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Titel
Schönheit der Uniformität. Körper, Kleidung, Medien


Herausgeber
Mentges, Gabriele; Richard, Birgit
Erschienen
Frankfurt am Main 2005: Campus Verlag
Anzahl Seiten
282 S.
Preis
€ 24,90
Rezensiert für den Rezensionsdienst "Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie / Volkskunde" bei H-Soz-Kult von:
Andrea Hauser, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Die „Angst vor der Uniformität“ begleitet die Moderne von Beginn an, während „Individualisierung“ als quasi ihre Kehrseite positiv bewertet wird. Der von Gabriele Mentges und Birgit Richard herausgegebene interdisziplinäre Sammelband betont demgegenüber die Interdependenz dieser beiden Phänomene. Ihre grundlegende Fragestellung lautet, „ob normierende und uniforme Strukturen ebenso wie technologisch erzeugte und mit einem Grundrepertoire von Zeichen operierende Phänomene in ihrer visuellen Transformation wieder individuelle Formen hervorbringen können“ (S. 12), ob und wie Uniformität und Differenz zusammengehen können.

Der Sammelband ist Resultat einer 2004 durchgeführten Doppeltagung „Schönheit der Uniformität“ und „Ich-Armeen“ im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe im Rahmen des von der VW-Stiftung finanzierten Projektes „Uniform in Bewegung. Zur Uniformierung von Körper und Kleidung“. Dieses Projekt ist ein Versuch, interdisziplinäre Schnittstellen zwischen Forschungsansätzen der Volkskunde, Kulturanthropologie, Textil-, Medien- und Kunstwissenschaften herzustellen. Mit dem Phänomen „Uniformität“ wird dabei ein zentraler Aspekt der materiellen Kultur untersucht: Serielle Gleichförmigkeit in der Produktwelt ist Grundlage der modernen Konsumkultur und prägt die Ästhetik der Moderne vom Bereich der Alltagskultur bis zur Naturwissenschaft und ihren Technologien. Ausgangsthese des Bandes ist, dass „sich Uniformität zuerst und vor allem an der Materialität von Körper und Kleidung verdeutlichen lässt“ und somit ebenso ein haptisch-taktiles wie visuelles Phänomen darstellt. In den theoretischen und empirischen Studien geht es nicht nur um Uniformen im eigentlichen Sinne, um „Kleidung einer Organisation mit den für sie distinkten Kennzeichen“ (S. 8), sondern um Uniformierungsprozesse in Wirtschaft, Konsum, Kunst, Religion und Medien als einer wesentlichen Strategie im Modernisierungsprozess. Uniformierung wird als spezifische Form von Organisation gefasst, deren Grundlage die „Standardisierung von Körper und Kleidung, Serialität und massenhafte Herstellung von Kleidung“ (S. 9) bilden, die wiederum spezifische ästhetische Wahrnehmungsmuster hervorbringen. Der Titel „Schönheit der Uniformität“ ist bewusst provokant gewählt. Er verbindet zwei Begriffe, „die sich dem gängigen Verständnis zur Folge gegenseitig ausschließen“ (S. 7). Uniformität sei in der alltagshermeneutischen Verwendung meist ein „Synonym für die Negation von Ästhetik und für Konformismus und Unauffälligkeit“ (ebd.). Doch fasziniere Uniformität vielfach gerade in ihrer subjektiv empfundenen „Schönheit“.

Im ersten Teil des Buches geht es um die theoretische Konstruktion von Uniformität. Gabriele Mentges stellt in ihrem Aufsatz „Die Angst vor der Uniformität“ Uniformierungsprozesse am Beispiel der Kleidungsgeschichte als ein grundlegendes Strukturmuster der Moderne (S. 18) vor und fragt, woher die Angst vor Uniformierung kommt. „Uniform als Maßeinheit für eine gleichförmige Bewegung im Raum“ (S. 19) sei auf die militärische Uniform zurückzuführen. Diese kennzeichne „Serialität, Erkennbarkeit durch vereinfachte äußere Erscheinung, die funktionale Beziehung zum Ganzen (Organisation), die geometrische Positionierung und Mobilisierung der männlichen Soldatenkörper im Raum“. Nur scheinbar sei Mode – verbunden mit dem Individualisierungsversprechen – „als Ausdruck personaler Identität“ und „Medium für die Gestaltung von soziokulturellen Differenzierungen“ (S. 21) ihr Gegenpart. Uniformität und Mode folgten beide den „Richtlinien der industriellen Anfertigung, nämlich der Standardisierung, der Serialität und der massenhaften Produktion“ (S. 22) und damit der Ästhetik der Gleichartigkeit und Vergleichbarkeit (S. 25). Damit offeriere Uniformierung auch eine „Strategie, Egalität herzustellen“ (S. 26). Wie sich auf der Grundlage von Masse/Menge Uniformierungen räumlich und bildlich formen, untersucht Mentges an Bildern von Uniformierungen vom Kaiserreich über die nationalsozialistische Uniformierungspolitik bis zur Gegenwart. Sie behauptet eine Pertinenz dieser Bilder bis heute (Stichwort Schuluniform). In der Relation von „Uniformität und Mode“ als „zwei sich bedingende kulturelle Phänomene“ (S. 41) spiegele sich der paradoxale Status moderner Individualität zwischen Subjektivierung und Standardisierung.

Jürgen Links in einigen Passagen nicht ganz leicht zu lesender Beitrag „Textil genormte und textil differenziell gestylte Körper? Uniformität zwischen Normativität und Normalität“ geht der Frage nach dem Schnittbereich von Uniformität und Normalität nach. Das Konzept „Normalismus“ – Verfahren der Produktion und Reproduktion von ‚Normalitäten‘– basiere auf Verdatung und massenhaftem Vergleich. Normalität werde auf Durchschnitte und Mittelwerte hin definiert. Das Normalismus-Konzept ist für die Fabrikation der Uniform eine nützliche Voraussetzung, ihr Ergebnis ist die Uniform als ein „Instrument normativer Markierung des Körpers“ (S. 49). In der Uniform stecke der Begriff der Norm und Standardisierung, mit denen Menschen in den Prozess der Industrialisierung und Modernisierung eingebunden würden. Insofern seien Uniform, Körper und Normierungen als Regulative der Moderne unmittelbar benachbart. Gegenwärtig sei die Tendenz in der Mode zu beobachten, dass Teilkulturen durch Identitätszwang intern „zur militäranalogen Uniformierung“ neigten, extern dies aber „extrem differenzierend und multiplizierend“ wirke (S. 54), wodurch ein spezifisch normalistischer Pluralismus entstehe, basierend auf einem „biometrischen Normalismus“, „normalistisch verdateten und ‚gaußoid’ streuenden Körpermaßen“ (S. 55). Symbolische Normativitäten der Uniform würden mehr und mehr zu Fremdkörpern, während Uniformität „im vollsten Sinne des Wortes normalistisch“ werde (S. 56).

Im zweiten Teil des Buches wird der „Schönheit im Raum der Uniformität“ anhand mehrerer empirischer Phänomene nachgegangen. Der Aufsatz von Regina Henkel „Der Mythos Stewardess. Eine Kulturgeschichte der Stewardess-Uniformen“ breitet nicht nur bisher unbekanntes umfangreiches Material zum Frauenberuf „Stewardess“ aus. Sie zeigt auch eindrücklich, dass die Stewardessuniformen zwischen neuen modischen Standards und weiblich konnotierten Kleidungsbildern oszillieren, „durch die Stewardessen zu einem planbaren Bestandteil von Unternehmensstrategien werden“ (S. 10). Die Uniform fungiert als zentrales Zeichensystem. Flogen die ersten Stewardessen seit 1930 noch in Krankenschwesterntracht und verwiesen damit auf den beruflich geöffneten weiblich konnotierten Lebenszusammenhang des Dienens und der Fürsorge, so erwies sich doch schnell letzteres Assoziationsfeld angesichts der Risiken des Fliegens als keine gewünschte Aussage. Über das Bezugssystem Mode wurde die Stewardess nun zur Protagonistin der „neuen Frau.“ Ihre Uniformierung wurde dadurch zu einer homogenen Oberfläche für Projektionen wie Sexualisierung, Werbung der Fluggesellschaften, Distanzierung und Anbindung der Kunden.

Dem religiösen Bereich, der Ordenskleidung von Nonnen, widmet sich der Beitrag von Dagmar Konrad „Ordentlich – passend – angemessen. Schönheit im Kloster.“ Sie zeigt, dass Ordenskleidung als ästhetisierender Bestandteil des klösterlichen Raumes empfunden wird und zu dessen Stabilität beiträgt. „Uniformität in der Kleidung, Uniformität im Lebensstil und ‚uniforme Räumlichkeiten‘“ würden das klösterliche Frauenleben bis heute prägen (S. 93f.), Gleichheit werde hier zur ästhetischen Kategorie. Jedoch seien Individualität und Differenz nicht ausgeschlossen. Jedes Ordenskleid ist Maßarbeit für einen individuellen, eben nicht standardisierten Körper. Conrad exploriert anhand ihres äußerst interessanten, auf Interviews basierenden Materials die Widersprüchlichkeiten der Kleidungs- und Körperpraxis der Ordensfrauen, fußend auf der widersprüchlichen Beziehung von „Drinnen“ und „Draußen.“ Leider geht ihre Darstellung jedoch recht selten über das methodische Instrumentarium einer „dichten Beschreibung“ des Beobachteten hinaus. So verbleiben theoretische Einordnungen wie Raumkonzepte (S. 88), z.B. für das zentrale Bezugsfeld der Untersuchung Kloster – „Außenwelt“ (S. 112), wenig ausgeschöpft.

„Die individuelle Künstleruniform“ ist Gegenstand des Artikels des Kunstwissenschaftlers Sven Drühl. Er meint damit einen „für eine bestimmte Person als regelhaft erkennbaren, feststehenden Kleidungsstil mit hohem Wiedererkennungswert“ (S. 117), man denke nur an die Künstler Joseph Beuys oder Jonathan Meese. Der Kleidungsstil führe nicht nur zur Wiedererkennung von Kunstwerken, sondern auch der Person des Künstlers. Kleidung wird Teil seiner personalen und künstlerischen Identität und einer umfassenden Inszenierungspraxis. Es liegt im Sinn der Sache, wie Drühl am Schluss feststellt, dass es eine „für alle gleich aussehende Künstleruniform nicht gibt“ (S. 135). Und doch weist der zu Recht auf die mediale Selbstrepräsentation von Künstlern angewandte Uniformierungsbegriff über das Individuum hinaus auf die Gesetze der Medienwirklichkeit.

Im dritten Teil des Buches wird die Uniformierung in Medien, Technologie und materieller Kultur beleuchtet. Daniel Devoucoux untersucht in seinem Beitrag „Uniformen gegen Uniformität. Das Beispiel Kubrick“ die Rhetorik der Uniformen in Stanley Kubricks Filmen, mit denen aus der „Geschichte der Uniformen, die von männlichen Körpern und männlicher Geschichte, von Macht und Inszenierung, Technik und Krieg“ erzählen (S. 11), in vielfältiger Weise zitiert wird. Die Uniformen im Film seien Erscheinungsformen, um Körper, Bewegung und Körper in Bewegung zu visualisieren. Als mediale Gegenstände entfalteten sie Körperbedeutungen: als ästhetisches Objekt, als symbolische Ausdrucksform und als entsprechende Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen. So diene die Uniform in Kubricks Filmen „als filmisches Mittel, die im Sinn einer Idee eingesetzt wird“ (S. 169). Indem sie vielschichtige und widersprüchliche Bedeutungen visualisiere, wirke sie „grundsätzlich gegen Konsensvorstellungen“ (S. 170) und damit gegen Uniformität.

Alexander Ruhls Beitrag „Faszination Fighter. Uniform und Military-Look als ikonografisches Esperanto in der Popkultur am Beispiel von Madonnas Video zu ‚American Life‘“ analysiert den Videoclip unter der leitenden Frage, „in welcher Kombination und Platzierung martialische Motive faszinieren, schockieren, aber auch schön und anmutig erscheinen können“ (S. 173). Das Video bediene den Publikumsgeschmack, indem „Kriegerisches als universelle Strukturkategorie“ (S. 186) eingesetzt würde, das über die Akteure, deren Kleidung und über Militär- und Kriegsszenen transportiert werde und auf ein kollektives Bildgedächtnis ziele. Die These, dass Madonna die heroische Uniform demontiere und mit der Uniform eng gefasste Geschlechtsdefinitionen überschreite, im Video also ein „permanentes Umdrehen und Negieren etablierter Bedeutungen“ (S. 196) stattfinde, ist auf der Beschreibungsebene einleuchtend dargelegt, bedürfte aber der Erhärtung durch eine eingehendere Rezeptionsanalyse, als es der Autor leisten konnte.

Die ganze Widersprüchlichkeit von Uniformität und Uniformierungsprozessen arbeitet Heike Jenß in ihrem hervorragenden Beitrag „Customize Me! Anmerkungen zur Massenindividualisierung in der Mode“ heraus. Das auffallende Phänomen der Uniformität in der alltäglichen Bekleidungspraxis in einer Zeit, in der Einzigartigkeit erstrebenswert ist, wird auf den Ebenen der Produktion, des Konsums und der individuellen Bekleidungspraxis beleuchtet. Die mangelnde Innovationskraft der Mode seit den 1980er-Jahren und das Angebot an Massenware lasse Mode mehr und mehr uniformiert erscheinen. Eine ‚Entmassung‘ der Massenmode werde durch zielgruppenorientierte Kollektionen, z.B. bei H&M versucht. Somit entscheide der „hybride Konsument“ heute, „in welches individuelle Gesamtensemble das massenproduzierte Kleidungsstück integriert und entuniformiert wird“ (S. 204). Dieser Tendenz zur Individualisierung in Mode und Konsum (S. 204) korrespondiere ein Konzept der Individualisierung von Massenprodukten, das „mit der Uniformierung/Standardisierung und der Differenzierung/Individualisierung zwei eigentlich entgegensetzte Produktionsprinzipien, nämlich das der seriellen Massenproduktion (Mass Production) und das der kundenindividuellen Maßfertigung (Customization)“ (S. 205) vereine. Eine solche Differenzierung durch Varietät bietet z.B. die individuell angefertigte Jeans „Original Spin“ von Levi’s. Individualisierung werde hier jedoch als rein ökonomische Dimension, als industriell produzierbares Gut angeboten und ziele letztlich „auf die Standardisierung individueller Differenz“ (S. 210). Die KundInnen werden zu Prosumern, zu Produzenten und Konsumenten zugleich. Von der Idee der Individualität im Sinne einer Autonomie des Individuums entkoppelt wird Individualität als Ware entworfen bzw. wird Wareneigenschaft über die Einzigartigkeit zum Standard.

Diesem Phänomen geht auch Elke Gaugeles mit etwas zu vielen Anglizismen gefüllter Artikel „Style-Post-Pro-Duktionen. Paradoxien des Samplings“ anhand jugendlicher Modekonsumpraktiken nach. Die Post-Produktion, neue kreative Strategien der Akteure gegenüber der Allmacht des Konsums in Form von ‚samplings‘/compositing, dem Vermischen und Verwischen unterschiedlicher Styles, (uni-)formiere letztlich neue Gender- und Gruppenidentitäten. Es entstehe ein „Begriff von ‚Schönheit‘, der sich in der Vermischung, der Aneignung und Uniformität mit medial repräsentierten Körpern konstituiert“ (S. 234). Dabei fände eine Retraditionalisierung der Geschlechterrollen als vermeintlich stabile Konstante im Angesicht der „Performanz uneindeutiger, widersprüchlicher, in Transformation begriffener Identitäten, wie sie über die Bekleidung als Zeichen und den schnellen Modewechsel repräsentiert wird“ (S. 235) statt.

Mit sichtbar gemachten unsichtbaren Codes als Grundlage des Seriellen beschäftigt sich der letzte Beitrag von Birgit Richard, „Schönheit und Reinheit des binären Codes.“ Sie untersucht „mediale Strukturen, die der Technik als Instanz zur Erzeugung von Uniformität zugrunde liegen“ (S. 237). Technologische Strukturen und Codierungen, verstanden als Teil des soziokulturellen Prozesses, können in Kunst, Alltagskultur und Bio- und Informationstechnologien sowohl „als Grundlage für Uniformierung“ (z.B. Powerpoint) dienen als auch „der individuellen Aneignung und Transformation“ (Bereiche der Medienkunst) (ebd.). Die Übersetzung der binären und genetischen Codes in visualisierte Repräsentationen sei den Codes nicht immanent. So zeige sich das „Wechselspiel zwischen Standardisierung und Individualisierung“ anhand der Interdependenz der binären und genetischen Codes zur materiellen Realität und zum Körper (S. 238). Für Richard steht damit die „Ideologie von der Schönheit ‚reiner’ naturwissenschaftlicher und mathematischer Erscheinungen“ zur Diskussion (S. 239). Codierungen können „Uniformierungs- und Individualisierungsinstrument“ (S. 241) in einem sein. In den Blick rücken dabei die Software als „Open Source“ und „Protected Mode“, der Mensch als Gefangener der Software und der Struktur seiner Gene und subversive Strategien in Alltag und Kunst. Virtuelle Netz-Identitäten und Verfahren der virtuellen Maskerade stünden gegen die reale Uniformität. Selbst bei identischer genetischer Verfassung spiele der Körper eine Rolle, genetische und körperliche Repräsentation könnten auseinander klaffen (S. 252f.). Laut Richard zeigen die von ihr untersuchten Repräsentanzen „gleichzeitig uniforme Bilder und eröffnen einen Blick auf neue individuelle Formen von medialen Strukturen, Körpern und sozialen Formationen“ (S. 258). Gerade die Kunst führe vor, „welche großen Spielräume in der Individualisierung des binären und des genetischen Codes möglich sind“ (S. 257).

Es ist das Verdienst dieses Sammelbandes, dass die BeiträgerInnen unterschiedliche Blicke auf Uniformierung/Standardisierung in Abhängigkeit von Differenzierung/Individualisierung als grundlegende Strukturprinzipien der (Post-)Moderne werfen und deren notwendige Interdependenz aufzeigen. Uniformität – als Bestandteil der materiellen und visuellen Kultur – wurde dadurch als kulturanthropologische Grundfrage sichtbar gemacht. Der im Titel annoncierte Zusammenhang von „Uniformität und Schönheit“ bleibt jedoch vielfach in den Beiträgen implizit. Wie sich Faszination und Schönheit bei der Uniformität bindet und als visuelles Phänomen strukturiert, hätte grundlegender dargelegt werden können. Dies mag dem Fehlen der Akteursperspektive, der subjektiven Wahrnehmung von Schönheit – mit Ausnahme des Beitrags von Conrad –, geschuldet sein. Unbeschadet davon stellt der Band eine unabdingbare Grundlage zur wissenschaftlichen und auch eigenen Verortung in gegenwärtigen Uniformierungsprozessen dar. Mit ihm wurde der heute allseits wirksamen Paradoxie – „wir unterscheiden uns alle voneinander und das macht uns gleich“ (Karl-Heinz Geißler) – erstmals grundlegende theoretische und empirische Einsichten an die Seite gestellt.

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Diese Rezension entstand in Kooperation mit dem Rezensionsdienst "Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie/Volkskunde" http://www.euroethno.hu-berlin.de/forschung/publikationen/rezensionen/
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