Kontinuität und Kontroversen. Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion in Mitteleuropa bis 1800 // Between Continuity and Controversy. Reframing the Outlines of Artistic Production in Central Europe until 1800

Kontinuität und Kontroversen. Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion in Mitteleuropa bis 1800 // Between Continuity and Controversy. Reframing the Outlines of Artistic Production in Central Europe until 1800

Organisatoren
Jiří Fajt, Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropa, Leipzig; Andreas Tacke, Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.02.2014 - 13.02.2014
Url der Konferenzwebsite
Von
Danica Brenner, Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Projekt artifex

Unter Leitung von Jiří Fajt (Leipzig) und Andreas Tacke (Trier) fand am 12./13. Februar 2014 in Leipzig der Workshop „Kontinuität und Kontroversen. Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion in Mitteleuropa bis 1800“ statt. Die Veranstaltung wurde vom Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropa (GWZO) der Universität Leipzig und dem ERC-advanced grant Projekt artifex der Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte (TAK / SHARC) der Universität Trier ausgerichtet. Aus Deutschland, Frankreich, Kroatien, Polen, Slowenien und Tschechien kamen Historiker, Archivwissenschaftler und Kunsthistoriker aus Archiv, Museum und Universität am GWZO zusammen, um ausgehend von Realien-, Bild- und Schriftquellen länderübergreifend Fragestellungen der Künstlersozialgeschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit zu erörtern. Die zweitätige Veranstaltung beinhaltete Vorträge und Diskussionen in Deutsch, Englisch und Polnisch. Thematisiert wurden unter anderem die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen von zunftgebundenen und nicht zunftgebundenen Kunsthandwerkern und Künstlern, vornehmlich Malern, aus Ostmitteleuropa und dem nordalpinen Europa.

Die eröffnende Sektion des Round Table stellte mit Prag einen Sonderfall vor. Dort gab es drei teils parallel existierende und miteinander in Konkurrenz stehende Malerzünfte, deren Benamung als Altstädter, Neustädter und Kleinseitner Malerzunft an ihre Verortung innerhalb der Stadt angelehnt ist. HANA PATKOVÁ (Prag) stellte in ihrem Beitrag die Zünfte und Bruderschaften der Maler und Bildschnitzer im Prag des 14. bis 16. Jahrhunderts vor, wo mit der Lukasbruderschafts-Ordnung von 1347 bereits sehr früh eine Malerkorporation nachweisbar sei, der sich spätestens ab 1525 eine Zunft der Maler zur Seite gestellt habe. Der Fokus ihres Beitrages lag unter anderem auf den zünftischen Vorgaben zu Ausbildung und Meisterstücken der Maler sowie zur Größe ihrer Werkstätten und zeigte somit ein breites Spektrum der durch Zunftordnungen reglementierten Lebens- und Arbeitsbereiche der Maler auf. Dabei stellte Patková ebenfalls heraus, dass anders als in vielen anderen Städten - wo Hofkünstler von der Zunftpflicht befreit waren, wie beispielsweise in Wittenberg bei Lucas Cranach - mindestens ein Prager Hofmaler nachweislich nicht außerhalb des städtischen Systems gestanden habe, sondern in der dortigen Malerbruderschaft organisiert gewesen sei.1 Zudem sei es Zunftmalern erlaubt gewesen, Handwerker anderer Gewerbe für Zuarbeiten in ihren Werkstätten anzustellen, was ebenfalls eine eher ungewöhnliche Regelung darstellt. RADKA TIBITANZLOVÁ (Prag) stellte Aspekte ihres Promotionsvorhabens zur Malerzunft der Prager Neustadt (ab 1348) und deren Beziehungen zu den beiden Malerzünften der Prager Altstadt und Kleinseite vor. Dabei stellte sie heraus, dass sich eine Zuwanderung von Gesellen unter anderem aus Würzburg, Wien, Innsbruck und Tirol nachweisen lasse und ein reger Austausch mit ortsfremden Zünften stattgefunden habe, der auch die Entwicklung der (deutschsprachigen) Ordnungen der Malerzunft der Prager Neustadt beeinflusst habe. So weise deren Ausgabe von 1669 unter anderem bezüglich der Erlangung des Meisterrechts Übereinstimmungen mit Zunftordnungen aus Leipzig und München auf, von wo kurze Zeit zuvor nachweislich Malergesellen nach Prag zugewandert seien, was als ein Indiz für den Beitrag wandernder Gesellen zum Kulturtransfer gedeutet werden kann.

Die zweite Sektion beinhaltete Beiträge von ELBIETA BIMLER-MACHIEWICZ (Warschau) und FILIP KOMAREK (Prag / Brünn) und befasste sich mit den Malerzünften Mährens und Schlesiens. Bimler-Machiewicz stellte eine Vielzahl von Zunftrealien vor, die sich heute unter anderem in Museen in Breslau, Krakau und Rybnik befinden und in ihrem Promotionsvorhaben mithilfe zeitgenössischer Quellen identifiziert, katalogisiert, kategorisiert und in ihren Entstehungs- und Nutzungszusammenhang eingebettet untersucht werden. Die Referentin verwies zudem auf die Notwendigkeit der weiterführenden kunst- und kulturhistorischen Untersuchung von Zunftrealien.2 Anwendung und Durchsetzung von Malerordnungen sowie Möglichkeiten, diese normativen Vorgaben zu umgehen, wurden von Filip Komarek thematisiert. Er stellte Fallbeispiele des 18. Jahrhunderts zu Abgrenzungsbemühungen und Auseinandersetzungen der Maler gegenüber anderen Handwerken und Störern, Personen, die (nach Sicht der Maler) unrechtmäßig in deren Zuständigkeitsbereich eingriffen, vor und betonte die Vehemenz, mit der die zünftischen Maler ihre Arbeitsbereiche zu verteidigen gesucht hätten. In der anschließenden Diskussion sowie weiteren Gesprächen wurde die Bedeutung der auf den städtischen Rechtsraum begrenzten Reichweite der zünftischen Jurisdiktion für die Untersuchung normativer Malerzunftquellen herausgestellt. So hätten die Malerordnungen verschiedene städtische Personengruppen nicht erreichen können, wie beispielsweise für die Aristokratie tätige Hofmaler oder solche, die ihren Wohn- und Arbeitsplatz in von der städtischen Jurisdiktion ausgenommenen Arealen wie dem Dombezirk oder Klöstern hatten. Auch waren vielerorts einzelne Arbeitsfelder als „Freie Künste“ von der zünftischen Kontrolle ausgenommenen.

Ebenfalls mit Fokus auf das 18. Jahrhundert zeichnete ZBIGNIEW MICHALCZYCK (Warschau) in der dritten Sektion, welche sich mit Polen, Slowenien und Kroatien befasste, die Geschichte der Krakauer Malerzunft in der Frühen Neuzeit nach. Einblicke in das Verhältnis von Zunft und Akademie beziehungsweise Universität boten dabei seine Ausführungen zur ab 1745 erfolgten losen Anbindung der seit spätestens 1410 nachweisbaren Malerzunft an die Jagiellonische Universität, unter deren Obhut die Korporation gestanden und in deren Räumlichkeiten sie getagt habe. Damit verbundene Privilegien für die Maler endeten, als diese 1783 von der Universität ausgeschlossen und als Folge wieder vom städtischen Magistrat kontrolliert worden seien.3 DAVID KASOVEC (Ljubljana / Nancy) untersuchte die Maler der früheren slovenischen Provinzen Carniola, Carinthia und Styria im 16. bis 18. Jahrhundert und verwies neben statistischen Auswertungen auf die begrenzte Aussagekraft zeitgenössischer Berufsbezeichnungen. So hätten sich aufgrund obrigkeitlich festgelegter Begrenzungen der Maler- und Bildhauerzahlen mitunter selbst renommierte Künstler als Angehörige anderer Handwerke ausgegeben um vor Ort arbeiten zu dürfen. Die dadurch in den Quellen teils wechselnden Berufsbezeichnungen dieser Personen würden deren Identifikation mitunter stark erschweren. Diese Problematik und teilweise Widersprüchlichkeit zeitgenössischer Berufsbezeichnungen stellt ein Desiderat der Forschung dar, das am Rande bereits 2012 bei einem Round-Table des Corpus Vitrearum Medii Aevi von Deutschland und der Schweiz mit TAK4 thematisiert wurde, und welches es zu schließen gilt. Die geringe Anzahl von Malern machte MILAN PELC (Zagreb) zufolge in Kroatien vielerorts wie beispielsweise in Zagreb die zünftische Organisation dieser Künstler obsolet. Mit Blick auf Dalmatien führte Pelc aus, wie zahlreiche Gesellenwanderungen und der Seehandel zwischen Kroatien und Italien zum Kulturtransfer zwischen beiden Ländern beitrugen, was Pelc unter anderem anhand eines archivalisch belegten Fallbeispiels zu Transport und Rezeption von Zeichnungen und Skizzen aus Italien nach Kroatien illustrierte. Zudem verwies er auf zahlreiche erhaltene Künstlerverträge von Meistern mit ihren Lehrlingen, Gesellen oder Gehilfen, die Einblick in den Werkstattalltag boten; durch die differente Bezeichnung der Mitarbeiter wird zudem deutlich, dass das Personal innerhalb der Malerwerkstätten differenziert zu betrachten ist.

Zu Beginn der vierten Sektion stellte URSULA TIMANN (Nürnberg / Trier) diverse Bruderschaften und Zünfte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz vor und beschrieb anhand der Auswertung von Malerzunftordnungen deren jeweilige Zuständigkeitsbereiche. Ausgehend von ihrer umfangreichen Kenntnis des Quellenmaterials präsentierte sie zahlreiche Beispiele unter anderem aus Basel, Bern, Erfurt, Flensburg, Greifswald, Hamburg, Lübeck, Lüneburg, Mainz, München, Passau, Rostock, Ulm, Wien, Würzburg und Zürich. Dabei wurde die große Heterogenität der vorgestellten Korporationen erkennbar: Funktion und Zuständigkeitsbereich von Zunft und Bruderschaft waren von Stadt zu Stadt teils sehr unterschiedlich und änderten sich im Lauf der Zeit mitunter immens, was eine interstädtische oder überregionale Vergleichbarkeit sowie eine auf der jeweils archivalisch überlieferten Benamung der Korporationen basierende Zuordnung von Funktionen und Aufgabenfeldern von Zunft und Bruderschaft erschwert.5 Ein von Sabine von Heusinger eingeführtes Untersuchungsmuster6 könnte für weiterführende vergleichende Betrachtungen solcher Korporationen hilfreich sein, bei denen, wie die Referentin und weitere Teilnehmer betonten, stets die individuellen Rahmenbedingungen der jeweiligen Korporation Beachtung finden müssen. Ausgehend von Ordnungen und Inventaren vornehmlich des 18. Jahrhunderts warf SUSAN TIPTON (München / Trier) die Frage auf, mit welcher Begründung Maler um die Gründung einer Zunft, den Anschluss an eine Sammelzunft oder die Ausgliederung aus einer solchen bei der Obrigkeit ersuchten. So sind ihr zufolge die von den Künstlern vorgebrachten Argumente in sieben Kategorien einteilbar: Erstens hätten andere Handwerke bereits eine Zunft, zweitens gälte es, die Qualität ihrer Produkten zu schützen und zu prüfen. Drittens würden technische Wechsel oder Innovationen, wie beispielsweise neue Praktiken in der Druckgraphik, eine höhere Organisation notwendig machen. Auch wurden viertens Aspekte der Sozialkontrolle, Solidarität und Fürsorge sowie fünftens der gewerblichen Abgrenzung oder sechstens der Separation und Spezialisierung häufig als Gründe genannt. Zudem würden siebtens in Anlehnung an das Vorbild der göttlichen Ordnung für die Ordnung im Diesseits häufig angeführt, dass man ohne eine Zunft nicht arbeiten könne.

MARINA BECK (Trier) stellte Zunftordnungen von Malern und Glasmalern des Oberrheingebietes hinsichtlich der Ausbildungsvorschriften dieser Handwerke vom 15. Jahrhundert bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches vor. Dabei war sie sich bewusst, dass die Umsetzung von in normativen Quellen verschriftlichten Vorgaben ohne genauere, andere Quellen hinzuziehende Untersuchungen nicht eruiert werden kann. Um belastbare Aussagen treffen zu können, ist neben dem Einbezug qualitativer Auswertungen zudem eine breite zeitliche und örtliche Kontextualisierung der jeweiligen Ordnungen erforderlich. So boten die von ihr unter anderem in Statistiken aufbereiteten Quellen Einblick in die bislang wenig erforschten zünftischen Aspekte der Sozialgeschichte der städtischen Maler.7 Das vorgestellte Material chronologisch auswertend kam die Rednerin zu dem Schluss, dass die Hauptaufgabe der süddeutschen Malerzünfte im Schutz und der Absicherung ihrer Mitglieder bestanden habe, weshalb im Lauf der Zeit der Zugang zu den Malerzünften zunehmend erschwert worden sei.

Mit einem Wechsel in die Niederlande legte DAGMAR EICHBERGER (Trier / Heidelberg) am Beispiel der Bruderschaft der Sieben Sorgen Mariens mit Fokus auf deren Brüsseler Niederlassung dar, wie religiöse Vereinigungen gezielt eigene repräsentative Bildformeln schufen. Anhand zahlreicher Einzelbeispiele belegte sie, wie im Lauf der Zeit ausgehend von Marien- und Christusdarstellungen eine neue und auf dem Typus der Mater Dolorosa beruhende Bildformel als „Markenzeichen“ oder „Identifikationsmerkmal“ der Bruderschaft der Sieben Sorgen Mariens in der Öffentlichkeit entwickelt worden sei. Auch in der Bestellung und Bearbeitung von Altarwerken sowie bei Erwerb, Herstellung und Verkauf von Devotionalien und Mitgliederschriften habe die Bruderschaft die ihr eigene Bildsprache erfolgreich eingesetzt.

Im Rahmen der Vorträge sowie der intensiven Diskussionen und Pausengespräche wurde deutlich, wie wichtig der heutige Grenzen überschreitende Dialog für das Verständnis der künstlerischen Produktion zunftgebundener Maler und Bildhauer ist. So sind über den gesamten Untersuchungsraum hinweg zahlreiche Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede zwischen den Malerzünften und Malerbruderschaften zu beobachten. Im Lauf der Veranstaltung entstand so der Eindruck einer Pendelbewegung der Wortbeiträge zwischen regionen- und zeitenübergreifenden Überlegungen sowie regional und zeitlich präzise umrissenen Einzelbeispielen. Denn (Maler-) Korporationen konnten von Ort zu Ort sehr unterschiedliche Funktionen und Zuständigkeitsbereiche innehaben, welche sich im Lauf der Zeit mitunter stark änderten. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich für weiterführende Forschungen ein Pendeln zwischen einerseits quantitativen Auswertungen und übergreifenden Systematisierungsversuchen und andererseits qualitativen, umfassend kontextualisierten (Einzel-) Untersuchungen, welche mithilfe extensiver Quellenauswertungen übergreifende Thesen rückbinden, prüfen und vertiefen.

Konferenzübersicht:

Jiří Fajt (GWZO Leipzig) / Andreas Tacke (TAK / SHARC, Trier): Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung

1. Sektion: Prag / Böhmen

Hana Patková (Karlsuniversität Prag): The guild and brotherhoods of painters and sculptors in Prague since the time of Emperor Charles IV (14th to the 16th century)

Radka Tibitanzlová (Archiv der Nationalgalerie Prag): Die Neustädter Malerzunft und ihre Beziehungen mit den Altstädter und Kleinseitner Malerzünften im 17. und 18. Jahrhundert // The painter’s guild of Prager Neustadt (the New Town of Prag) and their relations to the Old Town (Altstädter Malerzeche) and the Lesser Town guild (Kleinseitener Malerzeche) until the end of the guild system

2. Sektion: Mähren und Schlesien

Filip Komarek (Prag / Masaryk-Universität Brünn): ‘unserem armen Mittel die wenige Arbeit und Brodt wegnehmen‘. Störer and Pfuscher – the enemies of painters‘ guilds

Elzbieta Bimler-Mackiewicz (Muzeum Rybnik): Insignia cechowe i ich funkcjonowanie. O mniej znanych źródłach do historii cechów i bractw. // Guilds’ insignia and their function. About little known sources on history of guilds and brotherhoods

3. Sektion: Polen, Slowenien und Kroatien

Zbigniew Michalczyk (Instytut Sztuki Polskiej Akademii Nauk w Warszawie): Die Krakauer Malerzunft vom 15. bis zum 18. Jahrhundert (mit besonderer Berücksichtigung der Situation im 18. Jahrhundert) // the painters‘ Guild of Cracow from the 15th to the 18th century (with special regard to the situation in the 18th century)

David Krasovec (Ljubljana / Université de Nancy II): Between Vienna and Venice. Artists in the former provinces of Carniola, Carinthia and Styria. Artistic exchange and/versus lasting traditions beyond the territories of modern Slovenia from the 16th to the 18th century

Milan Pelc (Institut za povijest umjetnosti Zagreb): Künstler, Zünfte und Werkstattpraktiken in Kroatien / Dalmatien in der Frühen Neuzeit // Artists, Guilds and workshop practices in Croatia / Dalmatia in the Early Modern Times

4. Sektion: Deutschland, Österreich und Schweiz

Ursula Timann (Nürnberg / Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier): Deutschland: Zum Verhältnis von Zünften und Bruderschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz an ausgewählten Beispielen

Susan Tipton (München / Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier): ‘Der blasse Neid!‘ Zum Für und Wider von Zunftordnungen dfür Maler in der Frühen Neuzeit // ‘Green with envy!‘ On the pros and cons of early modern guild regulations for painters

Marina Beck (Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier): Die zunftgebundene Ausbildung von Malern und Glasmalern am Oberrhein. Eine exemplarische Untersuchung zu einem europäischen Phänomen der Künstlersozialgeschichte

5. Sektion: Niederlande

Dagmar Eichberger (Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte, Trier / Heidelberg), Netherlandish Guilds and Brotherhoods in the light of their communal activities. The Confraternity of the Seven Sorrows of the Virgin, a Case Study

Anmerkungen:
1 Dem Verhältnis von städtischen Künstlern und Hofkünstlern widmet sich im Juni 2014 die von Dagmar Eichberger (TAK / SHARC) und Philippe Lorentz (Paris) ausgerichtete Tagung „Civic artists and court artists (1400-1600). Case Studies and Theories about the Status of the Artist“.
2 Dass wieder wachsende Interesse von Forschung und Öffentlichkeit an Zunftobjekten und Zunftgeschichte wird unter anderem anhand der 2013 im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg stattgefundenen Ausstellung „Zünftig! Geheimnisvolles Handwerk 1500-1800“ (21.03.-07.07.2013) deutlich. Der von Thomas Schindler, Anke Keller und Ralf Schürer herausgegebene Katalog spiegelt eher einen traditionellen Zugang zum Thema wieder.
3 Dem Verhältnis von Zunft und Akademie widmet sich auch die von Birgit Ulrike Münch, Andreas Tacke (beide Trier) und Thomas Kirchner (Paris) geplante Konferenz „Un couple mal assorti? Akademien und Zünfte im europäischen Vergleich“.
4 Der Round Table „Ausbildung – Werkstatt – Absatzmarkt: Die Arbeitsbedingungen der Glaser, Glasmaler und Maler im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit“ fand am 09. bis 10. Mai 2012 in Freiburg im Breisgau statt.
5 Vgl. dazu auch Franz Irsigler, Zur Problematik der Gilde- und Zunftterminologie, In: Berent Schwineköper (Hrsg.), Gilden und Zünfte. Kaufmännische und gewerbliche Genossenschaften im frühen und hohen Mittelalter, Sigmaringen 1985, S. 53-70.
6 Vgl. Sabine von Heusinger, Von „antwerk“ bis „zunft“. Methodische Überlegungen zu den Zünften im Mittelalter, in: Zeitschrift für Historische Forschung 37 (2010), S. 37 ff.
7 Eine mehrbändige Edition der deutschsprachigen Malerzunftordnungen des Heiligen Römischen Reiches erfolgt durch die in der TAK zusammengeschlossenen Projekte Zunftordnungen, Schnittmengen und artifex in der Reihe „artifex – Quellen und Studien zur Künstlersozialgeschichte“.