Forum Mittelalter II

Organisatoren
Deutscher Verein für Kunstwissenschaft
Ort
Freiburg im Breisgau
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.09.2013 - 21.09.2013
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Von
Yvonne El Saman, Freiburg im Breisgau

Vom 18.-21.September 2013 tagte in Freiburg das zweite vom Deutschen Verein für Kunstwissenschaft organisierte Forum Mittelalter. 14 Sektionen mit insgesamt 80 Vorträgen waren verschiedenen Aspekten der Kunst der Zeit um 1400 gewidmet. Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Österreich, den USA, Kanada, Polen, Großbritannien, Tschechien, Spanien, Ungarn und den Niederlanden sorgten für Internationalität. Die Sektionen wurden ergänzt durch Führungen durch Freiburger Altstadt und Münster sowie durch Exkursionen nach Basel, Straßburg, in die Schwarzwaldklöster St. Peter, St. Märgen und St. Blasien. Ursprünglich ebenfalls geplante Exkursionen nach Konstanz und Colmar fanden leider nicht statt.

In der Vielzahl der Vortragsthemen, von denen hier leider nur eine Auswahl berücksichtigt werden kann, gab es ein gewisses thematisches Übergewicht der gotischen Baukunst am Oberrhein und ihrer Ausstattung. Auf einige der in der Sektion Neue Forschungen zum Straßburger Münster gehaltenen Referate sei hier kurz eingegangen.1 Sie beruhten im Wesentlichen auf Publikationen der Referenten aus den letzten Jahren.

PETER KURMANN (Fribourg) erklärt in seinem Vortrag „Zur Datierung des gotischen Lettners im Straßburger Münster“ die Ähnlichkeit der Straßburger Lettnerfiguren mit der Plastik der Reimser Westfassade durch die Verwendung plastischer Modelle aus Reims als Prototypen und datiert die Lettnerfiguren in die 1260er-Jahre.

JEAN WIRTH (Genf) trat in seinem Vortrag „Le jubé de la cathedrale de Strasbourg et la façade occidentale de la cathedrale de Reims“ erneut gegen Kurmanns Spätdatierung und gegen seine These von der Übermittlung von Stilmerkmalen mithilfe plastischer Modelle ein. Dagegen vertritt er die Ansicht, die stilistischen Ähnlichkeiten sprächen für dieselbe Hand und der Lettner sei gegen 1251 zu datieren.

JEAN-SÉBASTIEN SAUVÉ (Montréal) vertrat die These, in Straßburg sei kurz nach ihrer Fertigstellung ab 1277 die erste Westfassade Straßburg I (Riss A, Musée de Notre-Dame) durch einen zweiten Fassadenentwurf (Riss B, Straßburg II) ersetzt worden. Baufugen, Überarbeitungsspuren und eine gewisse Inhomogenität des Erscheinungsbildes dienen ihm dafür als Indizien.

SABINE BENGEL (Straßburg) thematisierte in ihrem Vortrag Neue Forschungen zum Südquerhaus des Straßburger Münsters ebenso wie JEAN-PHILIPPE MEYER (Straßburg) mit L’Histoire de la construction du transept et sa datation die Baugeschichte von Ostteilen und Querhaus und gingen beide von einer Dreiteilung der Bauphasen aus. Sie unterschieden sich in der Feinheit der Chronologie und hinsichtlich der Datierungen im Einzelnen. Bengel datiert Chor und Vierung auf ab etwa 1180, das Nordquerhaus zwischen 1190 und 1210 und das Südquerhaus zwischen 1210 und 1220/25. Meyer dagegen setzt Chor und Vierung auf um 1180-1199 an, das Nordquerhaus auf 1200-1220 und das Südquerhaus zwischen 1230 und 1240.

DANIEL PARELLO (Freiburg im Breisgau) stellte in seinem Vortrag „Mächtig thront hier die Weisheit… Zur Verschränkung der Bildprogramme von Westfassade und Langhausverglasung des Straßburger Münsters“ seine Rekonstruktion des Bildprogramms der Glasfenster des 14. Jahrhunderts und seine Theorie zu einem möglichen Gesamtprogramm vor. Anstelle der heutigen Anordnung, die das Ergebnis von Veränderungen und Restaurierungen im 19. Jahrhundert ist, mit Vita-Christi-Zyklus auf der Südseite, Jüngstem Gericht im Westen und Königsreihe auf der Nordseite, wurde im 14. Jahrhundert ein Teil der Farbverglasung des Vorgängerbaus in den Langhausneubau übernommen. An die Stelle der Standfiguren der Südseite traten um 1320/30 narrative Zyklen zu zentralen heilsgeschichtlichen Ereignissen, die Königsreihe im nördlichen Seitenschiff wurde teilweise erneuert und 1515–20 die Martinskapelle im östlichen Nordseitenschiff eingebaut, zwölf Tugenden aus dem ersten Fenster der Nordseite wanderten in den Obergaden und, wie Parello anhand einer Zeichnung von 1839 nachwies, die „Anbetung der Könige“ aus dem dritten Seitenschifffenster in den Obergaden sowie das zweite Fenster der Nordseite in die 1515–21 eingefügte Martinskapelle. Den Inhalt des verlorenen Fensters rekonstruierte er nach Beschreibungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert als „Thron Salomonis“-Darstellung. Als ikonographische Vorlage identifizierte Parello eine Passage aus der Psychomachia des christlichen Dichters Prudentius (348–nach 405), der folgender Inhalt der rekonstruierten Bildabfolge zu entnehmen ist: Christus errichtet den Tempel der Weisheit, nachdem mit seiner Hilfe die Tugenden über die Laster gesiegt haben. Im Fenster saß Christus, inmitten der Edelsteine der Tugend, als neuer Salomo auf dem Schoß Mariens, die nach zeitgenössischen scholastischen Quellen als Thron Salomonis zu verstehen ist. Der Besuch der Könige ist nach der Vita Christi des Ludolph von Sachsen (um 1300–78) das verbindende Element zwischen dem „Thron Salomonis“ und der „Anbetung“ und somit die logische Fortsetzung der Reihe der christlichen Könige, die in der Nachfolge der Hl. Drei Könige stehen. Die Bildprogramme der Glasfenster waren Parello zufolge mit dem Skulpturenprogramm von Nordportal und Westfassade verschränkt und möglicherweise Teil eines ikonographischen Gesamtprogramms des Straßburger Münsters.

Das Freiburger Münster war in den letzten Jahren Gegenstand zweier spezieller Tagungen. Deshalb gab es zur Architektur des Münsters diesmal einen einzelnen separaten Vortrag: CHRISTIAN KAYSER (München) sprach über Der Turmhelm auf dem Westturm des Freiburger Münsters – Zur Baukonstruktion.2 Er begann mit der Beschreibung der Konstruktion des auf dem Oktogon sitzenden, durchbrochenen Turmhelms, bestehend aus einem gemauerten Sockel, einem Streifen verzahnt gemauerten Maßwerks und sechs Streifen in einem Regelsystem aus Strebesteinen, Maßwerk und den auf jedem Stockwerk umlaufenden Ringankern im Inneren des Mauerwerks. Letzteres System aus Eisenstangen und Ringen war schon im 14. Jahrhundert gebräuchlich. Im Westturm und im südlichen Hahnenturm ist das System original erhalten. Die Fugen verlaufen im Maßwerk rechtwinklig zur Neigung der Turmfläche und in den Streben horizontal. Außer Mörtelfugen gibt es schon seit dem Mittelalter an den Stellen, an denen die Wasserbelastung stärker ist, auch Bleifugen. Eine von unten nach oben verlaufende freie Fuge zwischen den Eckstreben und dem Maßwerk der Oktogonseiten verleiht dem Turmhelm eine gewisse Flexibilität. Von Stockwerk 3-4 im Bereich von Gerüstabschnitt 2 verläuft ein Knick, der, ob beabsichtigt oder nicht, konstruktiv aus den Gerüststellungen hervorgeht. Unterhalb sind die Lager der Strebesteine horizontal, oberhalb haben sie eine schwache Neigung von 2.

In der Folge ging Kayser auf den Erhaltungszustand und die laufenden Arbeiten ein. Ihm zufolge wirken sich weder Knick, noch vertikale Unregelmäßigkeiten des Turmhelms nachteilig auf die Statik des Turmes aus. In den Windkanalversuchen zeigte sich vielmehr, dass vor allem die Ecksteine Schwachstellen des Turmhelms darstellen, da an ihnen die Zugkräfte des Ringankers besonders stark ansetzen. Das Ringankersystem wirkt heute ausgeleiert, was an den unter den Zugkräften des eisernen Rings geborstenen Sandsteinen, sowie an Rissen und Verschiebungen im Maßwerk zu sehen ist. Ein Drittel der Ecksteine ist schadhaft: Sie sind bandagiert, müssen ausgetauscht werden oder mit sogenannten Vierungen (teilweise ersetzten Bausteinen) repariert werden, – eine Technik, die seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur Ausbesserung angewandt wird. Ganz oben in der Turmspitze halten eiserne Klammern im Mauerwerk die Steine zusammen und an einigen Stellen befestigen sie auch die Krabben. In der Turmspitze sind sie bereits bauzeitlich, wurden im 16. Jahrhundert aber auch zur Reparatur eingesetzt. Gurte und Stahlseile auf den gleichen Höhen wie die Ringanker könnten dem Bau Stabilität wieder zurückgeben und in der horizontalen Kraftverteilung dieselbe Funktion erfüllen wie die Ringanker. Von den nach außen auffällig sichtbaren Stahlseilen und Gurten ist man inzwischen allerdings wieder abgekommen und gibt jetzt der Reparatur der einzelnen Ecksteine den Vorzug.

Viele derart durchbrochene Turmhelme wurden in Mitteleuropa im 19. Jahrhundert ersetzt. In Freiburg steht 80% Originalsubstanz nur 20% ausgewechselten Steine gegenüber. Nirgendwo ist so viel Bausubstanz aus der Entstehungszeit erhalten wie in Freiburg, was den Münsterturm einmalig macht.

HARTMUT SCHOLZ (Freiburg im Breisgau) sprach in der von Wolfgang Augustyn moderierten Sektion Corpuswerke zum Thema 60 Jahre Corpus Vitrearum – „Eine Erfolgsgeschichte“.3 Er fasste die Geschichte des 1952 gegründeten Corpus Vitrearum Mediae Aevi (CVMA) zusammen. Die Idee hatte ihre Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert, wurde aber erst mit der Auslagerung und fotografischen Dokumentation historisch wertvoller Farbfenster in den Weltkriegen konkreter. Das Corpus Vitrearum war das erste international organisierte Forschungsunternehmen der Kunstgeschichte. Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz, die USA, Kanada und Russland sind daran beteiligt. Den Forschungsauftrag des Projektes umreißt Scholz als streng objektbezogene Sachforschung zur vollständigen Erfassung der mittelalterlichen Glasmalerei im Hinblick auf weitere wissenschaftliche Untersuchungen. Bisher erschienen 125 Corpusbände: neben 86 Monographien zu einzelnen Denkmälern, Regionen und Museumsbeständen 25 Kurzinventare mit knappen Kataloginformationen sowie die Reihe „Études“ zu Themen wie Herstellungstechnik von Glasmalereien, Restaurierungsgeschichte bedeutender Farbverglasungen, Ikonographie, dem Verhältnis zu den anderen Bildkünsten oder dem Kontext von Bildprogramm und liturgischer Funktion. Außerdem setzten sich die Bearbeiter des Corpus Vitrearum für die Bewahrung der Glasmalereien ein und ihre wissenschaftliche Bearbeitung gab den Anstoß zu Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen. Das 1965 gegründete Komitee für Konservierung und Technologie war gemeinsam mit dem Komitee für Glasmalerei von ICOMOS maßgeblich an der Formulierung internationaler Richtlinien für die Konservierung und Restaurierung historischer Glasmalereien beteiligt. Die geplante digitale Archivierung und Online-Präsentation auf internationaler Ebene wird aufgrund der in den verschiedenen Ländern sehr ungleichen Voraussetzungen vermutlich noch dauern. Trotz anhaltender Finanzierungsprobleme zog Scholz eine rundweg positive Bilanz. Abschließend zitierte er Willibald Sauerländer: das Corpus Vitrearum sei „eine der wahren Erfolgsgeschichten kunsthistorischer Forschung“.

MICHAEL PETER (Riggisberg) sprach in der von ihm selbst moderierten Sektion Individuum und Masse. Ortsbezug, Auftraggeber-Repräsentation und Kundenorientierung in der europäischen Seidenweberei des späten Mittelalters zum Thema Der König ist Kunde. Rationalisierung und Individualisierung in der italienischen Samtweberei des ausgehenden Mittelalters. Ausgangspunkt war der Kreuzigungsbehang Heinrich von Rottenecks (1277–1296) im Regensburger Dom – ein herausragendes Auftragswerk der Seidenweberei des 13. Jahrhunderts, als erstmals Seidenstoffe mit Webstühlen hergestellt wurden, deren Einrichtung immer gleich blieb. Unterschiede entstanden nur durch unterschiedliches Material. Bei dieser Produktionsweise wurde der Auftraggeber, der Form und Inhalt selbst bestimmt, zum Kunden, dessen Freiheit an den Grenzen des Sortiments endet. Der Schneider trat nun zwischen Hersteller und Käufer und gab, so Peter, dem Auftraggeber wieder jene Bedeutung zurück, die er als Kunde in der Serienproduktion verloren hatte. Individualität wurde erzielt, indem man die Rapporte auseinander nahm und anders wieder zusammennähte. Damit entstand aus einem Serienstück ein Unikat.

ALEXANDER KOBE (Dresden) fragte in der Sektion Visuelle Medien und architektonische Wissenskulturen in der mittelalterlichen Baukunst anhand des Wappensaals der Albrechtsburg in Meißen nach dem Zusammenhang von geometrischer Konzeption, Schablonen und Normierung von Werksteinen im spätmittelalterlichen Gewölbebau sowie nach der Rolle normierter Elemente im Bogenrippengewölbe. Anhand der komplexen geometrischen Organisation untersuchte er die zugrundeliegenden Entwurfsverfahren und Strategien der Übertragung von Geometrien vom zweidimensionalen Medium Pergament in die dreidimensionale Realität einer Gewölbefiguration mit doppelt gekrümmten Rippen auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen. Er versuchte, anhand des Steinschnitts der Rippen Hinweise auf die Konstruktionsvorgaben für die einzelnen Bauteile zu finden, wobei die Frage nach wiederkehrenden Formaten in einander entsprechenden Teilen des Rippenwerks besonders wichtig war.

MARINA BECK (Trier) ging in ihrem Vortrag: „Vor der Greencard. Fragen zur Künstlermobilität im Spiegel sozialhistorischer Quellen“ in der Sektion Der mobile Künstler auf die Mobilität der Künstler als Handwerker in den Städten im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit ein. Künstler des Spätmittelalters waren den Zunftbestimmungen unterworfen, die das wirtschaftliche, politische, religiöse und soziale Leben der Handwerker reglementierten. Nach der Lehre musste der Künstler für etwa zwei Jahre auf Wanderschaft gehen und konnte erst nach ihrer Beendigung die Meisterprüfung absolvieren. Die Zunft schützte ihre Mitglieder vor Ort vor der wandernden Konkurrenz, indem sie die Geschäfte der Wanderkünstler beschränkte. Künstler, die sich nur kurze Zeit in einer Stadt aufhielten, durften nur selten eine Werkstatt einrichten. Ausgenommen waren jene Aufträge, die die Künstler für den ortsansässigen Klerus, Adel oder die Stadtobrigkeit ausführten, denen es möglich war, die Zunftregelungen partiell außer Kraft zu setzen.

Konferenzübersicht:

1. Mittelalter und Moderne – Epistemologische Schnittmengen zweier Epochen:
Moderation: Kristin Marek (Karlsruhe)

Marius Zitzelsberger (Konstanz), Bildwissenschaft, Visual Culture und das Mittelalter

Britta Dümpelmann (Basel), Der Wunsch nach dem lebendigen Bild. Ein Blick zurück nach vorn

Stefan Bürger (Dresden), Parler-Baukunst und Barcelona-Pavillon vergleichen. Transzendierungskonstruktionen als Leitfiguren kommunikativer Bildraumkonzepte

2. Individuum und Masse. Ortsbezug, Auftraggeber-Repräsentation und Kundenorientierung in der europäischen Seidenweberei des späten Mittelalters
Moderation: Michael Peter (Riggisberg)

Heidi Blöcher (Berlin), Sogenannte Palermitaner Borten und ihre Verarbeitung an Mitren des 12. und 13. Jahrhunderts

Juliane von Fircks (Berlin), Ornament-Zeichen-Bild. Zur Musterung italienischer Seidengewebe im 14. Jahrhundert

Kathrin Müller (Frankfurt am Main), Individuelle Exotismen. Ungewöhnliche Tiere in Seidenmustern und die Frage nach der Auftraggeber-Repräsentation

Barbara Pregla (Halle/Saale), Paramentenstiftungen im Halberstädter Domschatz am Ausgang des Mittelalters

Michael Peter (Riggisberg), Der König ist Kunde. Rationalisierung und Individualisierung in der italienischen Samtweberei des ausgehenden Mittelalters

3. Transfer, Organisationsformen und Programmatik. Städtische Kirchen- und Profanbauten und ihre Netzwerke im deutschsprachigen Heiligen Römischen Reich des 14. und 15. Jahrhunderts

Moderation: Thomas Flum (Freiburg im Breisgau) / Bernd Nicolai (Bern)

Filip Srovnal (Prag), Das Prager Collegium mansionariorum und die Ikonologie der Nürnberger Frauenkirche

Richard Nêmec (Bern), Das Berner Münster. Zwischen Reich, Kirche, Zunft und Stadt

Thomas Flum (Freiburg im Breisgau), Die Bautätigkeit im Rahmen des Schwäbischen Städtebundes der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts

Jakub Adamski (Warschau), Straßburger Einflüsse am östlichen Rand des Reiches. Über die Genese der Wandartikulation in den schlesischen Basiliken des 14. Jahrhunderts

Michael Viktor Schwarz (Wien), Gotische Türme diesseits und jenseits der Reichsgrenze: Wien, Deutsch-Altenburg, Sopron, Bratislava

4. Neue Forschungen zum Straßburger Münster
Moderation: Marc Carel Schurr (Straßburg)

Sabine Bengel (Straßburg), Neue Forschungen zum Südquerhaus des Straßburger Münsters

Jean-Philippe Meyer (Straßburg), L’histoire de la construction du transept et sa datation

Daniel Parello (Freiburg im Breisgau), „Mächtig thront hier die Weisheit…“ Zur Verschränkung der Bildprogramme von Westfassade und Langhausverglasung des Straßburger Münsters

Jean Wirth (Genf), Le jubé de la façade occidentale de la cathédrale de Reims

Peter Kurmann (Fribourg), Zur Datierung des gotischen Lettners im Straßburger Münster

5. Neue Forschungen zum Straßburger Münster II
Moderation: Marc Carel Schurr (Straßburg)

Jean-Sébastien Sauvé (Montréal), La première façade gothique de la cathédraleNotre-Dame de Strasbourg

Robert Bork (Iowa City), Wandelnde geometrische Entwurfsstrategien in den Plänen für die Straßburger Münsterfassade

Denise Borlée (Straßburg), Représenter l’architecture et son décor au Moyen-Age: de l’état existant à l’état projeté, le cas de l’exceptionnel dessin de la façade occidentale de la cathédrale de Strasbourg (dessin n°5)

Einzelvortrag: Christian Kayser (München), Der Turmhelm des Freiburger Münsters: Zur Baukonstruktion

6. Corpuswerke
Moderation: Wolfgang Augustyn (München)

Uwe Albrecht (Kiel), Das Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein 1200-1535

Lothar Lambacher (Berlin), Das Corpus Scriniorum. Stand und Perspektiven eines internationalen Forschungsprojekts

Claudia Rückert (Berlin), Die digitalen Visualisierungsprojekte zur spanischen Romanik des Adolph-Goldschmidt-Zentrums zur Erforschung der romanischen Skulptur

Hartmut Scholz (Freiburg im Breisgau), 60 Jahre Corpus Vitrearum – „Eine Erfolgsgeschichte“

Barbara Klössel-Luckhardt (Braunschweig), Ein Siegelcorpus als Bestandsedition. Der Fonds des Klosters Walkenried

Rainer Kahsnitz (Berlin), Echt und falsch. Der Umgang mit Fälschungen in Goldschmidts Elfenbeincorpus und im geplanten Ergänzungsband

7. Früher Realismus – Junge Wilde? Malerei in Deutschland an der Schwelle der Neuzeit 1430-1450
Moderation: Gerhard Weilandt (Greifswald)

Stavros Vlachos (Bremen), Vorläufer des Frühen Realismus in der Malerei der Internationalen Gotik

Iris Grötecke (Köln), „Realismusvarianten“: Expressivität und Idealität im Werk Meister Franckes

Stephan Kemperdick (Berlin), Was ändert sich um 1430?

Manuel Teget-Welz (Erlangen), Die Höchstädter Anbetung der Könige. Ein Hauptwerk der Tafelmalerei in Augsburg um 1440?

Ulrich Söding (München), Realismus und Symbolik in der deutschen Tafelmalerei der Multscherzeit

Abendvortrag (Organisation: International Center of Medieval Art New York)
Bruno Klein (Dresden), Vordenken/Nachdenken – Praxis und Theorie der Kunst um 1400

8. Oberrhein – Nürnberg – Prag. Mobilität, Kulturtransfer und kommunikative Funktion der Kunst, Organisation: Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Osteuropas (GWZO), Leipzig
Moderation: Jiří Fajt / Markus Hörsch (Leipzig)

Eva-Maria Breisig (Mainz), Die Bauskulptur von Saint Tiébaut im elsässischen Thann als Reflektor künstlerischer Transferprozesse am Oberrhein

Uwe Gast (Freiburg im Breisgau), Ein böhmisches Motiv am Mittelrhein? Zu einer Kreuzigungstafel des späten 14. Jahrhunderts in Worms

Markus T. Huber (Starnberg), Rezeption, Aneignung und Variation. Die Entwicklung der Regensburger Dombauhütte zwischen 1380 und 1425

Helge Kuppe (Berlin), Sigismund von Luxemburg als möglicher Auftraggeber; Der luxemburgische Einfluss beim Bau des Dreikönigsportals an der Liebfrauenkirche in Frankfurt am Main

Jan Royt (Prag), Zu Johann von Jenstein

9. Zentralisierung und Diversifizierung. Englische Kunst im Schatten des Hundertjährigen Krieges ca. 1350-1450
Moderation: Ute Engel (Bamberg) / Jens Rüffer (Bern)

Antje Fehrmann (Berlin), London, das Konzil von Konstanz und die veränderten Strategien
englischer Kulturvermittlung

Stefan King / Ines Stadie (Freiburg im Breisgau), Der „Zwiebelbogen“ im Konstanzer Münster. Ein Direktimport aus England?

Julia Crispin (Münster), „we best-nurtured man of England“. Richard Beauchamp, Graf von Warwick als Auftraggeber illuminierter Handschriften

Veronika Decker (Wien), Windsor – Oxford – Winchester. Ideentransfer und Vermittlungswege in der englischen Kunst um 1400

Stefanie Lenk (Oxford), Inszenierungen der Vergangenheit. Zur Innenausstattung von St. Albans Abbey im 15. Jahrhundert

10. Kult und Ausstattung der Eucharistie I
Moderation: Justin E. A. Kroesen (Groningen) / Evelin Wetter (Riggisberg)

Justin E. A. Kroesen (Groningen) / Evelin Wetter (Riggisberg), Ein wohlkalkuliertes Spektakel. Einführung zu eucharistischen Ausstattungskomplexen im Spätmittelalter

Peter Schmidt (München), Die Frühgeschichte der Kanontafel als Teil der Altarausstattung. Neues zur Medien- und Liturgiegeschichte.

Vera Henkelmann (Eschweiler), Beobachtungen zu Objekt- und Lichtinszenierungen im Kontext der Wandlung

Jung (New Haven), The Choir Screen as Frame of Eucharist

Kinga German (Budapest), Modalitäten des Sakramentskultes in Siebenbürgen

Abe Mudra (Prag), Sakramentshäuser im Kontext der Konfessionalisierung in Böhmen

11. Visuelle Medien und architektonische Wissenskulturen in der mittelalterlichen Baukunst
Moderation: Robert Bork (Iowa City) /Hans W. Hubert / Stephanie Zumbrink (Freiburg im Breisgau)

Katja Schröck (Dresden), Formulierung von Konstruktionsvorgaben und ihre Umsetzung

David Wendland (Dresden), Reverse Engineering von Gewölben der Albrechtsburg in Meißen. Untersuchung zu Entwurfskriterien, Planungsprozess und Bau

Alexander Kobe (Dresden), Zum Zusammenhang von geometrischer Konzeption, Schablonen und Normierung von Werksteinen im spätmittelalterlichen Gewölbebau am Beispiel des Wappensaales der Albrechtsburg in Meißen

Rafael Martin Talaverano (Madrid), Geometrical Plan Drawings and their Application to the Construction of Late Gothic Ribbed Vaults

Enrique Rabasa Diaz / Carmen Pérez de los Rios (Madrid), Re-creation of Late-Gothic tas-de-charge design process and their construction in the School of Architecture of Madrid Masonry Workshop

Rosa Senent Dominguez / Ana López-Mozo (Madrid), The dissemination of a Model. Juan Guas: Asymmetrical Vault in Segovia Cathedral and its “Close Relatives” across Europe

12. Ausgewählte Restaurierungen in unterschiedliche Kunstgattungen
Organisation: Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg

Moderation: Andreas Menrad (Stuttgart)

Eberhard Grether (Freiburg im Breisgau), Farbfassungen am Freiburger Münster

Maria Prochniak (Stuttgart), Wandmalerei in der Abendmahlskapelle des Freiburger Münsters

Otto Wölbert (Stuttgart), Portalplastik am Freiburger Münster

Karl Fiedler (Waldstetten) / Otto Wölbert (Stuttgart), Parler-Figuren in den Münstern von Freiburg und Ulm

Dörthe Jakobs (Stuttgart), Konzilsfresken in der Dreifaltigkeitskirche Konstanz

Magdalena Schlesinger (Filderstadt), Maulbronner Madonna

Wolf-Dieter Blumer (Stuttgart), Markus-Reliquienschrein des Münsters Reichenau

13. Kult und Ausstattung der Eucharistie II
Moderation: Justin E. Kroesen / Evelin Wetter (Riggisberg)

Esther Wipfler (München), Die eucharistische Bildallegorie um 1400. Zwischen Didaxe und Apologie

Christoph Brachmann (Chapel Hill), Die Pietà. Zur Verbildlichung der Eucharistie im Altar- und Andachtsbild

Kees van der Ploeg (Groningen), Eucharistic Cult and Cult of Saints. Co-existence, Rivalry or what?

14. Der mobile Künstler: Beweggründe und Bedingungen von Künstlerreisen am Ausgang des Mittelalters
Moderation: Jana Lucas (Basel) / Hanns-Paul Ties (München)

Anne-Christine Brehm (Karlsruhe), Zwischen Freiburg im Breisgau und Mailand. Der Baumeister Hans Niesenberger von Graz

Marina Beck (Trier), Vor der Greencard. Fragen zur Künstlermobilität im Spiegel sozialhistorischer Quellen

Danica Brenner (Trier), Ortswechsel. Institutionelle Rahmenbedingungen, Motive und Umfang künstlerischer Mobilität im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit

15. Retabelkunst um 1400 in Nord- und Mitteldeutschland
Moderation: Peter Knüvener / Jan-Friedrich Richter (Berlin)

Ute Bednarz (Potsdam), Skulptur um 1400 in Obersachsen – Annäherung an ein bislang wenig beachtetes Thema

Detlef Witt (Greifswald), Das Gleiwitzer Retabel – Böhmische Skulpturen um 1400 in Pommern

Jenny Wischnewsky (Potsdam), Melting pot Erfurt? Das Thomasretabel als Zeugnis Erfurter Retabelkunst

Tilo Schöfbeck (Schwerin), Dendrochronologische Untersuchungen an Retabeln und Skulpturen des 15. Jahrhunderts in Nordostdeutschland

16. Avignon in der Zeit des Schismas
Moderation: Antje Fehrmann / Christian Freigang (Berlin)

Christian Freigang (Berlin), Einführung

Julian Gardner (Warwick), New Research on the Tomb of Jean de la Grange

Francesca Manzari (Rom), Illumination in Avignon and Rome during the Schism: the Book Patronage of Benedict XIII and Boniface IX

Juliana Studničková (Prag), Böhmische Illuminatoren in Avignon um 1400.

Anmerkungen:
1 Zur Tagung Forum Mittelalter II in Freiburg am 18.-21.9.2013 erschien von Yvonne El Saman bereits ein erster Tagungsbericht in der Zeitschrift Kunstchronik 3 (2014), S. 112-117, in dem auf andere Vorträge eingegangen wird und die Referate zum Straßburger Münster ausführlicher besprochen werden.
2 Der aus dem Vortrag hervorgegangene Aufsatz von Christian Kayser sowie ein Aufsatz des Freiburger Bauforschers Stefan King zur Reparatur- und Restaurierungsgeschichte des Turmhelms werden im vom Regierungspräsidium Freiburg, Denkmalpflege und dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart geplanten „Arbeitsheft 27 Denkmalpflegerische Erhaltungskonzepte“ über den Turmhelm des Münsters Unserer Lieben Frau in Freiburg erscheinen.
3 Der Aufsatz von Hartmut Scholz soll in einer angekündigten, von Wolfgang Augustyn herausgegebenen Veröffentlichung über Corpuswerke erscheinen.


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