B. Bleckmann u.a. (Hrsg.): Historiker der Reichskrise I

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Titel
Historiker der Reichskrise des 3. Jahrhunderts I.


Herausgeber
Bleckmann, Bruno; Groß, Jonathan
Reihe
Kleine und fragmentarische Historiker der Spätantike A 1–4 und 6–8
Erschienen
Paderborn 2016: Ferdinand Schöningh
Anzahl Seiten
XXVIII, 165 S.
Preis
€ 49,90
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Udo Hartmann, Institut für Altertumswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Als ein weiterer Band in der mit großer Geschwindigkeit voranschreitenden Editionsreihe der „Kleinen und fragmentarischen Historiker der Spätantike“ ist nun eine Zusammenstellung der Geschichtswerke aus der „Reichskrise des 3. Jahrhunderts“ erschienen. Bruno Bleckmann und Jonathan Groß edieren in der gewohnten Form der Reihe die leider recht traurigen Reste der historiographischen Überlieferung aus der Soldatenkaiserzeit. Unter den Antoninen erlebte die griechische Historiographie eine neue, intensive Blüte, auch wenn Lukian die Qualität der Werke der Historiker seiner Zeit überaus kritisch beurteilte. Im 3. Jahrhundert ging die Zahl an historiographischen Werken dann offenbar merklich zurück, wir finden jedoch im griechischen Osten immer noch einige Historiker, die teilweise auf hohem Niveau die Verwerfungen ihrer Zeit festhielten. Dagegen sind aus dem lateinischen Westen in dieser Epoche keine Historiker mehr sicher bezeugt; die in der Historia Augusta als Referenzen für die Soldatenkaiser angeführten lateinischen Literaten sind allesamt erfundene Gestalten.1 Die historiographische Überlieferung dieser Epoche ist indes bis auf das erhaltene, aber wenig qualitätsvolle Geschichtswerk Herodians größtenteils verloren. Einzig aus den Schriften des offenbar bekanntesten griechischen Historikers der Epoche, Dexippos aus Athen, liegen noch substantielle Textfragmente vor. Dexippos, der unter anderem eine Skythika mit den Ereignissen der Kämpfe gegen die Ostgermanen in seiner Zeit und eine Chronik bis zum Jahr 270 veröffentlichte, galt allen späteren Autoren als erste Referenz für die Zeit der Soldatenkaiser, seine Angaben gingen direkt oder mittelbar in viele spätantike und byzantinische Darstellungen ein.

Die vorliegende Quellenedition stellt den ersten Band der „Historiker der Reichskrise des 3. Jahrhunderts“ dar, was auf Grund der wenigen erhaltenen Texte auf den ersten Blick erstaunen mag. Bleckmann und Groß haben sich jedoch entschlossen, die offenbar bereits für diesen Band vorgesehene Edition der Fragmente des Dexippos (er ist als Nummer A 5 auf S. 107 verzeichnet) auf einen späteren, zweiten Band zu verschieben. Diese Entscheidung ist durchaus wohlbegründet: Mit den sogenannten Scythica Vindobonensia, Auszügen aus einer breitangelegten Darstellung der Gotenkämpfe in der Mitte des 3. Jahrhunderts, die in den letzten Jahren auf Palimpsest-Seiten im codex Vindobonensis hist. gr. 73 entdeckt und von Martin und Grusková in einzelnen Aufsätzen ediert wurden, hat sich die Textgrundlage wesentlich erweitert. Eine Gesamtedition der neuen Texte steht noch aus.2 Zwar kann nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden, dass diese neuen Exzerpte aus den Skythika des Dexippos stammen, da ein Autor nicht genannt wird bzw. die Nennung nicht erhalten ist; es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass es sich um Auszüge aus diesem Werk handelt. Die Funde sind vor allem bedeutsam, da hier einige bislang wenig bekannte oder gar unbekannte Personen und Ereignisse vorgestellt werden. So erwähnt der Autor die bisher nur aus Jordanes’ Bericht über die Gotenkriege unter Decius in den Getica bezeugten Gotenherrscher Ostrogotha und Kniva: Nun darf daher als gesichert gelten, dass Ostrogotha, dessen Historizität vielfach bezweifelt wurde oder von dem man zumindest annahm, dass Jordanes ihn zu zeitig in das historische Geschehen eingeordnet habe, tatsächlich zur Zeit des Decius als Gotenherrscher regierte; wir wissen nun auch, dass Ostrogotha und Kniva zusammen gegen Decius operierten (bei Jordanes regiert Kniva nach dem Tod Ostrogothas). Als Grund für den Entschluss, die Edition des Dexippos zurückzustellen, verweisen Bleckmann und Groß neben diesem „bedeutenden Zuwachs“ an Texten zu recht aber auch auf „die sich abzeichnende Flut neuer Diskussionsbeiträge“ (S. V).3 Bis zur Publikation des zweiten Bandes verfügen wir aber mit den beiden hervorragenden kommentierten Dexippos-Editionen mit deutscher bzw. italienischer Übersetzung von Martin und Mecella über eine solide Arbeitsgrundlage.4

Der erste Band der „Historiker der Reichskrise“ stellt die vor allem dem Spezialisten geläufigen griechischen Historiker Asinius Quadratus, Nikostratos von Trapezunt, Philostratos von Athen, Ephoros von Kyme den Jüngeren, Eusebios und Onasimos bzw. Onesimos jeweils mit einer Einleitung, einem kritischen Text mit Testimonia und Fragmenten, einer Übersetzung und einem Kommentar vor (die Verfasser der Abschnitte werden im Inhaltsverzeichnis genannt). Nachvollziehbar ist der Verzicht auf die Aufnahme der bis zur Regierung des Claudius Gothicus reichenden Chronik des Porphyrios und des möglicherweise unvollendeten chronographischen Werkes seines Lehrers Cassius Longinus; beide Text sind nur in der armenischen Version der Chronik des Eusebios von Kaisareia bezeugt. Zudem gibt es zu beiden Werken in der Forschung Zweifel an ihrer Historizität.5 Bleckmann und Groß möchten zwar die Existenz einer Chronik des Porphyrios nicht ausschließen, die Problematik hätte aber eine umfangreichere Diskussion der Forschungsprobleme und des armenischen Textes erfordert, man habe daher auf dieses Werk verzichtet (S. VI). Auch die in der Historia Augusta genannten „Phantasieautoren“ des 3. Jahrhunderts wurden nicht berücksichtigt (S. VI).6 Die Texte werden vielfach erstmalig in einer deutschen Übersetzung präsentiert. Beide Herausgeber streben keinen vollständigen philologischen und historischen Kommentar an. Die Kommentierung beschränkt sich daher auf die wesentlichen Punkte und die wichtigen Diskussionen in der Forschung, bietet aber immer eine zuverlässige Orientierung.

In der Einleitung zu Asinius Quadratus (A 1; S. 1–65) meint Groß, dass der Autor mit dem in einer Inschrift aus Olympia bekannten proconsul C. Asinius Quadratus (test. ∗∗5) identisch sein könnte, hält sich ansonsten aber mit Überlegungen zur Person sehr zurück. Den Widersprich zwischen der Angabe der Suda, Asinius Quadratus habe bis Severus Alexander geschrieben (test. 1), und dem Schrifttitel Chilieteris, also ein Werk zur Tausendjahrfeier Roms unter Philippus Arabs im Jahr 248 (nicht 247, so S. 31), möchten beide Herausgeber mit dem Hinweis auflösen, der Historiker habe die „Regierung des lebenden Kaisers nicht mehr behandeln“ und auch „die beiden Vorgängerregierungen der für Philippus Arabs problematischen Kaiser Maximinus Thrax, des Senatsfeindes, und seines mutmaßlichen Opfers Gordian III.“ ausklammern wollen (S. 32). Wahrscheinlicher ist hier aber wohl doch ein Irrtum der Suda.7 Die Fragmente aus den Parthika des Asinius Quadratus stammen zumeist aus Stephanos von Byzanz und informieren vor allem über Völker und Orte im Orient. Die Herausgeber versuchen jeweils eine Einordnung dieser Namen in den möglicherweise beschriebenen historischen Kontext, die jedoch zumeist hypothetisch bleiben: So wird etwa in Fragment 12 aus dem vierten Buch der Parthika der Ort Phraaspa genannt, den die Herausgeber mit dem „östlichsten in der Kampagne von 166 erreichten Punkt“ verbinden (S. 46). Dies wäre denkbar, zumal Asinius Quadratus den Feldherrn der Kampagne, Avidius Cassius, in seinem Werk erwähnte, wie eine Notiz aus der Historia Augusta nahelegt (fr. 20).8 Avidius Cassius dürfte 166 tatsächlich nach Media Atropatene vorgestoßen sein, wie wir aus dem Siegertitel Medicus des Marc Aurel und des Lucius Verus sowie einer Notiz in der Historia Augusta (Ver. 7, 1) schließen dürfen; über Details des Zugs gibt es aber keinerlei Angaben. Phraaspa könnte von Asinius Quadratus genauso gut in einem Exkurs zu Marc Anton oder zur Geschichte Mediens erwähnt worden sein. In seinem Kommentar zum vieldiskutierten Quadratus-Fragment aus Agathias mit einer Charakterisierung der Alamannen als „zusammengespülter und vermischter Menschenschlag“ (fr. 21) betont Bleckmann zu recht, dass erstens die Erwähnung der Alamannen im Kontext der Germanenkriege des Caracalla bei Cassius Dio, die in den letzten Jahren vielfach bestritten wurde, weiterhin „mit guten Gründen angenommen werden“ kann (S. 57) und dass zweitens auch die Authentizität des Zitats des Agathias aus Asinius Quadratus nicht anzuzweifeln ist; Agathias habe für diese Angabe wohl Olympiodoros als Zwischenquelle genutzt.

Es folgt der nur durch eine Notiz bei Euagrios bekannte Nikostratos von Trapezunt (A 2; S. 67–73), der eine Geschichtsdarstellung vom Tod Gordians III. bis zur Regierung des Palmyreners Odaenathus verfasste; vielleicht, so vermutet Bleckmann, habe der laut Historia Augusta (Aurelian. 27,6) am Hof Zenobias tätige (und erfundene) Literat Nikomachos „einige Züge des Nikostratos übernommen“ (S. 69). Diese Passage aus der Historia Augusta dann aber als Testimonium 2 zu Nikostratos aufzunehmen (wenn auch mit zwei Sternchen, um die Unsicherheit zu verdeutlichen), scheint dennoch recht gewagt.9 Den bei Synkellos (test. 1) erwähnten, unter Aurelian schreibenden Historiker Philostratos von Athen (A 3; S. 75–97) identifiziert Bleckmann überzeugend mit dem bei Malalas zitierten „sehr kündigen Philostratos“ (fr. 1), der detailliert über die Perserkriege in der Mitte des 3. Jahrhunderts berichtete. Für möglich hält er auch eine Gleichsetzung mit dem inschriftlich bezeugten Athener Archon von 255/56 (test. ∗∗3), der wohl mit dem neuerdings aus den Scythica Vindobonensia bekannten Athener Intellektuellen Philostratos identifiziert werden kann (test. ∗∗2): Dieser Philostratos kommandierte zusammen mit dem proconsul Marianus und dem Boiotarchen Dexippos das von den Griechen gegen die Goten aufgestellte Aufgebot an den Thermopylen in der Mitte des 3. Jahrhunderts (vermutlich im Jahr 262). Mit „einiger Wahrscheinlichkeit“ könne dem Historiker auch die Notiz in der Kirchengeschichte des Euagrios zugewiesen werden (S. 81), ein Philostratos habe sich über eine 15 Jahre andauernde Pest in seiner Zeit gewundert (fr. 2). Durch diese Identifizierungen gewinnt der Historiker Philostratos von Athen aus der Mitte des 3. Jahrhunderts nun ein neues Profil: Wie Dexippos aktiv an der Verteidigung seiner Heimat gegen die ‚Skythen‘ beteiligt, schrieb er sowohl über die zeitgenössischen Kämpfe gegen die Perser im Osten als auch gegen die Goten auf dem Balkan.

Kein Profil gewinnt dagegen der lediglich in der Suda erwähnte jüngere Ephoros von Kyme (A 4; S. 99–105), der ein umfangreiches Werk über die Regierung des Gallienus schrieb. Von einem Eusebios (A 6; S. 109–141) liegen dagegen zwei längere Auszüge mit Darstellungen von Belagerungen der Städte Thessalonike und Tours in ionischem Dialekt aus der Exzerptsammlung de strategematibus im Mynas-Codex (fr. 1–2) vor. Um welche Belagerung Thessalonikes in der Mitte des 3. Jahrhunderts es sich handelt, könne nicht gesagt werden; die Belagerung von Tours gehöre aber in die Zeit des Gallischen Sonderreiches. Dieser Eusebios wird von Bleckmann nun mit dem Profanhistoriker Eusebios gleichgesetzt, der laut Euagrios eine Geschichte von Octavian bis Carus geschrieben habe (test. 1).10 Eusebios habe unter den Tetrarchen gewirkt. Die von Sivan vertretene Gleichsetzung mit dem lateinischen Historiker Eusebius von Nantes, dessen Historien nur als Vorlage einer in einer Werkliste genannten verlorenen Dichtung des Ausonius über Usurpatoren von Decius bis Diocletian erwähnt werden, sei unwahrscheinlich (S. 112). Dieses Testimonium zum enigmatischen Eusebius von Nantes aus dem Ausonius-Werkverzeichnis wird dann unter Nummer A 7 (S. 143–149) in die Sammlung aufgenommen. Anders als in der Einleitung zu A 6 hält Bleckmann in der Einleitung zu A 7 indes eine Identifizierung des Eusebius von Nantes mit dem griechischen Historiker Eusebios bei Euagrios für „durchaus möglich, wenn auch alles andere als zwingend“ (S. 146) 11; die Gleichsetzung des Eusebius von Nantes mit dem Autor der Enmannschen Kaisergeschichte (so Burgess) oder der Historia Augusta (so P. L. Schmidt) lehnt er indes zu recht ab.

Am Ende der Sammlung präsentieren die Herausgeber mit Onasimos bzw. Onesimus (A 8; S. 151–165) ein weiteres historiographisches Problem: Onasimos aus Zypern oder Sparta wird in der Suda (test. 1) als ein unter Constantin lebender Sophist und Historiker charakterisiert, das Lexikon nennt aber kein Geschichtswerk. In der Historia Augusta wird als Gewährsmann für Kaiser Probus ein Biograph namens Onesimus angeführt (fr. 1–6). Für Bleckmann bleibt die Frage offen, ob beide Personen identisch sind; er hält die Angaben der Historia Augusta aber für „Zitatspielereien“ (S. 153). Sollte der Sophist Onasimos tatsächlich Autor eines griechischen Geschichtswerkes gewesen sein, habe der Verfasser der Historia Augusta keine Kenntnis von dessen Inhalt gehabt.

Die Quellenedition von Bleckmann und Groß bietet eine hervorragende Zusammenstellung der wenig bekannten Testimonien und Texte der griechischen Historiker der Soldatenkaiserzeit. Die Kommentierung erschließt dem Leser in einer griffigen und übersichtlichen Form die Inhalte der Texte und bespricht die wesentlichen Diskussionen in der Forschung auf dem aktuellen Stand. Immer wieder wird auch auf die sprachlichen Besonderheiten der Texte hingewiesen. Kritisch anzumerken wäre allenfalls, dass es sicher sinnvoller gewesen wäre, einer solchen Sammlung der „Historiker der Reichskrise“ eine allgemeine Einführung zur griechischen Historiographie im 3. Jahrhundert, zu ihren Traditionslinien und Besonderheiten sowie zu ihrem historischen Kontext voranzustellen. Viele Momente werden in den Kommentaren angesprochen, eine übersichtliche einleitende Präsentation fehlt jedoch.12 Statt eines Registers bietet der Verlag die Möglichkeit, die Edition mit einem auf der Rückseite des Buchdeckels angegebenen Code nach Anmeldung auf der Verlagshomepage als pdf-Datei herunterzuladen. Ob die Suchfunktion einer pdf-Datei ein gut erstelltes Quellen-, Namens- und Sachregister ersetzen kann, wäre aber sicher noch zu diskutieren. Dennoch wird mit diesem ersten Band der „Historiker der Reichskrise“ sowohl für den Fachmann als auch für den Studierenden eine ausgezeichnete Grundlage für eine weitere Beschäftigung mit diesen Texten gegeben. Man darf also auch auf den zweiten Band zu Dexippos gespannt sein!

Anmerkungen:
1 Vgl. Udo Hartmann, Die Geschichtsschreibung, in: Klaus-Peter Johne (Hrsg.), Die Zeit der Soldatenkaiser, Berlin 2008, S. 893–916, hier 893 u. 910f.
2 Gunther Martin / Jana Grusková, „Dexippus Vindobonensis“ (?). Ein neues Handschriftenfragment zum sog. Herulereinfall der Jahre 267/268, in: Wiener Studien 127 (2014), S. 101–120; Jana Grusková / Gunther Martin, Ein neues Textstück aus den „Scythica Vindobonensia“ zu den Ereignissen nach der Eroberung von Philippopolis, in: Tyche 29 (2014), S. 29–43 (bei Bleckmann S. 59 irrtümlich als „Band 20“ der Tyche zitiert); Gunther Martin / Jana Grusková, „Scythica Vindobonensia“ by Dexippus (?): New Fragments on Decius’ Gothic Wars, in: Greek, Roman, and Byzantine Studies 54 (2014), S. 728–754; Jana Grusková / Gunther Martin, Zum Angriff der Goten unter Kniva auf eine thrakische Stadt (Scythica Vindobonensia, f. 195v), in: Tyche 30 (2015), S. 35–53.
3 Einige interessante Aufsätze mit Neuinterpretationen liegen bereits vor, vgl. etwa Christopher Mallan / Caillan Davenport, Dexippus and the Gothic Invasions: Interpreting the New Vienna Fragment (Codex Vindobonensis Hist. gr. 73, ff. 192v–193r), in: Journal of Roman Studies 105 (2015), S. 203–226; Ioan Piso, Bemerkungen zu Dexippos Vindobonenesis (I), in: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 18 (2015), S. 199–215; Carlo M. Lucarini, Zum neuen Dexipp, in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 197 (2016), S. 42–45. Weitere Publikationen, die teilweise noch im Druck sind, finden sich auf der Seite des Editionsprojektes: <http://www.oeaw.ac.at/imafo/die-abteilungen/byzanzforschung/language-cultural-heritage/buchkultur/scythica-vindobonensia/scythica-vindobonensia/> (28.10.2016).
4 Gunther Martin (Hrsg.), Dexipp von Athen. Edition, Übersetzung und begleitende Studien, Tübingen 2006; Laura Mecella (Hrsg.), Dexippo di Atene: testimonianze e frammenti, Tivoli 2013.
5 Vgl. dazu Hartmann, Geschichtsschreibung, S. 914f. (mit Literatur).
6 Der erfundene ab epistulis Diocletians und Biograph der Familie des Carus, Claudius Eusthenius (HA Car. 18,5), findet sich bei Jacoby allerdings unter der Nummer FGrH 218 (nicht 217, so S. VI).
7 Vgl. Hartmann, Geschichtsschreibung, S. 900, Anm. 23.
8 Zu Avidius Cassius und seiner Darstellung in der Historia Augusta vgl. nun bes. Antonio Aste, Avidio Cassio. Aspetti storici e letterari di una secessione, Roma 2011.
9 Im Kommentar zu Nikostratos (S. 73) wäre zur Gefangennahme Valerians zu ergänzen: Toni Glas, Valerian. Kaisertum und Reformansätze in der Krisenphase des Römischen Reiches, Paderborn 2014, S. 51–57 u. 167–186.
10 Anders noch Bruno Bleckmann, Die Identität des Profanhistorikers Euseb, in: Kristian Jebramcik / Florian Goßler (Hrsg.), Studentische Festschrift zur Verabschiedung von Professor Dr. phil. Jörg A. Schlumberger, Fürth 2005, S. 218–227: Der bei Euagrios genannte Historiker (vielleicht mit Eusebius von Nantes gleichzusetzen) sei vom Autor der Städtebelagerungen in den Excerpta de strategematibus zu trennen, letzter sei vielmehr mit Eusebios Scholastikos aus dem frühen 5. Jahrhundert, dem Verfasser einer Gainias (Socr. hist. eccl. 6,6,36), identisch.
11 Eusebios von Nantes dürfte als Quelle für Ausonius eher ein lateinischer Historiker der tetrarchischen Zeit gewesen sein, der über die Soldatenkaiser schrieb, vgl. Hartmann, Geschichtsschreibung, S. 908, Anm. 45.
12 Der Begriff „Reichskrise“ wird in der aktuellen Forschung problematisiert und ist als Kennzeichnung der Epoche der Transformation von der Hohen Kaiserzeit in die Spätantike vielleicht auch überholt, vgl. Klaus-Peter Johne / Udo Hartmann, Krise und Transformation des Reiches im 3. Jahrhundert, in: Klaus-Peter Johne (Hrsg.), Die Zeit der Soldatenkaiser, Berlin 2008, S. 1025–1053. Den Historikern der Epoche, die von zahlreichen politischen Verwerfungen und katastrophalen Barbareneinfällen berichten, war das ‚Krisenhafte‘ ihrer Zeit aber offenbar doch bewusst.

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