Availing of Nomadic Military Power – Stratagems and Pitfalls: Iran and adjacent areas in the Islamic period

Availing of Nomadic Military Power – Stratagems and Pitfalls: Iran and adjacent areas in the Islamic period

Organisatoren
Sonderforschungsbereich (SFB) 568 „Differenz und Integration: Wechselwirkungen zwischen nomadischen und sesshaften Lebensformen in Zivilisationen der Alten Welt“ an den Universitäten Halle-Wittenberg und Leipzig, Institut für Iranistik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.02.2008 - 23.02.2008
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Von
Wolfgang Holzwarth, Kurt Franz, Orientalisches Institut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Die Konferenz „Availing of Nomadic Military Power – Stratagems and Pitfalls: Iran and adjacent areas in the Islamic period“ beförderte eine jüngere Entwicklung in der historischen Islamwissenschaft und der Iranistik, die Gesellschaften und Staaten des Nahen und Mittleren Ostens im Spannungs- und Mischungsverhältnis von Nomaden und Sesshaften aufzufassen. Wie auf einer vorangegangenen Tagung (Nomads vs. Standing Armies, Wien 2005) wurde gefragt, inwiefern die Kampfkraft nomadischer Gruppen einen Erschließungsgesichtspunkt für die regionale Geschichte von Staatsbau und Militärordnung darstellt. Besonderes Interesse galt nun der Beobachtung, dass sich obrigkeitliche Absichten der Indienstnahme nomadischer Kampfkraft oft als unzulänglich erweisen und zu mehrwertigen, ergebnisoffenen Aushandlungsprozessen zwischen staatlichen Akteuren und nomadischen Gruppen/Stämmen führen. Der interdisziplinäre Austausch ermöglichte eine diachrone komparative Perspektive auf die Vielfalt der Einzelerscheinungen und diente der Verständigung über wiederkehrende Strukturmomente im Verhältnis zu individuellen Vorgängen.

Die Konferenz versammelte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die bereits durch bedeutende Beiträge zur Kenntnis der iranisch-türkischen bzw. vorderorientalisch-arabischen Geschichte ausgewiesen sind. Fachlich und methodisch vertreten waren die historischen Islamwissenschaften, Iranistik, Turkologie und Zentralasienkunde, Archäologie und Kunstgeschichte. Die einigende Frage nach der Geltung von Nomaden im Zusammenhang von Militär und Herrschaft und speziell nach ihrer oft geringen Lenkbarkeit durch den Staat erfuhr somit einen sachlich wie chronologisch breiten Durchgang.

In ihrem Einleitungsvortrag „Nomad Rulers and Local Armies in the Islamic Middle Period“ thematisierte BEATRICE MANZ (History Department, Tufts University, Medford, MA) die Rolle nichtnomadischer Gruppen im Militär nomadischer Staaten am Beispiel des mongolischen Irans und verwies darauf, dass lokale (sesshafte iranische) Truppen im mongolischen Heer keineswegs nur als Spezialisten für Belagerungstechnik eingesetzt wurden, sondern auch als Fußsoldaten dienten. Seitens der Mongolen bestand ein starkes Interesse daran, lokales Militärpotential einzubinden (zumeist durch Bündnisse mit lokalen Dynastien, die über eine eigene Militärbasis verfügten). Unterschiedliche lokale Reaktionen auf die Eroberungsmacht waren wiederum wesentlich durch das spezifische Verhältnis von Stadt und Land im jeweiligen regionalen Kontext mitgeprägt.

JÜRGEN PAUL (SFB 586, Orientalisches Institut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) rekapitulierte in seiner keynote address vier Grundmuster der Verfügbarkeit von Militärpersonal in vormodernen Heeren: erstens das Bauernheer, zweitens die spezifisch muslimische Form der religiös motivierten Freiwilligenarmee, drittens Nomaden, viertens das Berufsoldatentum in Form von Militärsklaven und persönlichen Gefolgsleuten. Zwei dieser Rekrutierungspotentiale werden nicht vom Staat kontrolliert (Nomaden und Glaubenskrieger). Bei der Frage nach den spezifischen Formen der Bindung der verschiedenen militärischen Gruppen an den Staat bieten sich (nach Charles Tilly) drei brauchbare Variablen an: mit Verlässlichkeit, Effizienz und Kosten. Dabei bleibt stets zu berücksichtigen, dass Nomaden nicht nur Objekte staatlicher Militärpolitik sind, sondern ggf. auch eine eigenständige nomadische Agenda verfolgen.

ETIENNE DE LA VAISSIÈRE (Laboratoire d’archéologie, École normale supérieure, Paris) eröffnete den Hauptteil der Tagung mit einem Beitrag über türkische Kavallerieeinheiten im Heer des Kalifen al-Muwaffaq (9. Jahrhundert). Schriftliche Quellen und archäologische Befunde in Samarra sprächen dafür, dass diese Gruppe, die in den 860er-Jahren rund 8.000 Soldaten umfasste und als integraler Bestandteil des regulären Heeres fungierte, bereits voll ausgebildete Kämpfer waren, als sie die Ränge des abbasidischen Heeres verstärkten. Samarra, der Ort, an dem sich ein großer Teil dieser Truppen befand, sei mithin keine Kaserne und Ausbildungsstätte für jugendliche türkische Militärsklaven gewesen – wie es häufig in einer Rückprojektion des erst später ausgebildeten Mamlukensystems heißt –, sondern eher eine Art „Zuchtstation“ für die aufgrund ihrer Loyalität und Kämpferqualitäten geschätzte „türkische Militärrasse“.

DEBORAH TOR (Department of Middle Eastern History, Bar-Ilan University, Ramat Gan, Israel) vertrat in ihrem Beitrag „A Heretical Re-Evaluation of the Mamluk Military Institution in the Eastern Islamic World, 800–1040“ eine kritische Gegenposition. Insgesamt hätten die Mamluken im Militärwesen der Samaniden, Buyiden und Ghaznawiden keine große militärische Rolle gespielt und sich weder durch Effizienz noch Loyalität ausgezeichnet. Territoriale Aufgebote und religiös motivierte Kämpfer stellten die überwiegende Mehrzahl der samanidischen Truppen, während die 400 waffentragenden Sklaven (ġulām) numerisch kaum ins Gewicht fielen. Ähnlich stützten sich die Buyiden ganz überwiegend auf freie Soldaten. Trotzdem spielten die türkischen Mamluken oftmals die Rolle von Königsmachern. Selbst die Ghaznawiden verfügten nicht über ein stehendes Heer aus Militärsklaven, sondern geboten über oftmals freiwillige (mutaṭṭawiʿ) Berittene aus allen Reichsgebieten.

MICHELE BERNARDINI (Dipartimento di Studi Asiatici, Università degli Studi di Napoli „L’Orientale“) ging in seinem Beitrag auf die Rolle der Turkmenen im Heer Timurs ein und umriss die ein- und ausgrenzende Konnotationen des Begriffes „Turkmen“ in osmanischen, arabischen, persischen und mittelasiatischen Quellen. Am Beispiel der Schlacht von Ankara, in der Timur die turkmenischen Aqquyunlu an die Spitze seines rechten Flügels stellte (während er auf dem linken Flügel keine anatolischen Kräfte aufbot) wurde die Integration turkmenischer Truppen in Timurs Heer im Detail nachverfolgt und der beträchtliche organisatorische und logistische Aufwand aufgezeigt, dessen es dazu bedurfte. Timur hatte diese Schlacht zehn Jahre lang vorbereitet und das in Anatolien lokal verfügbare Militärpotential, die so genannten beylik Truppen, mit in sein strategisches Kalkül einbezogen.

JÜRGEN PAUL (Halle) betonte in seinem Beitrag die Handlungsmacht und das Allianzverhalten nomadischer Akteure im Umfeld der Khorezmshahs, sowohl im Falle der Qarluq als auch der Qipchaq. In beiden Fällen ist die politische Annäherung an und die Unterordnung unter den sesshaften Herrscher wesentlich durch das Interesse der Pastoralnomaden an Weideland im Herrschaftsgebiet des Khorezmshahs begründet. Für letzteren stellten die Nomaden (zumal die Qarluq) ein geeignetes militärisches Mittel dar, um die Steppe zu erobern und zu kontrollieren, wobei sich die Feldzüge im Wesentlichen auf schnelle Beutezüge beschränkten. Ein Briefwechsel zwischen den Qipchaq, die Interesse an Winterweiden am Aralsee hatten, und dem Khorezmshah zeigt, dass die Nutzung von Weideland mit der Verpflichtung zu Militärdienstleistungen verbunden war.

DAVID DURAND-GUÉDY (Institut français de recherche en Iran, Teheran) berichtete über die Rolle turkmenischer Nomaden im Seldschukischen Heer. In einem methodisch innovativen Beitrag wurde hier die Dichtkunst als Quelle zum Turkmenenbild erschlossen. Die Dichter stilisieren ein durchaus negatives Bild: Turkmenen erscheinen als Plünderer und unzuverlässige Krieger, die im Kampf schnell die Seiten wechseln. Da aber sämtliche politische Protagonisten versuchten, turkmenische Hilfstruppen einzubinden, bestand das zentrale Problem bestand darin, „die Aversion der Turkmenen in Gehorsam umzuwandeln“. Die Analyse der räumlichen Bewegungen seldschukischer Herrscher, die belegt, dass sich diese mit ihrem Heerlager stets außerhalb der Städte hielten und mithin die Stadt nie zum Sitz ihrer Herrschaft machten, eröffnete einen weiteren faszinierenden Einblick in den Charakter des Selschukenstaates, der (in islamischer Zeit) erstmals nomadische Herrschaft im sesshaften Kontext Irans und Anatoliens etablieren konnte.

KURT FRANZ (SFB 586, Orientalisches Institut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) stellte anhand der Schaukelpolitik der syrischen Beduinen zwischen Mamluken und Mongolen eine weitere Analyse von nomadischer Handlungsfähigkeit unter räumlichen Gesichtspunkten vor. Hatte die Beziehung zwischen den verschiedenen Beduinengruppen der syrischen Steppe und den umgebenden Staaten seit dem frühen Islam stets das Muster separater bilateraler Beziehungen aufgewiesen, brachte die mongolisch-mamlukische Konfliktlage des 14. Jahrhunderts ein einheitlicheres, trilaterales Muster hervor, welches den Beduinen eine flexiblere Bündnispolitik und die Erschließung neuer (mamlukischer) Subsidien ermöglichte. Hauptakteur war dabei der von den Mamluken zum Repräsentanten der Beduinen ernannte amīr al-ʿarab (Beduinenemir). Franz legte dar, wie insbesondere die Al ‛Isa, jene Sippe, die nahezu allein alle Emire stellte, die neugewonnene Bedeutung der Steppe als einer Grenz- und Pufferregion so auszunutzen verstand, dass die weitreichenden Steuerungsbemühungen der Mamluken untergraben wurden. Die prägende Wirkung des beduinischen Partikularinteresses und die pragmatische staatliche Anpassung daran endeten erst, als infolge des Friedensschlusses zwischen den Großmächten das bilaterale Muster wiederkehrte.

REUVEN AMITAI (Department for Islamic and Middle Eastern Studies, The Hebrew University of Jerusalem) befasste sich mit dem Bild Timurs und der mongolischen Militärmacht in Ibn Khalduns großem proto-soziologisch fundiertem Geschichtswerk Kitāb al-ʿIbar sowie in seiner Autobiographie. Wie gezeigt wurde, verband der Autor den reiternomadischen Charakter der Mongolen mit der Darstellung des Militärsklaven- und Militärherrschertums von al-Mu‛tasim (9. Jahrhundert) bis zu den Mamluken (13.–16. Jahrhundert). Dabei wies Amitai auf Inkonsistenzen des Mongolenbildes hin und verdeutlichte die Unzulänglichkeit der Ibn-Khaldunschen Zentralkategorie ʿaṣabīya (Korpsgeist) zur Erklärung der mongolischen Eroberungserfolge. Bestimmendes Merkmal blieben auch nach ihrem Aufstieg pastoralnomadische Motivationen und Handlungsmuster, welche – gegen gängige werktreue Auffassungen – von der neu formulierten politischen „Mega-ʿaṣabīya“ der mongolischen Il-Khaniden-Dynastie nur unvollständig zu integrieren waren und als Unterstrom wirksam blieben.

GIORGIO ROTA (Institut für Iranistik‎, Österreichische Akademie der Wissenschaften‎, Wien) lenkte den Blick wieder auf das militärische Potential turkmenischer Nomadenstämme, nun allerdings nicht in der Rolle tribaler Hilfstruppen (wie im Seldschukenheer und in der Armee Timurs), sondern auf die Qizilbash als militärisches Rückgrat des Safawidenstaates. In den analytischen Fokus rückten hier der Widerspruch zwischen der „taktischen Indisziplin“ der Qizilbash-Truppen und der hierarchischen Disziplin einer militärischen Befehlskette. Im historischen Längsschnitt von den Anfängen bis zum Ende der Safawidendynastie zeigte Rota auf, wie militärische Auseinandersetzungen insbesondere mit dem Osmanischen Reich zu Lern- und Transformationsprozessen im Safawidenstaat führte. Nicht allein die Neukonfiguration des Safawidenheeres, das einen wachsenden Anteil von bislang aus dem Heer ausgegrenzten sozialen Gruppen aufwies, sondern auch eine „Qizilbashisierung“ dieser Verbände und mithin ein Wandel in der tribalen und ethnischen Zusammensetzung der Kategorie „Qizilbash“ sind als Ergebnis dieser Prozesse anzusehen.

CHARLES MELVILLE (Centre of Middle Eastern and Islamic Studies, University of Cambridge) berichtete über ein laufendes Projekt zur Dokumentation und Erforschung von Miniaturmalerei (insbesondere Šāh-nāma-Illustrationen) und thematisierte in diesem Zusammenhang die Bedeutung und Problematik visueller Quellen zur Militärgeschichte Irans und benachbarter Regionen in islamischer Zeit. Im Zentrum des mit zahlreichen Miniaturmalereien illustrierten Beitrags standen Reflexionen zum Verhältnis von Text und Bild in den Handschriften sowie die über die Zeiten hinweg oftmals erstaunlich beharrlich tradierten darstellerischen Konventionen. Dass nach der Schlacht von Chaldiran Feuerwaffen Eingang in die Miniaturmalerei fanden, jedoch der Kavallerieangriff weiterhin die beliebteste Schlachtenszene darstellte, zeigt, dass uns die Bilddarstellungen nur bedingt Hinweise auf militärtechnologische und strategische Wandlungen geben (können).

WILLIAM WOOD (Department of History and Political Science‎, Point Loma Nazarene University, San Diego) beleuchtete die Frage nach der militärische Einbindung nomadischen Militärpotentials am Beispiel einer nomadischen Gruppe, die sich im 19. Jahrhundert zeitweilig im Chanat von Chiwa aufhielt und dort in den Militärdienst aufgenommen wurde. Es handelt sich dabei um die aus dem heutigen Nordwest-Afghanistan stammenden Jamshedi, die sich kaum von den Turkmenen unterschieden, in Jurten lebten und als besonders kriegerisch galten. Dass die Jamshedi in erstaunlich kurzer Zeit (zwei Jahre nach ihrer Übersiedlung) das Vertrauen des Chans von Chiwa gewannnen (der aufgrund einer Schwächung der militärischen Rolle der Yomut-Turkmenen zusätzlicher militärischer manpower bedurfte) und nach zwölf Jahren wieder in ihrer Heimatgebiete zogen, zeigt den spontanen und fragilen Charakter der Interessenkonvergenzen hinter militärischen Allianzen mit nomadischen Bündnispartnern.

WOLFGANG HOLZWARTH (SFB 586, Orientalisches Institut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) thematisierte die Rolle usbekischer Stammesmilizen in den russisch-bucharischen Kriegen 1866–1868. Am Beispiel der Schlacht von Ir-Jar, der ersten militärischen Konfrontation zwischen russischen und bucharischen Kontingenten, bei der das aus modernen, gedrillten Verbänden und Stammesmilizen zusammengesetzte bucharische Heer das Schlachtfeld nahezu räumte, erwies sich erneut der tiefgreifende und in diesem Zusammenhang scheinbar unauflösliche Widerspruch zwischen der „taktischen Indisziplin“ tribaler Truppen einerseits und dem Ideal einer hierarchischen Disziplin und effektiven militärischen Kommandostruktur andererseits, wie sie durch die bucharischen Heeresreformen des 19. Jahrhunderts angestrebt worden war.

Die Abschlusssitzung wurde geleitet von BERT FRAGNER (Institut für Iranistik‎, Österreichische Akademie der Wissenschaften‎, Wien). Sie reflektierte, dass sich vor allem die folgenden fünf Themenkreise als beziehungsreich herausgestellt hatten:

1. Ehre, charismatische Führung und andere Motivationsmuster nomadischen Handelns
2. Instabilität der nomadischen Machtbasis und fließende Ablösung der einen durch andere nomadische Truppenteile angesichts ihrer Flexibilität wie auch Inflexibilität
3. Komplexität der Zusammensetzung staatlicher Armeen und stete Schwierigkeit ihrer Finanzierung, zumal mit Rücksicht auf das Wechselspiel von Besoldung und Plünderungsrecht, sowie die Rückwirkung dessen auf den Staatsbau
4. Gründung der genannten Fragen in der konkreten Subsistenz, Logistik und räumlichen Bewegung der nomadischen Akteure, gerade auch in Hinsicht auf den Weidezugang und die Selbstversorgung nomadischer Heeresteile
5. Militärgeschichte im engeren Sinne, d.h. mikrohistorische Durchleuchtung von Kriegen bzw. Feldzügen, mit Rücksicht auf motivationelle, ökonomische, logistische und räumliche Gesichtspunkte sowie Machtressourcen und soziale/tribale Truppenzusammensetzung

Daher wird der Deutungszusammenhang Nomaden und Militär zum einen als zukunftsweisend für die Erforschung der Geschichte des vorderorientalischen, turko-iranischen und zentralasiatischen Raumes verstanden, zum anderen ist er durch den Aufweis dieses Spezifikum der genannten Regionen geeignet, die westlich orientierte und nicht mit Nomadismus befasste Militärgeschichtsschreibung zu relativieren.

Die Beiträge zu dieser Tagung sind zur Veröffentlichung als Sammelband in der Buchreihe des Sonderforschungsbereichs 586, „Nomaden und Sesshafte“ (Dr.-Ludwig-Reichert-Verlag, Wiesbaden), vorgesehen. Voraussichtlich 2010 soll eine Folgekonferenz in Cambridge veranstaltet werden, eine weitere ist für einen späteren Zeitpunkt in Jerusalem in Aussicht gestellt. Die Hallische Tagung hat somit, wie angestrebt, das 2005 in Wien eröffnete Diskussionsforum in eine lockere Reihe von Konferenzen zu überführen vermocht.

Kurzübersicht:

Eröffnungsvortrag:
BEATRICE MANZ (Medford, Mass.), Nomad Rulers and Local Armies in the Islamic Middle Period

Einführung:
JÜRGEN PAUL (Halle)

Beiträge:

ETIENNE DE LA VAISSIÈRE (Paris), Muwaffaq’s Mamluks

DEBORAH TOR (Ramat-Gan), A Heretical Re-Evaluation of the Mamluk Military Institution in the Eastern Islamic World, 800–1040

MICHELE BERNARDINI (Naples), The Role of the Turkomans in the Army of Timur: The Evolution of the Post-Mongol Armies

JÜRGEN PAUL (Halle), Who makes Use of Whom? Some Observations on the Khwarazmshah Dynasty

DAVID DURAND-GUÉDY (Paris/Teheran), The Role of Nomadic Elements in Seljuq Warfare

KURT FRANZ (Halle), The See-Saw Policy of the Syrian Bedouin between Mamluks and Mongols

REUVEN AMITAI (Jerusalem), Ibn Khaldun on Mongol Military Might

GIORGIO ROTA (Wien), Fighting with the Qizilbash: Some Remarks on Safavid Warfare

CHARLES MELVILLE (Cambridge), The Horrors of War and the Arts of Peace: Images of Battle in Persian Manuscripts

WILLIAM WOOD (San Diego), Nomadic Troops in the 19th Century Khivan Khanate: The Example of the Jamshidis

WOLFGANG HOLZWARTH (Halle), The Role of Uzbek Tribal Forces in Russian-Bukharan Military Encounters, 1866–1868

Schlussdiskussion:
Chair: BERT FRAGNER (Wien)