6. Darmstädter Diskussionen

6. Darmstädter Diskussionen

Organisatoren
Marion Bolder-Boos / Anabelle Thurn / Dominik Maschek / Sven Page, Technische Universität Darmstadt
Ort
Darmstadt
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.09.2014 - 13.09.2014
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Von
Patrick Reinard, Seminar für Alte Geschichte, Philipps-Universität Marburg

Die Darmstädter Diskussionen, das von Marion Bolder-Boos, Anabelle Thurn, Dominik Maschek und Sven Page organisierte interdisziplinäre Doktorandenkolloquium zu antiken Kulturen, fand vom 10. bis 13. September 2014 zum bereits sechsten Mal statt und bot NachwuchsforscherInnen aus verschiedenen Ländern – Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn, Spanien, Frankreich und Griechenland – auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, aktuelle Forschungen vorzustellen. Gefördert wurde die Veranstaltung durch die Fachgebiete Alte Geschichte und Klassische Archäologie der Technischen Universität Darmstadt sowie durch BETA Analytics Ltd., den Philipp von Zabern-Verlag, die WBG und die Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Grußworte von Ralph Bruder (Vizepräsident der Technischen Universität Darmstadt), Meinrad Morger (Dekan des FB 15 der Technischen Universität Darmstadt), Elke Hartmann (Alte Geschichte, Technische Universität Darmstadt) sowie Dominik Maschek (Technische Universität Darmstadt), der stellvertretend für die Veranstalter alle Teilnehmer der Tagung begrüßte, eröffneten die Tagung. Ein Abendvortrag von RALF VON DEN HOFF (Freiburg) zum Thema „Herrscher und Polis. Neue Forschungen zu Skulpturen in Pergamon“, in welchem neue Erkenntnisse und Überlegungen zur Repräsentation der Attaliden vorgestellt wurden, beschloss den Eröffnungstag.

Das Kolloquium war insgesamt in sieben Sektionen aufgegliedert. Die erste Sektion wurde von OLIVIA DENK (Basel) eröffnet, die in ihrem Vortrag die Sakraltopographie auf der Chalkidike hinsichtlich kultureller Identität und Akkulturationsprozesse – so etwa am Beispiel des Zeus-Ammon zugeschriebenen Tempels in Kallithea – untersuchte sowie die Bedeutung von Heiligtümern als wirtschaftliche Institutionen aufzeigte.

VELIA BOECKER (Berlin) widmete sich anschließend anatomischen Votivgaben in den Heiligtümern Latiums aus republikanischer Zeit. Sie arbeitete, beruhend auf einer statistischen Auswertung einzelner Depotfunde – exemplarisch vorgeführt am Beispiel von Ponte di Nona –, die Intention der Stifter sowie die Auswahl von Kultplätzen und Adressaten heraus.

Mit einer numismatischen Untersuchung zu den Götterangleichungen auf den Münzen des Commodus beschloss CARINE HENTZ (Augsburg/Straßburg) die erste Sektion. Sie ging der Frage nach, inwieweit die Götterangleichungen als Proklamation eines neuen „Goldenen Zeitalters“ zu verstehen sind und fokussierte sich dabei besonders auf die Darstellung des Ianus, insbesondere auf das bekannte Ianus-Medaillon aus dem Jahr 187 n. Chr.

Die zweite Sektion eröffnete STEPHANIE KIRSCH (Hannover). Sie untersuchte die Bedeutung von Gewalt als Teil des Sozialisationsprozesses im Athen des 5. und 4. Jh. v. Chr. Zunächst wurden sozialwissenschaftliche Ansätze und Definitionen von Gewalt, Erziehung und Sozialisation erarbeitet, die dann reflektierend an den antiken Quellen – namentlich etwa Platon und Menander – untersucht wurden, um Veränderungen in der Bedeutung und Funktion von Gewalt in Erziehung und Sozialisation aufzuzeigen.

CHRISTIAN VOGEL (Bielefeld) bot basierend auf einer Auswertung betreffender Cicero-Briefe in seinem Vortrag einen netzwerkanalytischen Blick auf die Karriere des Q. Tullius Cicero und zeigte die Existenz eines Smallworld-Netzwerkes auf. Basierend auf den Ergebnissen der Netzwerkanalyse unterstrich er die Bedeutung von Personen, die wie Q. Tullius Cicero vermeintlich eher nicht zu den führenden Kreisen der römischen Politik gehörten, für das Funktionieren des römischen Staates während der Krise der Späten Republik.

SEMA KARATAŞ (Köln) behandelte die sogenannten ambitus-Klagen anhand einer eindringlichen Untersuchung von Ciceros Rede pro Cn. Plancio. Dabei wurden unter anderem Fragen nach der Auswirkung der ambitus-Klagen auf das politische Leben gestellt, die allgemeine Bedeutung der Thematik anhand des Aedilen-Amtes – welches Cn. Plancius 54 v. Chr. errang – exemplifiziert und schließlich der Mehrwert einer detaillierten argumentationsfunktionalen Analyse der besagten Cicero-Rede vorgeführt.

Die zweite Sektion beschloss MARCUS HELLWING (Erfurt) mit einer diskursanalytischen Untersuchung zum Bildungsstand von Frauen im spätrepublikanischen und kaiserzeitlichen Rom. Er zeigte anhand der literarischen Quellen, z.B. Tacitus und Quintilian, auf, dass berühmte Frauen der Republik als gebildet dargestellt werden, zugleich aber auch ihr besonderer Charakter, welcher sich an dem mos maiorum orientiert, betont wird.

BEGOÑA CADIÑANOS MARTÍNEZ (Madrid) eröffnete mit ihrem Vortrag über die Verwendung des Alexanderbildnisses in der Herrscherrepräsentation des Mithridates VI. die dritte Sektion. Die ikonographischen Quellen – neben den Münzen z.B. der berühmte Louvre-Kopf des Mithridates oder die sogenannten Lanuvium Marbles – wurden vorgeführt, um anschließend insbesondere die politische Bedeutung der Münzen im Zuge der Bezahlung der Truppen während des Krieges zu betonen.

Eine diskursanalytische Betrachtung des römischen Perserbildes in Republik und Kaiserzeit stellte FUAD ALIDOUST (Mainz) vor. Er zeigte eine Ambivalenz in den Quellen auf, die einerseits die Perser mit typisch pejorativen Topoi – z.B. als Väter- oder Brudermörder – beschreiben, andererseits auch als unbesiegbare Macht und Herren einer anderen Welt darstellen. Entwicklung und Konstruktion des römischen Perserbildes, das teilweise von den Griechen adaptiert ist, sowie sein Ursprung, der im römischen Selbst- und Weltbild zu suchen ist, wurden analysiert.

Die dritte Sektion und zugleich auch den ersten Kolloquiumstag beschloss ASJA MÜLLER (Kiel), die einen eindrücklichen Überblick über die Mumienmasken aus dem römischen Ägypten präsentierte. Sie zeigte das Potenzial der Masken für kultur- und religionsgeschichtliche Fragen auf; exemplarisch wurde etwa die Frage nach der ethnischen Identität eines Verstorbenen und seiner Repräsentation durch die Maske im Totenritual bearbeitet.

YOSHIFUMI YASUOKA (Heidelberg) eröffnete die vierte Sektion mit einem bau- und architekurgeschichtlichen Vortrag zu den Naosschreinen im Alten Ägypten. Er untersuchte zwei papyrologisch überlieferte Bauzeichnungen von Naosschreinen – die sogenannten Ghurob-Papyri sowie Papyri, die als Mumienkartonage überliefert worden sind. Abschließend wies er auf eine Parallele der Konstruktion der Naosschreine und der vitruvianischen Beschreibung eines Türeingangs hin.

Der Finanzierung kaiserlicher Bauprojekte durch Kriegsbeute widmete sich SEBASTIAN GEISSELER (Bern) anhand literarischer und epigraphischer Quellen. Er zeigte, dass die republikanische Tradition manubialer Bauten in der frühen Kaiserzeit bewusst weitergeführt worden ist, problematisierte jedoch auch, ob vermeintlich ex manubiis gestiftete Bauten in der Kaiserzeit wirklich mit Kriegsbeute finanziert worden sind oder ob vielleicht eine lediglich durch republikanische Traditionen motivierte kaiserliche Darstellung vorliegen könnte.

MATTHIAS BENEDIKT NIEBERLE (Köln) befasste sich in seinem Vortrag mit der Genese, der Nutzung und der Funktion des römischen Heilbades und Kurzentrums Baiae. Einleitend betonte er die Diskrepanz zwischen dem aufgrund der Überlieferungssituation vermeintlich guten Kenntnis- und dem tatsächlichen Forschungsstand, der weithin als Desiderat anzusehen ist. Ausführlich wurden dann neue Erkenntnisse in der Aufarbeitung des freigelegten Areals, etwa neue Vermessungen und Pläne sowie erste Eindrücke einer 3D-Rekonstruktion, vorgestellt.

Einen Überblick über die neueren und sehr ertragreichen Ergebnisse der archäologischen Forschungen in Aquincum stellte ORSOLYA LÁNG (Budapest) vor. Neben neuen Untersuchungen zur Fortifikation im östlichen Stadtgebiet wurden etwa auch Überlegungen und Erkenntnisse zur frühen Siedlungsphase, zu neuen geophysikalischen Studien, zum sogenannten „Painter’s House“ im Süden der Stadt sowie zur Aufgabe der Siedlung im 4. Jh. n. Chr. präsentiert.

HANNAH BRUST (Bonn), die die vierte Sektion abschloss, bearbeitete in ihrem Vortrag die Entstehung neuer Karyatidentypen in hellenistischer Zeit. Sie zeigte Vorbilder und Stilrichtungen auf, beleuchtete die Entwicklung bis in die Kaiserzeit und fokussierte sich schließlich auf die Frage nach der semantischen Bedeutung der Karyatiden, etwa an Grabdenkmälern, in Theatern oder in Heiligtümern.

Mit dem Areal zwischen Athen und seinen beiden Häfen, Piräus und Phaleron, beschäftigte sich GEORGIA BOUNDOURAKI (Athen). Dank einer Kombination der antiken Quellen, der neueren archäologischen Untersuchungen und auch der komparativ als Ergänzung herangezogenen Reiseberichte des 19. Jahrhunderts konnten neue Erkenntnisse über das heute sehr dicht besiedelte Gebiet erarbeitet werden. Insbesondere zeigt sich, inwieweit und in welchen Bereichen der Bau der langen Mauern für das Leben in den zwischen Athen und dem Meer gelegenen Demen (Keiriadai, Xypete und Phaleron) als verändernde Zäsur zu deuten ist.

Der Frage, in welchen Räumen das otium bzw. die Philosophie in den Proömien der philosophischen Schriften Ciceros verortet wird, ging FRANZISKA EICKHOFF (Freiburg) nach. Es konnten Inspirationsräume, in denen sich das philosophische Gespräch scheinbar von selbst ergibt, aber auch Schutzräume, in denen die tendenziell philosophiefeindlichen Normen der Gegenwart abgeschwächt sind, erkannt werden. Die Räume wurden hinsichtlich immanenter Eigenschaften mit den Foucaultschen Heterotopien verglichen und abschließend Ciceros otium-Konzept zusammengefasst.

Die mediale Konstitution der Stadt Rom in der späten Republik und Kaiserzeit bearbeitete DANIEL EMMELIUS (Freiburg) anhand literarischer Quellen. Dabei standen theoretische medien- und diskursgeschichtliche Möglichkeitsbedingungen im Zentrum der Betrachtung.

JULIAN SCHREYER (München) widmete sich Pausanias und dessen Umgang mit bzw. der Funktion von Ruinen in seiner Beschreibung Griechenlands. In ca. 300 Fällen erwähnt Pausanias Ruinen. Dabei ist, wie in dem Vortrag eindrücklich gezeigt wurde, jeweils der erzähltechnische und argumentative Zusammenhang der entsprechenden Textpassage zu bewerten und von einer pauschalen interpretativen Wertung abzusehen, da die Analyse des Pausanias-Textes unterschiedliche Konnotationen und Funktionen von Ruinen – am wichtigsten scheint die erinnerungskulturelle – aufweist.

SIMONE MARTINI (Trier) beschloss mit ihrem Vortrag über die Römerstraße zwischen Trier und Metz die fünfte Sektion und den zweiten Kolloquiumstag. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung in die Bedeutung der Erforschung der Römerstraßen wurden die aktuellen Untersuchungen zu der besagten, einst von Agrippa eingerichteten Straße referiert. Durch Geländebegehungen, die Auswertung von Meilensteinen, den Einsatz älteren historischen Kartenmaterials aus preußischer Zeit und die Luftbildarchäologie hat sich der Wissenstand zu Wegführung und Bauweise sehr erweitert.

Die sechste Sektion eröffnete PHILIP AUBREVILLE (Berlin) mit einer eindringlichen Betrachtung des medizinischen und gesellschaftlichen Umgangs mit vermeintlich an Wahnsinn leidenden Menschen in der frühen römischen Kaiserzeit. Dabei wurde nicht auf den Cäsarenwahn abgezielt, sondern die Thematik allgemein anhand der literarischen Quellen – etwa der von Philon von Alexandria überlieferten Karabas-Episode – bearbeitet.

NIKOLAS HÄCHLER (Zürich) befasste sich mit dem von Aurelius Victor überlieferten edictum Gallieni, mittels welchem Gallienus die Senatoren aufgrund der Gefahr von Usurpationen systematisch aus der Heeresführung entfernt haben soll. Durch einen prosopographischen Ansatz, der sich auf die ganze Breite der Quellenüberlieferung stützt, konnte aufgezeigt werden, dass in der zweite Hälfte des 3. Jh. n. Chr. in der Tat weniger Senatoren als Heerführer auftraten. Jedoch kann Gallienus‘ Edikt nicht einseitig als gegen den ganzen Senatorenstand gerichtete Maßnahme angesehen werden. Vielmehr sollten neue Betätigungsfelder für den Senat, etwa administrative, erschlossen und zugleich eine Stabilisierung des Reiches erreicht werden.

SARAH PRAUSE (Mainz) eröffnete die siebte und letzte Sektion mit einer verschiedene Bildmedien sowie literarische Quellen einschließenden Untersuchung zur Darstellung von Blindheit in der griechischen Kunst des 8. bis 4. Jh. v. Chr. Die ikonographischen Varianten in der Darstellung von Blindheit wurden erarbeitet, welche nicht zwingend anhand körperlicher Merkmale, sondern vielmehr aus der Gesamtkomposition einer Szene zu erkennen sind.

CORINNA REINHARDT (München) untersuchte griechische Akroterfiguren und sensibilisierte für die Komplexität einer semantischen Analyse. Aufgrund der architektonischen Vorgabe ist kein einheitliches Bildfeld für die Akroterfiguren, die auch nicht zwingend figürlich, sondern ebenso floral sein können, gegeben. Zudem sind die Eckfiguren zumeist sehr ähnlich, was die Gestaltungsmöglichkeit entsprechend einschränkt. Dennoch können die Akroterfiguren gelegentlich auch Teil eines narrativen Konzeptes sein, wie beispielhaft an dem Tempel der Athener auf Delos gezeigt worden ist.

Die Darstellung von Sklaven in der griechischen Kunst wurde von AGNES THOMAS (Köln) bearbeitet. Eindrücklich wurde die Schwierigkeit einer Identifikation von Unfreien in der Kunst aufgezeigt, zugleich entscheidende Merkmale, die dennoch eine sichere Ansprache und Deutung erlauben (z.B. Körpergröße, Physiognomie, Kleidung, Tätigkeit, Position im Bild, Haartracht etc.) entwickelt und auf die damit vermittelte Wertung von Sklaven sowie das Potenzial der Bilddarstellungen als historische Quellen eingegangen.

FLORIAN KLAUSER (Würzburg) beschäftigte sich mit der Verwendung von Athletenstatuen im Hellenismus und in der Kaiserzeit. Im Fokus seines Vortrags standen die Fragen nach Ort und Kontext einer Aufstellung, die zu eruierende Wirkungsmöglichkeit und der sozialgeschichtliche Hintergrund.

Der Rezeption des Alexanderbildes im Götter- und Heroenbild widmete sich der Vortrag von MARTIN SCHWEMMER (Freiburg). Er verdeutlichte, dass entsprechende Bildrezeptionen nur mit dem Verständnis für einen allgemeinen visuellen Diskurs zu verstehen sind und man keineswegs immer auf eine genaue Identifizierung abzielen sollte. Die Komplexität der bildlichen Rezeption und der gegenseitigen Bildzitate in den Alexander- und Götter-/Heroenbildern wurde abschließend anhand „alexanderähnlicher“ Achillbilder vorgeführt.

ANNE KLEINEBERG (Freiburg) betrachtete in ihrem Vortrag nach einer kurzen Einführung die Funktion und den medialen Charakter kaiserlicher Bildnisbüsten sowie deren Repräsentationspotenzial. Dabei wurde anhand von Fallbeispielen – etwa den Porträtbüsten aus der Villa von Chiragan – auf Aufstellungskontexte verwiesen sowie spezielle Entwicklungen wie das Aufkommen von Togabüsten in Severischer Zeit analysiert.

Den Abschluss des Kolloquiums markierte LILIAN SCHÖNHEIT (Hamburg), die die bisher in der Forschung kaum beachtete Gattung der sogenannten Unteritalischen Possenbilder aus dem 4. Jh. v. Chr. bearbeitet hat. Die zahlreichen Bildvarianten lassen sich nicht nur auf überlieferte griechische Komödien beziehen, sondern sind auch durch lokale italische motiviert. Eine Produktion für indigene Bevölkerung, die gezielt als Rezipient angesprochen wurde, konnte als wahrscheinlich herausgearbeitet werden.

“Brevis esse laboro, obscurus fio” (Hor., Ars 25). Die hier gebotene Zusammenfassung musste, dies gebietet die Kürze eines Tagungsberichts, leider überblickartig und kursorisch bleiben und will lediglich einen skizzenhaften Eindruck vermitteln. Allerdings werden trotz der Brevitas die thematische Vielfältigkeit und die breite inhaltliche Ausrichtung der Darmstädter Diskussionen ersichtlich, die auch in diesem Jahr unterschiedliche altertumswissenschaftliche Disziplinen zusammengeführt hat. Genau diese „Breite“ ist ein typisches Charakteristikum des Darmstädter Kolloquiums und bedingt anregende Diskussionen und gewinnbringenden Austausch.

Konferenzübersicht:

Eröffnung:
Ralph Bruder / Meinrad Morger / Elke Hartmann / Dominik Maschek (alle Technische Universität Darmstadt)

Abendvortrag:
Ralf von den Hoff (Freiburg), Herrscher und Polis. Neue Forschungen zu Skulpturen in Pergamon

Sektion I: Götter, Kulte, Heiligtümer
Sektionsleitung: Dominik Maschek (Darmstadt)

Olivia Denk (Basel), Heiligtümer als wirtschaftliche Institutionen. Untersuchungen zur Sakraltopographie auf der Chalkidike im Kontext historisch-politischer Ereignisse

Velia Boecker (Berlin), Kulte, Orte, Körperteile. Weihungen anatomischer Votive in Latiums Heiligtümern

Carine Hentz (Augsburg/Straßburg), Die Götterangleichungen auf den Münzen des Commodus mit einem Exkurs zum Ianus-Medaillon aus dem Jahr 187 n. Chr.

Sektion II: Soziopolitische Prozesse
Sektionsleitung: Anabelle Thurn (Darmstadt)

Stephanie Kirsch (Hannover), Schlagende Verbindungen. Gewalt als Teil des Sozialisationsprozesses am Beispiel Athens im 4. Jh. v. Chr.

Christian Vogel (Bielefeld), Q. Tullius Cicero. Netzwerkanalyse einer Karriere an der römischen Peripherie

Sema Karataş (Köln), ambitus – oder: Die unklare Grenze des Zulässigen. Ein historischer Kommentar zu Ciceros Rede pro Cn. Plancio

Marcus Hellwing (Erfurt), Wozu brauchten die Römer gebildete Frauen? Eine ideologische Erklärung

Sektion III: Konzepte von Identität und Fremdheit
Sektionsleitung: Anabelle Thurn (Darmstadt)

Begoña Cadiñanos Martínez (Madrid), The use of the image of Alexander during the Mithridatic Wars

Fuad Alidoust (Mainz), Das römische Perserbild in der Republik und Kaiserzeit. Eine historische Diskursanalyse

Asja Müller (Kiel), Kulturelle Interaktion im römischen Ägypten. Römische Mumienmasken als Träger sepulkraler Identität

Sektion IV: Architektur und Bauwerk
Sektionsleitung: Dominik Maschek (Darmstadt)

Yoshifumi Yasuoka (Heidelberg), Die Methoden der Formbestimmung der Naosschreine im Alten Ägypten

Sebastian Geisseler (Bern), EX MANUBIIS FECIT. Die Finanzierung kaiserlicher Bauprojekte durch Kriegsbeute

Matthias Benedikt Nieberle (Köln), Baiae. Genese, Nutzung und Funktion eines römischen Heilbades und Kurzentrums. Erste Erkenntnisse der durchgeführten Bauanalyse

Orsolya Láng (Budapest), From vicus to the Painter’s house. Ten years of archaeological research in the Aquincum Civil Town

Hannah Brust (Bonn), Karyatiden. Untersuchungen zur Funktion und zum Bedeutungswandel weiblicher Stützfiguren in der antiken Bauplastik

Sektion V: Raumgestaltung und -verständnis
Sektionsleitung: Sven Page (Darmstadt)

Georgia Boundouraki (Athen), Restoring the Attic landscape between Athens and Piraeus

Franziska Eickhoff (Freiburg), Räume des otium. Zur Verortung der Philosophie in den Proömien von Ciceros philosophischen Schriften

Daniel Emmelius (Freiburg), Spatium Urbis. Zur medialen Konstitution des Territoriums der Stadt Rom in der späten Republik und der Kaiserzeit

Julian Schreyer (München), Ruinenverständnisse bei Pausanias

Simone Martini (Trier), Römerstraßen – Lebensadern des Imperiums. Das Beispiel der Römerstraße Augusta Treverorum/Trier – Divodurum/Metz

Sektion VI: Ausnahmezustände
Sektionsleitung: Sven Page (Darmstadt)

Philip Aubreville (Berlin), Wahn und Sinn. Überlegungen zu psychischer Devianz in der frühen römischen Kaiserzeit

Nikolas Hächler (Zürich), Senatoren als Usurpatoren? Militärische Herrschaftsakklamationen durch Mitglieder des Senatorenstandes und deren Folgen für die Reichskrise des 3. Jhs. n. Chr.

Sektion VII: Visualität und Medialität
Sektionsleitung: Clemens Brünenberg (Darmstadt)

Sarah Prause (Mainz), Bist du blind? Überlegungen zur Darstellung von Blindheit im 8. – 4. Jh. v. Chr.

Corinna Reinhardt (München), Skulptur in architektonischem Kontext. Bildgestaltung in der Akroterzone

Agnes Thomas (Köln), Bilder als historische Quelle. Sklavendarstellung auf griechischen Denkmälern klassischer und hellenistischer Zeit

Florian Klauser (Würzburg), Zur Verwendung von Athletenstatuen im Hellenismus und der römischen Kaiserzeit

Martin Schwemmer (Freiburg), Quoting Alexander. Alexanderbildnis und Achillbild im Hellenismus

Anne Kleineberg (Freiburg), Kaiserliche Bildnisbüsten römischer Zeit. Funktion, Kontext, medialer Charakter

Lilian Schönheit (Hamburg), Von Ehestreit und Götterpersiflage. Unteritalische Possenbilder

Schlussworte: Sven Page (Darmstadt)


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