Homo debilis. Behinderte - Kranke - Versehrte in der Gesellschaft des Mittelalters. Internationale, interdisziplinäre Tagung

Homo debilis. Behinderte - Kranke - Versehrte in der Gesellschaft des Mittelalters. Internationale, interdisziplinäre Tagung

Organisatoren
Cordula Nolte, Universität Bremen
Ort
Bremen
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.09.2007 - 29.09.2007
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Von
Gesine Jordan, Universität des Saarlandes Email:

Dekane, Vizepräsidenten und andere universitäre Würdenträger genießen, wenn sie um Grußworte zu wissenschaftlichen Tagungen gebeten werden, ein hohes Maß an Narrenfreiheit – die Zuhörer kümmert es herzlich wenig, ob ihre gedankliche Annäherung an das, was sie als Tagungsthema erkannt zu haben meinen, an den wissenschaftlichen Fachdiskurs anknüpfen kann, und nicht selten geben die Vorreden weniger Gelegenheit zum Nachdenken als zum Blättern in der Tagungsmappe. CORDULA NOLTE bewies als Veranstalterin der Bremer homo-debilis-Tagung hingegen gleich zu Beginn der Tagung eine glückliche Hand in der Zusammenstellung der Referate, da sie die langjährige Dekanin und Professorin für Gesundheitswissenschaften ANNELIE KEIL nicht allein für grüßende, sondern vor allem für kluge einführende Worte gewinnen konnte. Frau Keil verwies als Sozialwissenschaftlerin auf die immense Bedeutung, welche der historischen Rückschau auf Krankheit und Behinderung zukommt. Krankheit und Tod, Leid und Mitleid müssen als fundamentale soziale Erfahrungen auch historisch reflektiert werden. Die anthropologische Grundfigur von Not und Hilfe sei es, die Krankheit zu allen Zeiten zu einem „eminent politischen Thema“ mache.

In neun thematische Sektionen gegliedert, versammelte die Konferenz neben Historikern auch Kunsthistoriker, Archäologen und Anthropologen, Medizinhistoriker und Germanisten. Die Referenten beschäftigen sich aus der jeweiligen Fachperspektive nicht mit Krankheiten und historischer Diagnosestellung, sondern, wie es der Tagungstitel vorgab, mit dem homo debilis im „langen“ Mittelalter. Dem kranken Menschen und seiner sozialen Umgebung waren die Vorträge gewidmet, aber auch der Frage, wie sich vormoderne Konzepte von Krankheit auf Alltag und Handlungsräume des homo debilis auswirkten.

Die erste Sektion „Begriffe und Diskurse“ eröffnete HANS-WERNER GOETZ (Hamburg) mit einer hilfreichen Exploration des früh- und hochmittelalterlichen Wortfeldes von „debilis“ vor allem in historio- und hagiographischen Texten. „Debilitas“ erweist sich nach Goetz als der durch die eigentliche Krankheit hervorgerufene Zustand der Schwäche und/oder Behinderung, das Gegenteil von „debilis“ heißt nicht nur „sanus“, sondern auch „fortis“. Annette Kehnel (Mannheim) thematisierte in ihrem darauf folgenden Vortrag mit dem Titel „Defizienz und Zivilisationsprozess“ Momente der rituellen Schwächung und „Versehrung“ von Herrschern im Rahmen von Einsetzungsritualen.

In der Sektion „Kirchliche Perspektiven: Recht – Normen – Ideale“ wertete zunächst JAN ULRICH BÜTTNER (Bremen) frühmittelalterliche Bußbücher im Hinblick auf Sünde, Buße und Krankheit aus. Darin werde der Zustand der Sündhaftigkeit regelmäßig metaphorisch als Krankheit der Seele dargestellt, die es mit der Medizin der Buße zu heilen gelte. Doch wird mit dieser Krankheitsmetapher keineswegs ein von der Mediävistik häufig angenommener mittelalterlicher Kausalzusammenhang von Sünde und Krankheit angedeutet. Körperliche Krankheit wird, so Büttner, in den Bußbüchern an keiner Stelle als göttliche Sündenstrafe aufgefasst, vielmehr wird sie bei der Festsetzung der Buße in vielfach abgestufter Form als mildernder Umstand gewertet. ULRICH NONN (Koblenz-Landau) spürte ausgehend von der sana mente – Formel frühmittelalterlicher Testamente der Testierfähigkeit kranker und behinderter Erblasser nach. Die differenzierten Bestimmungen des römischen Rechts, die nach blinden, tauben und taubstummen Testatoren unterscheiden, hatten offensichtlich für die fränkischen Testamente keinerlei Bedeutung mehr.

Zwei Sektionen, eine archäologisch-anthropologische und eine historische, waren dem Thema des Alltags von Kranken und ihren Angehörigen gewidmet. In der Sektion „Alltag I“ lotete die Anthropologin SUSI ULRICH-BOCHSLER (Bern) zunächst „Aussagemöglichkeiten zum individuellen Alltag“ von Kranken, Behinderten und Gebrechlichen anhand von Schweizer Skelettresten aus. An Beispielen, die vom Kleinkind bis zum Greis reichten und verschiedenste soziale Schichten in Stadt und Land umfassten, stellte sie methodische Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten anthropologischer Forschung eindrucksvoll und verständlich für die Vertreter der Nachbarwissenschaften dar und bot damit einen interdisziplinären Höhepunkt des Tagungsgeschehens. Der so geweckte Hunger der Tagungsteilnehmer nach archäologischer Empirie konnte durch die folgenden gehaltvollen Vorträge von DIETER BISCHOP (Bremen) über den „Umgang mit körperlicher Versehrtheit aus archäologischer Sicht“ und SIMONE KAHLOW (Berlin) über „Prothesen im Mittelalter – ein Überblick aus archäologischer Sicht“ gestillt werden.

Im Rahmen von „Alltag II“ sprach zunächst KLAUS-PETER HORN (Bremen) zum Thema „Überleben in der Familie – Heilung durch Gott“. Er wertete frühmittelalterliche Mirakelberichte insbesondere im Hinblick darauf aus, welchen Stellenwert die Fürsorge von Angehörigen für Kranke und Behinderte in der mittelalterlichen Gesellschaft einnahm. Wie schon Hans-Werner Goetz wies auch Horn darauf hin, dass die homines debiles der frühmittelalterlichen Texte als sozial nicht abgewertete Persönlichkeiten erscheinen, denen ihre Umgebung mit Mitleid und zuverlässiger Fürsorge gegenübertritt. Der Vortrag von ALEXANDRA STANISLAW-KEMENAH (Dresden) mit dem Titel „Von der Hand Gottes berührt. Krankheit, Alter und Armut im Spiegel von Bittgesuchen zur Aufnahme in Dresdner Hospitälern“ führt ans Ende des „langen Mittelalters“, ins 16. und 17. Jahrhundert, für das die Referentin anhand eindrucksvoller Quellen eine farbenfrohe Alltagsgeschichte nachzuzeichnen im Stande war.

In der Sektion „Macht und Herrschaft“ war nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Antje Schelberg nur noch GESINE JORDAN (Saarbrücken) zu hören (die auch diesen Tagungsbericht verantwortet). In ihrem Vortrag über „Krankheit des Herrschers und Herrschaft des Kranken in der Karolingerzeit“ dekonstruierte sie verbreitete implizite Vorannahmen der mediävistischen Forschung im 19. und 20. Jahrhundert, die Krankheit des Herrschers stets mit Schwäche und Verfall gleichgesetzt hatte. Auch das Konzept der physischen Idoneität, demzufolge für Herrschaftsanwärter im frühen, aber auch im hohen Mittelalter ein Postulat des unversehrten Körpers galt, erweist sich als modernes Konstrukt, auf das nicht zuletzt Positionen der völkischen Wissenschaft Einfluss genommen haben.

In der Sektion „Einschluss und Ausschluss“ beeindruckte RUTH VON BERNUTH (Paris) mit ihrem Vortrag über „Konzeptionen natürlicher Narrheit in der frühen Neuzeit“. Anhand von bildlichen Darstellungen solcher Narren im Gebetbuch des Matthäus Schwarz von 1521 interpretierte sie deren Rolle als diejenige liminaler Wesen, deren Andersartigkeit „keinerlei Bewertung unterlag“. SUSANNE KNACKMUSS (Berlin) sprach über „Moniales debiles oder behinderte Bräute Christi (…) um 1500“ und stellte dabei fest, dass sich der verbreitete Topos von der „Abschiebung“ behinderter Töchter ins Kloster schon deshalb keineswegs halten lässt, weil Klosterleben und Chordienst ein hohes Maß an physischer Belastbarkeit voraussetzten. Auch der öffentliche Abendvortrag von FRANZ IRSIGLER (Trier) unter der Überschrift „Mitleid und seine Grenzen“ war noch dem Thema von Inklusion und Exklusion zuzuordnen. Irsigler konnte für diese Auseinandersetzung mit dem homo debilis und seiner Hilfsbedürftigkeit aus dem reichhaltigen Fundus seiner jahrzehntelangen Forschungen über Randgruppen der mittelalterlichen Gesellschaft schöpfen, und so wurde deutlich, dass Krankheit, Behinderung und nicht zuletzt Geisteskrankheit in den Städten des späteren Mittelalters in der Tat für die Zugehörigkeit zu den exkludierten Randgruppen der Gesellschaft qualifizierte.

In der Sektion „Medizinhistorische Konzepte“ setzte sich ORTRUN RIHA (Leipzig) mit der „Darstellung des Kranken in der medizinischen Fachliteratur“ auseinander. Als seltenes Beispiel eines medizinischen Buches, das auf individuelle Krankheitsfälle eingeht, hob sie unter anderem das im deutschsprachigen Raum weit verbreitete Lehrbuch des Arztes Ortolf von Baierland aus dem 14. Jahrhundert hervor. Anschließend untersuchte MARIACARLA GADEBUSCH BONDIO (Greifswald) „Taubstumme. Grenzfälle zwischen Pathologie, Gerichtsmedizin und Ethik“ in der Wahrnehmung von Medizinern, Juristen und pädagogisch tätigen Mönchen des 16. und 17. Jahrhundert, die sich als hoch differenziert erweist.

Es schloss sich die Sektion „Lebenszyklus“ an, in welcher zuerst PIERANTONIO PIATTI (Rom) zu „Infirmity and Domestic Illnesses in Augustinian XVc. Hagiography: Husbands, Wives and Children“ sprach und dabei auf Fälle von Blindheit, Geschwüren und Fallsucht in ihrer hagiographischen Darstellung einging. IRINA METZLER (Bristol) sprach im Folgenden über „Perceptions of Deafness in the Central Middle Ages“. Sie betonte das gravierende Problem der religiösen Unterweisung von Taubstummen in einer oral geprägten Gesellschaft und wandte sich gegen die Vorstellung, dass Blindheit im Mittelalter gegenüber Taubheit als der „schlimmere“ Sinnesdefekt gegolten habe. DETLEF GOLLER (Halle-Wittenberg), der sich der „Inszenierung von Altern und Alter in der hochmittelalterlichen Literatur“ widmete, überzeugte nicht nur durch seine Auswahl ertragreicher Textstellen aus der höfischen Literatur, sondern begeisterte auch durch deren ansprechenden Vortrag die Zuhörer, (auch dies ein Bonuseffekt gelungener Interdisziplinarität).

In der abschließenden Sektion „Bilder und Zeichen“ kamen endlich die Kunsthistoriker, von deren Beiträgen bereits die Diskussionen der vorangehenden Vorträge sehr profitiert hatten, zu ihrem vollen Recht. PHILINE HELAS (Rom) bot in ihrem Vortrag „Der Körper des Bettlers. Zur Darstellung und Ausblendung von körperlicher Versehrtheit in der italienischen Kunst zwischen dem 14. und frühen 16. Jahrhundert“ zahlreiche Beispiele für die Darstellung bettelnder Behinderter. Sie kontrastierte insbesondere die stark ästhetisierende Präsentation von Bettlergestalten in der italienischen Malerei mit der für die Kunst nördlich der Alpen typischen, drastischen Darstellung geschundener Krüppel. ELISABETH VAVRA (Wien/Krems) arbeitete in ihrem darauf folgenden Vortrag wesentliche Elemente der „Zeichensprache der Krankheit“ heraus, wobei sie sich zu Recht auf für eine große Öffentlichkeit wahrnehmbare Kunstwerke wie Altartafeln und Fresken konzentrierte, welche als repräsentativ für die bildliche Deutung von Krankheit und Behinderung angesehen werden können.

Wollte man eine „Wunschliste für Homo debilis II“ an die Veranstalterin schicken, so stünde darauf zuoberst, dass es eine solche Anschlusstagung tatsächlich geben sollte. Zu wünschen wäre weiterhin die Aufrechterhaltung des gelungenen Dialogs mit Archäologie, Anthropologie, Medizin- und Kunstgeschichte, die Vertiefung des interdisziplinären Austauschs mit Literaturwissenschaften, vor allem aber die Hinzuziehung von Theologen und Kirchenhistorikern.

In ihrem Einleitungsreferat hatte Annelie Keil bemerkt, die Geschichte von Neuzeit und Moderne sei vor allem als Geschichte der Befreiung von Bindungen, als Prozess der Emanzipation des Individuums zu verstehen. Diese Individualisierung jedoch sei es, die heute Krankheit, Behinderung und Alter hochgradig problematisch für Sozialpolitik und Gesellschaft, Betroffene und Angehörige mache. Historische Reflexion von „disability“ wollte Keil verstanden wissen als Beitrag zur dringlichen Aufgabe, Konzepte für eine Zivilgesellschaft zu entwickeln, die wieder mehr auf soziale Beziehungen als auf Individualisierung setzt. Doch gerade die Frage, wie sich die mittelalterliche Gesellschaft – Verwandte, Freunde und Getreue, Nachbarn und Zufallsbekanntschaften – zum kranken Subjekt stelle, ließ sich in Bremen noch keineswegs in griffigen Formeln beantworten. Viele der von den Referenten präsentierten Einzelergebnisse wiesen darauf hin, dass das Mittelalter toleranter mit Versehrtheit, körperlicher Deformation, Krankheit und Schwäche umging als die Moderne, dass Angehörige und Umwelt mitleidig, fürsorglich und solidarisch reagierten. Negative Bewertungen von Krankheit finden sich seltener als zunächst erwartet – namentlich die populäre Annahme, das Mittelalter habe Krankheit zuerst und zuletzt als Sündenstrafe angesehen, muss sicherlich revidiert werden. Auch konnte in keinem Vortrag eine Quelle beigebracht werden, worin die Pflege von kranken Angehörigen als Belastung aufgefasst wurde – angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der wir Heutigen die Pflege behinderter Kinder, schwerkranker oder dementer Eltern als Stressfaktor einordnen, ein bemerkenswerter Befund. Vor einer Idealisierung des Mittelalters als Zeit der Akzeptanz und Fürsorge blieben die Tagungsteilnehmer jedoch zuverlässig bewahrt durch die Gegenbeispiele krasser Ausgrenzung von Kranken besonders im späten Mittelalter. Von der rituellen Ausstoßung Leprakranker aus der Gesellschaft bis zur hemmungslosen Verspottung der „natürlichen Narren“ lassen sich endlos Beispiele dafür finden, dass auch im Mittelalter Kranke und Behinderte die schwächsten Glieder der Gesellschaft waren. In der Schlussdiskussion zeichnete sich ab, dass Frühmittelalter-Experten eher auf das tolerante und fürsorgliche, Spätmediävisten dagegen eher auf das Kranke abwertende und manchmal ausgrenzende Mittelalter zu stoßen scheinen. Die These einer entsprechenden historischen Entwicklung wollte dennoch (vorerst?) niemand wagen.

Wenn die vormodernen Konzepte von Krankheit und Gesundheit in Bremen erst in Umrissen erkennbar wurden, tut das dem Wert der Tagung keinen Abbruch. Nicht wenigen Vortragenden und Diskutanten geriet die Reflexion mittelalterlicher Verhältnisse auch zur Auseinandersetzung mit modernen Diskursen von Krankheit, Gesundheit, körperlicher Tüchtigkeit und Behinderung. Diese Schärfung des Blicks auf die eigenen Konzepte und die eigene Sprache ist gewiss ein Kennzeichen guter historischer Wissenschaft. Man darf hoffen, dass das von den Tagenden vermessene Forschungsfeld zukünftig noch gründlich beackert wird.

Konferenzübersicht:

Homo debilis. Behinderte - Kranke - Versehrte in der Gesellschaft des Mittelalters. Internationale, interdisziplinäre Tagung

Veranstalter: Prof. Dr. Cordula Nolte, Universität Bremen, Institut für Geschichtwissenschaft, 26.09.2007-29.09.2007

I. Grundlagen: Begriffe und Diskurse
Moderation: Prof. Dr. Hans Kloft, Universität Bremen
Dr. Hans-Werner Goetz, Universität Hamburg:
Debilis: Vorstellungen von Krankheit und menschlicher Schwäche im frühen Mittelalter
Prof. Dr. Annette Kehnel, Universität Mannheim:
Defizienz und Zivilisationsprozess

II. Kirchliche Perspektiven: Recht – Normen – Ideale
Moderation: Prof. Dr. Gisela Muschiol, Universität Bonn
Dr. Jan Ulrich Büttner, Universität Bremen:
Sünde-Krankheit-Buße im frühen Mittelalter
Prof. Dr. Ulrich Nonn, Universität Koblenz-Landau:
Geistig gesund, körperlich krank, den Tod vor Augen. Das Beispiel der frühmittelalterlichen Testamente

III. Alltag I
Moderation: Prof. Dr. Ulrich Müller, Universität Kiel
Dr. Susi Ulrich-Bochsler, Universität Bern:
Kranke, Behinderte und Gebrechliche im Spiegel der Skelettreste aus mittelalterlicher Dörfern, Kirchen und Klöstern (Kanton Bern, Schweiz): Aussagemöglichkeiten zum individuellen Alltag
Dr. Dieter Bischop, Landesarchäologe Bremen:
Umgang mit körperlicher Versehrtheit aus archäologischer Sicht
Simone Kahlow (HU Berlin)
Prothesen im Mittelalter. Ein Überblick aus archäologischer Sicht

IV. Alltag II
Moderation: Prof. Dr. Hans-Werner Goetz, Universität Hamburg
Klaus-Peter Horn M.A., Universität Bremen:
Überleben in der Familie – Heilung durch Gott. Behinderte und Kranke in den Mirakelberichten
Dr. Alexandra Stanislaw-Kemenah, TU Dresden:
Von der Hand Gottes berührt. Krankheit, Alter und Armut im Spiegel von Bittgesuchen zur Aufnahme in Dresdner Hospitäler

V. Macht und Herrschaft
Moderation: Prof. Dr. Karl-Heinz Spieß, Universität Greifswald
Dr. Gesine Jordan, Universität des Saarlandes:
Krankheit des Herrschers und Herrschaft des Kranken

VI. Einschluss und Ausschluss
Moderation: Prof. Dr. Bernd-Ulrich Hergemöller, Universität Hamburg
Dr. Ruth von Bernuth, Humboldt Universität Berlin:
Zwischen Narrenturm und Gebetbuch. Konzeptionen von natürlicher Narrheit in der Frühen Neuzeit
Susanne Knackmuß, FU Berlin:
Moniales debiles oder behinderte Bräute Christi:
(chronische) Krankheit, Behinderung und Familienbande im Frauenkloster um 1500
Öffentlicher Abendvortrag (Stadtwaage):
Prof. Dr. Franz Irsigler, Universität Trier:
Mitleid und seine Grenzen

VII. Medizingeschichtliche Konzepte
Moderation: Prof. Dr. Heinz Peter Schmiedebach, Universität Hamburg
Prof. Dr. Dr. Ortrun Riha, Universität Leipzig:
Die Darstellung des Kranken in der medizinischen Fachliteratur
PD Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio, Univ. Greifswald:
Taubstumme. Grenzfälle zwischen Pathologie, Gerichtsmedizin und Ethik (16.-17. Jh.)

VIII. Lebenszyklus
Moderation: Prof. Dr. Brigitte Kasten, Universität des Saarlandes
Dott. Pierantonio Piatti, Pontificio Comitato di Scienze Storiche, Rom:
Infirmity and Domestic Illnesses in Augustinian XVc. Hagiography: Husbands, Wives and Children
Dr. Irina Metzler, University of Bristol:
Experiences of Deafness in the Central Middle Ages
Dr. Detlef Goller, Universität Halle-Wittenberg:
Zur Inszenierung von Altern und Alter in der hochmittelalterlichen Literatur

IX. Bilder und Zeichen
Moderation: PD Dr. Kerstin Merkel, Universität Eichstätt
Dr. Philine Helas (Bibliotheka Herziana, Rom):
Der Körper des Bettler. Zur Darstellung und Ausblendung körperlicher Versehrtheit in der italienischen Kunst zwischen dem 14. und frühen 16. Jahrhundert.
Dr. Elisabeth Vavra, Österr. Akademie der Wissenschaften, Wien, Institut für Realienkunde, Krems:
Die Zeichensprache der Krankheit

X. Zusammenfassung und Diskussion:
PD Dr. Kay-Peter Jankrift, Institut für Medizingeschichte der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart

Kontakt

Dietlind Heckelen

Universität Bremen, FB 8
Postfach 330 440, 28334 Bremen
0421 / 218-4601
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