Die Helden-Maschine. Zur Tradition und Aktualität von Helden-Bildern

Die Helden-Maschine. Zur Tradition und Aktualität von Helden-Bildern

Organisatoren
LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Ort
Dortmund
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.09.2008 - 26.09.2008
Url der Konferenzwebsite
Von
Aiko Wulff, LWL-Industriemuseum

Das LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur, richtete vom 24. bis zum 26.9.2008 auf der Zeche Zollern in Dortmund die Tagung „Die Helden-Maschine. Zur Tradition und Aktualität von Helden-Bildern“ aus. In interdisziplinären Vorträgen und Diskussionen wurden Inhalte und Formen von Heldentum in der Gesellschaft untersucht. Im Zentrum des Interesses stand, was in Geschichte und Gegenwart zu den regelmäßig wiederkehrenden Konjunkturen des Heldentums führt, welche begrifflichen Konnotationen vorliegen, wie diese in performative Akte überführt werden, welche Beziehungen zwischen dem vormodernen Heldenbegriff und den Bildungs- und Erziehungsidealen der Gesellschaft von heute bestehen und wie die durch spezifische Produktionsbedingungen beeinflussten Medien das Heldenbild bestimmen.

Die Einleitung nutzte Tagungsleiter Eckhard Schinkel dazu, das Thema wissenschaftlich zu verorten. Mit Bezug auf ältere Konzepte von Arnold J. Toynbee und Hans Blumenberg entwickelte er ein Verständnis der Begriffe „Held“ und „Heldin“ als Krisen- oder Konfliktfiguren in einer inszenierten Leit- und Streitkultur.

UWE HASEBRINK (Hamburg) schlug in seinem Vortrag einen Bogen von der Rolle der Medien bei der Herstellung und Vermittlung einer europäischen Öffentlichkeit zu Helden als medial dargestellten, symbolisch verdichteten und stilisierten Agenten einer solchen Öffentlichkeit. Dabei werde eine europäische Symbolik, etwa in Form der Europaflagge, mit konkreten Figuren in Verbindung gebracht. Nachrichten eigneten sich aufgrund ihres narrativen Charakters zur Heldenbildung, die zunehme, umso mehr Einzelpersonen mit Vorbildcharakter ins Zentrum der Darstellung rücken. Durch die Präferenz „kultureller Nähe“ und die begrenzte Reichweite der meisten Medien komme es jedoch selten zu europaweit wirksamen Heldenbildern.

Der Beitrag von ULRIKE BRUNOTTE (Berlin) analysierte die Heroisierung im Totenkult anhand zweier literarischer Texte; Walter Flex’ „Wanderer zwischen beiden Welten“ von 1917 und Rainer Maria Rilkes „Cornett“ von 1904. In Rilkes Text werden Ekstasen von Erotik und Sterben als konkurrierende Rauschzustände gezeigt. Sterben wird zum Fest. Wenngleich Rilke erklärtermaßen keinen Bezug zum Krieg herstellen wollte, wurde sein Text als ästhetisiertes Selbstopfer in der Schlacht gelesen. Flex schildert den Tod als Naturerfahrung und das Sterben als imitatio christi. In beiden Fällen wird der jugendliche Körper des Sterbenden betont. Diese Überhöhung des Jünglingskörpers münde in der Trostformel von der ewigen Jugend des Todes. Dies weise den Weg zum entindividualisierten und heroisierten Sterben im Kriegstotenkult.

Der Abendvortrag von HANS-ULRICH THAMER (Münster) trug den Titel „Triumph und Tod des Helden. Heroenkult und (Selbst-)Zerstörung in der NS-Zeit“. Der Politikstil der NS-Zeit sei geprägt gewesen von einer staatlichen Bündelung verschiedener Formen des Heroenkults, insbesondere von Kriegshelden und politischen Märtyrern. Im Zentrum dieses Kults stand der Opfermythos, aus dem sowohl Inklusion als auch Exklusion der „Volksgemeinschaft“ abgeleitet wurden. Da die Wirklichkeit des Krieges mit dem Heldenideal nicht mehr kompatibel war, verlor es im Kriegsverlauf an Glanz und Wirkungsmacht.

Hinter dem lapidaren Titel „Wozu Helden?“ von CHRISTIAN SCHNEIDER (Kassel) verbarg sich ein Vortrag, der eine angeregte Diskussion auslöste. Helden seien im Anschluss an Gerhard Nebel Identifizierungsgestalten, die in ihrer Sinngebungsfunktion nach den Weltkriegen bis heute delegitimiert und in triviale Felder abgedrängt seien. Trotz dieses gesellschaftlichen „Symbolschadens“ seien Helden geeignet, negative und positive Fluchtpunkte und Grenzbereiche zu markieren. Gesellschaften, so die Kernthese, benötigen „zu ihrer Transzendierung und ihrem Selbsterhalt“ Heldenerzählungen und die Möglichkeit zu Heldentum.

SYLVIA SCHRAUT (München) behandelte Heldenbilder der Frühen Neuzeit, die sich ihrerseits antiker und alttestamentarischer Figuren bedienten. Noch im 18. Jahrhundert gab es zahlreiche religiöse und biblische Helden sowie weibliche Vorbild- und Heldenfiguren. Der Vortrag zeigte, dass gegenüber den dominant inszenierten männlich-nationalen Helden im 19. und frühen 20. Jahrhundert auch diese unterdrückten „Minderheitenhelden“ fortbestanden.

Anhand einer Fülle von Quellen erlaubte PETER BURSCHEL (Rostock) einen Einblick in frühneuzeitliche Inszenierungen des Leidens von Märtyrern. Glaubensgemeinschaften seien auch Bekenntnisgemeinschaften und brächten Bekenntniskulturen hervor. Als Antwort auf kollektives Leid schufen christliche Gemeinschaften gemeinsame Wahrnehmungen und Deutungen durch das Sterben, nicht durch das Töten. So seien Leidensinszenierungen als vorbildhaft-heroische Lebens- und Sterbensentwürfe zu verstehen.

BEATRICE HEUSER (Reading) entfaltete im Vortrag über postmoderne Kriegerhelden ein umfangreiches Panorama von Auszeichnungswesen, Widerstand, Heerführern, Waffentypen, Massensterben und Denkmälern bis zu fiktionalen Helden. Mit Bezug auf deren religiöse und antike Vorbilder machte sie deutlich, dass die Bezugssysteme heutiger Kriegshelden meist weit in der Vergangenheit liegen. Bei Kriegsverlierern sei dieser Rückbezug besonders problematisch, während das Werteideal, für die „gute Sache“ zu kämpfen. Nach gewonnenen Kriegen Kontinuitäten ermögliche. Als Spezifikum der Weltkriege stellte sie wie Thamer einen Konflikt zwischen Heldenideal und Kriegswirklichkeit fest. Trotz des Massensterbens sei in der Gedenkkultur aber weiterhin eine Individualisierung von Heldenbildern versucht worden.

Gerade den Wandel medialer Darstellungsstrategien bereits in der Antike betonte ANJA KLÖCKNER (Gießen). Dieser deute auf einen Funktionswandel der Heldenbilder. Sie exemplifizierte dies an athenischen Herakles- und Theseusdarstellungen vor und nach dem Sieg Athens über die Perser 470 v.Chr., dem eine Phase intensiver Machtpolitik folgte. Fortan wurde nicht mehr das Handeln der Helden, sondern lediglich deren Ergebnis, nämlich der Sieg, gezeigt. Die Gegner wurden zunehmend zu schwachen und hässlichen Figuren, also als „defiziente Kontrastfigur“ zum Helden aufgebaut, um seine unerreichbare Überlegenheit zu betonen.

Dem Wandel von Heldenbildern jenseits politischer Implikationen widmete sich MONIKA SCHMITZ-EMANS (Bochum) in ihrem Vortrag über Comic-Adaptionen des Moby-Dick-Stoffes. Comics als genuines Medium von Heldendarstellungen haben den Stoff vielfältig aufgegriffen. Dabei sei der Protagonist oftmals entambiguisiert, also weniger widersprüchlich charakterisiert worden. Die grafische Paraphrase literarischer Stoffe führe durch den Medienwechsel zu neuen Semantisierungen und damit auch zu einer Reakzentuierung von Heldentum. So sei etwa der parodistisch-trivialisierende Umgang mit dem Stoff bei Frank Schmolke eine Form der Demontage des Helden.

CHRISTOPH JAMME (Lüneburg) lieferte einen Beitrag, der anhand literarischer Quellen die Entwicklung zum modernen Helden nachzeichnete. Jamme richtete sein Augenmerk allerdings nicht wie Brunotte auf die Todeserfahrung, sondern auf die Rolle der Narration und der Selbstreflexion der Heldenfigur. Er stellte einen grundlegenden Wandel vom antiken Tragödienhelden zum zurückhaltend-zaudernden modernen Helden fest mit Hamlet als Übergangsmodell. Während der antike Erzähler einen tatkräftigen Helden entwirft, verliert er sich in der Moderne in ereignisfreien Ich-Projektionen. Der Grund für diese Entwicklung sei, dass ein erfolgreicher, nicht zaudernder Hamlet im bürgerlich-demokratischen Zeitalter prekär wäre, weil ein Vorgang, in dem ein Einzelner allein die Welt rettet, uneingeschränkte Gewaltbereitschaft und Unterwerfung unter eine einzige Macht erfordere.

Mit Arbeiterhelden beschäftigte sich JÜRGEN SCHMIDT (Berlin). Exponiert seien vor allem die charismatischen Führerfiguren der Arbeiterbewegung gewesen, also Agitatoren, Funktionäre und Redner wie Ferdinand Lassalle. Diese zeichneten die Zeit des Sozialistengesetzes als Heldenzeit. Dem gegenüber stand die Vorstellung solidarischer Gemeinschaft und Gleichheit. Indem auf die Masse als Akteur gesetzt wurde, waren die Arbeiter stolz auf das von ihnen Geleistete, aber allenfalls anonyme Helden. Nichtsdestoweniger wirkten die sozialistischen Helden gegenüber den nationalen Bürgerhelden als (männliche) Integrationsfiguren. Das stärkste Symbol war in diesem Zusammenhang der Schmied als mythisches Urbild der Arbeiterbewegung.

Die Rolle der Arbeiter im Widerstand gegen den Nationalsozialismus betrachtete STEFAN GOCH (Bochum) sowohl aus der Perspektive der Forschung als auch hinsichtlich der Stilisierungen zum Heldentum in der Nachkriegszeit. Die oftmals kolportierte Geschichte, dass ein Arbeiter sein letztes Stück Brot einem Verfolgten schenkt, lasse den Schluss auf einen systematischen Widerstand nicht zu. Der Arbeiterwiderstand sei insgesamt gering ausgeprägt und, wo vorhanden, wenig erfolgreich gewesen. Entsprechend sei der Arbeiterwiderstand schlecht medial als Heldentum vermittelbar gewesen, weswegen eine Heroisierung in der Nachkriegszeit nicht stattgefunden habe.

INGRID PAUS-HASEBRINK (Salzburg) berichtete aus ihren empirischen Untersuchungen zu Helden, Stars und Idolen von Kindern und Jugendlichen. Seitens der Produzenten medialer Angebote werden Heldenbilder zu Marken aufgebaut und als solche crossmedial vermarktet. Dabei werde teilweise auf tradierte Heldenbilder zurückgegriffen, die in zahlreichen medialen Formen bruchstückhaft fortbestehen. Der symbolische Gehalt, den die Medien anbieten, kann seitens der Rezipienten auf eine andere Bedeutungsebene verschoben werden. Kinder und Jugendliche nutzen diese Angebote als Orientierungs- und Identifikationsvorlage um je nach Geschlecht, Alter und Entwicklungsstand Herausforderungen im Alltag zu meistern. Sie betonte die gruppenbildende Wirkung von Heldenbildern bei Kindern und Jugendlichen, die sich in einem ähnlichen medialen Kommunikationsraum befinden.

Den Rückgriff auf traditionelle Heldenvorstellungen diagnostizierte auch CHRISTOPH KLIMMT (Mainz) in seinem Vortrag über Computerspiele. Historisches Material wie das antike Heldenbild bekomme dort eine neue Plattform, auf der es in „unterkomplexe soziale Muster“ (Klimmt) überführt und integriert wird. Simple, verkürzte Heldenmodelle ermöglichten, dass der Spieler, der sich mit dem Helden identifiziert und sich selbst als Held inszeniert, durch seine eigene Spielleistung regelmäßig ein Hochgefühl des Sieges empfinde und die Handlung auf ein „Happy End“ lenke. Spiele hätten dabei eine eskapistische Dimension, die es dem Rezipienten erlaube, die eigene Realität zu verlassen, insbesondere maskuline Geschlechtsrollen anzunehmen und diese mit der eigenen Identität abzugleichen.

„Heldinnen sind außergewöhnliche Frauen mit Starstatus, deren ausgestellte, nicht perfekte Körper eine Absage an starre männlichkeitsdominierte Heldenbilder sind.“ Zu diesem Ergebnis kam SIGRID RUBY (Gießen) bei ihrer Analyse der „Héroïnes“ betitelten Fotoserie der Künstlerin Bettina Rheims von 2005. Die Bilder zeigen bekannte Frauen, die nicht als Ikonen idealer weiblicher Schönheit, sondern als unperfekte Individuen mit Falten und Schminkresten gezeigt werden. So entzögen sie sich in ihrem Identitätskonzept konventionellen weiblichen Rollenbildern, gleichwohl sie durch ihre Posen teilweise in die Nähe zu bekannten Darstellungen designierter Heldinnen gerückt wurden.

ECKHARD SCHINKEL (Dortmund) setzte sich mit Anselm Kiefers Bild „Deutschlands Geisteshelden“ von 1973 auseinander und verband seine Analyse mit einer begriffsgeschichtlichen Darstellung von „Geisteshelden“. Der Begriff „Geisteshelden“ erscheine erstmals in Übersetzungen ins Deutsche aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hochkonjunktur erlangte der Topos im Kaiserreich: „Held“ beschrieb diejenigen, die (nicht militärische) Leistungen für „deutsche Einheit und Größe“ erbrachten. Kiefer beteiligte sich mit einer Werkgruppe, zu der auch die „Geisteshelden“ gehören, in den 1970er-Jahren an der Diskussion um solche Autoritäten, Leitbilder und Vorbilder. Er nahm Bezug auf den überlieferten Gebrauch (an die Walhalla erinnernde Anordnung im Bild) und rückte den scheinbar geschichtlich fernen Begriff in ein gegenwärtiges Bild. Den wirkmächtigen heroischen Bildern im kollektiven Gedächtnis hielt er so eine subjektive Aufarbeitung der Vergangenheit entgegen.

MARCUS STIGLEGGER (Mainz) verglich in seinem schriftlichen Tagungsbeitrag „Die Rückkehr zum Mythos. Zum Heldenbild im Kino der Postmoderne“ klassische Tragödien mit modernen Hollywoodfilmen und machte starke Parallelen in Dramaturgie und Sujet aus, die als publikumswirksame Modelle auf eine fortdauernde Sehnsucht nach pathetischen Heldenepen deuten.

Unter dem Titel „Helden des Alltags“ berichtete SILKE MEYER (Münster) über die mediale Vermittlung moderner Helden. Erst die technische Entwicklung der Fotografie, so ihre These, habe ermöglicht, den siegreichen Augenblick insbesondere im Sport am authentischen Ort einzufangen. Das habe einen darstellerischen Wechsel in der Heldenverehrung herbeigeführt: Anstelle des Denkmals wurde die Moment- oder Nahaufnahme federführend – Zoom statt Sockel. Damit verbunden sei auch ein qualitativer Wechsel gewesen: Der Held werde seither nicht mehr primär durch eine ihn exponierende Besonderheit konstruiert, sondern im Gegenteil würden nun das Alltägliche und die Schwächen des Helden betont (weinende Helden).

CHRISTIANE EISENBERG (Berlin) setzte die Sporthelden in Relation zu ihren Produktionsbedingungen und zu ihrem gesellschaftlichen Umfeld. So habe das Bild des Kriegshelden aus dem Ersten Weltkrieg in den 1920er-Jahren Einfluss auf die Vorstellung von Sporthelden genommen. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts sei die Anzahl der Sportnationen sowie der Disziplinen und Veranstaltungen stark angestiegen. Die Folge sei eine inflationäre Zunahme an Sportsiegern gewesen. Mit dem Ausbau des Sports zur Industrie seien die potenziellen Sportsieger – und damit die potenziellen Helden – zu sponsorenabhängigen Arbeitnehmern geworden. Wer nicht die erwartete Leistung erbrachte, wurde aus dieser Heldenmaschinerie ausgeschlossen.

Die folgende Abschlussdiskussion griff das Thema Sport, insbesondere den Fußball, unmittelbar auf. Dadurch gelangte die Tagung nicht nur zu einem Ende mit Ruhrgebietsbezug, sondern machte noch einmal sinnfällig, dass Heldenbilder mehrdeutig sind und jeweiligen Kontexten angepasst werden. Der Ausdruck „Held“ bleibt in der heutigen Gesellschaft in allen möglichen Zusammenhängen von Spiel bis Krieg bestehen. Dies wurde auch durch die aus dem interdisziplinären Ansatz resultierende multiperspektivische Annäherung an das Thema deutlich. Der Begriff ist allerdings wenig trennscharf, er ist ein „fluides Schema“ (Eckhard Schinkel) und möglicherweise zu differenzieren in Vorbilder, Stars usw. Dies bedarf der weiteren Diskussion, auch weil die Begriffe deutliche Schnittmengen aufweisen. Am Ende stand der Befund, dass die „Sperrbezirke der Seele“ (Christian Schneider) einerseits benötigt werden, wofür eine derzeitige deutliche Heldenkonjunktur Anhaltspunkt ist; andererseits werden sie mit Verweis auf aufklärerische Ideale abgelehnt wie an vielen Entheroisierungsprozessen abzulesen ist. Die Bewertung des Helden changiert zwischen richtigen, guten Helden und dem „Vieh“ (Christa Wolf), zwischen persönlichen Helden und der Helden-Maschine.

Die Tagung stand im Kontext der Vorbereitungen für die kulturhistorische Ausstellung „Helden. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen“, die das LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur, im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010 in der Henrichshütte Hattingen von März bis Oktober 2010 zeigen wird. Die Beiträge der Tagung werden in einem Tagungsband publiziert.

Konferenzübersicht:

Panel 1: Helden-Dispositive – Eckpunkte der Moderne

Uwe Hasebrink: Medien-Helden und europäische Öffentlichkeiten

Ulrike Brunotte: Helden des Todes. Enthusiastisches Sterben, Opfer und Krieg um 1900

Hans-Ulrich Thamer: Triumph und Tod des Helden. Heroenkult und (Selbst-)Zerstörung in der NS-Zeit.

Panel 2: Identitätsbildung I – Individuum und Gesellschaft

Christian Schneider: Wozu Helden?

Panel 3 : Identitätsbildung II – Gender, Konfession, Konflikt

Sylvia Schraut: Helden im Schatten der Nation – Der Zusammenhang von Heldendefinitionen, Geschlecht und Konfession (18. bis frühes 20. Jh.)

Peter Burschel: „Schöne Passionen“. Glaubensheldinnen und Glaubenshelden in der frühen Neuzeit

Beatrice Heuser: Der Krieger-Held in den postmodernen Demokratien Europas

Panel 4 : Konstruktionsorte – Geschichte, Kollektives Gedächtnis, Neue Medien

Anja Klöckner: An ihren Feinden sollt ihr sie erkennen. Zur Konstruktion von Held und Antiheld in griechischen Mythenbildern

Monika Schmitz-Emans: Literarische Heroen und ihre Darstellung im Comic - Reflexionen über Helden und Heldentum in gezeichneten Versionen von „Moby Dick“

Christoph Jamme: Postmoderner Held oder Antiheld?

Jürgen Schmidt: Stolz auf das Geleistete – aber ein Held? Umschreibungen und Aneignungen des "Heldenhaften" in Arbeitserfahrungen und im politischen Engagement der Arbeiterschaft um 1900

Stefan Goch: Heldenhafter Widerstand der Ruhr-Arbeiterschaft gegen das NS-Regime?!

Ingrid Paus-Hasebrink: Die Helden der Kinder und Jugendlichen

Christoph Klimmt: Helden-Maschine für daheim: Das Recycling überkommener Heldenvorstellungen in Computerspielen zum Zweck der Unterhaltung

Panel 5 : Prägnanz und Pluralisierung – Helden im Alltag

Sigrid Ruby: Heldinnen – Heroinen – kämpfende Frauen: Diagnose eines Rollenbildes in der zeitgenössischen Kunst am Beispiel von Bettina Rheims’ "Héroïnes"

Eckhard Schinkel: "Deutschlands Geisteshelden": Anselm Kiefers Auseinandersetzung mit einem deutschen Topos

Silke Meyer: Helden des Alltags

Christiane Eisenberg: Der deutsche Sportheld

Schriftlicher Beitrag

Marcus Stiglegger: Die Rückkehr zum Mythos – Zum Heldenbild im Kino der Postmoderne