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H-Soz-Kult
 
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Transnationale Geschichte – eine Zwischenbilanz: Editorial

 

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Eine der großen Herausforderungen, vor der die Geschichtswissenschaften stehen, wird mit dem zaghaften aber nicht minder weitreichenden Begriff der „Entgrenzung“ der Disziplin beschrieben. Die Wahl der Begrifflichkeit macht deutlich, vor welchem Problem die Geschichtswissenschaften stehen: definiert wird, „was“ entgrenzt werden soll. Offen ist allein das „wie“ bzw. „wohin“. Entgrenzt werden soll die auf die Nationalgeschichte fokussierte Geschichtsschreibung, die traditionelle Geschichtsschreibung. Statt national soll nun die Disziplin, so die Schlussfolgerung, weltgeschichtlich, global ausgerichtet werden. Zu diesen beiden Ansätzen trat die transnationale Geschichte hinzu. Doch auch hier scheint noch offen, was die Zugänge, die Perspektiven von transnationaler Geschichte sind. Handelt es sich letztlich um eine Erweiterung der vergleichenden Geschichte oder der Geschichte der internationalen Beziehungen und ist eine transnationale Geschichtsschreibung überhaupt leistbar? Was sind die Chancen und was die Grenzen der transnationalen Geschichte? Eine erste Diskussion dieser Modelle wurde in der von geschichte.transnational und H-Soz-u-Kult Anfang letzten Jahres veröffentlichen Artikelserie geführt.[1]

Seitdem ist die transnationale Geschichte weiter in aller Munde. Gunilla Budde, Sebastian Conrad und Oliver Janz haben nun für eine erste Zwischenbilanz der aktuellen Forschung eine Vielzahl von Beiträgen eingeworben und diese unter dem Titel „Transnationale Geschichte. Themen, Tendenzen und Theorien“ im Frühjahr 2006 veröffentlicht.[2] Dies ist Grund genug für die Redaktion von H-Soz-u-Kult, zu einem Review-Symposium einzuladen und Kollegen/innen zu bitten, ihre Reflexionen bei der Lektüre des Bandes öffentlich zu machen, die selbst Praktiker transnationaler, globaler oder interkultureller Geschichtsschreibung sind. Dass es sich bei dem zu besprechenden Band um eine Sammlung von Essays zum 65. Geburtstag von Jürgen Kocka handelt, gibt dem Review-Symposium eine eigene Färbung.

Das Symposium eröffnet Matthias Middell mit den einleitenden Beobachtungen. Daran schließen sich Beiträge von Michael Geyer, Barbara Lüthi, Dominic Sachsenmaier und Andreas Eckert an.

Mittwoch, 10.10.06
Eröffnungsessay von Matthias Middell
„Transnationale Geschichte": Thesen und Temperamente“

Mittwoch, 10.10.06
Michael Geyer
"Transnationale Geschichte": The New Consensus

Donnerstag, 11.10.06
Barbara Lüthi
"Transnationale Geschichte": Zugänge und Entgrenzung

Freitag, 12.10.06
Dominic Sachsenmaier
"Transnationale Geschichte": Globale Zivilgesellschaft und Ökumenische Weltgeschichte – Schnittmenge zweier Problemkreise

Freitag, 12.10.06
Andreas Eckert
"Transnationale Geschichte"

Anmerkungen:
[1] Vgl. <geschichte-transnational.clio-online.net/?pn=texte&id=584 bzw. hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/?pn=texte&id=584>.
[2] Budde, Gunilla; Conrad, Sebastian; Janz, Oliver (Hrsg.), Transnationale Geschichte. Themen, Tendenzen und Theorien. Göttingen 2006.

ZitierweiseVera Ziegeldorf: Transnationale Geschichte – eine Zwischenbilanz: Editorial, in: H-Soz-Kult, 09.10.2006, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=810&type=revsymp>.

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