Gab es eine Alternative? Das ideelle Erbe der sozialistischen Dissidenten in der UdSSR. Forschungs- und Interpretationsprobleme

Gab es eine Alternative? Das ideelle Erbe der sozialistischen Dissidenten in der UdSSR. Forschungs- und Interpretationsprobleme

Organisatoren
Institut für Globalisierung und Soziale Bewegungen; Zentrum für Sozial- und Geisteswissenschaftliche Forschung; Rosa-Luxemburg-Stiftung
Ort
Moskau
Land
Russian Federation
Vom - Bis
13.12.2008 - 14.12.2008
Url der Konferenzwebsite
Von
Gleb J. Albert, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, Universität Mannheim

Die Erinnerungskultur an Dissidenten im Widerstand gegen das Sowjetregime ist weitgehend von einer Identifikation der Dissidenten mit liberalem und/oder nationalistischem Gedankengut geprägt. Linke Kritiker des Sowjetsystems wurden und werden systematisch ausgeblendet. Um einen Deutungsanspruch über den Dissidentendiskurs für die Linke wiederzuerlangen und Forschungslücken zu schließen, veranstalteten das Institut für Globalisierung und Soziale Bewegungen, das Zentrum für Sozial- und Geisteswissenschaftliche Forschung und die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau am 13.-14. Dezember 2008 eine Konferenz.

Die Tagung wurde durch die Vorträge zweier Organisatoren eröffnet. IL'JA BUDRAITSKIS (Moskau) legte in seinem Eröffnungsbeitrag die Gründe für eine Erforschung der sozialistischen Opposition in der Nachkriegs-Sowjetunion dar. Zunächst gehe es um die Revision der Forschungsmeinung von den Dissidenten als einer Bewegung, die sich prinzipiell von Politik zugunsten von Ethik losgesagt habe. Auch sei es notwendig, von der Vorstellung vom antisowjetischen Marxismus in der Sowjetunion als Resultat der „Uninformiertheit und Naivität“ der Protagonisten wegzukommen – vielmehr sei dieser ein Akt der Reflektion der gesellschaftlichen Mißstände und der Versuch, politische Schlußfolgerungen daraus zu ziehen. Allerdings bestünde der Unterschied zu anderen osteuropäischen – vor allem tschechoslowakischen und polnischen – Linken der Nachkriegszeit darin, dass den Linken in der UdSSR die Erfahrung einer Massenbewegung fehlte. Nichtdestotrotz sei die Erforschung des links-dissidenten Erbes nicht bloß eine Kuriosität innerhalb der Geschichte des Dissens, sondern stelle die durch die Diktatur in der UdSSR eingerissene sozialistische Traditionslinie wieder her und trage zur Neukonstituierung einer sozialistischen Bewegung im gegenwärtigen Rußland bei.

VSEVOLOD SERGEEV (Moskau) problematisierte anschließend die Periodisierung der linken Dissidentenbewegung. Die oppositionelle Linke, die sich zwischen den Polen des reformwilligen Teils der Sowjetbürokratie und der Menschenrechtsbewegung entwickelt habe, sei jedoch älter als die letztere: Eine vorgeschaltete „Null-Etappe“ sieht Sergeev bereits im Abschnitt 1945-1953, als sich in vielen Großstädten isolierte oppositionell-marxistische Untergrundgruppen bildeten. Danach käme die erste Etappe als das „goldene Zeitalter der dissidenten Linken“ in den Jahren 1953-1964 während des Tauwetters; die zweite Etappe ab Mitte der 1960er- bis Anfang 1970er-Jahre unter der Brežnevschen Restauration bei gleichzeitiger Entstehung der Menschenrechtsbewegung, die dritte Etappe von Mitte der 1970er- bis Anfang der 1980er-Jahre, als sich eine neue Generation von Linken konstituierte, die theoretisch besser geschult war und zur Diversifizierung des linken ideologischen Oppositionsfeldes beitrug, und schließlich die vierte Etappe 1984-1986 als Übergangsphase vom Untergrund zu den Massenbewegungen der Perestroika.

In den anschließenden, sehr unterschiedlichen Referaten und Diskussionsmeldungen der äußerst lebhaft verlaufenden Tagung zeichneten sich mehrere thematische Grundprobleme ab. Im Zentrum stand die Frage der empirischen Erfassung der Gruppen und Einzelakteure. Wie in der Diskussion nach Sergeevs Vortrag festgestellt wurde, müsse die Existenz vieler linker Gruppen der Nachkriegssowjetunion erst einmal überhaupt eruiert werden. Die Schwierigkeit dabei sei nicht zuletzt der Archivsituation verschuldet, da der Zugang zu Akten der Nachkriegszeit teilweise restriktiver sei als zu denen der Vorkriegssowjetunion. Konsequenterweise ging es in vielen Vorträgen darum, verschiedene Gruppen, Strömungen und Personen unter den linken Dissidenten auszumachen und vorzustellen.

Anarchistischem Dissens in der Nachkriegsukraine auf die Spur zu kommen, war die Aufgabe des Vortrags von ANATOLIJ DUBOVIK (Dnepropetrovsk). Seine auf Zeitzeugenbefragungen beruhende Präsentation offenbarte Bruchstücke einer klandestinen linken Strömung, die gerade in der Ukraine in ihren Wurzeln noch auf Nestor Machno zurückzugehen scheint. Die Hintergründe derer, die ihr dissidentes Handeln anarchistisch motivierten, konnten ganz unterschiedlich geartet sein. Dubovik stellte „Einzelkämpfer“ vor, wie etwa Vladimir Kiričenko aus Zaporož’e, der sich nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Prag 1968 vom überzeugten Kommunisten zum Anarchisten wandelte, für eine gemischt-ideologische Dissidentengruppe als Samizdat-Kurier zwischen Moskau, Odessa und seiner Heimatstadt fungierte und „nebenbei“ selbstverfasste anarchistische Flugblätter verbreitete. Machnos spezifische Traditionslinie sei in der Ukraine ebenfalls weitergeführt worden, etwa durch Nachkommen von Mitkämpfern des legendären Atamanen, die an seinen Geburtstagen Flugblätter in ihren Heimatdörfern klebten. Auch eine Gruppe heimgekehrter Afghanistan-Kämpfer in Char’kov habe sich zum Anarchismus Machno’scher Prägung bekannt und gar ein Attentat auf Brežnev geplant.

Dass auch eine sowjetische Massenorganisation den Nährboden für Dissens bereiten konnte, zeigte der Soziologe OLEG ŽURAVLEV (Moskau). Er stellte in seinem Beitrag den Komsomol als Stätte des Andersdenkens am Beispiel der Studentenproteste an der Physikalischen Fakultät der Moskauer Staatlichen Universität im Jahre 1953 dar. Bei der jährlichen Komsomol-Konferenz an der Universität äußerten einige Delegierte eine radikale Kritik an der Fakultätsleitung und konnten die Versammlung für sich gewinnen, um gegen den Widerstand der Parteizelle einen offenen Brief an das ZK der KPdSU aufzusetzen. In diesem Zusammenhang zeigte der Referent die Ambivalenz der politischen Funktion des Komsomol auf, der zugleich integrative und dissidente Eigenschaften in sich vereinte. Allerdings verwendete der Autor für seine Untersuchung lediglich publizierte Quellen sowie Zeitzeugeninterviews, so dass er, so eine Wortmeldung aus dem Publikum, einige wichtige Hintergründe des Falles, die aus den Komsomol-Archiven zu eruieren gewesen seien, nicht beachtet habe.

Da viele Protagonisten der sozialistischen Opposition noch leben, können sie als Zeitzeugen herangezogen werden – eine Chance, die die Konferenz nutzte. So stand zum Beispiel VALERIJ RONKIN (St. Petersburg), der 1962 den „Bund der Kommunarden“ gründete und lange Zeit im Lager und in sibirischer Verbannung verbrachte, dem Publikum als lebhafter und eigenwilliger Zeitzeuge zu Verfügung. Einige andere Protagonisten, wie der oppositionelle Marxist Grigorij Vodolazov oder auch der Anarchist und Historiker Vadim Dam’e, nahmen an der Schlussdiskussion teil. Das größte Interesse jedoch konnte BORIS SKLJARENKO erregen, der zum ersten Mal vor einem Fachpublikum von seiner oppositionellen Vergangenheit erzählte. Der heutige Historiker und Umweltaktivist hatte 1972 als junger Arbeiter in Char'kov die Untergrundgruppe „Proletarij“ gegründet. Die fünfköpfige, ausschließlich auf Arbeitern bestehende Gruppe hatte, ohne Kontakt zur Intelligencija, sich zum Ziel gesetzt, einen selbstpostulierten „Neomarxismus“ zu propagieren. Geplant war die Herausgabe einer Zeitschrift, wozu eine Genossin in eine Druckerei eingeschleust wurde, um sich Schriftsätze und Druckerschwärze anzueignen. Sie schafften es, das Titelblatt und die Hälfte des Leitartikels zu setzen – danach wurde die Gruppe von innen heraus verraten und beendete nach nur einem Jahr ihre Existenz. Skljarenko trug als Anführer, nicht zuletzt dank eines wohlwollenden Ermittlers, relativ milde Konsequenzen: Er wurde in die Armee eingezogen und diente in einer Baubrigade.

Auch auf oppositionelle linke Strömungen in anderen Ostblockstaaten wurde eingegangen, wozu die Organisatoren lobenswerterweise einige ausländische Referenten einluden. Überzeugen konnten diese jedoch nicht immer. PETER LINKE vom Moskauer Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung berichtete über Dissidentengruppen in der DDR der 1980er-Jahre. Allerdings blieb der Bezug zum Sozialismus sehr vage, da die von ihm benannten Gruppen fast ausschließlich dem kirchennahen Spektrum zuzuordnen sind. Auch stieß Linke das Publikum durch die Denunziation aller linker Bewegungen abseits des „real existierenden“ Sozialismus als „kleinbürgerliche Spiele mit dem Sozialismus“ (melkoburžuaznye igry v socializm) vor den Kopf.

Um einiges sachlicher und anregender war der Beitrag von TAMÁS KENDE (Miskolc) über den von der stalinistischen Propaganda als größten Feind dargestellten tschechischen Philosophen Ivan Svitak. Svitaks radikalmarxistische Kritik des poststalinistischen Realsozialismus sei eine zentrale ideologische Säule des „Prager Frühlings“ 1968 gewesen. Als einer der wenigen Referenten ging Kende auch auf die Wirkung osteuropäischer sozialistischer Dissidenten im Westen ein, so zum Beispiel auf das bekannte Grußtelegramm der Situationistischen Internationale an Svitak.

Mit dem einzigen dauerhaften, dem Stalinismus entgegengesetzten sozialistischen Projekt auf Staatsebene, nämlich Titos Jugoslawien, beschäftigte sich CATHERINE SAMARY (Paris), Historikerin und langjährige Gewerkschaftsaktivistin. Leider löste ihr Vortrag nicht den im Vortragstitel formulierten Anspruch ein, die kritische Rezeption des jugoslawischen Modells in den Ländern des „realen Sozialismus“ zu beleuchten. Dennoch gab Samary einen sehr interessanten Überblick über die Entwicklung der jugoslawischen Selbstverwaltung der 1960er-Jahre. Das Scheitern des jugoslawischen Experiments, so Samarys Fazit, sei nicht eine Krise von Selbstverwaltung und Sozialismus, sondern die Krise eines Systems, das Selbstverwaltung und Sozialismus unterdrückte.

Ein weiteres auf der Konferenz vieldiskutiertes Thema war die Frage nach der Kontinuität zwischen der „alten“ linken Opposition (sowohl der nichtbolschewistischen als auch der innerparteilichen) in den ersten Jahrzehnten der Sowjetmacht, und den „neuen“ Linken. Wenn auch Konsens darüber herrschte, dass eine Kontinuität linker Bewegungen angesichts des Terrors nicht hat ungebrochen bestehen können, konnten einzelne Beiträge aufzeigen, dass die linken Dissidenten in der Nachkriegszeit zumindest nicht vor einer tabula rasa standen. Unter anderem wies Aleksej Gusev vom Moskauer Victor-Serge-Zentrum in einer Wortmeldung auf drei Einflusskanäle der „alten“ auf die „neue“ Linke in der Sowjetunion hin: Die Teilnahme von Kindern „alter“, zumeist unter Stalin hingerichteter Bolschewiki an der Dissidentenbewegung, Treffen mit Vertretern von überlebenden „alten“ Linken (so habe es bspw. ein Treffen von Dissidenten mit überlebenden Menschewiki gegeben), und schließlich – als seltenste Variante – die Teilnahme von alten linken Oppositionären selbst in der Dissidentenbewegung.

DMITRIJ RUBLEV (Moskau) präsentierte in seinem Beitrag eines solches seltenes Beispiel personeller Kontinuität. Seine Vortrag hatte Andrej Nikiforovič Andreev zum Gegenstand, der seine Revolutionärskarriere um die Jahrhundertwende in der russischen Sozialdemokratie begann, dann sich 1906 den Sozialrevolutionären anschloss (und als „Arbeiter Andreev“ in den Memoiren Boris Savinkovs Erwähnung fand) und schließlich individualanarchistische Positionen bezog. Obwohl Andreev sich während des Bürgerkrieges gegen die „Weißen“ betätigte, stand er den Bolschewiki zunehmend feindlich gegenüber und büßte dafür mit fast durchgängigen Abfolgen von Gefängnis und Verbannung von 1920 bis 1953. Freigelassen, nahm sein Schicksal weiterhin einen ungewöhnlichen Lauf - eine Gruppe von alten Bolschewiki setzte sich für ihn ein, und er erhielt wohl als einziger Anarchist für seine revolutionäre Vergangenheit den Status eines „Personalpensionärs“. Bis zu seinem Tod 1962 schrieb Andreev im Samizdat zirkulierende theoretische Werke und war mit vielen Menschenrechtsaktivisten eng verbunden. Seine sehr diffusen theoretischen Ansichten der späten 1950er-Jahre allerdings, die zwischen trotzkistischen Positionen und der Bewunderung für die VR China schwankten, lassen Fragen nach dem spezifisch Anarchistischen angesichts des Diktums vom „anarchistischen Theoretiker der sowjetischen Wirklichkeit“ im Vortragstitel offen.

Unmittelbar mit der Frage nach der Kontinuität verbunden ist das Problem nach der für die „neuen“ linken Oppositionellen zugänglichen Literatur. Während für Marxisten die entsprechenden Primärquellen zumeist zur Verfügung standen und „nur“ unabhängig von der offiziellen Doktrin gelesen werden mussten, stellte sich vor allem für sich in der Nachkriegssowjetunion konstituierende Anarchisten der Zugang zu „ihren“ Schriften und damit zu der eigenen Tradition als großes Problem dar. Vadim Dam’e sprach von einer „doppelten Isolation“ der „neuen“ Anarchisten: zum einen von ihren historischen Vorgängern, und zum anderen von den parallel stattfindenden Entwicklungen in der Linken außerhalb der Sowjetunion. Der Mangel an anarchistischen Klassikern habe die jungen Anarchisten gezwungen, in den sowjetischen Kampfschriften gegen den Anarchismus nach Informationen zu suchen, wodurch so manche abenteuerliche Fehlkonzeptionen zustande gekommen seien. Dies bestätigte auch Dubovik, indem er von einem von ihm befragten Zeitzeugen berichtete, der versucht habe, sich ein Basiswissen über den Anarchismus über die gedruckten Materialien des 10. Parteitags der RKP(b) „Über die Einheit der Partei und die anarcho-syndikalistische Abweichung“ (die mit dem historischen Anarchosyndikalismus in keinerlei Verbindung stand) anzueignen.

Die linken Dissidenten versuchten natürlich die Probleme der Information auf demselben Weg zu lösen wie andere Dissidenten in der Sowjetunion auch: durch Bücher und Zeitschriften im Samizdat. Leider kam dieser Aspekt auf der Konferenz – nicht zuletzt durch den Wegfall des Beitrags von T. Samsonova – etwas zu kurz. Lediglich DMITRIJ ZUBAREV (Moskau), ein „Memorial“-Mitarbeiter auf dem Gebiet des Samizdat, hatte angekündigt, zu „sozialistischem Gedankengut“ in der „Chronik der laufenden Ereignisse“, dem legendären Untergrund-Periodikum der (anti-)sowjetischen Menschenrechtsbewegung, zu referieren. Allerdings waren die von ihm gewählten Beispiele nicht immer einleuchtend und manchmal eher dafür geeignet, einen äußerst geringen Grad von wie auch immer gearteten sozialistischen Gedankenguts in der „Chronik“ zu demonstrieren. Dabei lassen sich in dem Periodikum, zum Beispiel in der Rubrik der Samizdat-Neuerscheinungen, genügend Beispiele der Thematisierung von sozialistischer Literatur finden, was sich leicht anhand der unter Mitarbeit von Zubarev komplett retrodigitalisierten und annotierten „Chronik“1 feststellen lässt.

Selbstverständlich durfte auf einer solchen Konferenz der Aspekt der historischen Erinnerung nicht fehlen. Neben einem sehr auf der Oberfläche verbleibenden Vortrag von VITALIJ TICHONOV (Moskau) über das allgemeine Bild der Dissidenten in postsowjetischen Schulbüchern gab es dazu die Präsentation des Memorial-Internetprojektes „Russländische Sozialisten und Anarchisten nach Oktober 1917“2 durch den Forschungsleiter KONSTANTIN MOROZOV (Moskau). Das Portal, das bisher unter anderem eine 13.000 Namen umfassende biographische Datenbank von Sozialdemokraten, Sozialrevolutionären und Anarchisten nach der Oktoberrevolution beinhält, wurde nun pünktlich zur Konferenz um eine Rubrik zu Sozialisten und Anarchisten in der Nachkriegssowjetunion ergänzt, in der bereits zahlreiche Zeitzeugeninterviews zu finden sind. Auf diese Art ergänzt sich der Aspekt der Kontinuität mit dem Aspekt der historischen Erinnerung – ein gelungener Abschluss der zweitägigen Konferenz.

Es ist nur folgerichtig, dass die Tagung ihren Schwerpunkt mehr auf Empirie denn auf analytische Synthese legte, und dass hoch interessante Fragestellungen wie etwa die nach Motivationen und Identitäten der sozialistischen Dissidenten zu kurz kamen – schließlich ging es hier um einen wissenschaftlich kaum erfassten Bereich der Geschichte des Andersdenkens in der Sowjetunion. Mit Sicherheit werden die zahlreichen Ansätze, die bei äußerst warmer und produktiver Atmosphäre während der Konferenz vorgetragen wurden, fruchtbare Erträge auf diesem Gebiet befördern.

Kurzübersicht:

Il’ja Budraitskis: „Andere Dissidenten“: Warum man die Geschichte sozialistischer Opposition in der UdSSR erforschen muss.

Vsevolod Sergeev: Das Problem der Periodisierung der Geschichte der dissidentischen Linken.

Peter Linke: Sozialistische Opposition in den Ländern des Warschauer Pakts.

Vitalij Tichonov: Die Dissidentenbewegung in Lehrbüchern: eine historiographische Analyse.

Dmitrij Rublev: Das unbekannte ideelle Erbe A.N. Andreevs. Ein Anarchismustheoretiker über die sowjetische Wirklichkeit (1930er- bis Anfang 1960er-Jahre).

Oleg Žuravlev: Der Komsomol als Ausgangspunkt für Kritik und Protest: Die physikalische Fakultät der MGU in den 1950er-1960er-Jahren.

Valerij Ronkin: Die Geschichte einer Opposition: Der „Bund der Kommunarden“ und die Zeitschrift „Kolokol“.

Catherine Samary: Das „Jugoslawische Modell“ und ihre kritische Rezeption ind en Ländern des „realen Sozialismus“.

Tamás Kende: Linke Kritik und sozialistische Politik in Osteuropa. Die 1968er Bewegung und ihre Bedeutung in der Tschechoslowakei, in Polen und Ungarn.

Anatolij Dubovik: Anarchisten in der Ukraine in den 1960er- bis 1980er-Jahren.

Dmitrij Zubarev: Sozialistisches Gedankengut in der „Chronik der laufenden Ereignisse“ (1968-1982).

Boris Skljarenko: Die Geschichte der Charkover Gruppe „Proletarier“ (1972-1973).

T. Samsonova: Die Zeitschrift „Poiski“ als der Versuch eines Dialogs zwischen Anhängern und Gegnern des Sozialismus in der UdSSR [ausgefallen].

Konstantin Morozov: Entwicklungsstrategien der Internet-Ressource socialist.memo.ru.

Anmerkungen:
1 <http://www.memo.ru/history/diss/chr/> (13.1.2009).
2 <http://socialist.memo.ru/> (13.1.2009).


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