Urbanisierung und Stadtentwicklung in Südosteuropa vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. 47. Internationale Hochschulwoche

Urbanisierung und Stadtentwicklung in Südosteuropa vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. 47. Internationale Hochschulwoche

Organisatoren
Südosteuropa-Gesellschaft, Akademie für politische Bildung Tutzing
Ort
Tutzing
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.10.2008 - 10.10.2008
Url der Konferenzwebsite
Von
Albert Weber, München

Wie Industrialisierung und Urbanisierung die Gesellschaften Südosteuropas unter den Vorzeichen von europäischer Moderne, sozialistischer Herrschaft und postmoderner Europäisierung transformierten, dieser Fragestellung gingen auf der 47. Internationalen Hochschulwoche der Südosteuropa-Gesellschaft 21 Referenten mit einem breiten Spektrum interdisziplinärer Methodik nach. Unter der wissenschaftlichen Leitung von THOMAS BOHN und MARIE-JANINE CALIC (München) wurden Ansätze der Historiographie, Soziologie, Ethnologie, Politologie, Geographie, Demographie und Architekturgeschichte zusammengeführt.

In seinem Einführungsvortrag regte GER DUIJZINGS (London) zu einem Perspektivenwandel an: Die West-Ost-Perspektive auf die gesellschaftliche Transformation auf dem Balkan solle um eine Ost-West-Betrachtung ergänzt werden: Kann infolge der wachsenden Heterogenität westeuropäischer Gesellschaften und der zunehmenden interethnischen Spannungen in den Städten – Duijzings nannte das Beispiel der Niederlande - von einer Balkanisierung Europas parallel zu einer Europäisierung des Balkans gesprochen werden?

Bei der regionenbezogenen Paneldiskussion zum Leitbild der „europäischen Stadt“ lieferte THOMAS BOHN zunächst eine Einführung in den aktuellen Diskussionsstand. Demzufolge ist die „europäische Stadt“ zwischen zwei Polen angesiedelt. Einerseits wird die Heterogenität der „modernen Stadt“ vom Personenverband der „alten Stadt“ geschieden. Andererseits werden die Ordnungsprinzipien europäischer Wohlfahrtsstaaten gegen die durch Marktmechanismen regulierte Eigendynamik der „amerikanischen Stadt“ gesetzt. Innerhalb dieses begrifflichen Rahmens ragen zwei Merkmale heraus: Zum einen habe die Europäische Stadt die Voraussetzungen für die Entwicklung der Zivilgesellschaft geschaffen. Zum anderen habe der urbane Lebensstil auf das flache Land übergegriffen und somit sei eine Urbanisierung der Gesellschaft im Ganzen erfolgt. Unter dieser Prämisse stelle sich für die Entwicklung in Südosteuropa die Frage nach der Reichweite der Verstädterung und nach dem Potential der Zivilgesellschaft. Im Anschluss daran wies MARTIN BAUMEISTER (München) in seinem Beitrag „Die südeuropäische Stadt“ kritisch darauf hin, dass es sich bei dem Konzept der „europäischen Stadt“ lediglich um eine Aktualisierung von Max Webers Begriff der „okzidentalen Stadt“ handele. Für Südeuropa ergäbe sich zwangsläufig ein normatives Bild, das zwischen Hyperurbanisierung und Unterurbanisierung differenziere, spontane Stadtentwicklungsformen aber außer Acht lasse. Charakteristika der „osteuropäischen Stadt“ präsentierte GUIDO HAUSMANN (Freiburg) am Beispiel der russischen und sowjetischen Stadt. Prägend für die russische Stadt sei bis 1917 die fehlende Trennung zwischen Stadt und Land sowie die Militarisierung der Städte gewesen im Gegensatz zur westeuropäischen Stadt, deren Hauptfunktionselement der Markt darstellte. Darüber hinaus sei eine insulare Urbanität und somit das Fehlen einer urbanisierten Gesellschaft festzustellen. Für die sowjetische Zeit charakteristisch sei die staatliche Monopolisierung des öffentlichen Raums durch die Anlage „sozialistischer Städte” gewesen. Allerdings habe sich das Sowjetsystem als außerstande erwiesen, das zivilisatorische Gefälle zwischen Stadt und Land zu überwinden. WOLFGANG HÖPKEN (Leipzig) sprach sich gegen den Begriff der „südosteuropäischen Stadt“ aus; allenfalls könne von der „Balkanstadt“ gesprochen werden. Charakteristisch seien die Multiethnizität bei der Nationalstaatsbildung und die Destruktivität gegenüber dem osmanischen Erbe bei der Stadtmodernisierung gewesen, weshalb von einer „politischen Urbanisierung“ auszugehen sei. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert sei eine Einebnung der kulturellen Differenzen zu beobachten, ebenso die Herausbildung einer sozialen Hybridität mit der Durchmischung städtischer, großstädtischer und ruraler Elemente. Die Bewertung der Zwischenkriegszeit als „Verlustgeschichte“ sei abzulehnen, da sich in dieser Zeit sehr wohl eine urbane Lebenswelt ausgebildet habe. Der Sozialismus biete ein Paradoxon, da er für eine rasante Verstädterung gesorgt habe, über die Landflucht zugleich aber auch eine Verdörflichung der Städte eingetreten sei.

Die Beiträge des folgenden Panels waren disziplinär unterteilt. HORST FÖRSTER (Tübingen) referierte die Entwicklung und die aktuellen Aufgaben der geographischen Stadtforschung. Im Zusammenhang mit dem Boom, den beispielsweise Tirana seit den 1990er-Jahren erlebe, stelle sich die Frage, ob mittlerweile ein Typus der „postsozialistischen Stadt“ existiere. Weil der Sozialismus eine Suburbanisierung unterbunden habe, würde diese gegenwärtig nachgeholt werden. Eine ethnologische Perspektive auf die Stadtforschung stellte KLAUS ROTH (München) vor. Für die Städte Südosteuropas stellte Roth infolge eines rapiden Modernisierungswandels eine hohe Dynamik sowie eine starke Diskrepanz fest: Nicht alle Städte würden hiervon erfasst, sondern es sei eine Konzentration auf Mega-Zentren zu beobachten, was eine Verödung und Schrumpfung anderer Zentren bewirke. Roth erhob die Erforschung der “Rurbanisierung” von Städten zu einem Forschungsschwerpunkt. Aus juristischer Sicht stellte HERBERT KÜPPER (Regensburg) den derzeitigen Entwicklungsstand der kommunalen Selbstverwaltung südosteuropäischer Staaten vor. Er konstatierte eine gelungene theoretische Rezeption westeuropäischer Vorbilder, kritisierte aber die dysfunktionale Praxis: Das Fehlen einer starken Bürgergesellschaft verhindere eine Eindämmung des staatlichen Zentralismus. Das Beispiel des Kosovos zeige auf, dass die ethnische Situation der Etablierung einer direkten Demokratie ebenfalls im Wege stehe. Eine literaturwissenschaftliche Perspektive eröffnete ANNE CORNELIA KENNEWEG (Leipzig) mit ihrem Vortrag zur Stadtliteraturforschung. Ein Stadttext setze die zentrale Rolle der Stadt in einem literarischen Werk voraus. Sofern er sich mit Urbanität auseinandersetze, produziere er Deutungsangebote. Als typisch gelte das Motiv des Flaneurs, der sein Selbstbild im Herumstreifen durch die Stadt und im Konflikt mit sich selbst entwickelt. Veranschaulicht wurde dieser Tatbestand am Beispiel des Romans “Pesma” von Oskar Davičo (Belgrad 1952; “Die Wespe” Berlin 1958), einer Schilderung Belgrads unter deutscher Besatzungsherrschaft.

Das dritte Panel behandelte das Verhältnis von Landflucht und Urbanisierung. GUSTAV AUERNHEIMER (Erlangen-Nürnberg) betonte, dass es in Griechenland nicht zu einer sozialistischen Überformung von Städten gekommen sei. Athen habe sich vielmehr als „kapitalistische Stadt“ entfalten können. Charakteristisch sei der private Wohnungsbau. Das System der „antiparochi“ (Gegenleistung) habe zur Dominanz von Mehrfamilienhäusern im Stadtbild geführt: Ein älteres Gebäude werde einem Unternehmer zum Abriss übergeben, der einen Neubau errichte und dem Grundstückseigentümer einen Anteil an den Wohnungen überlasse. Das System der „avthaireta“ (wörtlich „selbst in die Hand nehmen“) biete sich für ärmere Kreise an: Es handele sich um eigenmächtiges Bauen ohne Genehmigung. Der Staat reagiere auf diese unkontrollierte periphere Urbanisierung mit Duldung, vor Wahlen komme es häufig sogar zur Legalisierung der betroffenen Gebiete. Auernheimer verwendete für diese Art der Stadtentwicklung den Begriff der Semi-Peripherie: Der städtische Wildwuchs der Dritten Welt mische sich mit westlicher Urbanisierung. BOGDAN MURGESCU (Bukarest) präsentierte die These, dass die Verbindung von Urbanisierung und Industrialisierung keineswegs selbstverständlich sei. In Rumänien hätten sich beide Prozesse nur mäßig überschnitten, da sie zeitlich unterschiedlich abgelaufen seien. In rumänischen Großstädten habe bis zur Zwischenkriegszeit nur wenig Industrie existiert; Motoren der Urbanisierung seien Handel, Transportwesen und Politik gewesen. Ausnahmen hätten die Bergbaustädte gebildet. Unter dem Ceauşescu-Regime seien eine starke Rurbanisierung sowie eine Verlangsamung der Urbanisierung als Folge wirtschaftlicher Probleme zu beobachten gewesen.

Das vierte Panel behandelte Stadtplanung und Repräsentation. GRIGOR DOYTCHINOV (Graz) bezeichnete den Städtebau in Bulgarien als „importiert“ sowie als voluntaristisch und technokratisch. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts habe er eine kulturelle Implikation dargestellt, die vom Vorbild der österreichischen nationalen Romantik ausging und sich gleichzeitig byzantinischen Wurzeln zuwendete. Hingegen habe die Stadtplanung der 1920er-Jahre im Zeichen der Moderne gestanden. Mangels Kriegszerstörungen habe sich der Sozialistische Realismus mit seinen Anleihen am Klassizismus im Rahmen der Sowjetisierung Bulgariens nur bedingt durchsetzen können. Die Landschaftsgestaltung im Rahmen von Hotelbauten am Schwarzen Meer und die Anlage von Fußgängerzonen in den urbanen Zentren hätten dazu geführt, dass Bulgarien städtebaulich eigene Wege gegangen sei. In die Krise gekommen sei der Städtebau nicht erst in der postkommunistischen Transformationsphase, sondern bereits in den 1980er-Jahren. ULF BRUNNBAUER (Regensburg) fragte am Beispiel vom bulgarischen Dimitrovgrad, ob „sozialistische Musterstädte“ Heimstätten für den „neuen Menschen“ gewesen seien. Im übertragenen Sinne hätten Planstädte, die den Bruch mit dem Alten und die Gestaltung der Zukunft symbolisierten, als „Wilder Westen“ des Sozialismus fungiert. Das Beispiel Dimitrovgrad zeige, wie die Verbindung von Stadtutopie und Sozialreform zu neuen kulturellen Praktiken und sozialen Identitäten und somit zur Divergenz zwischen Plan und Realität führte.

Das fünfte Panel konzentrierte sich erneut auf sozialistische Musterstädte. BILJANA RAEVA (Sofia) griff noch einmal das Beispiel Dimitrovgrad auf und zeigte in Bezug auf die städtischen Grünanlagen, wie die kollektive Freizeitgestaltung mit der Arbeitsdisziplin kollidierte. Als „patriotische Initiative“ wurde das Anlegen von Parks nach dem Feierabend veranstaltet. Ob diese Belastung für die Verankerung eines urbanen Lebensstils sorgte, ist indes fraglich, zumal eine Zweckentfremdung von Grünanlagen für den Obst- und Gemüseanbau eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben muss. SÁNDOR HORVÁTH (Budapest) referierte zum Alltag in Sztálinváros, der ersten sozialistischen Stadt Ungarns. Gefragt wurde im Hinblick auf die 1950er-Jahre, inwiefern Stalinstadt als sozialistischer Mikrokosmos gelten könne. Offizielle Propaganda und alltägliche Realität hätten weit auseinandergeklafft. Unabhängig von den Plänen sei eine Kneipenkultur entstanden, die das Streben des Staates nach absoluter Kontrolle der Arbeiterschaft und nach sozialistischer Ausformung der Gesellschaft konterkarierte.

Im sechsten Panel wurden am Beispiel Belgrads die urbane Lebenswelt und Lebensweise thematisiert. RANKA GAŠIĆ (Belgrad) konzentrierte sich auf die Zwischenkriegszeit. Charakteristisch sei das Vorhandensein unterschiedlicher Baustile gewesen. Das osmanische Erbe sei in Form enger Bebauung erhalten geblieben, italienische und deutsche Einflüsse hätten sich in monumentalen Projekten niedergeschlagen. Als nationale Eigenart verblieben letztlich mittelalterliche Motive an den Fassaden. NICOLE MÜNNICH (Berlin) setzte sich mit der Situation Novi Beograds in den 1960er-Jahren auseinander. Der nach dem Zweiten Weltkrieg jenseits der Save errichtete Stadtteil sollte ursprünglich die Eingemeindung der habsburgisch konnotierten Siedlung Zemun in die auf osmanische Traditionen zurückblickende Hauptstadt symbolisieren, entwickelte sich im Zuge des staatlichen und privaten Wohnungsbaus aber recht bald zum „serbischen Manhatten“ oder zur „Sahara City“. Die Stadtplanung versagte angesichts der hohen Zahl illegaler Zuwanderer; ohne Genehmigung errichtete Häuser konnten wegen des gewaltsamen Widerstands der solidarisierten Bewohner oft nicht abgerissen werden. Der Staat duldete schließlich diesen Eigensinn – vergleichbar zu Athen, wo der Widerstand sich jedoch juristisch äußerte.

Das siebte Panel widmete sich der Stadtentwicklung im Postsozialismus. DHIMITER DOKA (Tirana) stellte paradoxe Phänomene Tiranas vor. Urbanisierung im Sinne von Verstädterungsprozessen sei in Bezug auf Albanien erst für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu konstatieren. Unter den Bedingungen reglementierter Zuwanderung sei das Wachstum Tiranas im Sozialismus begrenzt gewesen. Seit der politischen Wende sei ein Wandel von der Unterurbanisierung zur Hyperurbanisierung eingetreten. Die Folge sei zunächst die Entstehung informeller Siedlungen auf dem gesamten Stadtgebiet gewesen. Seit 2000 werde der eigenmächtige Wohnungsbau durch einen Wildwuchs an Hochhäusern im Zentrum geprägt. Mangels gesetzlicher Grundlagen erweise sich die Stadtplanung als machtlos. CHRISTIAN SMIGIEL (Leipzig) präsentierte am Beispiel Sofias den Boom geschlossener und bewachter Wohnkomplexe (Gated Communities) in Südosteuropa. In den 1990er-Jahren hätten junge Angehörige der ökonomischen Elite nach dem Vorbild der USA begonnen, ihr Privatleben in Enklaven zu organisieren. Dieses Phänomen sei als eine neue Form der sozialen Segregation infolge der Überforderung der Stadtplanung zu bewerten. Dieselbe Entwicklung veranschaulichte TIM RIENIETS (Zürich) am Beispiel Göktürks, einer vom Zentrum Istanbuls abgelegenen, seit 1989 erbauten Siedlung mit geschlossenen Wohnkomplexen. Bemerkenswert seien die Bemühungen um eine „Corporal Identity“ in dieser Siedlung, die keine echte städtische Struktur besitze. Die intentionierte Segregation sei aber nicht gelungen, da wenig begüterte Bevölkerungsgruppen aus der Region des Schwarzen Meeres sich am Rande der Komplexe niederließe, um lukrative Stellen im Dienstleistungssektor zu besetzen. AIDA DAIDZIĆ (Sarajevo), Mitglied der NGO „URBFORUM“, eröffnete Einblicke in die informellen Prozesse, die das gegenwärtige Stadtbild Sarajevos prägen. Als besonders problematisch wurde das Fehlen der während des jugoslawischen Bürgerkrieges geflohenen Intellektuellen bewertet, die nun als Oppositionspotential fehlten. Die Schwäche der Stadtplanung sowie die schlechte Finanzierung ermöglichten Korruption und erleichterten den Einfluss informeller Persönlichkeiten. Anschließend bot Staatsminister a.D. CHRISTOPH ZÖPEL (Bochum) einen Ausblick auf die Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert. Betont wurde die Verbindung von globaler und regionaler Entwicklung. Weltweit lebten erstmals mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Als Voraussetzung für eine erfolgreiche Urbanisierung erachtete Zöpel ein Netz sozialer Sicherungen. Ansonsten gerate die Bevölkerung in die Abhängigkeit von traditionellen Familienstrukturen und von der Korruption der Verwaltungen. Am Beispiel Bukarests wurden die Konsequenzen der Migrationsströme erläutert. Die rumänische Bevölkerung werde in den nächsten Jahrzehnten um bis zu fünf Millionen Menschen schrumpfen, Bukarest aber verzeichne eine Bevölkerungszunahme.

In der Schlussdiskussion fasste THOMAS BOHN die gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Einerseits habe der Übergang von Agrarländern in Industriestaaten in Südosteuropa erst im Laufe des 20. Jahrhunderts eingesetzt, andererseits sei Stadtentwicklung von sozialistischen Planungsprinzipien geprägt gewesen. Beim Begriff „sozialistische Stadt“ müsse zwischen der Überformung historischer Städte und der Errichtung von Planstädten unterschieden werden. In Bezug auf die Reichweite der Urbanisierung – im Sinne von Stadtwachstum, Verstädterung und Ausprägung eines modernen Lebensstils – müsse von der Umcodierung des öffentlichen Raumes während der Nationalstaatsbildung ausgegangen und auf die Verbäuerlichung von Städten – im Sinne eigenmächtiger Bautätigkeit und dörflicher Lebensweisen – in der Zeit des Sozialismus hingewiesen werden. Im Hinblick auf die Zivilgesellschaft erweise sich lediglich die Zwischenkriegszeit als Phase insularer Urbanität. Der Sozialismus habe dem Bürgertum keine Heimstätte geboten und die Verstädterung daher nur in quantitativer Hinsicht gefördert.

Kurzübersicht:

Einführungsvortrag: Ger Duijzings

Panel 1: Regionen
Martin Baumeister: Die südeuropäische Stadt
Guido Hausmann: Die osteuropäische Stadt
Wolfgang Höpken: Die südosteuropäische Stadt

Panel 2: Disziplinen
Horst Förster: Geographische Stadtforschung
Klaus Roth: Ethnologische Stadtforschung
Herbert Küpper: Kommunale Selbstverwaltung in Südosteuropa
Anne Cornelia Kenneweg: Interdisziplinäre Ansätze und Fragestellungen in der Stadtliteraturforschung

Panel 3: Industrialisierung und Landflucht
Gustav Auernheimer: Die Entwicklung Athens im 19. und 20. Jahrhundert
Bogdan Murgescu: Urbanisierung und Industrialisierung in Rumänien vom 19. bis zum 21. Jahrhundert

Panel 4: Stadtplanung und Repräsentation
Grigor Doytchinov: Städtebau in Bulgarien vom 19. bis zum 21. Jahrhundert
Ulf Brunnbauer: Sozialistische Musterstädte und der Neue Mensch. Das Beispiel Dimitrovgrad (Bulgarien)

Panel 5: Sozialistische Musterstädte
Biljana Raeva: Die Stadtparks als urbane Räume und die Freizeit der Einwohner der sozialistischen Stadt Dimitrovgrad
Sándor Horváth: Kneipen und ihre sozialistischen Kunden. Alltag in Sztálinváros, in der ersten sozialistischen Stadt Ungarns

Panel 6: Urbane Lebenswelt und Lebensweise
Ranka Gašić: Europäische Einflüsse auf die Entwicklung und Urbanisierung Belgrads 1918-1941
Nicole Münnich: Ein „Dritter Weg“? Öffentliche Räume, Lebenswelten und Formen von Mitbestimmung im Belgrad der 1960er-Jahre

Panel 7: Die Postsozialistische Stadt / Moderne Stadt
Dhimiter Doka: Die Entwicklung der albanischen Hauptstadt Tirana
Aida Daidzic: Die Postsozialistische Stadt – Sarajevo nach der Belagerung
Christian Smigiel: Ein neuer eiserner Vorhang im östlichen Europa? Eine Bestandsaufnahme des Booms an geschlossenen und bewachten Wohnkomplexen am Beispiel Sofia
Tim Rieniets: „Festung Istanbul.“ Geschlossene Wohnkomplexe und die sozio-urbane Transformation der Stadt

Panel 8: Ausblick
Christoph Zöpel: Metropolen in der Raumentwicklung Europas


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