Provinz als Denk- und Lebensform: Der Donau- und Karpatenraum im langen 19. Jahrhundert

Provinz als Denk- und Lebensform: Der Donau- und Karpatenraum im langen 19. Jahrhundert

Organisatoren
Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa (KGKDS), Tübingen; Institut für Germanistik, Universität Ljubljana
Ort
Ljubljana
Land
Slovenia
Vom - Bis
26.09.2013 - 28.09.2013
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Von
Juliane Brandt, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS), München

Vom 26. bis 29. September 2013 fand in Laibach/Ljubljana in Slowenien die Jahrestagung der Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa (KGKDS) zum Thema „Provinz als Denk- und Lebensform: Der Donau- und Karpatenraum im langen 19. Jahrhundert“ statt. Das Thema war auf Anregung von HARALD HEPPNER (Graz) aufgegriffen worden. Dieser hatte vorgeschlagen, als „Provinz“ solche Räume zu thematisieren, „die das Gegenüber zentraler Räume bzw. Metropolen symbolisieren und daher Impulse des Wandels in der Regel von anderswo empfangen bzw. solche meist nur zufällig aus sich selbst heraus entwickeln“. Die Modernisierung, im Donau-Karpatenraum in der Verschränkung von Aufklärung und staatlicher Zentralisierung anhebend, habe „die Bewohner der ‚Provinz’ schrittweise vor die Entscheidung gestellt, entweder Neuerungen von außen/oben kritiklos zu übernehmen oder sich solchen so gut wie möglich und lange zu verschließen oder jene den örtlichen Verhältnissen anzupassen und hiermit hybride Formen der Moderne zu entwickeln.“ Diese sehr komplexe und auch theoretisch weiter zu vertiefende Fragestellung sollte im Rahmen der Tagung an Fallbeispielen geprüft werden. Insbesondere sollte erkundet werden, inwiefern sich damit Spezifika der Entwicklung des von den Habsburgern dominierten Raumes im südöstlichen Europa genauer fassen ließen.

Nachdem Mathias Beer (Tübingen) als Vorsitzender der Kommission sowie Mira Miladinović Zalaznik (Ljubljana) als Organisatorin der Begegnung in Laibach am Abend die Teilnehmer begrüßt hatten, entwickelte HARALD HEPPNER (Graz) am Falle des Habsburgerreichs eingehender sein Konzept vom spannungsreichen „Aufstieg der Region zur Provinz“.

Der Referent wies zunächst darauf hin, dass Provinz sowohl eine objektiv verwendete als auch eine subjektiv in Handlungskontexten gebrauchte Größe sei, die weiter nicht einzelne Fakten, sondern abstrakte Zusammenhänge abbilde und zudem weniger Thema der Selbst- als vielmehr der Fremddarstellung sei. Er schlug vor, Provinz im Sinne eines allgemeineren Zusammenhangs oder Zustands als eine „Wert-Kategorie“ zu begreifen, die den Zeitgenossen jeweils dazu diente, „Überschaubarkeit und Zuversicht in einer sich, wenigstens subjektiv, rasch verändernden Welt zu bewahren oder wiederherzustellen“. Voraussetzung zum Auftreten des Phänomens sei, dass bereits konkurrierende Strömungen hinreichender Wirkmächtigkeit entstanden seien, die die „Welt“ entweder verändern oder bewahren wollten. Diesen Zusammenhang führte er im Rahmen eines Überblicks über die Eigenart der Situation der österreichischen Erbländer und derer der ungarischen Krone zum Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts genauer aus. Er verwies auf den dann einsetzenden Umbruch und seine wichtigsten Faktoren (politische Interaktionen, Integration, neue Formen der Administration, aber auch generell der „geistigen Betriebssysteme“, der dominanten Denkansätze staatstheoretischen Gedanken und Praktiken der Zeit usw.) sowie damit einhergehende wesentliche Prozesse: Letztere reichten von der Bevölkerungsentwicklung und die damit implizierten Migrations- und Austauschprozesse über veränderte Binnenstrukturen des Reichs wie der Länder und Umformungen der Lebenswelten ihrer Einwohner bis hin zu den Entwicklungen auf geistigem Gebiet, von der Wissensrevolution im Zuge der Aufklärung bis hin zu gegenläufigen Tendenzen – von geistiger Beharrung bis zu Widerständen gegen die zentralstaatliche Penetration bisher relativ autonomer Lebensbereiche und eben -räume. Dabei sollten jedoch nicht einfach auf Zentrum (Zentralisierung) versus Peripherie (Autonomie, Regionalisierung) oder Fortschritt versus Rückständigkeit geblickt werden. Vielmehr gelte es die Verschränkung der jeweils gegenläufigen Bewegungen in den Spannungsfeldern von „Oben“ und „Unten“ bzw. „Alt“ und „Neu“ zu betrachteten, innerhalb derer jener Zustand von „Provinzialität“ in spezifischen räumlichen Konstellationen sich erst herausforme. Dieser Entwurf von „Provinz“ und „Provinzialität“ wurde in den folgenden Sitzungen anhand einzelner Themenfelder und Beispiele diskutiert.

Auf dem Panel Die Welt des Dinglichen in der Provinz, geleitet von Gerald Volkmer (München), referierte zunächst MAJA GODINA GOLIJA (Ljubljana) über die Deutschen in Maribor – dingliche Lebenswelt und Ernährung. Deutsche Unternehmer und Fachleute in der Stadt waren vielfach auch aus Tirol, Oberösterreich, Mähren und Kärnten zugezogen, familiäre und fachliche Bindungen ersteckten sich in viele Orte der Monarchie. Unter ihnen hatte allerdings nicht Wien, sondern Graz eine zentrale Stellung inne, was sich besonders auf dem Gebiet der Kleidung niederschlug, während Einflüsse auf die Küche komplexer ausfielen. Anschließend sprach IRMGARD SEDLER (Kornwestheim) über Modische Impulse aus Wien. Das Kleidungsverhalten der Hermannstädter Bürger im 19. Jahrhundert. Sie verfolgte, illustriert von vielen gut ausgewählten zeitgenössischen Darstellungen, wie sich vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert die Kleidung siebenbürgisch-sächsischer Bürger von einer gruppenspezifischen Standestracht zur europäischen Bürgertracht veränderte. In diesem Prozess entstand – neben der sukzessiven Rezeption modischer Impulse in der alltäglichen wie festlichen Kleidung für einen definierten Rahmen – auch eine bestimmten symbolischen Anlässen vorbehaltene Kleidung, die zeitlich wie hinsichtlich des ursprünglichen ethnischen Kontextes verschiedenste Entlehnungen verband, jedoch jeweils als „uralt“ gedeutet wurde und die als Identifikationsmerkmal in lokalen und ständischen Kontexten bereitstand, aber auch als „volkstümliches Erbe“ bis in das 20. Jahrhundert überführt, neu gedeutet und instrumentalisiert werden konnte. Anschließend ging MAJA LOZAR ŠTAMCAR (Ljubljana) Modifikationen der Büromöbel im dynamischen 19. Jahrhundert: Zwischen Wien und Ljubljana nach. Insbesondere anhand von Schreibtischen, vom Stilrepertoire des späten 18. Jahrhunderts über Klassizismus und Biedermeier bis hin zur Wiener Sezession sowie dem volkstümlichen Stil des frühen 20. Jahrhunderts, belegte sie an einer Vielzahl von Befunden die Breite des in der Stadt verwendeten Inventars. Vorlagen aus Wien wurden bald auch von lokalen Meistern aufgegriffen und vor Ort produziert. Im 20. Jahrhundert wurden etliche aus Slowenien stammende Kunsttischler und Designer (Jože Plecnik, Max Fabiani, Janez Jager) auch in Wien berühmt. JULIANE BRANDT (München) ging anschließend auf die innere Verschiedenheit der „Provinz“ ein und betrachtete Verläufe des sprachlichen Wandels um 1900 in einer Reihe von Städten im Königreich Ungarn. Preßburg/Pozsony/Bratislava, Kaschau/Kassa/Košice, Arad, Fünfkirchen/Pécs und Großwardein/Nagyvárad/Oradea können für lokale Zentren mit gut 40.000 bis gut 60.000 Einwohnern um 1900 stehen, in den der in den Volkszählungen angegebene Anteil magyarischer Einwohner zwischen 30% und über 90% lag. Die Raten von Mehrsprachigkeit und die Rangfolge der neben der ausgewiesenen Muttersprache noch beherrschten Sprachen folgten dieser Zusammensetzung aber keineswegs mechanisch, was für verschiedene Pfade sprachlichen Wandels spricht und auf die Bedeutung lokaler Traditionen innerhalb der gerade 1880-1900 tiefgreifend umgeformten Provinz hinweist.

Panel zwei, moderiert von Mathias Beer (Tübingen), widmete sich am Nachmittag Denkräumen in der Provinz. PETER VODOPIVEC (Ljubljana) untersuchte die Intelligenz in den Gebieten des heutigen Sloweniens zwischen Wien und den Heimat-Ländern um 1900. Das Kronland Krain war 1846-1910 Ausgangspunkt permanenter Abwanderung, im cisleithanischen Kontext wies es den niedrigsten Satz der Bevölkerungsentwicklung auf, was der Selbstreflexion von Abwanderern wie Rückkehrern besondere Relevanz verleiht. Neben in diesem Zeitraum ebenfalls häufig aufgesuchten Studienorten wie Graz, aber bald auch Prag und Krakau, spielte Wien eine besondere Rolle. Zudem ist diese Stadt im Kontext der Frage nach der Sicht auf die Provinz besonders interessant. Wie Selbstzeugnisse belegen, bot Wien für viele Intellektuelle aus den Gebieten mit slowenischer Bevölkerung das Erlebnis einer Weltstadt, erschien jedoch auch als „fremd“, während Slowenien „Heimat“ bleib, in die sie häufig auch zurückkehrten. Der Begriff der „Heimat“ und nicht der der „Provinz“ stand somit der Metropole gegenüber, die jedoch bis zu der im Weltkrieg einsetzenden politischen Radikalisierung dieser Gruppe ein permanenter Bezugspunkt blieb. JOSEF WOLF (Tübingen) sprach dann über Identitätsfindung im Banat im Spannungsfeld von Regional- und Nationalbewusstsein. Im Rahmen eines prozessual-dynamischen Raumverständnisses resümierte er Prozesse der Deterritorialisierung und Reterritorialisierung im Banat von der Ansiedlungsepoche bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie, wobei es ihm besonders um die Entwicklung im späten 19. Jahrhundert und um Neuordnungsprojekte unter Mitwirkung von Banatern – Deutschen wie Rumänen – zu tun war. EVA KOWALSKÁ (Bratislava) stellte dann Probleme mit der städtischen Welt im Kontext des Nationalwerdens von Slowaken vor. Die Slowaken waren nicht nur konfessionell gespalten, was die Nutzung eines kirchlichen Rahmens für den Nationsbildungsprozess erschwerte, und sprachen nicht nur unterschiedliche Dialekte bzw. besaßen divergierende schriftsprachliche Traditionen (vom biblischen Tschechisch der Protestanten bis zu den Standardisierungskonzepten von Bernolák bis Štur), sondern waren gerade in den Städten wenig bzw. nur in den unteren Rängen der Gesellschaft vertreten. Besonderheiten des ungarischen Städtewesens, auf die die Referentin detailliert einging, behinderten die produktive Nutzung städtischer Institutionen und kultureller Prozesse ebenfalls, so dass als regionale Hauptstadt im tschechoslowakischen Staat zunächst neben Preßburg auch das ländliche Martin zur Wahl bereitstand. ANDRÁS BALOGH (Budapest / Cluj) interpretierte dann die Dazien-Auffassung von Josef Marlin (1824-1849) als Beginn eines Provinz-Diskurses. Der im Dienste des Militärs an der Cholera gestorbene begabte Vielschreiber Marlin hatte nach Attila auch einen Roman Hora verfasst, in dem er nach seiner Enttäuschung über die Ungarn nunmehr die Vision eines rumänischen Dakiens als utopischer Provinz entwickelte. „Provinz“ blieb hier freilich schlicht räumlicher Zusammenhang, und der Roman schien eher einen anderen potentiellen Akteur als einen anders geordneten Raum in den Mittelpunkt zu stellen. Da das Werk zudem erst nach dem Ableben des Autors veröffentlich wurde, konnte es, auch ohne eine eingehendere Würdigung seiner künstlerischen Qualität, keine zeitgenössische Wirkung mehr entfalten.

In einem letzten Panel unter dem Vorsitz von Reinhard Johler (Tübingen), wurden Kommunikationsräume in der Provinz behandelt. MIRA MILADINOVIĆ ZALAZNIK (Ljubljana) betrachtete in ihrem Referat Anton Graf Auersperg auf seinem Weg aus der Provinz in die Welt den in Slowenien beheimateten Adligen in dem biografischen Spannungsverhältnis von Verpflichtung auf das Fortschritts-Ideal des Vormärz-Liberalismus und der Bindung an das Land, aus dem er stammte. Doch waren unter dessen Verhältnissen weder im Rahmen des Kaiserstaats vor 1848 noch denen der Doppelmonarchie in der zweiten Jahrhunderthälfte für ihn seine Vorstellungen von Freiheit und Vernunft umsetzbar. Der Anspruch des aus der „Provinz“ vorgetragenen Fortschritts kollidierte in diesem Fall mit den Interessen und Reflexen der kaiserlichen Metropole, stand aber ebenfalls in einem permanenten Konflikt mit den Traditionen des Kronlandes und seiner Vertreter.
STEFAN SIENERTH (München) skizzierte im Anschluss anhand von Material aus dem Vorlass wie auch gestützt auf ein noch nicht veröffentlichtes Manuskripts des Schriftstellers Richard Wagners Auseinandersetzung mit dem Habsburgermythos. Der Vortrag, in dem sich der Referent als genauer Kenner des Autors erwies, regte insbesondere zur künftigen Lektüre von Habsburg. Bibliothek einer verlorenen Welt an. Der Beitrag von OLIVIA SPIRIDON (Tübingen) über Deutschsprachige Kalender aus dem Südosten der Donaumonarchie um 1900 - die Wikipedia überschaubarer Lebensräume erwies sich trotz des im Vergleich zu Wagner prima vista gewiss wenig Neugier stiftenden Untersuchungsmaterials als ausgesprochen produktiv für die Diskussion des Provinz-Problems: Aus der Flut der einschlägigen Veröffentlichungen arbeitete die Referentin drei nacheinander entstehende und dann zeitgleich zirkulierende Typen von Kalendern und ihren Herausgebern heraus, die mit ihren Informationen wie auch den in sie eingebrachten literarischen Texten geeignet waren, eigene mentale Räume zu entwerfen – in denen unter anderem das Banat schließlich ganz unmittelbar neben Wien stehen konnte, während das Königreich Ungarn, zu dem es um 1900 gehörte, mit seiner Hauptstadt Budapest in der Selbstverständlichkeit erzählten Reisens wie mentalen sich-Beziehens schlicht ausgeblendet waren.

Eine erste Bilanz der Tagung erbrachte, dass in den meisten Referaten letztlich die Konstruktion von Räumen, die Bildung von kulturellen Zusammenhängen und Identitäten verfolgt worden waren. Dies hatte Teile des eingangs entworfenen großen Gesamtbildes weiter untermalt, andere aber damit ausgeblendet. Harald Heppner stellte in seinem abschließenden Rückblick besonders die Differenz zwischen Provinz als nachträglich eingeführter Wertkategorie bzw. den zeitgenössischen Kategorien der Selbstbeschreibung heraus. Zudem hätten die Diskussionen erbracht, dass das Binnengefälle zwischen Zentrum und Umland in einzelnen Provinzen, die einstigen Konzepte zur Neugliederung bzw. Neuschaffung von Provinzen und die mitunter auftretenden Umpolungen von axiologischen Relationen – etwa angesichts eines von der Provinz beim Zentrum eingefordertem Fortschritts, gegen konservatorische Bestrebungen des Zentrums –, vertiefend in das Modell eingebracht werden müssten.

Diskussionsbeiträge der Teilnehmer im Verlauf der Tagung wie in der Schlussdebatte zeigten weiter, dass eine genauere Überprüfung und Präzisierung des in dem Eingangsreferat implizierten sozialtheoretischen Modells sinnvoll wäre. Beim Blick auf die Habsburger Monarchie insgesamt hatten zwangsläufig rechtliche bzw. ständische Spezifika einzelner Territorien ausgeblendet werden müssen bzw. waren in den großen Zusammenhängen des Gesamtablaufs aufgegangen – deren Beschreibung generell Zustimmung gefunden hatte, deren Wirkungsmächtigkeit in einzelnen Gebieten es jedoch noch gründlicher zu recherchieren gelte. Dass die genauere zeitliche Gliederung der Entwicklung weiter zu prüfen wäre, hatte Harald Heppner in seinem Einleitungsreferat selbst angemerkt. Manche „Ungleichzeitigkeiten“ waren auch in den Referaten und deren Diskussionen angesprochen worden. Zudem ließe sich fragen, ob einzelne, im Kontext von „Provinz“ angesprochene Sonderformen von Soziabilität und lokaler Gesellschaft ausgehend von bereits vorliegenden Konzepten zu einer Sozialformation zwischen Ständegesellschaft und Industriekapitalismus wie der neuständischen Gesellschaft1 sich mit dem Verlaufsmodell vom „Aufstieg zur Provinz“ verknüpfen ließen. Auch manches, was in einzelnen Ländern des Untersuchungsraums in den letzten beiden Jahrzehnten zum Erbe der Ständegesellschaft und zum Problem des Bürgertums vorgebracht wurde, wäre auf seine Anschlussfähigkeit in das eingangs vorgestellte, kulturelle Dynamiken betonende Modell zu prüfen. Innerhalb des üblichen knappen Tagungsrahmens war das nicht möglich gewesen – die Teilnehmer äußerten den Wunsch nach weiteren Diskussionen zu diesem Thema.

Konferenzübersicht:

Eröffnung: Mathias Beer (Tübingen), Mira Miladinović Zalaznik (Ljubljana)

Abendvortrag

Harald Heppner (Graz): Der Aufstieg des Donau- und Karpatenraumes zur ‚Provinz’ . Methodisch-theoretische Ansätze

Panel 1: Die Welt des Dinglichen in der Provinz
Moderation: Gerald Volkmer (München)

Maja Godina Golija (Ljubljana): Deutsche in Maribor: Dingliche Lebenswelt und Ernährung

Irmgard Sedler (Kornwestheim): Modische Impulse aus Wien. Das Kleidungsverhalten der Hermannstädter Bürger im 19. Jahrhundert

Maja Lozar Štamcar (Ljubljana): Modifikationen der Büromöbel im dynamischen 19. Jahrhundert: Zwischen Wien und Ljubljana

Juliane Brandt (München): Provinz gleich Provinz? Provinzstädte und ihr Umland um 1900 im sozialstrukturellen und alltagskulturellen Vergleich

Panel 2: Denkräume in der Provinz
Moderation: Mathias Beer (Tübingen)

Peter Vodopivec (Ljubljana): Die Intelligenz in den Gebieten des heutigen Sloweniens zwischen Wien und den Heimat-Ländern um 1900

Josef Wolf (Tübingen): Im Spannungsfeld von Regional- und Nationalbewusstsein – Identitätsfindung im Banat

Eva Kowalska (Bratislava): Probleme mit der städtischen Welt: Zur Fragestellung des Nationalwerdens von Slowaken

András Balogh (Budapest / Cluj): Provinz und Zentrum: Zur Dazien-Auffassung von Josef Marlin (1824-1849)

Panel 3: Kommunikationsräume in der Provinz
Moderation: Reinhard Johler (Tübingen)

Mira Miladinović Zalaznik (Ljubljana): »Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt«. Anton Graf Auersperg auf seinem Weg aus der Provinz in die Welt

Stefan Sienerth (München): Richard Wagners Auseinandersetzung mit dem Habsburgermythos

Olivia Spiridon (Tübingen): Deutschsprachige Kalender aus dem Südosten der Donaumonarchie um 1900: Die Wikipedia überschaubarer Lebensräume

Schlussdebatte
Moderation: Reinhard Johler (Tübingen)

Anmerkung:
1 Vgl. die einschlägige Sektion des Historikertags Dresden 2008 unter Leitung von Reinhard Blänkner.