„Postcolonial Studies“ und die Osteuropawissenschaften

„Postcolonial Studies“ und die Osteuropawissenschaften

Organisatoren
Forum Ostmittel- und Südosteuropa (FOSE)
Ort
Freiburg / Schweiz
Land
Switzerland
Vom - Bis
25.11.2006 -
Url der Konferenzwebsite
Von
Irma Kreiten

Am 25.11.2006 fand in Freiburg/Schweiz unter dem Titel "Postcolonial Studies und die Osteuropawissenschaften" das siebte Arbeitstreffen des Forums Ostmittel- und Südosteuropa statt. Die Veranstaltung organisiert hatten Kaspar Näf (Basel) und Daniel Henseler (Freiburg).

Das regionale Interessenspektrum der 12 Teilnehmer war weit gestreut vom Baltikum über Rußland und Tatarstan bis hin zur Walachei und Kroatien. Den Anwesenden gemeinsam war die interdisziplinäre Ausrichtung ihrer Forschungsthemen, die sich zwischen Geographie, Ethnologie, Politikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Geschichte bewegten.

Den Postcolonial Studies geht es darum aufzuzeigen, daß Europa nicht eine Geschichte sui generis besitzt, sondern daß die europäische Moderne auf vielfältige Weise verflochten ist mit der Geschichte des Kolonialismus, ohne den sie nicht nicht denkbar wäre.1 Sie bezeichnen somit weniger die Beschäftigung mit einem bestimmten Zeitabschnitt als eine Zugangsweise, die es sich zur Aufgabe macht, die ganze "Ambivalenz der gegenseitigen Beziehungen zwischen Kolonisator und Kolonisiertem, die nicht nur Unterwerfung und Widerstand beinhalten, sondern auch gegenseitige Abhängigkeit und Symbiose", zu rekonstruieren.2 Dieser Ansatz läßt sich auch für die Analyse von Herrschaftsprozessen innerhalb hegemonialer Formationen verwenden und erfordert somit nicht Existenz einer klassischen kolonialen Situation.

Bisher wurden die Postcolonial Studies jedoch in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft nur zögerlich aufgenommen und sind hier nach wie vor unterrepräsentiert. Um so erfreulicher ist es, daß sich das Arbeitstreffen des FOSE zum Ziel gesetzt hatte, sich mit der Anwendbarkeit der Postcolonial Studies in den Osteuropawissenschaften auseinanderzusetzen und dabei Möglichkeiten und Grenzen auszuloten. Konzipiert war das Arbeitstreffen dahingehend, Fallbeispiele aus dem osteuropäischen Raum mit methodischer Diskussion zu verbinden. Insbesondere sollte den Fragen nachgegangen werden, inwiefern im osteuropäischen Raum koloniale Situationen auszumachen seien und wie hier das "post" zu verstehen sei, d.h., ob sich die Andwendbarkeit der Postcolonial Studies auf eine bestimmte Epoche (postsozialistisch, vorrevolutionär, sowjetisch) begrenze.

Für den ersten Teil des Arbeitstreffens war eine Besprechung einzelner Kapitel aus dem Buch "Habsburg postcolonial" sowie des Aufsatzes von Andreas Ackermann "Das Eigene und das Fremde: Hybridität, Vielfalt und Kulturtransfers" vorgesehen.3 Im Zentrum der Diskussion stand "Hybridität", ein Schlüsselbegriff der Postcolonial Studies.

Auffällig an Ackermanns Skizzierung des Hybriditätskonzeptes ist, daß es von ihm synonym mit "Kreolisierung" verwendet und mit dem Prozeß der Globalisierung in Verbindung gebracht wird. Ackermann versteht Homi Bhabha dahingehend, "daß die semantischen Traditionen und diskursiven Strategien des >Othering< nicht mehr funktionieren. Da keine Kultur von der globalen Zirkulation von Menschen, Dingen, Zeichen und Informationen unberührt geblieben ist, ist Kultur heutzutage generell hybrid [...]."4 Ackermann kommt denn auch zu der Schlußfolgerung, daß der Begriff der Hybridbildung letztendlich tautologisch sei, da Globalisierung eine Hybridbildung aus bereits hybriden Kulturen bedeute.5 Auch die Autoren des Sammelbandes "Habsburg postcolonial" bedienen sich des Begriffs in ähnlicher Weise als Synonym zu Mehrsprachigkeit, Multikulturalismus und Kreolisierung.6 Gegen eine solche Verwendung des Konzeptes der Hybridität ist einzuwenden, daß Homi Bhabha mit diesem Begriff zwar - wie von Ackermann geschildert - auf Michail Bachtin zurückgriff, es ihm aber in erster Linie auf das Moment der Subversion, das bereits innerhalb des kolonialen Herrschaftsdiskurses angelegt ist, ankam. Dem poststrukturalistisch beeinflußten Literaturwissenschaftler geht es nicht um die Vorstellung der "Vermischung" zweier Sprachen oder auch Multikulturalismus, sondern um die Gespaltenheit der Sprache an sich, um die generelle Unmöglichkeit, Dinge eindeutig festzuschreiben.7 "Hybridität" im Sinne der Postcolonial Studies ist somit nicht gleichzusetzen mit "Kreolisierung" oder "métissage". Durch die Unterminierung und Umwertung des ursprünglichen kolonialen Hybriditätsbegriffes mit rassistischen Hintergrund wird "Hybridität" zu einer katachretischen Strategie der Ironisierung und Entstellung von Differenz, wie sie im Zuge der Kolonialisierung konstruiert wurde.8 Gegenüber der Verwendung des Begriffes durch den postkolonialen "Meister" Bhabha erscheint so die deutsche Adaptation ungleich biederer und argloser - sowohl im eng wissenschaftlichen als auch politischen Sinne.

Die Problematik der Textvorlagen wurde denn auch durch den Verlauf der Diskussion innerhalb des FOSE bestätigt. Es bestand Konsens unter den Teilnehmenden, daß für die Anwendung des Analyseinstrumentariums der Postcolonial Studies keine klassische koloniale Situation erforderlich sei. Voraussetzung sei lediglich die Existenz eines Machtgefälles.

Hier ergab sich jedoch bereits das erste Problem: wie kann man mit Machtgefällen unterschiedlichen Grades umgehen? Wenn sich sowohl Machtverhältnisse als auch Homogenisierungsprozesse je nach Kontext unterschiedlich gestalten, brauchen wir dann auch verschiedene Hybriditätsbegriffe? Beinahe durchgängig löste der Hybriditätsbegriff Irritationen aus, auch wenn die Arbeitsdefinition auf "Vermischungen bzw. kulturelle Kontakte, die von Machtverhältnissen bestimmt sind", heruntergebrochen wurde. Da sich die Geisteswissenschaften ohnehin von der Vorstellung ursprünglicher Reinheit verabschiedet hätten, so wurde kritisiert, wieso benutze man dann einen Begriff, der ein kulturelles "Dazwischen" evoziere? Wenn jedoch "Hybridität" allein das Prozeßhafte von Identitätsbildungen hervorhebe, so ein Teilnehmer, sei dieses Konzept letztendlich überflüssig. Dieser Meinung konnten sich einige anschließen, auch wenn, wie angemerkt wurde, "Hybridität" bzw. die Postcolonial Studies insgesamt eher als Analysehaltung denn als Theoriemaschine zu verstehen seien.

Als problematisch für eine Anwendung der Postcolonial Studies auf den osteuropäischen Raum wurde ebenfalls die Tatsache erachtet, daß man es dort häufig noch mit vormodernen, a-nationalen, äußerst heterogenen sozialen Gebilden zu tun habe. Die Postcolonial Studies lieferten zwar das Instrumentarium, um Nationalismen zu dekonstruieren, in Situationen multipler Identität sei es jedoch für den Historiker oftmals schwierig, überlappende Machtgefüge und die in sie eingebetteten vielfältigen Prozesse der Identitätsbildung und Differenzierung voneinander zu separieren und zu benennen.

Somit zeigte sich in der Diskussion nicht nur die Schwierigkeit, den Begriff der "Hybridität" von seinen ursprünglichen essentialistischen Konnotationen zu lösen9 sondern auch die Gefahr einer Generalisierung der kolonialen Situation, wie sie in Bhabhas Ansatz gegeben ist. Denn Bhabha läßt das koloniale Subjekt zwar als hybrid - gespalten erscheinen, behandelt es jedoch gleichzeitig als universal und homogen.10

Somit hätten sich im Rückblick andere Konzepte als "Hybridität" eventuell besser als Anknüpfungspunkte für Osteuropahistoriker geeignet. Auch ließ die in den diskutierten Texten gegebene Verengung der Postcolonial Studies auf die Dekonstruktion nationaler Geschichtsschreibung deren Potential merklich schrumpfen.

Die auf die Diskussion folgenden originellen und engagierten Beiträge der FOSE-Referenten führten jedoch vor Augen, daß die angerissenen Probleme weniger auf ein generelles Manko der Postcolonial Studies denn auf ihre spezifische Rezeption im deutschen Sprachraum wie etwa im Falle von "Habsburg postcolonial" zurückzuführen sind, sowie daß der postkoloniale Ansatz durchaus auch für den ost(mittel-)europäischen Raum fruchtbar gemacht werden kann.

Zunächst stellte Daniel Henseler unter dem Titel "Das Ende der Kolonisierung? Zu Vladimir Makanins Erzählung "Der kaukasische Gefangene" 1995" sein – durchweg gelungenes – Experiment dar, einen postsowjetischen literarischen Text postkolonial zu lesen.

Henseler kontrastierte Makanins Erzählung, die dieser kurz vor dem Beginn des 1. Tschetschenienkriegs geschrieben hatte, mit dessen literarischen Vorläufern Puschkin, Lermontov und Tolstoj. Während bei letzteren ein Russe in die Gefangenschaft von Kaukasiern gerät und sich in eine schöne Einheimische verliebt, kehrt Makanin den Plot der Geschichte um. Bei ihm ist es ein junger Kaukasier, der von einem Russen gefangen genommen wird und der aufgrund seiner mädchenhaften Schönheit bei diesem homoerotische Gefühle weckt. Makanin spielt hier - so Henseler - mit der doppelten Bedeutung des russischen Verbes "plenit´" , das sowohl "gefangennehmen" im wörtlichen Sinne als auch im übertragenen Sinne von "jemanden für sich einnehmen" meinen kann. Der Konflikt wird somit von der interethnischen auf eine persönliche, zwischenmenschliche Ebene verlagert. Anders als bei den Vorgängertexten, die klar zwischen "Kolonisierendem" und "Kolonisiertem" unterscheiden, verschwimmen die Grenzen zwischen Eigenem und Fremdem. Auch auf der Ebene der militärischen Rahmenhandlung ist längst nicht mehr klar, wer denn wessen Gefangener ist. Es wird vielmehr deutlich, daß beide Seiten aufeinander angewiesen sind. Somit, so Henseler, werde ausgedrückt, daß Rußland letztlich nicht der Beherrscher des Kaukasus, sondern mit dessen Geschichte und Schicksal unlösbar verbunden ist. Wie auch die postkolonialen Studien thematisiert Makanins Erzählung somit den "dritten Raum" neben Kolonisator und Kolonialisiertem. Trotzdem, wandte der Referent ein, sei nicht klar, inwieweit es sich tatsächlich um eine post-koloniale Erzählung handele, zumal es der Russe und damit ein Vertreter der imperialen Seite sei, der zu Wort komme, der Kaukasier dahingegen feminisiert werde. Zudem veranlasse die Erzählung, die gewohnte Verortung des "hybriden Subjekts" auf der Seite der Kolonialisierten kritisch zu überdenken, denn wenn hier eine hybride Figur gegeben sei, so sei es die des Russen.

Ulrich Bests (TU Chemnitz) Referat unter dem Titel Postkolonialer Nationalismus im "Empire" EU? war zwischen Geographie, Politik und Zeitgeschichte angesiedelt und illustrierte, daß für die Anwendung der Postcolonial Studies eine koloniale Situation im klassischen Sinne nicht erforderlich ist. Im Zentrum seiner Ausführungen stand dabei weniger das Konzept der Hybridität als vielmehr die Herstellung von Dichotomien. "Nation", so hätten die Postcolonial Studies gezeigt, könne verstanden werden als Antwort auf Kolonialisierungsbestrebungen, als komplementärer, derivativer Diskurs einer neuen Elite. Am Beispiel des postsozialistischen Polen zeigte Best diese Verwobenheit des imperialen, sich anational bzw. postnational gebenden Diskurses mit seinem nationalen Gegenpart auf. Er griff dabei auf aktuelle politische Diskussionen, etwa um das Zentrum für Vertriebene oder die polnische Energiesicherheitsdebatte zurück. Von westlicher Seite, so führte Best aus, würden Polen gerne als rückwärtsgewandte Nationalisten dargestellt, die aufgrund der sozialistischen Vergangenheit des Landes einen patriotischen Nachholbedarf hätten. Dieses Bild spiegele sich auch in der Wissenschaft in Form des Konzeptes vom "östlichen Nationalismus", der der westlichen politischen Kultur als postnational und rational gegenübergestellt werde. Aus polnischer Sicht dagegen stelle sich der westliche Diskurs als Fortführung von Kolonialisierungsbestrebungen und dem deutschen Drang nach Osten dar. Dies wirft laut Best die Frage auf, ob Polen, das bisher nicht so analysiert wurde, als postnational zu verstehen sei oder ob ein solcher Ansatz lediglich den polnischen Opferdiskurs weiterführen würde. Ihn interessierte so insbesondere, wie Nationalismus- und Kolonialismusvorwurf zusammenpassen. Seine Schilderung des polnischen Falls läßt sich dabei auch auf die EU als Ganzes übertragen: während die EU sich als postnational darstelle und von ihren Anhängern als "kosmopolitisches Empire" positiv gewertet werde, stelle sie sich aus Kritikersicht als Empire dar, dessen Ziel die Überschreitung von Grenzen sei. Letztendlich, so der Referent, müsse man auch hier postnationale und nationale Diskurse als komplementär betrachten.

Nataša Miškovi&#263; (Basel) stellte mit "Tito goes Postcolonial: Einsatzmöglichkeiten der Postcolonial Studies in einem Projekt zur Erforschung der Blockfreienbewegung" erstmals ihr neues Forschungsprojekt vor, das sie schrittweise - und in seiner klaren Strukturiertheit sehr überzeugend - vor den Zuhörern entfaltete.

Zunächst an Tito interessiert, war sie auf die politische Freundschaft zwischen Tito, Nehru und Nasser gestoßen, die sie nun in Form einer "Historischen Anthropologie" aufzuarbeiten gedenkt. Ausgangsfragen waren, wieso gerade diese drei Politiker zusammenfanden, wie sich ihre persönliche Beziehung gestaltete und ob es gemeinsame Erfahrungen, gab, die diese Beziehungen erleichterten. Ziel einer solchen Konzeption sei die Sprengung herkömmlicher geografischer und machtpolitischer Untersuchungsräume und somit die Überwindung eurozentrischer Perspektiven. Internationale Beziehungen sollten hier nicht mehr in Form einer Zweierbeziehung, sondern als Beziehungsgeschichte im Sinne von Shalini Randerias "entangled histories" geschrieben werden.

Weitere theoretische Anknüpfungspunkte zu den Postcolonial Studies sah Miškovi&#263; insbesondere in dem Gefühl der Entfremdung und Entautorisierung der Marginalisierten, das für die Entwicklung dieses Ansatzes von grundlegender Bedeutung war. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges begreift sie die Blockfreienbewegung als politische Emanzipation der Subalternen, als Versuch, ein postkoloniales "third space" zu schaffen. Hierbei greift sie ebenfalls auf Maria Todorovas Charakterisierung des Balkans als das "unvollständig Andere" innerhalb Europas zurück.

Die Originalität des Beitrags zeigte sich insbesondere auch darin, daß er das analytische Instrumentarium der Postcolonial Studies auf die Geschichte der Blockfreienbewegung und Entkolonialisierung anwandte und somit diese Analyserichtung zu ihrem historischen Entstehungskontext zurückführte.

Kaspar Näfs Vortrag "Deutsch, russisch oder doch rein lettisch? Ein postkolonialer Zugang zur lettischen Nationalbewegung im 19. Jahrhundert" thematisierte die Vielstimmigkeit und das Streben nach Hegemonie innerhalb der lettischen Nationalbewegung.

Bei dem Versuch, eine lettische Nation zu konstruieren, hätten, so Näf, einige der rivalisierenden Gruppen den Schulterschluß mit Deutschen, Russen oder der sozialistischen Bewegung gesucht. Um sich gegenüber den Konkurrenten behaupten zu können, hätten Vertreter der lettischen Nationalbewegung somit auch nicht vor Zusammenarbeit mit den Gegnern einer lettischen Nation zurückgeschreckt. In dieser Gemengelage sah Näf einen Ansatzpunkt für die Übertragung des postkolonialen Konzepts der "Mikrokolonialismen" gegeben. Eine Analyse mit dem Instrumentarium der postkolonialen Theorie sei, so seine These, vor allem dort erfolgversprechend, wo starke Vereinheitlichungstendenzen auszumachen seien. Im vorgestellten lettischen Beispiel waren so nicht nur die nationalen Minderheiten Gegenstand von Lettifizierung geworden, sondern auch Teile der "lettischen" Mehrheit selbst.

Die von Daniel Henseler und Kaspar Näf moderierte Abschlußdiskussion versuchte sich in einer Bilanzierung des Ertrags der postkolonialen Perspektive auf die Fallbeispiele. Das Konzept der "Hybridität" weckte nach wie vor Unbehagen bei den Diskutanten. Auch wenn, wie angemerkt wurde, die Ursachen hierfür z.T. auch bei den Quellen liegen dürften, die hybride Momente als nicht erwünschte Effekte unterrepräsentierten, so hatten sich doch für die Referenten andere Anknüpfungspunkte an die Postcolonial Studies als weitaus fruchtbarer erwiesen. Im Rückblick ließe sich so eventuell das Konzept der "third space" als gemeinsamer Nenner vorschlagen.
Insgesamt, so die Erkenntnis des Arbeitstreffens, wird die Anwendung der Postcolonial Studies dann problematisch, wenn man sie an einzelnen Begriffen festzumachen sucht und diese überlädt. Aufgabe muss es deswegen vielmehr sein, die hinter den Postcolonial Studies stehenden Ideen und Haltungen wahrzunehmen und mitzurezipieren. Auf diese Weise können die Postcolonial Studies in der Ost(mittel)europäischen Geschichte dazu beitragen, stärker zu differenzieren, die eigenen Gewissheiten als Vertreter der historischen, literaturwissenschaftlichen und anderer Disziplinen (die ja schließlich auch einem imperialen Herrschaftsdiskurses entstammen) zu hinterfragen und festgefahrene Kategorisierungen aufzubrechen.

Das achte Arbeitstreffen des FOSE findet am 31.3.2007 in Zürich statt. Es steht unter dem Thema "Strukturwandel in den Osteuropawissenschaften? Internet und elektronische Medien im wissenschaftlichen Alltag". Die Organisation wird von Mira Jovanovi&#263;, Daniel Ursprung und Stefan Wiederkehr übernommen.

Weitere Informationen (samt Ausschreibung): http://www.oewiss.ch/fose

Anmerkungen:
1 Randeria, Shalini, Man muss lernen Geschichte zu schreiben. Interview mit Marie Elisabeth Müller, in: Freitag (20039, 12, S. 17.
2 Bobkov, I. M., Postkolonial'nye Issledovanija, in: Kuz'min, S. V. (Hrsg.), Postmodernizm. Enciklopedija, Minsk 2001, S. 598.
3 Feichtinger, Johannes, Habsburg (post-)colonial. Anmerkungen zur Inneren Kolonisierung in Zentraleuropa, in: Feichtinger, Johannes u.a. (Hrsg.), Habsburg postcolonial. Machtstrukturen und kollektives Gedächtnis. Innsbruck 2003, S. 13-31; Prutsch, Ursula, Habsburg postcolonial, in: ebd., S. 33-43; Simonek, Stefan, Möglichkeiten und Grenzen postkolonialistischer Literaturtheorie aus slawistischer Sicht, in: ebd., S. 129-139; Ackermann, Andreas, Das Eigene und das Fremde: Hybridität, Vielfalt und Kulturtransfers, in: Jaeger, Friedrich; Liebsch, Burkhard; Rüsen, Jörn (Hrsg.), Handbuch der Kulturwissenschaften, Bd. 3, Stuttgart 2004, S. 139-154.
4 Ackermann, Das Eigene, S. 147f.; Feichtinger, Habsburg (post-)colonial, S. 18 u. 25f.
5 Ackermann, Das Eigene, S. 152-153.
6 Simonek, Möglichkeiten und Grenzen, S. 133-134.
7 Grimm, Sabine, Einfach hybrid! Kulturkritische Ansätze der Postcolonial Studies. <http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/grimm-postkolonialismus.pdf> (01.03.2007).
8 Bhabha, Homi, The Location of Culture, London 1994, S. 158 u. 164; Parry, Benita, Postcolonial Studies. A Materialist Critique, London 2005, S. 63-64; Loomba, Ania, Colonialism-Postcolonialism, London 2005, S. 145.
9 Ashcroft, Bill; Griffiths, Gareth; Tiffin, Helen, Post-Colonial Studies. The Key Concepts, London 2005, S. 120-121.
10 Loomba, Colonialism, S. 149-150.