrara kartiert, das den Kartenzeichner und Hydraulikingenieur Marco Antonio Pasi in doppeltem Sinne interessierte. Ausführlich verzeichnete Pasi, konträr zum geringen Interesse der Zeitgenossen an Gebirgsdarstellungen, auf zusätzlichen detaillierteren Karten die konfliktträchtige Grenzregion im Apennin. Federzoni zufolge demonstrierten die Karten die politische und wirtschaftliche Potenz und die herrschaftlichen Aspirationen der Este auf dem Höhepunkt ihrer Macht.

Die enge Verbindung zwischen Historiographie und Geographie sowie das sich verändernde Zusammenspiel im Zuge der zunehmenden Verbreitung von Karten analysierte TANJA MICHALSKY (Berlin) anhand eines Vergleichs. Sie stellte der in ihrer Urfassung ohne Karten publizierten „Italia Illustrata“ von Flavio Biondo (1474) die „Descrizione d'Italia“ von Leandro Alberti (1550) gegenüber, zwei unterschiedliche Projekte über Geschichte und Geographie desselben Territoriums. Während Biondo in seiner kleinteiligen Beschreibung die Karten imaginär evoziert und sein Text deren Notwendigkeit in Erinnerung ruft, setzt Alberti die Kenntnis von Karten voraus, indem er mit Redewendungen wie „dimostra“ direkten Bezug nimmt und insgesamt eine wesentlich strukturiertere Beschreibung liefert. Letztlich, so Michalsky, konnte Alberti auf die von Biondos Text initiierte Produktion illustrierender Karten zurückgreifen.

Die „Wissensordnungen“ thematisierende vierte Sektion der Tagung setzte einen Akzent in der islamischen Kartographie und befasste sich mit Austauschbeziehungen zwischen Ost und West. Ein arabisches Handbuch, das Buch der Kuriositäten, dessen kartographische Darstellungen ins 11. Jahrhundert zurückgehen, enthält mehrere Karten, die YOSSEF RAPPOPORT (London) als Dokumentationen maritimer Interessen der Fatimidischen Dynastie interpretierte. Insbesondere die extrem schematische Mittelmeerkarte, vordergründig ohne Hinweis auf Herrschaft oder Religion, wird erst im Kontext politischer Ambitionen der Fatimiden verständlich. Die das Meer umgebenden Städte stehen nicht für Handelsrouten, sondern sind militärisch bedeutsame Häfen. Ohne Grenzen und damit ohne Hinweise auf andere politische Entitäten dargestellt, wird das Mittelmeer als Herrschaftsraum der Fatimiden stilisiert.

Im Unterschied zu dieser kartographischen Positionierung eines Herrscherhauses taxierte ANDREAS KAPLONY (Zürich) die Weltkarten al-Idrīsīs für Roger II. um die Mitte des 12. Jahrhunderts als außergewöhnliche Verortungen von Herrschaft in einer traditionell grundsätzlich apolitischen arabischen Geographie. Politische Aspekte spielten nur dann eine Rolle, wenn der Handel davon betroffen gewesen sei. Behandeln klassische geographische Werke Text und Karte gleichwertig, so scheint bei al-Idrīsī die in Silber gravierte Präzisionskarte die Struktur des begleitenden Texts vorzugeben.

Auch STEFAN SCHRÖDER (Kassel) ging von der These aus, al-Idrīsīs Karte sei kaum für konkrete politische und militärische Zwecke verwendet worden. Der Schwerpunkt liege vielmehr auf der bereits im Vorwort evidenten Darstellung Rogers II. als einem idealen, seine Macht und die Größe seines Reiches in Szene setzenden Herrscher. Die Absicht, sich als Gelehrter zu präsentieren und Wissen zur Schau zu stellen, bei Roger II. latent vorhanden, tritt bei Petrus Alfonsis Klimazonenkarte (frühes 12. Jahrhundert) in den Vordergrund: Der zum Christentum konvertierte jüdische Gelehrte beanspruchte mit seiner Karte die Aufnahme in christliche gelehrte Kreise. Schröder demonstrierte anhand dieser beiden Beispiele die Grenzen von J.B. Harleys absolutem, jedoch primär für frühneuzeitliche Karten entwickeltem Ansatz, der die enge Verbindung von Karte und Macht betont, und erweiterte ihn um den Aspekt der nicht zwingend an einen Machtanspruch gekoppelten Wissensaneignung.

Das von Abgrenzung zu Aneignung oszillierende Verhältnis zwischen Europa und den Türken und die Medialisierung der Türkenfigur im 16. Jahrhundert beleuchtete YIGIT TOPKAYA (Basel). Die Meldemann-Karte (1530), eine Rundansicht der Belagerung Wiens, instrumentalisiere die Türkenfigur zur Ausbildung der eigenen kulturellen Identität durch Differenzierung. Die in drei Ringe unterteilte Karte präsentiere einen vom Kartenzeichner imaginierten Ordnungsraum: Die innere Zone mit dem Zentrum Stephansdom ist der christlich besetzte, von weltlichen Mächten beherrschte Raum, in den kein Gegner vordringt, Kampfhandlungen sind in der zweiten Zone im Bereich der Stadtmauern verortet, während der Außenbereich als ungeordnetes und rechtloses Territorium die Gräueltaten der Türken abbildet.

Die fünfte und letzte Sektion zur „Politischen Ordnung“ konzentrierte sich auf kartographische Darstellungen aus dem Raum der heutigen Schweiz. RALPH RUCH (Zürich) stellte die in Zusammenhang mit einem Rechtsstreit zwischen Bischof und Herzog entstandene Karte Genfs von Guillaume Bolomier (1429/30) vor, die in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert ist. Die ahistorisch anmutende, ohne künstlerischen Anspruch und mit schneller Hand skizzenhaft gezeichnete Karte ermöglicht eine rasche Orientierung und verortet in den Streit verwickelte Personen an ihrem Wohnort. Gebrauchsspuren deuten auf eine vielleicht gerichtliche Verwendung hin. Die in einem umfangreichen Dossier überlieferte, die schriftliche Dokumentation ergänzende Karte scheint im Zusammenhang mit der in dieser Zeit zunehmenden Verschriftlichung und Institutionalisierung der savoyischen Verwaltung entstanden zu sein. Kartierungen sind eine im 15. Jahrhundert noch wenig übliche Form der Herrschaftsverwaltung. Bis heute ist für diese Zeit und diesen Raum keine vergleichbare, derart auf das Zeichensystem und die wesentlichen Aspekte reduzierte Karte bekannt.

BERND GIESEN (Zürich / Bielefeld) analysierte verschiedene eidgenössische Karten des 16. Jahrhunderts im Hinblick auf den komplexen Prozess der helvetischen Identitätsfindung. Humanistische Kartenmacher wie Türst und Tschudi oder Historiographen wie Münster und Stumpf entwarfen ein Bild der Schweiz zur Repräsentation nach außen sowie zur inneren Ausbildung einer protonationalen Identität. Da ein Bezug auf eine gemeinsame Kultur, Sprache oder Dynastie nicht möglich ist, beziehen sich die Humanisten auf die gemeinsame Abstammung, Geschichte und, so Giesens These, auf die spezifische topographische Situation der Schweiz als Alpenland. Dies führe zu einem neuen Zugang zur Bergwelt. Die Kartographie im Speziellen versucht, die Eidgenossenschaft als homogenes Gebilde darzustellen, in Abgrenzung zu den Nachbarregionen als Gebirgsland mit dem Gotthardmassiv im Zentrum.

Die Schlussdiskussion verdeutlichte die Mehrschichtigkeit der Karten als Bilder, Zeichensysteme und Texte sowie die Notwendigkeit einer Analyse der auf ganz verschiedenen Ebenen transportierten politischen Inhalte. Gleichzeitig war deutlich zu erkennen, dass Überlieferungskontext und Präsentationssituation eine sehr große Bedeutung für die Interpretation der Karten besitzen. Eine Auseinandersetzung mit Karten als Wissensordnungen, womöglich im Vergleich von westlicher und östlicher Tradition, wurde als wichtiges zukünftiges Thema formuliert. Die Tagungsbeiträge sollen in der Reihe „Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen“ des Nationalen Forschungsschwerpunkts publiziert werden.

Konferenzübersicht:

Christian Kiening (Zürich), Ingrid Baumgärtner (Kassel/Florenz): Begrüßung

Martina Stercken (Zürich), Herrschaft verorten: Einführung

Sektion 1: Repräsentation

Leitung: Peter Cornelius Claussen (Zürich)

Franco Farinelli (Bologna): The power, the map, and the graphic semiotics

Francesca Fiorani (Virginia, USA): The Places of Renaissance Mapping

Dietrich Erben (Bochum): Anthropomorphe Europa-Karten im 16. Jahrhundert

Sektion 2: Strategien der Verortung

Leitung: Christian Kiening (Zürich)

Winfried Nöth (Kassel): Semiotics of medieval maps

Keith Lilley (Belfast): Mapping the realm: locating Plantagenet territorial rule in English medieval cartography

Philipp Billion (Kassel): Herrschaftszeichen auf spätmittelalterlichen Portulankarten

Felicitas Schmieder (Hagen), Christliche Weltherrschaft – Anspruch und Grenzen in den Raum gezeichnet. Die Velletri/Borgia-Karte (15. Jahrhundert) in ihrem politischen Kontext

Sektion 3: Kartieren von Herrschaftsansprüchen

Leitung: Paul Harvey (Durham)

Ingrid Baumgärtner (Kassel/Florenz): Das heilige Land kartieren und beherrschen

Hanna Vorholt (London): Herrschaft über Jerusalem und die Kartographie der heiligen Stadt

Laura Federzoni (Bologna): Cartography, politics and culture in Ferrara at the end of the sixteenth century

Tanja Michalsky (Berlin): Italia illustrata. Flavio Biondo und die Orte protonationaler Geschichte

Sektion 4: Wissensordnungen

Leitung: Ferdinand Opll (Wien)

Yossef Rappoport (London): A sea without borders: maps of the Muslim and Christian Mediterranean in the 11th century Book of Curiosities

Andreas Kaplony (Zürich): Neunhundert Seiten Kommentar: al-Idrīsīs Weltgeographie und die Silberkarte von Roger II. (1154)

Stefan Schröder (Kassel): Wissensaustausch beim Kartieren von Herrschaft? Zum Verhältnis von Wissen und Macht bei al-Idrisi und Petrus Alfonsi

Yigit Topkaya (Basel): Ordnungskonzepte in kartographischen Darstellungen von Türkenkriegen

Sektion 5: Politische Ordnung

Leitung: Thomas Maissen (Heidelberg)

Ralph Ruch (Zürich), Lokales Kartieren am Beispiel der Stadt Genf
Bernd Giesen (Zürich/Bielefeld), Kartographie und Landesbeschreibung der Eidgenossenschaft im 16. Jahrhundert


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