Fragmentierung oder glatte Linien? Biographie und biographische Selbstwahrnehmungen im 20. Jahrhundert

Fragmentierung oder glatte Linien? Biographie und biographische Selbstwahrnehmungen im 20. Jahrhundert

Organisatoren
Erik Lommatzsch, Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Universität Mannheim
Ort
Mannheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.04.2014 - 26.04.2014
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Von
Kerstin Hofmann, Historisches Institut, Universität Mannheim

Bereits Pierre Bourdieu befasste sich mit der „biographischen Illusion“ und der menschlichen „Neigung, sich […] zum Ideologen seines eigenen Lebens zu machen, daß man im Dienst einer allgemeinen Intention gewisse signifikante Ereignisse auswählt und zwischen ihnen eigene Beziehungen stiftet, um ihnen Kohärenz zu geben“.1 Von ihm stammt der Terminus der „‚Offizialisierung‘“, der „öffentlichen Darstellung […] einer privaten Vorstellung vom eigenem Leben, dem öffentlichen oder privaten“.2 Diese Idee griff die Ende April 2014 am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Mannheim angesiedelte Tagung „Fragmentierung oder glatte Linien? Biographie und biographische Selbstwahrnehmungen im 20. Jahrhundert“ auf. ERIK LOMMATZSCH (Mannheim) erläuterte eingangs die Zielsetzung der Tagung: Anhand exemplarisch ausgewählter Personen bzw. Personengruppen, für die die Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) jeweils eine besonders prägende Lebensphase darstellte, sollte geklärt werden, „ob die Lebensfragmente eben jener Personen eher als Puzzleteile ineinander passen [würden] oder das Bild eines unsauber gearbeiteten Mosaiks stimmiger [sei]“. Unstimmigkeiten oder gar Widersprüchlichkeiten zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung sollten aufgedeckt und auf Muster untersucht werden. Den roten Faden der Tagung bildeten insgesamt sechs Leitfragen: 1) In welchem Verhältnis stehen Selbsteinschätzungen aus der Endphase des Lebens („Memoiren“) und die Faktenlage aus der jeweiligen Zeit? 2) Welche Beurteilung erfährt die NS-Zeit insgesamt? Auf welche Weise wurde Stellung genommen? 3) Wie wird die eigene Rolle in der NS-Zeit nach 1945 verortet? 4) Welche Anstöße erfolgten von außen, um sich zur NS-Zeit zu äußern bzw. sich mit dem eigenen Wirken auseinanderzusetzen? 5) Sind Versuche erkennbar, eine eigene Lebensgeschichte zu konstruieren? Wie weit reichen diese? 6) Wo finden sich unvereinbare Positionen/Stellungnahmen/Äußerungen? Ist der Wechsel ohne „glättendes“ Bemühen des Historikers erklärbar bzw. sind Entwicklungen erkennbar? Hierbei war und ist für Historiker – ganz im Sinne Bourdieus –vornehmlich eine Frage interessant: Inwieweit formte die Selbstdarstellung einer Person deren von der Wissenschaft und der Öffentlichkeit wahrgenommenes Bild?

Zum Auftakt befasste sich die erste Sektion damit, wie sich die Zäsur des Kriegsendes 1945 auf die Karrieren einzelner Akteure auswirkte. ALEXANDER KORB (Leicester) gab in seinem Vortrag über deutsche Auslandskorrespondenten einen Einblick in sein in der „intellectual history“ angesiedeltes Habilitationsprojekt. Er vertrat die These, dass die Tätigkeit bei den Auslandsdiensten immunisierte, da die journalistische und publizistische Arbeit im Ausland und somit „unter dem Radar“ stattfand. Trotz ihrer frisierten Lebensläufe, die sich zum Teil noch in heutigen Nachschlagewerken finden, bescheinigte Korb den untersuchten Korrespondenten kohärente Lebensbilder. Zwei Formen der kirchlichen Auseinandersetzung mit dem Ende des Dritten Reiches stellte KRISTIAN BUCHNA (Stuttgart) vor. Er zeichnete die konfessionsspezifischen Selbst- und Fremdwahrnehmungen am Beispiel zweier kirchlicher Amtsträger nach. So blendete der katholische Prälat Wilhelm Böhler (1891-1958) seine eigenen (Opfer)Erfahrungen zugunsten der Konstruktion eines geschlossenen, im Widerstand gegen den Nationalsozialismus geeinten Katholizismus-Bildes vollkommen aus. Beim EKD-Bevollmächtigten und Militärbischof Hermann Kunst (1907-1999) hingegen sperrte sich eine von Brüchen, Selbst- und Fremdstilisierungen gezeichnete Vita gegen ein allzu „glattes“ Lebensbild. Buchna schloss seinen Vortrag mit dem Plädoyer, bei biografischen Untersuchungen stets zu prüfen, ob nicht auch die konfessionelle Prägung, also die soziokulturelle Verwurzelung in einem konfessionellen Milieu, ein mögliches Erklärungsmotiv sowohl für Verhaltens- als auch für Deutungsmuster der jeweiligen Person liefern könnte.

Die Bundesrepublik und ihre politischen Akteure standen im Fokus der zweiten Sektion. Hier galt das Interesse der Frage, inwieweit die Akteure ihre Erfahrungen aus dem Nationalsozialismus in ihre politische Arbeit in Bonn mit einfließen ließen. Der Vortrag von JACOB S. EDER (Jena) nahm hierbei eine Sonderstellung ein, denn er befasste sich mit der einzigen Frau, deren Biografie in Mannheim vorgestellt wurde: Hildegard Hamm-Brücher (geboren 1921). Eder untersuchte den Lebenslauf der früheren FDP-Politikerin und Bundestagsabgeordneten hinsichtlich der zentralen sechs Leitfragen und stellte seine Ergebnisse dem Plenum vor. Er arbeitete unter anderem heraus, dass Hamm-Brücher zu den politischen Akteuren gehörte, die sich weigerten einen endgültigen Schlussstrich unter die nationalsozialistische Vergangenheit zu ziehen und sich stattdessen für eine aktive Auseinandersetzung einsetzten. Anders als der von MICHAEL KITZING (Singen) vorgestellte Nachkriegspolitiker Alex Möller (1903-1985). Der SPD-Politiker erlag nach Kitzing der Versuchung die eigene Biografie zu glätten. Zupass kam ihm dabei die Tatsache, dass keine Quellen für die Zeit vor dem Kriegsende existierten und die Geschichtsschreibung auf seine Selbstaussagen angewiesen war. Kitzing zeichnete nach, wie Möller dieses Desiderat nutzte, um eigenmächtig die vorhandenen Lücken zu füllen und sich als Vorkämpfer der Weimarer Republik gegen den Nationalsozialismus zu stilisieren.

Neben der Weimarer Republik und ihrem Scheitern prägte auch der Kommunismus zahlreiche Lebenswege. Ihnen widmete sich die dritte Sektion. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel präsentierte UDO GRASHOFF (Leipzig): Er stellte mit Adolf Sauter (1901-1990), „dem Mann, der nie ins Kino ging“, eine aus zahlreichen Brüchen und scheinbaren Widersprüchen gespickte Biografie vor. So begann Sauter seine geheimdienstliche „Karriere“ bei der KPD, wandte sich jedoch nach persönlichen Enttäuschungen bereits nach wenigen Jahren der Gestapo zu, für die er bis 1945 als V-Mann tätig war. Nach Zusammenbruch des Dritten Reiches gelang es ihm, seine Gestapotätigkeit zu marginalisieren und stattdessen seine Verdienste in der KPD hervorzuheben. Sauter, dem „Meister der Verschleierung“, gelang es so in den Dienst westlicher Nachrichtendienste wie dem CIC und der Organisation Gehlen zu treten. Grashoff führte aus, dass es sich hierbei jedoch nur um scheinbare Inkonsistenz handelte und Sauters Lebensweg gar ein hohes Maß an biografischer Kontinuität aufweise. So sei Sauter immer mehr Techniker als Ideologe gewesen, für ihn seien persönliche Beziehungen und Erfahrungen stets wichtiger als politische Ideen oder Systeme gewesen. Während Sauter seine Selbststilisierung als ein „Meister der Fehlinformation und der Aktenvernichtung“ vorantrieb, tat sich Ludwig Renn (1889-1979) als „Meister der Selbstdarstellung“ hervor. SEBASTIAN SCHAAR (Leipzig) berichtete, wie der Schriftsteller neben seiner literarischen Tätigkeit auch sein eigenes Bild durch autobiografische Arbeiten sowie durch die gezielte Platzierung von Anekdoten formte. Renns gesamtes Schaffen habe sich um das prägendste Erlebnis in seinem Leben gedreht: den Ersten Weltkrieg und das dort erfahrene Gemeinschaftsgefühl. Schaar rief in Erinnerung, dass sich gerade Biografen bewusst sein müssen, welchen Quellenwert die Zeugnisse eines Menschen haben, der diese Dinge selbst tradierte und so seine eigene Überlieferung formte.

Dass sich Selbst- und Fremdwahrnehmung bei Akteuren, die maßgeblich in das nationalsozialistische Herrschaftssystem eingebunden waren, zuweilen diametral gegenüberstanden, bewies die vierte Sektion. Sie setzte sich mit der Ambivalenz zwischen Nähe und Distanz zum nationalsozialistischen Herrschaftssystem auseinander. Den Auftakt bildete STEFAN PAULUS (Augsburg) mit seinem Vortrag über Otto Meißner (1880-1953). Meißner gehörte zu den vorgestellten Akteuren, denen es nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelang, ihr eigenes Handeln in Dienste eines verbrecherischen Regimes vollkommen auszublenden und an der vermeintlichen eigenen Opferrolle festzuhalten. Paulus bescheinigte dem „Chamäleon“ Meißner jedwedes Fehlen der kritischen Form der Selbstverortung. Der ehemalige Chef der „Präsidialkanzlei des Führers“ habe sich in seiner Autobiografie regelrecht zum „Bewahrer des Rechts“ stilisiert und beanspruchte gar eine überparteiliche Stellung für sich, da er nie der NSDAP angehörte. Diese vorgegebene Objektivität stand jedoch im eklatanten Widerspruch zur medialen Wahrnehmung im Dritten Reich. Paulus schloss mit der Bilanz, dass es retrospektiv schwer sei, ein eindeutiges Urteil über Meißners Rolle im Nationalsozialismus zu treffen, da er weder als originärer NS-Täter noch als Opfer der Diktatur einzuordnen sei. Ambivalenzen hinsichtlich der Selbst- und Fremdwahrnehmung waren auch der zentrale Aspekt bei MARTIN MUNKE (Chemnitz). Denn auch bei Georg Leibbrandt (1899-1982) stand das selbstgezeichnete Bild im Gegensatz zur publizistischen Tätigkeit, die von völkischen Denkmustern dominiert wurde. Wesentlichen Einfluss auf das Bild des „anständig gebliebenen“ Leibbrandts hatte dessen Sohn, der das selbstgezeichnete Bild seines Vaters – Leibbrandt betonte retrospektiv stets seine Nähe zum Widerstand – weiter formte und verbreitete. Abschließend verwies Munke darauf, dass bei Leibbrandt ebenfalls die Schwierigkeit bestünde, dessen Rolle im Nationalsozialismus klar zu fassen, hier seien je nach Herangehensweise unterschiedliche Interpretationen möglich. GERHARD WENZL (Eichstätt-Ingolstadt) wiederum untersuchte die Biografie des finnischen Medizinalrates Felix Kersten (1888-1960) in seiner Rolle als Leibarzt Heinrich Himmlers. Kersten arbeitete seit 1945 unter Zuhilfenahme der Publizistik an seiner eigenen, von ihm selbst kontrollierbaren Legende – seine Hilfsmittel: manipuliertes Quellenmaterial und fiktive Aussagen. Der Lebenslauf des Mediziners werde in der neueren Forschung gänzlich angezweifelt, wie auch sein vermeintliches Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus. Zwar konnten bereits wesentliche Aussagen seiner Autobiografie von der Forschung widerlegt werden, dennoch gelte er in Teilen Europas weiterhin als moralisch unbelasteter Held einer inhumanen Zeit. Das Glätten der eigenen Biografie führe nach Wenzl dazu, dass eine Dekonstruktion des „Mythos Felix Kesten“ noch nicht vollständig gelungen sei.

Die letzte Sektion der Biografie-Tagung befasste sich schließlich mit den Karrieren, die sich, ob im Nationalsozialismus, der Besatzungszeit oder der Bundesrepublik, durch Kontinuität auszeichneten. Zu ihnen gehörte Otto Kranzbühler (1907-2004), den HUBERT SELIGER (Augsburg) vorstellte. Tief geprägt von den Kontakten seines Elternhauses zur wilhelminischen Militärelite und der Angst vor dem Kommunismus habe Kranzbühler im Dritten Reich die Wiedererrichtung des Kaiserreichs gesehen. Von seiner Sozialisation beeinflusst verteidigte Kranzbühler in Nürnberg und in seiner späteren Deutung der Nürnberger Prozesse nicht nur Mandanten, sondern die deutsche Marine, den deutschen Soldaten und den Krieg als Mittel der sozialen Konfliktlösung schlechthin. Mit seiner öffentlichen Präsenz als Buchautor, Mitglied des „Heidelberger Juristenkreises“, „Ghostwriter“ und Zeitzeuge trug der Rechtsanwalt, unter bewusster Zurückstellung der eigenen Biografie hinter die vertretenen Ideale, wesentlich zur Sichtweise der Deutschen auf die Nürnberger Prozesse bei. Während Kranzbühler seine juristische Karriere in der Bundesrepublik nicht minder erfolgreich fortsetzte, begann Reinhard Höhn (1904-2004) eine vollkommen neue. ALEXANDER MÜLLER (Chemnitz) referierte wie Höhn der Übergang von einem der exponiertesten Juristen des Nationalsozialismus hin zu einer zentralen Wirtschaftsfigur der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft gelang. Auch wenn der Erfinder des „Harzburger Modells“ das Stigma des SS-Oberführers nie ablegen konnte, sprach sich Müller dafür aus, dessen Biografie im Ganzen zu betrachten und den Fokus nicht ausschließlich auf den Nationalsozialismus zu legen.

Die Abschlussdiskussion bündelte all die Aspekte, die sich im Laufe der Tagung herauskristallisiert hatten. So zeigten die Vorträge allesamt, welch‘ verführerischer Reiz die Formung eines konformen und kohärenten Lebenslaufs seit jeher umwehte und wie viele gerade nach 1945 der Versuchung nachgaben, ihre Biografie nach eigenen Vorstellungen zu formen und umzudeuten. Der Gefahr, Lebensläufe zu glätten, unterliegen jedoch auch die Biografen selbst und so kam in der Diskussion auch ein generelles Problem der Biografik zur Sprache: die Gefahr der „künstlichen“ Konstruktion von Brüchen und Kontinuitäten durch Historiker. Der Biograf neige dazu, das Jahr 1945 als Bruch und allumfassende Zäsur zu bewerten, wohingegen mancher Protagonist all seine Kraft darauf verwendete, diesen Einschnitt zu glätten und persönliche Kontinuität zu erzeugen. Kritisch wurde der explizite Fokus der Tagung auf die Zeit des Nationalsozialismus als prägende Lebensphase hinterfragt und inwieweit die Beiträge zu verallgemeinernden Aussagen verdichtet werden könnten. Es wurde angeregt, den Blick auf Schlüsselerlebnisse über jene 12 Jahre hinaus zu weiten und hierfür auch die Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik in die Untersuchungen miteinzubeziehen. Leider gelang es der Tagung nicht, den Vorhalt zu entkräften, die Biografik werde vornehmlich von männlichen Protagonisten dominiert, da lediglich die Biografie von Hildegard Hamm-Brücher Eingang in das Tagungsprogramm fand. Gerade in Hinblick auf einen entstehenden Tagungsband wäre es daher nicht nur in methodischer Hinsicht wünschenswert die geschlechtsspezifische Perspektive zu weiten. Exemplarisch seien hier die NS-Erziehungsexpertin Johanna Haarer und Elly Heuss-Knapp, die Gründerin des Müttergenesungswerks und Ehefrau des ersten deutschen Bundespräsidenten, genannt. Für beide war der Nationalsozialismus eine einschneidende Lebensphase, beide gingen nach 1945 verschieden damit um und nicht zu vergessen: beide prägten auf ihre Weise die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Abschließend muss festgehalten werden, dass die Mannheimer Biografie-Tagung zahlreiche spannende Einblicke in laufende Forschungsprojekte bot, die allesamt dazu anregen sich auch zukünftig differenziert mit biografischen Selbst- und Fremdwahrnehmungen zu beschäftigen.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
Erik Lommatzsch (Mannheim), Einführung in die Thematik

Sektion 1: Kriegsende als Neuanfang
Moderation: Sebastian Demel (Mannheim)

Alexander Korb (Leicester), Der Tatkreis in der Nachkriegszeit. Kontinuitäten politischen Denkens und journalistischer Praxis am Beispiel von Hermann Proebst, Giselher Wirsing und Alfons Dalma, 1930 bis 1950

Kristian Buchna (Stuttgart), Neuformierung der konfessionellen Lager: Wilhelm Böhler (1891-1958) und Hermann Kunst (1907-1999)

Sektion 2: Geprägt von der Bundesrepublik – prägend für die Bundesrepublik
Moderation: Julia Angster (Mannheim)

Jacob S. Eder (Jena), Lebenslänglich liberal: Hildegard Hamm-Brücher (*1921)

Michael Kitzing (Singen), Die Erfahrung des Dritten Reiches als Grundlage für das politische Engagement von Alex Möller (1903-1985) in der Bundesrepublik

Sektion 3: Mehr als Berührungspunkte: Biographie und Kommunismus
Moderation: Anne Bieschke (Mannheim)

Udo Grashoff (Leipzig), Der Mann, der nie ins Kino ging – Adolf Sauter. Vom KPD-Nachrichtendienst über die Gestapo zur Organisation Gehlen

Sebastian Schaar (Leipzig), „Linksschwenk, Marsch“ – Zur Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung des Schriftstellers Ludwig Renn (1889-1979)

Sektion 4: Im Dienst des NS-Staates – Nähe, Distanz und Ambivalenzen vor und nach 1945
Moderation: Philipp Gassert (Mannheim)

Martin Munke (Chemnitz), „Stratege der Besatzungspolitik“ oder „anständig geblieben“? Fremd- und Selbstwahrnehmung der Rolle Georg Leibbrandts im „Dritten Reich“

Stefan Paulus (Augsburg), Zwischen Demokratie und Diktatur. Selbst- und Fremdwahrnehmung im Falle Otto Meißners (1880-1953)

Gerhard Wenzl (Eichstätt-Ingolstadt), Vom Helden zum Heuchler. Himmlers Leibarzt Felix Kersten (1898-1960) und die Konstruktion von Mythen

Sektion 5: Wege im NS-Staat, in der Besatzungszeit und in der Bonner Republik
Moderation: Angela Borgstedt (Mannheim)

Hubert Seliger (Augsburg), Klare Linien? Der Weg des Otto Kranzbühler (1907-2004)

Alexander Müller (Chemnitz), Die Karrieren des Reinhard Höhn (1904-2000)

Abschlussdiskussion
Moderation: Erik Lommatzsch (Mannheim)

Anmerkungen:
1 Pierre Bourdieu, Die biographische Illusion, in: Erika M. Hoerning (Hrsg.), Biographische Sozialisation, Stuttgart 2000, S. 51-60, hier S. 52.
2 Ebd., S. 57.


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