Menschen im Krieg. 1914-1918 am Oberrhein / Vivre en Temps de Guerre. Des Deux Côtés du Rhin 1914-1918

Menschen im Krieg. 1914-1918 am Oberrhein / Vivre en Temps de Guerre. Des Deux Côtés du Rhin 1914-1918

Organisatoren
Landesarchiv Baden-Württemberg - Staatsarchiv Freiburg; Regierungspräsidium Freiburg, Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit; Landeszentrale für politische Bildung, Außenstelle Freiburg
Ort
Freiburg im Breisgau
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.10.2013 - 24.10.2013
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Von
Philipp Scherzer, Freiburg im Breisgau

Das Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs als vielbeschworene „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ vor einhundert Jahren wirft schon seit längerer Zeit seine Schatten voraus. Interessant erscheint dabei der regionale Aspekt bei der Erforschung der Geschichte des Ersten Weltkriegs, zumal seit den 1980er-Jahren eine zunehmende Hinwendung zur Alltags- und Mentalitätsgeschichtsschreibung auch und gerade in Bezug auf regionale und lokale Kontexte konstatierbar ist. Eben diesem Blickwinkel – nämlich der Untersuchung der Ausprägung und der Auswirkungen eines globalen Ereignisses in einer bestimmten Region – war das Freiburger Kolloquium „Menschen im Krieg. 1914-1918 am Oberrhein / Vivre en Temps de Guerre. Des Deux Côtés du Rhin 1914-1918“ gewidmet.

Das Kolloquium stellt dabei nur die eine Säule und den Auftakt eines Gesamtprojektes dar. Deren andere ist eine gleichnamige zweisprachige deutsch-französische Wanderausstellung, die im Frühjahr 2014 in Karlsruhe und Colmar eröffnet und in den folgenden Jahren in verschiedenen deutschen und französischen Städten zu sehen sein wird. Das Kolloquium bezweckte, Aspekte des Themas auszuleuchten, die nicht in der Ausstellung behandelt werden können sowie die Ausstellung selbst in den aktuellen Forschungskontext und jüngste Forschungsdiskussionen einzubetten. Das Ausstellungsprojekt besitzt dabei – so die Veranstalter – Pilotcharakter, da erstmals bei einer deutsch-französischen Ausstellung über den Ersten Weltkrieg von einer wirklichen bi-nationalen Zusammenarbeit gesprochen werden könne. Dies schlage sich nicht nur in Form eines gemeinsam erarbeiteten Ausstellungskonzepts gleichberechtigter Partner (nämlich der Staatsarchive Karlsruhe und Freiburg sowie des Departementalarchivs Colmar) sowie einer entsprechend erarbeiteten Quellenbasis, sondern vor allem in gemeinsam verfassten Texte nieder, die zweisprachig in der Ausstellung wie auch im begleitenden Katalog der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Den Auftakt zum Kolloquium bildete eine Abendveranstaltung unter Beteiligung der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sowie von Charles Buttner, Président du Conseil Général du Haut-Rhin in Colmar. Robert Kretzschmar (Stuttgart), Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg, verwies in seinem Grußwort auf die Wichtigkeit, die Ausstellung in die aktuelle (regionale) Weltkriegsforschung einzubetten.

Den inhaltlichen Teil des Programms leitete JÖRN LEONHARD (Freiburg im Breisgau) mit einem Vortrag ein, der die Diversität der Kriegserfahrungen auch und gerade abseits der Schlachtfelder ausleuchtete und damit dessen weltumspannende Konsequenzen unterstrich. Fünf Beispiele verdeutlichten den „glokalen“, also gleichermaßen globalen wie lokalen Charakter des Konflikts, der zwar in Europa ausbrach, aber letztlich auf allen Kontinenten entweder unmittelbare oder mittelbare Auswirkungen bis hinein in die gesellschaftlichen Strukturen der beteiligten Gesellschaften gezeitigt hätte. Eines der Beispiele sei hier näher erwähnt: So hätten etwa die auf Seiten der Entente eingesetzten zahllosen asiatischen Hilfsarbeiter, die im Rücken der Front halfen, die alliierte Kriegsmaschinerie effizient und funktionstüchtig zu machen, nach dem Krieg und der Rückkehr in ihre Heimatländer die in Europa gewonnenen Erfahrungen mit einer für sie bis dahin fremden Welt in ihre Heimatgesellschaften zurückgetragen. Eine dieser Erfahrungen sei die Erkenntnis gewesen, welche Wichtigkeit Bildung und vor allem die Fähigkeit lesen und schreiben zu können in Europa spielte. Folglich hätten die besagten asiatischen Hilfsarbeiter seit 1918 Bildungsansprüche nach europäischem Maßstab in ihren Herkunftsländern eingefordert und damit letztlich auch für eine erhöhte Alphabetisierung etwa in China gesorgt. Waren die Grenzverschiebungen am Ende des Krieges ein offenkundiges und für jedermann sichtbares Resultat des Konflikts, so müssten zugleich auch die weniger evidenten aber deshalb keinesfalls weniger wirkungsmächtigen Konsequenzen beachtet werden.

Die erste Sektion des zweiten Veranstaltungstages bezweckte – dem Konzept der Veranstalter entsprechend –, den Problemkomplex des Ersten Weltkriegs am Oberrhein in den aktuellen Forschungstand zur Region (und zwar beiderseits des Rheins) und in allgemeinere Forschungstendenzen zum Ersten Weltkrieg einzubetten. Einführend skizzierte KURT HOCHSTUHL (Freiburg im Breisgau) die Besonderheiten des Raumes entlang des Rheins, der in Vielem eine Sonderstellung einnehme, gerade im Verhältnis zu vielen anderen deutschen Regionen entlang der sogenannten Westfront, die mit den Kriegshandlungen nur mittelbar, keinesfalls aber unmittelbar in Berührung kamen. Front und Hinterland, so Hochstuhl, waren eng verflochten, in Städten wie etwa Freiburg befanden sich die Stellungen nur wenige Kilometer entfernt, der Schlachtenlärm war vernehmbar und die Region geprägt durch Truppenansammlungen und das alltägliche Erleben der Frontnähe. Der Luftkrieg hätte, anders als im Innern des Deutschen Reiches, Dutzende von Opfern gefordert.

Anschließend erläuterte RAINER BRÜNING (Karlsruhe) das Konzept der Wanderausstellung und stellte so die Verbindung zwischen der Ausstellung selbst und dem Kolloquium als den zwei Säulen eines Gesamtprojektes her. Nach ihrem Start in Karlsruhe und Colmar wird die Ausstellung unter anderem in Baden-Baden, Mulhouse, Paris, Brüssel und Berlin zu sehen sein und wahrscheinlich 2017 ihren Abschluss finden. Die Ausstellung rücke – den Tendenzen einer zunehmend alltags- und mentalitätsgeschichtlich ausgerichteten Weltkriegsforschung folgend – das Individuum ins Zentrum der Darstellung. In acht Kapiteln würden die Kriegserlebnisse von insgesamt 32 Einzelpersonen unterschiedlichster gesellschaftlicher Schichten und verschiedenster Funktion auf beiden Seiten des Rheins dargestellt. Jeder der 32 Akteure erhalte dabei eine eigene Ausstellungstafel, auf der neben einem Bild und einem Zitat der betreffenden Person deren Lebensweg im Krieg am Oberrhein gezeigt werde. Die acht Kapitel zeigten dabei, so Brüning, die soziale Bandbreite der Ausstellung, nämlich etwa: „Eine militarisierte Gesellschaft“; „Soldaten“; „Zivilisten“; „Frauen und Kinder“.

Zur Exemplifizierung des Darstellungskonzeptes zog Brüning die Biographie von Georg Geierhaas heran, der als Kommandant eines Lazarettzuges den Krieg sowohl in Frontnähe als auch im Hinterland erlebt habe und deshalb besonders geeignet sei, etwa den Aspekt der Kriegserfahrung in der Beziehung von „Front und Heimat“ beispielhaft darzustellen. Geierhaas‘ Aufzeichnungen führten dem Betrachter auch die reichhaltige und aussagekräftige Quellenbasis der Ausstellung vor Augen, etwa wenn nach einer Begegnung des Lazarettzugs mit dem kaiserlichen Hofzug die nüchternen Niederschriften im Diensttagebuch den deutlichen Worten in Geierhaas Privatkorrespondenz gegenübergestellt werden. Auf Nachfrage verdeutlichte Brüning nochmals die Auswahlkriterien der 32 dargestellten Biographien. Vier Faktoren seien dabei bedeutsam gewesen, nämlich Rekonstruierbarkeit der Biographie anhand der Quellen, der regionale Bezug der betreffenden Personen, ihre Visualisierbarkeit durch Fotos und Selbstzeugnisse sowie der mehr oder weniger exemplarische Charakter der dargestellten Biographie.

Den Anfang bei der Einordnung des Themenkomplexes „Der Erste Weltkrieg am Oberrhein“ in den historiographischen Kontext machte JEAN NOËL GRANDHOMME (Straßburg) mit seinem Beitrag zur Entwicklung und zum Stand der französischsprachigen Forschung. Phasenhaft wurden hierbei die wesentlichen Entwicklungslinien herausgearbeitet, wobei – wie kaum anders zu erwarten – die wechselhafte territoriale Zuordnung des Elsass und Lothringens zu Frankreich bzw. Deutschland erheblichen Einfluss auf den Tenor der entsprechenden Werke gehabt habe. Während des Ersten Weltkriegs dominierte, so Grandhomme, in der französischsprachigen Forschung das Narrativ von der Frankreichtreue der Elsässer und Lothringer. Diese Tatsache wirkte insofern noch bis in die Nachkriegszeit hinein, als frankreichkritische Töne auch nach Beendigung der Kampfhandlungen noch Schwierigkeiten gehabt hätten, Gehör zu finden. Nach der Besetzung des Elsass und Lothringens durch das nationalsozialistische Deutschland habe sich der Tenor entsprechender Werke ins Gegenteil gekehrt. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann nach Grandhomme eine längere Periode, in der kaum Beiträge zur Rolle des ehemaligen Reichlandes im Ersten Weltkrieg erschienen. Doch machte er seit den 1980er-Jahren wieder ein verstärktes Interesse am Themenkomplex aus. Grenzüberschreitende Kooperationen, etwa mit der Schweiz, und die Beschäftigung einer Vielzahl von Geschichtsvereinen und Geschichtswerkstätten mit dem Thema in den letzten Jahren hätten den genannten Prozess katalysiert.

Eine zunehmende Hinwendung zur Alltags- und Mentalitätsgeschichte bei der deutschsprachigen Forschung zum Ersten Weltkrieg am Oberrhein konstatierte CHRISTOF STRAUSS (Freiburg im Breisgau), die er an Hand der drei Problemkomplexe „Kriegsausbruch und ‚Augusterlebnis‘“, „Auswirkungen des Kriegs auf die Zivilgesellschaft im Großherzogtum Baden“ sowie „soldatisches Kriegserleben am Oberrhein und die Erfahrungen badischer Soldaten an verschiedenen Weltkriegsfronten“ näher erhellte. Im Hinblick auf den Kriegsausbruch hätten – wie das Beispiel Freiburg zeige – die Arbeiten von Christian Geinitz und Roger Chickering die These von einer allgemeinen Kriegsbegeisterung in Baden entkräftet und die Gemütslagen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen beim Kriegsausbruch differenziert und vielschichtig herausgearbeitet. Erkenntnisse lägen auch zu anderen größeren Städten und zu ländlichen Regionen vor, doch machten die Disparität der Methoden und die jeweils differierenden Analyseraster und die unterschiedliche Analysetiefe der jeweiligen Arbeiten sowohl vergleichende Ansätze als auch generalisierende Schlussfolgerungen schwierig. Im Hinblick auf die badische Zivilgesellschaft im Krieg lägen zu Politik und Wirtschaft 1914-1918 fundierte Studien vor, ebenso zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppen wie etwa „Frauen im Krieg“. Doch auch hier sei zu konstatieren, dass es im Hinblick auf eine Alltags- und Mentalitätsgeschichte, die etwa Stadt und Land systematisch vergleichend untersucht, noch zahlreiche unbearbeitete Themenfelder gebe. Gleiches gelte für das soldatische Kriegserlebnis. Die in der Zwischenkriegszeit erschienenen Werke konzentrierten sich entweder auf „klassische“ Operationsgeschichte oder seien bisweilen reine Propagandainstrumente. Dabei zeigten neuere Arbeiten, dass es durchaus möglich sei, regionale Mentalitäten im soldatischen Kriegserlebnis aus den vorhandenen Quellen herauszuarbeiten.

Die zweite Sektion der Veranstaltung widmete sich unter dem Titel „Wirkung und Folgen“ ebenfalls einem Aspekt, der in der Ausstellung nicht visualisiert werden kann. SUSANNE BRANDT (Düsseldorf) untersuchte in ihrem Beitrag den sogenannten Schlachtfeldtourismus, den sie phasenhaft vom Ausbruch des Kriegs selbst bis in die jüngste Zeit (etwa in Form von Museen und Gedenkstätten auf den ehemaligen Schlachtfeldern) nachzeichnete. Während des Krieges habe der Schlachtfeldtourismus auch und gerade propagandistische Zwecke erfüllt. Botschaften sollten in die Heimat transportiert werden, die die eigenen Kriegsanstrengungen legitimierten bzw. jene des Gegners als ungerecht und unmoralisch brandmarkten. Nach dem Krieg rückten, so Brandt, dann individuellere Motive für den Besuch der ehemaligen Schlachtfelder in den Mittelpunkt, da die Angehörigen von Gefallenen einen Ort für ihre Trauer und ihr Gedenken gesucht hätten. Im Zweiten Weltkrieg hätte die deutsche Seite (erinnert sei an Hitlers Besuche auf den Schlachtfeldern der sogenannten Westfront) versucht, die Niederlage des Ersten Weltkriegs mit ihrem Sieg von 1940 zu überschreiben. Nach 1945 wurden nach Brandt die ehemaligen Schlachtfelder Gegenstand einer zunehmend differenzierten und auch auf das persönliche Erleben der Soldaten fokussierten Forschung, was sich in zahlreichen Museen und Gedenkstätten niederschlage, deren unterschiedlich Konzeption und Grundaussage sie im Folgenden schilderte. Doch auch noch in den letzten Jahrzehnten sei eine durchaus politische Bedeutung jener Orte konstatierbar, wie nicht zuletzt der Handschlag zwischen Mitterand und Kohl über den Gräbern von Verdun zeige.

Mit der Situation der elsass-lothringischen Kriegsteilnehmer, die in ihrer übergroßen Mehrheit auf Seiten des deutschen Heeres Kriegsdienst geleistet hatten, und ihrem Bemühen, ihren Platz in der französischen Nachkriegsgesellschaft zu finden, beschäftigte sich RAPHAËL GEORGES (Straßburg). Schon während des Krieges hätten vor allem in Frankreich lebende Elsässer und Lothringer den propagandistischen Boden für die angestrebte friktionsfreie Rückkehr des Reichslandes zur „mère patrie“ bereitet. Zentrale Metapher dabei war die Aussage, dass die reichsländischen Feldgrauen gegen ihren Willen im Krieg gegen Frankreich, ihrem eigentlichen Mutterland, eingesetzt worden seien. Dennoch habe diese „Aufklärungsarbeit“ einzelne Übergriffe vonseiten der französischen Bevölkerung nicht verhindern können. Auch wenn die formelle Integration der Grenzgebiete und ihrer Bevölkerung nach Kriegsende schnell vonstattengegangen sei, habe das gesellschaftliche Zusammenwachsen immer wieder Rückschläge erlitten. Wesentlich für den Erfolg der Eingliederungspolitik sei das Wirken der großen französischen Veteranenverbände gewesen, die in Zusammenarbeit mit den elsass-lothringischen Vereinigungen der „anciens combattants“ sich unter anderem in der Frage des Rentenanspruchs elsass-lothringischer Soldaten zu deren Gunsten eingesetzt hätten.

Den Schlussbeitrag der Tagung lieferte CHANTAL METZGER (Nancy) zu vorherrschenden Feindbildern im französischen Osten nach Kriegsende. In den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellte sie die aus diesen Feindbildern resultierenden Maßnahmen gegen das deutsche Verwaltungspersonal in der Region. Doch habe sich die Ambivalenz der Loyalitätsverhältnisse zwischen der Bevölkerung und den wechselnden Autoritäten sowohl gegenüber der französischen als auch der deutschen Seite niedergeschlagen. Diese Beobachtung vervollständigte im Anschluss an die vorherigen Vorträge das Bild einer zwischen beiden Kriegsparteien hin- und hergerissenen Grenzbevölkerung, deren Zugehörigkeit auf gesellschaftlicher, politischer und nationalstaatlicher Ebene weder von sich aus noch aus Sicht der in ihren Ansprüchen konkurrierenden Nachbarstaaten zufriedenstellend geklärt werden konnte. Denn diese Ansprüche basierten, so Metzger, wechselseitig auf Fehleinschätzungen, an deren Ende Enttäuschungen und daraus resultierend der Vorwurf der Integrationsverweigerung gestanden hätten. Maßnahmen zur Ausweisung, wirtschaftlichen Stigmatisierung und zum Entfernen aller an die deutsche Herrschaft erinnernden Symbole und Manifestationen ließen sich als Konsequenz einer vom Gedanken der Erbfeindschaft geprägten Politik deuten.

In der von GERD KRUMEICH (Düsseldorf/Freiburg im Breisgau) geleiteten Abschlussdiskussion standen Fragen nach der Ausstellungskonzeption und der Auswahl der Biografien im Mittelpunkt. Rainer Brüning verwies auf die bereits genannten Auswahlkriterien und die sich daraus ergebende pragmatische Vorgehensweise. Zugleich betonte er die Intention der Organisatoren, trotz der Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten im Kriegserleben der oberrheinischen Bevölkerungen, keine Harmonisierung deutscher und französischer Erinnerungstraditionen erzwingen zu wollen. Mit der Feststellung, dass dem binationalen Verständigungsanspruch des Projekts in dieser Auftaktveranstaltung auch auf Ebene des gemischt deutsch-französischen Publikums auf überzeugende Weise Rechnung getragen wurde, fand die Tagung mit Verweis auf die bevorstehende Wanderausstellung ihr Ende. Der nahenden „Erinnerungswelle“ (Hochstuhl) wurde so ein ertragreicher Auftakt gesetzt und nach Auffassung eines elsässischen Besuchers ein qualitativ neues Kapitel der grenzüberschreitenden historischen Erinnerungsarbeit am Oberrhein aufgeschlagen.

Konferenzübersicht:

Jörn Leonhard (Freiburg im Breisgau), Der Erste Weltkrieg: Europäische Krise und globaler Konflikt.

Einführung: Kurt Hochstuhl (Freiburg im Breisgau)

Sektion I: Historiographie und Quellenlage

Rainer Brüning (Karlsruhe), „Menschen im Krieg.“ Überlegungen zu einer deutsch-französischen Gemeinschaftsausstellung über den Ersten Weltkrieg am Oberrhein.

Jean Noël Grandhomme (Straßburg), L’historiographie française de la Première Guerre mondiale en Alsace-Lorraine.

Christof Strauß (Freiburg im Breisgau), Der Erste Weltkrieg am Oberrhein: Zum Stand der deutschsprachigen Forschung.

Sektion II: Wirkung und Folgen

Susanne Brandt (Düsseldorf), Den Krieg erfahren? Reisen zu den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs.

Raphaël Georges (Straßburg), Réconciliation au dessus du front: les anciens combattants alsaciens-lorrains.

Chantal Metzger (Nancy), L’image de l’enemi dans la France de l’Est.

Gerd Krumeich (Düsseldorf), Zusammenfassung und Schlussdiskussion.


Redaktion
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