Antike Wirtschaft und ihre kulturelle Prägung (2000 v. Chr. – 500 n. Chr.)

Antike Wirtschaft und ihre kulturelle Prägung (2000 v. Chr. – 500 n. Chr.)

Organisatoren
Kerstin Droß-Krüpe; Marburger Centrum Antike Welt (MCAW)
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.02.2014 - 22.02.2014
Url der Konferenzwebsite
Von
Diego De Brasi / Stefanie Stürner, Seminar für Klassische Philologie, Philipps-Universität Marburg

In den letzten Jahren wird in der Erforschung der Alten Kulturen ein besonderer Fokus auf die kulturellen Bedingungen des wirtschaftlichen Handelns gelegt. Dies geschieht in bewusster Auseinandersetzung mit einem in erster Linie von Moses I. Finley verfochtenen Erklärungsmodell, das die antike Wirtschaft als Nebenprodukt der Politik bzw. des sozialen Ansehens auslegt.1 Dabei gehen die neuen Analysen von dem von Douglass North vertretenen Ansatz (und ähnlichen Ansätzen) aus, der Wirtschaftsbeziehungen grundsätzlich als Tauschbeziehungen, welche durch gemeinsame Werte oder Normen reglementiert werden, erklärt.2

Die unter der Federführung von Kerstin Droß-Krüpe in Zusammenarbeit mit dem Marburger Centrum Antike Welt (MCAW) organisierte Tagung zum Thema „Antike Wirtschaft und ihre kulturelle Prägung (2000 v. Chr. – 500 n. Chr.)“, die vom 20. bis zum 22. Februar 2014 in Marburg stattfand, setzte sich demnach zum Ziel, den Zusammenhang von Wirtschaft und Kultur in der Antike zwischen 2000 v. Chr. und 500 n. Chr. zu beleuchten und dabei den Schwerpunkt auf die unterschiedlichen Systeme von Regeln, Werten und Normen, die in antiken Quellen im Kontext ökonomischer Aktivitäten fassbar sind, zu setzen.

In einer ersten, einführenden Sektion wurden zunächst der theoretische Rahmen der Tagung erläutert und einige Fallstudien präsentiert. So stellte die Wirtschaftswissenschaftlerin EVELYN KORN (Marburg) die Methode der Neuen Institutionsökonomik (NIÖ) in ihren Grundzügen dar: Diese bietet verschiedene Modelle, um Individuum-Gruppe-Interaktionen zu entwickeln und zu analysieren. Denn die NIÖ untersucht, welche außerindividuellen Faktoren (Institutionen) wie gesetzliche Regelungen, gesellschaftliche Normierungen und ethische Wertvorstellungen das Handeln des Einzelnen beeinflussen.

KAI RUFFING (Kassel) bot hingegen einen kurzen Überblick über die Entwicklung der antiken Wirtschaftsgeschichte in den Altertumswissenschaften in den letzten 30 Jahren, wobei sein besonderes Augenmerk der Einbeziehung von Modellen und Theorien aus der NIÖ galt. Er zeichnete anschaulich nach, wie die sich seit den 2000er-Jahren in der Alten Geschichte verbreitende Methode der NIÖ zur Überwindung der Debatte zwischen Primitivisten und Modernisten bzw. Formalisten und Substantivisten, die bereits kurz nach dem Erscheinen von Finleys Buch entflammte, beigetragen und ein differenzierteres Verständnis der antiken Wirtschaft gefördert hat.3

JÜRGEN LORENZ (Marburg) widmete sich den Eigentumsrechten in der hethitischen Wirtschaft. Ausgehend von schriftlichen Quellen, die das allmähliche Verschwinden des privaten Grundbesitzes vom althethitischen Reich (um 1600 v. Chr.) bis hin zur Großreichzeit (um 1200 v. Chr.) bezeugen, erläuterte Lorenz diesen Prozess als Ergebnis von ‚institutionellen‘ Reaktionen der hethitischen Gesellschaft auf exogene Schocks, die zu einer Verminderung des Wertes von Privatbesitz und zugleich zu einer schwächelnden Produktivität der Wirtschaft führten.

Mit dem römischen Handel beschäftigte sich KERSTIN DROSS-KRÜPE (Kassel) und interpretierte diesen mit Hilfe der „Prinzipal-Agenten-Theorie“.4 Sie legte dar, dass verschiedene Formen von „Prinzipal-Agenten-Beziehungen“ in römischen Handelsverhältnissen feststellbar sind: Einerseits waren – wie in Ägypten – mehr oder minder gleichrangige, freie Personen an Handelsbeziehungen beteiligt, andererseits – wie im Handel zwischen Kampanien und Indien – griff man auch für wirtschaftliche Aktionen eher auf juristisch gefestigte Abhängigkeitsverhältnisse zwischen verschiedenen Statusgruppen (dominus / servus bzw. libertus oder aber patronus / cliens) zurück. Doch auch Zusammenschlüsse von Händlern finden Erwähnung in den Quellen.

Ausgehend von den zahlreichen mesopotamischen Tontafeln aus dem ersten Jahrtausend v. Chr. lieferte LAETITIA GRASLIN-THOMÉ (Nancy) ein weiteres Anwendungsbeispiel für die NIÖ: So gelang es ihr, das Fehlen eines mesopotamischen Fernhandels durch die Höhe der damit verbundenen Transaktionskosten, insbesondere solcher für Gestaltung und Durchsetzung von Handelsverträgen, zu erklären.

In einem luziden Abendvortrag, der zugleich auch Festvortrag zur Feier der offiziellen Einrichtung des MCAW war, zeigte MICHAEL JURSA (Wien) die Grenzen der klassischen Erklärungsmodelle und plädierte für einen pragmatischen Zugang zum babylonischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zwischen dem achten und vierten Jahrhundert v. Chr. Dabei hob er besonders hervor, dass die babylonische Wirtschaft im sechsten Jahrhundert v. Chr. nur im Spiegel eines Zusammenwirkens verschiedener Faktoren (wie Bevölkerungswachstum, Monetarisierung, agrarischer Wandel, Rolle des Staates als Marktkatalysator) verstanden werden kann und dass ihre längst angenommene unidirektionale Entwicklung eher ein Zeugnis von sukzessiven Umbrüchen darstellt.

Eine weitere Sektion befasste sich mit antiken Normen im wirtschaftlichen Bereich, wobei chronologische Schwerpunkte auf der hellenistischen und der römischen Zeit lagen. GIULIA TORRI (Florenz) beschäftigte sich mit der hethitischen Wirtschaft zwischen dem 18. und dem 13. Jahrhundert v. Chr. Ihre Analyse gelangte zu Ergebnissen, die zum Teil der Interpretation von Jürgen Lorenz widersprachen: So betonte sie, dass die in jüngster Zeit veröffentlichten ‚Land Donations Grants‘ auf eine in dem von ihr untersuchten Zeitraum nicht abnehmende Beteiligung der Aristokratie und des Klerus am agrarischen Produktionssystem hinweisen.

Den platonischen Dialog Nomoi („Die Gesetze“) untersuchte SABINE FÖLLINGER (Marburg) und zeigte, dass das theoretische Instrumentarium der NIÖ ermöglicht, die wirtschaftlichen Maßnahmen, die Platon hier trifft, differenziert zu erklären und in ihrer Bedeutung zu würdigen. Der Hervorhebung der peithó (Überredung/Überzeugung) und der bía (Gewalt) im Dialog entspreche die in der NIÖ getroffene Unterscheidung zwischen internen und externen Institutionen.5 Platons Ausführungen lassen eine differenzierte Sicht von der Notwendigkeit unterschiedlicher Institutionen, gerade im wirtschaftlichen Bereich eines Staates, erkennen.

Sowohl STEFAN SCHORN (Leuven) als auch VINCENT GABRIELSEN (Kopenhagen) widmeten sich der hellenistischen Periode. Stefan Schorn legte den Fokus seiner Ausführungen auf die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem Beamtenideal und der Beamtenrealität, die aus dokumentarischen Papyri aus Ägypten rekonstruierbar sind. Dabei konnte er feststellen, dass trotz der Vermischung von griechischer Herrschaftstheorie und einheimischen Traditionen der Einfluss des klassischen Herrscherideals auf das hellenistische Beamtenideal größer als bisher angenommen gewesen sein muss. Vincent Gabrielsen hob in Auseinandersetzung mit jüngeren Untersuchungen, die zwar die Methode der NIÖ anwenden, aber die Rolle des Staates in der antiken Wirtschaft seiner Ansicht nach zu stark betonen, die Bedeutung von privaten Vereinen (koiná / collegia) für den hellenistischen Handel hervor. Insbesondere unterstrich er, inwiefern diese Vereine durch ein auf fides (Treue bzw. Treuhandschaft) basierendes System zu einer soliden Wirtschaft beitrugen.

SVEN GÜNTHER (Bielefeld) erörterte Probleme und Herausforderungen, die bei der Übertragung moderner Sonderwirtschaftszonen-Konzeptionen auf die Antike entstehen.6 Sowohl anhand von Auszügen aus theoretischen Abhandlungen antiker Autoren (Platon, Aristoteles und hauptsächlich Xenophon) als auch am Beispiel der Athener Hafenstadt Piräus veranschaulichte er, inwieweit Sonderwirtschaftszonen und deren theoretische Grundlagen sich in der Antike nachweisen lassen, wobei er insbesondere auf wirtschaftsgeographische Perspektiven und Fragestellungen fokussierte.

NICOLAS MONTEIX (Rouen) bot eine kontextualisierende Analyse des Eroten-Frieses im Bankettsaal der Casa dei Vettii in Pompeji. Er wies darauf hin, dass nahezu alle Eroten ihre meist wertlosen Rohmaterialien in einer unrealistischen Art und Weise traktieren, während der Goldschmied sein wertvolles Material präzise zu behandeln scheint. Diesen Widerspruch erklärte Monteix, indem er den Fries als Umdeutung einer hellenistischen Bankettszene auslegte. Dabei unterstrich er, dass auch der zeitgenössische Betrachter die Diskrepanz in der Darstellung bemerkt haben muss, aber aufgrund des gut ausgeprägten allgemeinen und individuellen technischen Verständnisses für die betreffenden Kulturtechniken habe er diese erkennen und in besonderer Weise schätzen und verstehen können.

In dem diese Sektion abschließenden Vortrag widmete sich JEAN-JACQUES AUBERT (Neuchâtel) dem System indirekter Besteuerung im Römischen Reich von der späten republikanischen Zeit bis in die Spätantike. Er stellte anschaulich dar, wie es im Zuge der Diokletianischen Reformen gelang, das römische Steuerrecht zu vereinheitlichen und das Handelswesen einer systematischeren Besteuerung zu unterziehen. Zudem wies er anhand verschiedener Zeugnisse vier Arten indirekter Besteuerung im Handelswesen aus: Produktionssteuern, Beförderungssteuer, Transaktionssteuern und Händlersteuern. Schließlich konnte er aufzeigen, dass die Besteuerung der Händler insbesondere im fünften und sechsten Jahrhundert stark anstieg und sich umfassend auf die Transaktionskosten im Römischen Reich bis in die Spätantike ausgewirkt haben muss.

In einer abschließenden Sektion wurden Formen und Möglichkeiten des wirtschaftlichen und kulturellen Austausches beschrieben und analysiert. Mit der Wirtschaft im Kulturraum Palmyra zur Zeit der römischen Herrschaft befasste sich EIVIND HELDAAS SELAND (Bergen) und setzte einen Schwerpunkt auf die Analyse der sozialen Netzwerke (religiöse Netzwerke, Nomaden, Sippen, usw.), die in diesem Raum aktiv waren. Dadurch konnte er die Gründe zeigen, die zur Interaktion der verschiedenen Sozialgruppen in Palmyra und Umgebung geführt haben können (Modifizierung oder Festigung der Machtverhältnisse, religiöses Interesse, Warenaustausch, usw.).

Eine differenzierte Erklärung des Phänomens der Spolierung legte UTE VERSTEGEN (Marburg) dar.7 Anhand von vier Beispielen (dem alten Petersdom in Rom, der Hagia Sophia in Konstantinopel, der Großmoschee in Kairouan, der Basilika Sankt Gereon in Köln) erklärte sie die Verwendung von Spolien in neuen Bauten mit dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren, hauptsächlich ökonomischen und ideologischen Ursprungs.

JESPER CARLSEN (Odense) setzte sich in seinem Vortrag intensiv mit dem flavischen Stoiker Musonius Rufus auseinander, der die moralischen Werte landwirtschaftlicher Tätigkeit hoch schätzt, um die moralischen Normen römischer Eliten zu beleuchten, die großen Einfluss auf Gesetzgebung, Landverteilung, Landwirtschaft und letztlich Ökonomie der Kaiserzeit hatten.

OLIVER STOLL (Passau) untersuchte in seinem Vortrag die wirtschaftlichen und kulturellen Mikroregionen, welche die Limesgarnisonen darstellten. Er arbeitete heraus, auf welche Weise die Militäranlagen und die sie umgebenden Siedlungen einen perfekt funktionierenden Markt repräsentierten, der den Wirtschaft- und Kulturaustausch in den unterschiedlichsten Bereichen anregte, organisierte und beeinflusste.

Den Versuch, Aspekte der römischen Wirtschaft durch eine weitere Kategorie der NIÖ zu erklären, unternahm WIM BROEKAERT (Ghent). Er fokussierte auf die Rolle der von Douglass North entwickelten shared mental models (SMM). Diese mentalen Konstruktionen, die Individuen ausbildeten, um die sie umgebende Welt zu erklären, sind zu einem großen Teil durch gemeinsame kulturelle Erfahrungshorizonte bestimmt. Zwischen Kultur, shared mental models und den sich aus diesen ergebenden für ökonomische Aktivitäten gewählten Institutionen und Organisationen bestehen dabei komplexe Wechselwirkungen. Von besonderer Bedeutung war dabei für Broekaert die Frage, ob SSM zu effizienten Institutionen führen oder ob sie vielmehr dafür sorgen, dass das Festhalten an vertrauten Prinzipal-Agenten-Systemen (z.B. innerhalb des Familienverbandes) über dem Streben nach ökonomischer Effizienz steht, SSM also letztlich Effizienz hemmen.

Die Tagung schloss mit dem Vortrag von HANS-MARKUS VON KAENEL und MARKUS HELFERT (beide Frankfurt am Main) ab. Diese stellten zunächst neue wirtschaftsarchäologische Projekte dar und zeigten am Beispiel von Funden eines Massenproduktes (Gebrauchskeramik) an verschiedenen Standorten (Kastellvicus von Groß-Gerau, nördlichen Teil der Germania superior, ausgewählten villae rusticae) die Vitalität des Austausches in diesen Bereichen und lieferten Material für weiteren Überlegungen. So lasse sich in der villa rustica Haselburg feststellen, dass die Gebrauchskeramik ausschließlich aus dem civitas-Hauptort Dieburg stammt, während die Feinkeramik auch aus sehr entfernten Regionen importiert wurde.

Allen Vorträgen folgten rege Diskussionen, die hauptsächlich auf gemeinsame Aspekte der unterschiedlichen analysierten Wirtschaftsysteme hinwiesen und die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen forderten. Insgesamt also zeigte die erste Tagung des Marburger Centrums Antike Welt eine Möglichkeit auf, wie unterschiedliche Bereiche antiker Wirtschaft mit Hilfe der NIÖ nicht nur erforscht, sondern auch vergleichbar gemacht werden können, und eröffnete damit der Erforschung der antiken Ökonomie neue Perspektiven.

Konferenzübersicht:

Einführungssektion / Opening session: Normen – Institutionen – Ökonomik
Chair: Sabine Föllinger

Sabine Föllinger (Marburg) / Kai Ruffing (Kassel) / Kerstin Droß-Krüpe (Kassel), Grußworte und Eröffnung

Evelyn Korn (Marburg), Einführung in die Neue Institutionenökonomik (NIÖ)

Kai Ruffing (Kassel), Neue Institutionenökonomik (NIÖ) und Antike Wirtschaft

Evelyn Korn / Jürgen Lorenz (Marburg), Eigentumsrechte als ordnendes Element der hethitischen Wirtschaft

Kerstin Droß-Krüpe (Kassel), Prinzipale und Agenten im römischen Handel

Chair: Walter Sommerfeld

Laetitia Graslin-Thomé (Nancy), New institutional economics and ancient camel drivers: in which way modern economical concepts can help to understand the changes in long distance trade in first millennium BC Mesopotamia

Öffentlicher Abendvortrag und Feier der Einrichtung des Marburger Centrum Antike Welt (MCAW)
Michael Jursa (Wien), „Zehn Maß Armut kamen in die Welt herab, neun erhielt Babylon und eines die ganze Welt“? – Die Wirtschaftsgeschichte Babylons zwischen Talmud und Keynes

Sektion A: Normen / Session A: Norms
Chair: Elisabeth Rieken

Giulia Torri (Florenz), System of Hittite economy in the light of written sources

Sabine Föllinger (Marburg), Vorstellungen wirtschaftlicher Normierung bei Platon

Chair: Florian Krüpe

Stefan Schorn (Leuven), Überlegungen zum Beamtenideal im Hellenismus

Vincent Gabrielsen (Kopenhagen), Be faithful and prosper: associations, trade and trust – the economy of security in Hellenistic times

Chair: Rita Amedick

Sven Günther (Bielefeld), Sonderwirtschaftszonen – Antike Konzeptionen und Konstruktionen

Nicolas Monteix (Rouen), Perceptions of technical culture among Pompeian élites

Jean-Jacques Aubert (Neuchâtel), Taxes on trade and traders in the Roman world

Sektion B: Wirtschaft und Kulturkontakt / Session B: Economy and cultural contact
Chair: Stefan Weninger

Eivind Heldaas Seland (Bergen), Networks and New Institutional Economics: approaching interaction in the Roman Near East

Ute Verstegen (Marburg), Recycling oder Traditionsbruch – Zum spätantiken Phänomen der ‚Spolierung‘ und dessen kultureller Prägung

Chair: Andreas Müller-Karpe

Jesper Carlsen (Odense), The cultural impact of land and labour in Roman Italy

Chair: Jean-Jacques Aubert

Oliver Stoll (Passau), Melonen, Mähmaschinen und Manager. Limeszonen als transkulturelle Wirtschaftsräume

Wim Broekaert (Ghent), The economics of culture. Shared mental models and exchange in an empire-wide business world

Chair: Winfried Held

Hans-Markus von Kaenel / Markus Helfert (Frankfurt am Main), Perspektiven wirtschaftsarchäologischer Fallstudien: Gebrauchskeramik im nördlichen Teil der römischen Provinz Germania Superior im 1.– 4. Jh. n. Chr.

Abschlussdiskussion / Final discussion: Antike Wirtschaft und die NIÖ

Posterpräsentationen / Poster presentations

Tina Kompare (Piran), The production of Roman tegulae in the Slovenian coastal region

Hang Lin (Hamburg), When glass was exotic treasure in China: glassware trade and cultural transfer along the Silk Roads to China

Christina Videbech (Kopenhagen), Forum Romanum in Late Antiquity – Proof of an economical decline?

Anmerkungen:
1 Moses I. Finley, The Ancient Economy, 2nd Ed. Berkley / London / Los Angeles 1999 (1st Ed. 1973).
2 Vgl. Douglass C. North, Institutions, Institutional Change and Economic Performance, Cambridge 1990.
3 S. u.a. Alain Bresson, L’économie de la Grèce des cités, 2 Bde. Paris 2007 / 2008; Elio Lo Cascio (a cura di), Innovazione tecnica e progresso economico nel mondo romano, Bari 2006; Elio LoCascio / Giovanna Daniela Merola, Forme di aggregazione nel mondo romano, Bari 2007; Walter Scheidel / Ian Morris / Richard Saller (Hrsg.), The Cambridge Economic History of the Graeco-Roman World, Cambridge 2007.
4 Bei dieser elementaren Form der Zusammenarbeit von Wirtschaftssubjekten in einer arbeitsteiligen Wirtschaft handelt es sich um eine vertikal hierarchische Beziehung: Ein Auftraggeber (der Prinzipal) delegiert eine bestimmte Aufgabe an einen Vertreter (den Agenten); dieser soll im Sinne seines Auftraggebers agieren. Um dies zu ermöglichen bzw. zu erleichtern wird dem Agenten eine gewisse Entscheidungsfreiheit eingeräumt. Dabei werden eigennützige, divergierende Zielsetzungen ebenso unterstellt wie unvollkommene Informationen und unvollkommene Moral.
5 Vgl. Stefan Voigt, Institutionsökonomik, 2. Aufl. München 2009 (1. Aufl. 2002).
6 Unter Sonderwirtschaftszone versteht man ein abgegrenztes geographisches Gebiet innerhalb eines Staates, in dem rechtliche und administrative Erleichterungen Investoren angeboten werden, mit dem Ziel, die in- und ausländischen Investitionen zu steigern. Solche Sonderwirtschaftszonen gibt es in der Moderne hauptsächlich im osteuropäischen und asiatischen Raum (z.B. in Polen, Moldawien, Kasachstan, Russland, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien, Nordkorea, Vietnam und in der Volksrepublik China).
7 Unter ‚Spolierung‘ ist die Wiederverwendung von Bauteilen bzw. anderen architektonischen Überresten, die aus Bauten älterer Kulturen stammen, in neuen Bauwerken gemeint.


Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Englisch, Deutsch
Sprache des Berichts