Adelsgeschichte(n): Regionen, Fälle, Herausforderungen

Adelsgeschichte(n): Regionen, Fälle, Herausforderungen

Organisatoren
Michaela Hohkamp, Arbeitsbereich Frühe Neuzeit, Historisches Seminar, Leibniz Universität Hannover; Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg; Bomann-Museum, Celle
Ort
Hannover/Celle
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.07.2013 - 13.07.2013
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Von
Wencke Hinz, Historisches Seminar, Arbeitsbereich Frühe Neuzeit, Leibniz Universität Hannover

Die Konferenz „Adelsgeschichte(n): Regionen, Fälle, Herausforderungen“ wurde unter Leitung von Michaela Hohkamp vom Arbeitsbereich Frühe Neuzeit des Historischen Seminars der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg sowie des Bomann-Museums in Celle organisiert und fand am 11. und 12. Juli 2013 in Hannover sowie am 13. Juli 2013 in Celle statt.

Die insgesamt dreizehn Vorträge mit ihren jeweiligen lokal-, mikro-, geschlechter-, verwandtschafts-, kultur- und wirtschaftsgeschichtlichen Schwerpunkten richteten sich vorrangig an Historiker und Historikerinnen, deren Forschungen dem Bereich der Adelsgeschichte zuzuordnen sind. Die Themenvielfalt der neueren nationalen und internationalen Adelsforschung trug die Konferenz damit Rechnung und bildete zugleich den Auftakt zum Forschungsprojekt „Herrschaft, Landschaft und Verwandtschaft: Die Lüneburger Ritterschaft zwischen lokaler Machtausübung, obrigkeitlicher Herrschaft und translokaler Netzwerkbildung“, das von ProNiedersachsen großzügig gefördert wird, eine Laufzeit von drei Jahren hat und von Wencke Hinz (Leibniz Universität Hannover) bearbeitet wird.

Nach der Begrüßung und thematischen Einführung von MICHAELA HOHKAMP (Hannover) startete HEIKE DÜSELDER (Lüneburg) den ersten Konferenztag und die Sektion „Adelsgeschichte(n): Perspektiven und Herausforderungen“ mit „Überlegungen zum adeligen Wirtschaften in regionenbezogener Perspektive“. Obwohl das adelige Wirtschaften in der Frühen Neuzeit maßgeblich von der Bewahrung und Vermehrung des adeligen Besitzes als dem zentralen Handlungsmuster gekennzeichnet war und das Stammgut als wesentliche Grundlage des adeligen Wirtschaftens galt, können noch andere Formen der wirtschaftlichen Partizipation des Adels in verschiedenen Regionen des heutigen Niedersachsen ausgemacht werden. Dazu gehörte beispielsweise das Unternehmertum, welches sich sowohl auf die Industrie als auch auf die Landwirtschaft bezog und zahlreiche Innovationen in der Region förderte. Neben diesen wirtschaftsgeschichtlichen Aspekten verwies die Referentin auch auf die sozialen Funktionen des adeligen Wirtschaftens, galt doch beispielsweise die so genannte „rechte Haushaltsführung“ und die damit verbundene ökonomische Absicherung des Stammhauses als ein spezifisches adeliges Prestigemerkmal. Dabei könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass auch besitzende Bürger und Bauern auf bestimmte Strategien zur Bewahrung und Vermehrung ihres materiellen und immateriellen Besitzes zurückgriffen.

„Aktuelle Perspektiven einer kulturwissenschaftlichen Verwandtschaftsforschung“ thematisierte MARGARETH LANZINGER (Wien/Siegen). Verwandtschaft muss als ein soziales Konzept verstanden werden, welches kulturell hergestellt wird und somit zugleich dem kulturellen Wandel unterliegt. Darauf basierend wurde Verwandtschaft bereits in früheren Jahrhunderten unterschiedlich definiert und konnotiert, welches sich unter anderem in sozialen und rechtlichen Normen und Regelungen widerspiegelte, beispielsweise in den Eheverboten und Patenschaften des kanonischen Rechts. Je nach situativem Nutzen wurden verschiedene Verwandtschaftslinien betont, womit auch eine differenzierte Betrachtung der Qualität von Verwandtschaftsbeziehungen nachgewiesen werden könne. In diesem Zusammenhang waren zudem das persönliche Zugehörigkeitsgefühl zu einem bestimmten Verwandtschaftskreis sowie das Selbstverständnis des Einzelnen für die individuelle Konzeption von Verwandtschaft von enormer Bedeutung.

ANKE HUFSCHMIDT (Hagen) ging in ihrem Vortrag über „Memoria und Ökonomie. Frauen- und geschlechterhistorische Perspektiven in der Forschung zum niederen Adel in der Frühen Neuzeit“ der Frage nach, inwiefern adelige Frauen zur Konsolidierung des niederen Adels über die Ökonomie und die Memoria beitrugen. Die adelige Frau bildete, hier bezog sich Hufschmidt explizit auf die Arbeiten von Heide Wunder, mit ihrem Ehemann das so genannte Arbeitspaar, welches einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag zur Gutswirtschaft leistete. Des Weiteren erfolgten im Zuge der Heirat Vermögenstransfers von Seiten der adeligen Frau und ihrer Familie, welche ebenfalls einen Teil der wirtschaftlichen Grundlage bildeten. Bestimmte Verfügungs- und Erbrechte, die sich auf den persönlichen Besitz der adeligen Frau bezogen, sind in den Bereich der Memoria einzuordnen und zeigen unter anderem spezifische Erbgänge zwischen Müttern und Töchtern. Emotionale Aspekte wären in diesem Zusammenhang noch zu benennen.

Der zweite Tag der Konferenz begann mit der Vorstellung des Promotionsvorhabens von DETLEF BERGHORN (Hannover): „Ein Streitfall im Hochadel: Das Erbe der Grafen von Manderscheid-Schleiden“, der damit zugleich die Sektion zu den „Fallgeschichte(n) zum Adel“ eröffnete. Der über mehrere Jahrhunderte andauernde Erbstreit im Grafenhaus der Manderscheid-Schleiden diente dazu, wie der Referent anschaulich ausführte, Verwandtschaft als soziale und rechtliche Praxis sowie politische Kommunikation sichtbar zu machen. Dabei konnte der Referent vor allem soziale verwandtschaftliche Praxis und Selbstwahrnehmung der Adeligen als wesentliche Merkmale ausmachen, die es erlaubten, sich innerhalb der Pluralität dieser sozialen Gruppe zu verorten. Die Verfolgung und Durchsetzung bestimmter Strategien, ihre Bedeutung sowie daraus entstehende kurz- und langfristige Konsequenzen innerhalb einer adeligen Familie müssten, so Berghorn, in der Betrachtung der Quellen zur Adelsforschung wieder stärker in den Fokus gerückt werden.

STEPHANIE MARRA (Dortmund) stellte entsprechende familiäre Strategien einer adeligen Familie in ihren Ausführungen zu „Allianzen, Netzwerke und Heiratskreise. Dynastisches Handeln am Beispiel der Heiratspolitik im Grafenhaus Bentheim, 16. bis 18. Jahrhundert“ exemplarisch vor. Eine seit dem Mittelalter durchgeführte planvolle Heiratspolitik und die sich daraus ergebenden politischen Allianzen ermöglichten den Aufstieg der Bentheimer in den Grafenstand. Die entsprechenden Allianzen dienten in der Folge nicht nur zur Stabilisierung bestehender Machtverhältnisse und als Strategie zur Territorialgewinnung, sondern zusätzlich als Mittel zur Herstellung einer kulturellen Verwandtschaft innerhalb des Adels sowie der Konzeption von Loyalität zwischen bestimmten adeligen Familien. Als grundlegendes Bindungselement aus sozialanthropologischer Sicht diente der Gabentausch, wobei die adelige Braut diesbezüglich als höchstes Gut galt.

Die Selbstpositionierung der adeligen Frau, die wirtschaftlichen Implikationen der Allianzen sowie der Wissens- und Informationstransfer innerhalb der so geschlossenen Netzwerke sind diesbezüglich als weitere Desiderate der Adelsforschung zu nennen.

„Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte zur Geschichte des vorpommerschen Landadels in der Frühen Neuzeit. Dargestellt am Beispiel der Familie von Blixen“ legte DIRK SCHLEINERT (Magdeburg) vor dem Hintergrund der Definition der Vorpommerschen Adelslandschaft, der Genese dieses Adels, ihrer Gutswirtschaft und der Rolle der adeligen Frauen innerhalb eines adeligen Familiennetzwerkes in dieser Region dar. Der Adel in der Vorpommerschen Adelslandschaft rekrutierte sich aus Adeligen des Altsiedelgebietes sowie slawischen und weiteren Einwanderern, die über Jahrhunderte den sozialen Aufstieg in den Adelsstand erreicht hatten. Zusammen bildeten sie eine weitgehende homogene Binnenstruktur, bedingt unter anderem durch die endogamen Heiratskreise. Die Grundherrschaft als das bestimmende Ordnungssystem sowie die spezifische Form des Lehnrechts ermöglichte die Etablierung politischer Macht in Form einer knapp 500 Mitglieder umfassenden Ritterschaft innerhalb der landständischen Korporation. Adelige Frauen spielten in der rechtlichen und politischen Sphäre eine untergeordnete Rolle und können deshalb, bedingt durch die eher schlechte Überlieferung der familiären Quellen aus dieser Region, kaum erfasst werden.

Die zweite Sektion des Tages beschäftigte sich mit dem Thema „Familie und Verwandtschaft aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“. SÉBASTIEN SCHICK (Paris/München) untersuchte in seinem Vortrag die Frage „Wie wird man Premierminister im 18. Jahrhundert? Die Grundlagen der Macht des Dienstadels am Beispiel der Brüder Münchhausen“. Die große Bedeutung des Dienstadels innerhalb der fürstlichen Herrschaft kann auch im 18. Jahrhundert aufgezeigt werden. Die Brüder Gerlach Adolph und Philipp Adolph von Münchhausen, am kurhannoverschen und englischen Hof tätig, dienten dem Referenten dabei als herausragendes Beispiel. Adelige Abstammung und Erziehung, Jurastudium, Kavaliersreise und Patronagebeziehungen bildeten die Grundlage für ihren politischen Aufstieg. Des Weiteren diente ein umfangreiches Netzwerk aus Verwandten und Freunden als soziale Ressource ihrer Macht. Anhand der Sichtbarmachung der persönlichen Verflechtungen der Brüder Münchhausen innerhalb eines sozialen, transregionalen, weitverzweigten Netzwerks konnte der Referent in mikrologischer Perspektive ihre Handlungsbasis rekonstruieren. Die sozialen Verflechtungen der Brüder Münchhausen dienten darüber hinaus auch dem kurhannoverschen Herrscher bei seinen politischen Handlungen und bezeugen die Einflussnahme der lokalen und überlokalen Adeligen in dieser Zeit. Formalität und Informalität politischer Handlungen seien, so betonte Schick, zentrale Faktoren dieser Bruderbeziehung im Kontext der Personalunion.

Den Blick auf die sozialen Beziehungen innerhalb einer adeligen Familie und ihrer Verwandtschaft richtete OLGA WECKENBROCK (Osnabrück) in ihrem Vortrag „‚in unsrem glücklichen Famillen Zirkel‘ – Die Osnabrücker Adelsfamilie von Vincke um 1800“. Bereits vor 1750 begannen sich mentale Veränderungen hinsichtlich von Familienwerten im Adel abzuzeichnen. Die Einflüsse aus der Pädagogik und Literatur der Aufklärung ermöglichten unter anderem eine neue Definition von adeliger Familie, Ehe, Liebe und Kindererziehung. Parallelen zu den äquivalenten Vorstellungen der bürgerlichen Schichten sind dabei ebenso festzustellen wie ein zunehmender emotionaler Umgang zwischen den einzelnen adeligen Familienmitgliedern. Zusätzlich wurde die adelige Familienkonstruktion im 18. Jahrhundert dahingehend beeinflusst, dass eine Symbiose zwischen der familiären Liebe mit ihren Emotionen und der Verrichtung konkreter Pflichten im Sinne der Familienordnungen entstand. Des Weiteren diente vor allem die verbale Emotionalität zwischen den einzelnen Familienangehörigen dazu, einen sozialen Familienkonsens zu schaffen, um so beispielsweise ein entsprechendes adeliges Verhalten zu generieren und die Würde der Familie und Verwandtschaft aufrecht zu erhalten. Die Rezeption der Ideen der Aufklärung um 1800 von verschiedenen sozialen Gruppen in ihrer jeweiligen spezifischen Nutzbarkeit könne zu den festgestellten Überschneidungen adeliger und bürgerlicher Ideale geführt haben.

ULRIKE HINDERSMANN (Osnabrück) eröffnete die Sektion „Zugänge zum lokalen Adel“ mit ihrem Vortrag „Zur Bewirtschaftung lüneburgischer Rittergüter“. Die Grundherrschaft, oftmals in Form von Streubesitz mit teilweiser Konzentration dieses Besitzes um das Rittergut, war die wirtschaftliche Grundlage sowie die Legitimation für die politische Partizipation der Lüneburger Ritterschaft. Obwohl das ökonomische Potential dieser Adelslandschaft nicht sehr hoch war und sich infolgedessen zahlreiche Adelige in landesherrlichen Positionen verdingen mussten, war eine gewisse Kontinuität des Besitzes bis in das 19. Jahrhundert festzustellen. Die dominante Tradition des Besitzes und die damit einhergehende Zugehörigkeit zum landsässigen Adel sowie die politische Partizipation in landständischen Institutionen waren wesentliche Merkmale des sozialen Prestiges.

WENCKE HINZ (Hannover) stellte das Forschungsprojekt „Herrschaft, Landschaft und Verwandtschaft: Die Lüneburger Ritterschaft zwischen lokaler Machtausübung, obrigkeitlicher Herrschaft und translokaler Netzwerkbildung“ vor, das die Partizipation der Lüneburger Ritterschaft in lokalen und landesherrlichen Machtstrukturen und Institutionen, ihre spezifischen Handlungslogiken, besonders hinsichtlich der Auswirkungen von wirtschaftlichen und herrschaftlichen Veränderungen im 18. Jahrhundert sowie die Selbstsichten und Erinnerungskulturen der Adeligen zum Gegenstand hat.

Der dritte und letzte Tag der Konferenz fand in den Räumen der Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg in Celle statt.

Zu Beginn der Sektion zu „Raumhistorischen Perspektiven“ stellte der gegenwärtige Präsident der Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg WILKEN VON BOTHMER (Celle) „Annotationen zur Geschichte der Lüneburger Landschaft“ vor. Noch heute, so führte von Bothmer aus, existieren im Bundesland Niedersachsen insgesamt acht Landschaften, davon sechs so genannte historische Landschaften. Entstanden im späten Mittelalter, nahmen die Landschaften gewisse Hoheitsrechte wahr, etwa in Bereichen der Gesetzgebung, der Gerichtsbarkeit, der Besetzung von herrschaftlichen Ämtern und der Steuererhebung. Die heutige rechtliche Grundlage der Lüneburger Landschaft bildet insbesondere der Artikel 72 in der niedersächsischen Verfassung sowie das Klosterkammerurteil des niedersächsischen Staatsgerichtshofes; zu ihren Aufgaben zählen gegenwärtig unter anderem die Kultur- und Heimatpflege sowie die Wissenschafts- und Denkmalförderung.

MICHAELA HOHKAMP (Hannover) referierte über „Landesgeschichte, Lokalgeschichte, Regionalgeschichte: aktuelle Perspektiven“ und hob in diesem Zusammenhang die Chorographie als „raumschreibende gelehrte Praxis“ hervor, mit deren Techniken in der Frühen Neuzeit Räume definiert und beschrieben wurden. Diese lange Zeit von der Geschichtswissenschaft hintenan gestellte Wissenspraxis, so Hohkamp, habe in der Frühen Neuzeit dazu gedient, Räume zu konstruieren, ihre Bezüge zu Herrscherhäusern zu beschreiben und könne daher auch als herrschaftlich konnotierte Praxis begriffen werden, da in und durch die „Historia“, Geschichte geschrieben worden sei. Anders als die geografischen und kosmografischen Schriften bezogen sich chorografische Schriften dabei auf partikulare Räume, die mit eindeutig abgrenzbaren Territorien nicht unbedingt zur Deckung zu bringen waren. Solle heutzutage Geschichte aus lokaler Perspektive erforscht werden, so die Referentin, eigne sich die frühneuzeitliche Chorografie als Bezugsgröße eher als die klassische Landesgeschichte des 19. Jahrhunderts, die im Kontext der modernen Nationenschreibung ihren Platz habe.

Den letzten Vortrag der Konferenz zum Thema „Hof und Adelsgesellschaft in der Residenzstadt Celle – eine einmalige historische Topographie“ hielt die Leiterin des Celler Residenzmuseums JULIANE SCHMIEGLITZ-OTTEN (Celle). Die Residenz und die Stadt waren in ihrer Entstehung und Entwicklung voneinander abhängig. Dieses gilt in unterschiedlicher Weise für die verschiedenen Residenztypen und lässt sich in Celle anhand von zahlreichen fürstlichen Bauten, Adelspalais und Schmuckzeichen an städtischen Gebäuden und der noch heute bestehenden Struktur von Celle ablesen. Die Verbindungen der Residenz mit der Stadt wurden unter anderem über die repräsentativen zur Stadtseite ausgerichteten Zwerggiebel sowie durch die Integration des Wallgrabens in die Stadtanlagen deutlich. Auch die Stechbahn als wesentliche Achse von der Residenz zur Stadtkirche und zum Rathaus ist ein deutliches Zeichen für die Verbindung mit der Stadt.

Nach einer kurzen Vorstellung des sich heute in der Celler Residenz befindenden Museums, welches die im Vortrag genannten regionalen Besonderheiten einem größeren Publikum zugänglich machte, endete die Konferenz mit einer von Juliane Schmieglitz-Otten geleiteten Führung durch das Residenzmuseum und die Schlosskapelle sowie mit der Besichtigung der welfischen Grablege in der Stadtkirche St. Marien.

Die Konferenz spiegelte die unterschiedlichen Ansätze der neueren Adelsforschung in thematisch vielfältigen Vorträgen wider. Zusammen mit den Diskussionen, die nochmals einige Desiderate vor allem hinsichtlich der Themen Emotionalität und der Verflechtung von Wirtschaft und Sozialem aufzeigten, bildeten sie einen grundlegenden Einblick in die Fragestellungen des Forschungsprojektes zur Lüneburger Ritterschaft.

Konferenzübersicht:

Michaela Hohkamp (Hannover): Begrüßung und thematische Einführung

Sektion „Adelsgeschichte(n): Perspektiven und Herausforderungen/ Moderation: Juliane Schmieglitz-Otten (Celle)

Heike Düselder (Lüneburg): Überlegungen zum adeligen Wirtschaften in regionenbezogener Perspektive

Margareth Lanzinger (Wien/Siegen): Aktuelle Perspektiven einer kulturwissenschaftlichen Verwandtschaftsforschung

Anke Hufschmidt (Hagen): Memoria und Ökonomie. Frauen- und geschlechterhistorische Perspektiven in der Forschung zum niederen Adel in der Frühen Neuzeit

Sektion „Fallgeschichte(n) zum Adel“/ Moderation: Margareth Lanzinger (Wien/Siegen)

Detlef Berghorn (Hannover): Ein Streitfall im Hochadel: Das Erbe der Grafen von Manderscheid-Schleiden

Stephanie Marra (Dortmund): Allianzen, Netzwerke und Heiratskreise. Dynastisches Handeln am Beispiel der Heiratspolitik im Grafenhaus Bentheim, 16. bis 18. Jahrhundert

Dirk Schleinert (Magdeburg): Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte zur Geschichte des vorpommerschen Landadels in der Frühen Neuzeit. Dargestellt am Beispiel der Familie von Blixen

Sektion „Familie und Verwandtschaft aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“/ Moderation: Michaela Hohkamp (Hannover)

Sébastien Schick (Paris/München): Wie wird man Premierminister im 18. Jahrhundert? Die Grundlagen der Macht des Dienstadels am Beispiel der Brüder Münchhausen

Olga Weckenbrock (Osnabrück): „in unsrem glücklichen Famillen Zirkel“ – Die Osnabrücker Adelsfamilie von Vincke um 1800

Sektion „Zugänge zum lokalen Adel“/ Moderation: Detlef Berghorn (Hannover)

Ulrike Hindersmann (Osnabrück): Zur Bewirtschaftung lüneburgischer Rittergüter

Wencke Hinz (Hannover): Herrschaft, Landschaft und Verwandtschaft: Die Lüneburger Ritterschaft zwischen lokaler Machtausübung, obrigkeitlicher Herrschaft und translokaler Netzwerkbildung (Vorstellung eines Forschungsprojektes)

Sektion „Raumhistorische Perspektiven“/ Moderation: Margareth Lanzinger (Wien/Siegen)

Wilken von Bothmer (Celle): Annotationen zur Geschichte der Lüneburger Landschaft

Michaela Hohkamp (Hannover): Landesgeschichte, Lokalgeschichte, Regionalgeschichte: aktuelle Perspektiven

Juliane Schmieglitz-Otten (Celle): Hof und Adelsgesellschaft in der Residenzstadt Celle – eine einmalige historische Topographie


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