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Titel
Hitlers erster Feind. Der Kampf des Konrad Heiden


Autor(en)
Aust, Stefan
Erschienen
Reinbek bei Hamburg 2016: Rowohlt Verlag
Anzahl Seiten
383 S.
Preis
€ 22,95
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Wolfram Meyer zu Uptrup, Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Potsdam

Ist eine Arbeit, die keine konkreten Quellennachweise aufweist, im Rahmen einer Rezension für ein wissenschaftliches Fachjournal abzuhandeln? Nein, da hat sie im Prinzip nichts zu suchen. Ist eine Arbeit über eine zentrale Quelle, auf die sich jeder Hitler-Biograph seit 1945 bezogen hat, von der Forschung zur Kenntnis zu nehmen? Ja, in jedem Fall. Und das sogar, wenn diese Arbeit kein wissenschaftliches Format aufweist.

„Er war ein glühender Journalist, ein wahrer Genosse seiner Zeit, der es nicht aushielt, zu schweigen. Die Sprache war sein erstes und letztes Ausdrucksmittel – und die einzige Macht, über die er verfügte.“ (S. 273f.) Ohne Konrad Heidens Arbeiten über Hitler und die NSDAP könnte keine Hitler-Biographie geschrieben werden. Er war seit den Anfängen in München erster Beobachter, Analytiker und Kritiker der Hitler-Bewegung. Heiden hatte früh begriffen, dass er „in der Mitte des größten und verrücktesten Dramas der Weltgeschichte gestanden hatte: dem Aufstieg Adolf Hitlers von einem lokalen Clown zu einer Gefahr für die Welt“ (S. 340), so drückte Heiden es 1946 aus. Insofern ist es lobenswert, dass Stefan Aust die erreichbaren Archivalien ausgewertet und Konrad Heiden eine Biographie gewidmet hat.

Heiden war ein, wenn nicht der intimste Kenner der NSDAP und ihrer Führungsfiguren von 1920 an. Er war der erste Journalist, der das verbrecherische Potenzial bereits in den Anfangsjahren erkannte und es u.a. in der Frankfurter Zeitung sowie in der Vossischen Zeitung beschrieb. Ein scharfer Beobachter und Kritiker war er, um Objektivität und begründetes Urteil bemüht, mit intellektueller und emotionaler Distanz zum Objekt, aber nicht ohne klaren eigenen Standpunkt – fraglos selten auch heutzutage. Er analysierte klar die Melange von Hitlers Rhetorik, der Fakten, grob Falsches, Lügen und Verleumdungen zu effektvollen Reden amalgamierte, die das Gefühl, die Vorurteile und die Identität des Publikums ansprachen. Heute würde man das als „postfaktisch “ bezeichnen, doch den Begriff kannte Heiden noch nicht. Uneitel hielt er sich zurück, er war keiner, der sich über die Sache stellte. Heiden setzte sich genau damit auseinander, was die Nationalsozialisten so attraktiv machte – eine Auseinandersetzung, der sich die Mehrheit ihrer politischen Gegner auf der Linken durch pauschale Diffamierung („Faschisten“) entzog, während die Bürgerlichen die Nazi-Pöbler grotesk unterschätzten. Bereits 1932 veröffentlichte Heiden eine erste „Geschichte des Nationalsozialismus“ bei Rowohlt, 1933 schnell verboten und eingezogen. Die Gestapo notierte, Heidens Bücher seien „Hetzschriften übelster Sorte“, er habe „den deutschen Belangen einen ungeheuren Schaden zugefügt“, das Auswärtige Amt entzog ihm dann die Staatsbürgerschaft wegen eines Verstoßes „gegen die Treuepflicht gegenüber Volk und Reich“ (S. 254f.).

Umso erstaunlicher, dass die Forschung zwar intensiv Heidens Arbeiten auswertete, benutzte und zitierte, aber kein nennenswertes Interesse an ihm als einem mutigen und sprachgewandten Zeitgenossen und Gegner der Nazis entwickelte. Austs Verdienst ist es, „Hitlers ersten Feind“ wieder ins Licht gerückt zu haben und nebenbei auf eine Forschungslücke hinzuweisen, die ein echtes Versäumnis darstellt: Allein die Antwort auf die Frage, was ein aufmerksamer Beobachter mit Blick auf den Prozess einer Dekonstruktion der (Weimarer) Demokratie vom Kommenden bereits 1923 oder 1933 hatte erahnen, wissen oder befürchten können, ist der wissenschaftlichen Bemühungen wert. Zweifellos ist es einfacher und bequemer, die Hitler-Bewegung als eine machiavellistische Aktion aufzufassen, die quasi prinzipienlos, ihrer Macht um der Macht willen, mit grenzenloser Brutalität über Deutschland und Europa herfiel, oder sich gar auf so tendenziöse Darstellungen der NS-Frühgeschichte zu verlassen, wie sie vom NS-Apologeten Georg Franz-Willing veröffentlicht wurden.

Es ist bedauerlich und der Darstellung abträglich, dass Aust nicht einmal einen Bruchteil der Forschungsliteratur zum Thema heranzieht. So war der Münchener Publizist und Antisemit Dietrich Eckart nicht nur der Erfinder der Hitler-Legende, sondern vor allem der entscheidende Impulsgeber für dessen Antisemitismus. Seine zentrale Rolle hatte Heiden wohl erkannt, auch jene von Alfred Rosenberg. Er hat mehrere Biographien über Adolf Hitler veröffentlicht: 1935, überarbeitet 1936, 1937 ein Folgeband und 1944 eine vollständig neue Darstellung. Heiden analysierte diesen Antisemitismus und seine zentrale Rolle für Hitlers Denken mit jeder Publikation weiter. In der letzten, in den USA im Jahre 1944 erschienen, legte Heiden nicht nur die Haupteinflüsse und die Struktur des Hitler’schen Antisemitismus dar, sondern lieferte auch alle Ansatzpunkte der späteren Interpretationen des Nationalsozialismus in der historischen Forschung (die abseitige marxistische Tradition ausgenommen). Diese inhaltliche Entwicklung in Heidens Publikationen entgeht dem Autor weitgehend, was wohl u.a. auf den reduzierten Forschungshintergrund zurückzuführen ist. Aber auch vielen Historikern ist die letzte Biographie wenig bekannt. Die Ersteren sind auf Deutsch erschienen, da vermutete man vielleicht nur einen späten Aufguss auf Englisch – irrigerweise.

Heiden berichtete häufig über Reden Hitlers in seinen Schriften, allerdings lediglich anhand seiner Notizen, zumeist nicht mit den konkreten Daten. Da wäre es zum Mindesten lohnenswert gewesen, seine Berichte punktuell mit den edierten Hitler-Reden zu vergleichen. Auf dieser Grundlage könnte auch herausgearbeitet werden, nach welchen Kriterien Heiden die Reden Hitlers wahrnahm und darstellte – jenseits des Offensichtlichen. Auch die von Aust zitierte Kontroverse zwischen Konrad Heiden und Theodor Heuss (S. 179f.) könnte durch ein Heranziehen von Heuss’ Publikation „Hitlers Weg“ (1932) differenziert werden. Leicht würde deutlich, dass Heuss’ Bild des Nationalsozialismus zentrale blinde Flecken und Verharmlosungen aufwies – im Gegensatz zu den Darstellungen von Konrad Heiden. Heiden sah in den NS-Anhängern viele, die nach der Kriegserfahrung zu einem politischen Neuanfang mit der Sozialdemokratie bereit waren, aber von dieser enttäuscht wurden. Heuss sah im Nationalsozialismus eher den Versuch bürgerlicher Schichten, die bürgerliche Lebensweise zu verteidigen. Ein Vergleich zwischen Heuss und Heiden kann auch sehr deutlich zeigen, was ein aufmerksamer Zeitgenosse bereits sehen und verstehen konnte, wenn er wollte. Und warum weite Teile des deutschen Bürgertums so sehr überrascht waren über die seit dem Januar 1933 einsetzende Politik. Über deren schreckliche Folgen berichtete Heiden als einer der Ersten ausführlich und systematisch wie über den Reichstagsbrand, den Röhmputsch und den Novemberpogrom 1938. In diesem Bericht, 1939 publiziert, sagte Heiden voraus, dass Hitler die Juden durch Giftgas umbringen werde. Er kannte die NS-Propaganda, Hitlers Denken und „Mein Kampf“, worin Hitler schrieb, man hätte 1914 die „hebräischen Vaterlandsverräter“ vergasen sollen, um somit den Weltkrieg gewinnen zu können.1 Das war sicher prophetisch, doch Heiden war nicht der Erste, der diese Entwicklung voraussah. Es sei nur auf Irene Harand verwiesen, die bereits 1935 auf den Zusammenhang von Hitlers Antisemitismus und den Protokollen der Weisen von Zion hinwies und als Konsequenz eine „Vergiftung ganzer Bevölkerungsteile“ mit „schauerlichen Giftgasen“ sah.2 Es gab neben Heiden einige Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, die die sich ankündigende Entwicklung erkannten.

Heiden selbst kämpfte erst noch publizistisch im Saarland, in der Schweiz und in Paris; 1940 wurde er von Varian Fry in die USA geschleust. Dort hatte er einigen publizistischen Erfolg, bis er wegen einer Parkinsonkrankheit das Schreiben aufgeben musste. Eine Rückkehr nach Deutschland gelang nicht, obwohl er dazu bereit war. So starb Konrad Heiden 1966 nach langer Krankheit und zwei Gehirnoperationen, vergessen von Zeitgenossen und Nachwelt. Beschämend und bezeichnend ist die Dokumentation von Heidens Antragsverfahren zur Entschädigung als NS-Verfolgter, die ihm, den die Nazis als „Halbjuden“ einstuften, versagt wurde.

Das Buch von Stefan Aust ist ein Buch eines Journalisten über einen Journalisten, den die Forschung und das öffentliche Bewusstsein sträflich vernachlässigt haben. Heiden ist für Aust in vielerlei Hinsicht ein Vorbild, in der Genauigkeit seiner Beobachtungen, der Konsequenz seiner politischen und moralischen Urteile, seiner Sprachgewandtheit. Heiden war ein Vorbild auch in der Hinsicht, dass er konsequent an seinen demokratischen Idealen festhielt und mit großem Mut für das von ihm als richtig Erkannte kämpfte. Der Preis war hoch und Heiden akzeptierte dies ohne Larmoyanz.

Wir sollten Austs Buch als Plädoyer auffassen, nicht nur Forschungslücken zu schließen, sondern uns auch mit den kleinen Schriften antidemokratischer und menschenfeindlicher Aktivisten – und (frühen) Warnungen gegenüber solchen Tendenzen – zu befassen, mit den Anfängen politischer Entwicklungen, die im Kontext der (Weimarer) Demokratie bereits die destruktiven Entwicklungsperspektiven aufscheinen ließen – oder lassen. Heidens Schicksal zeigt aber auch, dass das Engagement einer Öffentlichkeit und einer Zivilgesellschaft gegen zunehmende Radikalisierung von Teilen der Gesellschaft nicht ausreicht, ja letztlich wirkungslos ist, wenn staatliche Instanzen sich nicht auch aktiv an der Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten beteiligen.

Anmerkungen:
1 Adolf Hitler, Mein Kampf, Bd. 2: Die nationalsozialistische Bewegung, München 1927, S. 344.
2 Irene Harand, „Sein Kampf“. Antwort an Hitler, Wien 1935, S. 337.

Kommentare

Von Roth, Markus17.11.2017

Im September 2016 erschien die erste, von Stefan Aust verfasste Biographie Konrad Heidens (1901-1960). Aust erzählt darin das Leben jenes linken Journalisten, der im München der zwanziger Jahre den Aufstieg Adolf Hitlers und der NSDAP aus allernächster Nähe beobachtete, wegen seiner jüdischen Herkunft verfolgt und ins Exil getrieben wurde. In der Schweiz brachte er 1936/37 die erste Hitlerbiographie heraus: eine brillante Charakterstudie des „Führers“ und eine scharfe Analyse der nationalsozialistischen Demagogie und ihrer Wirksamkeit, ein Buch, das nachfolgenden Hitlerbiographen – von Joachim Fest über Ian Kershaw bis hin zu Volker Ullrich – stets als wichtige Vorläuferstudie für die eigene Arbeit diente.

Austs Buch fand eine weitgehend positive Aufnahme in der Presse, es wurde, wie auch von Wolfram Meyer zu Uptrup auf H-Soz-Kult, gelobt. Unerwähnt blieb bei allen Rezensenten, dass Aust – gerade in der ersten Hälfte, in der Hitlers Biographie parallel erzählt wird – bei Heiden abgeschrieben und ihn so akribisch kopiert hat wie mittelalterliche Skribenten die Heilige Schrift. Kritisiert wurden – wie auch auf H-Soz-Kult – meist lediglich handwerkliche Mängel: Meyer zu Uptrup weist etwa zurecht auf den fehlenden einordnenden Vergleich mit anderen frühen NS-Diagnosen hin und daneben auf die nur sporadischen Quellennachweise sowie die höchstens oberflächliche Kenntnis der wissenschaftlichen Literatur.

Außerdem bemängelt er, dass die Forschung „bisher kein nennenswertes Interesse an ihm [Heiden] als einem mutigen und sprachgewandten Zeitgenossen und Gegner der Nazis“ entwickelt habe. Die Forschung, in Gestalt eines der beiden hier Replizierenden, hat allerdings schon vor einigen Jahren Heidens eindrückliche, lange nicht mehr zugängliche Dokumentation des Novemberpogroms 1938 ediert und mit einem einordnenden biographischen Nachwort versehen. Das Buch wurde von Aust nicht erwähnt – ebenso wenig wie der (mit dem seinen konkurrierende) Plan des Autors, dieser ersten Studie eine Heiden-Biographie folgen zu lassen.1

Eine weitere Kritik Meyer zu Uptrups ist durchaus berechtigt, erscheint indes fast ironisch: Aust lasse eine quellenkritische Prüfung der von Heiden zitierten Hitler-Reden vermissen. Ein gründlich quellenkritischer Blick hätte jedenfalls auch Meyer zu Uptrup gutgetan. Denn eine sorgfältige parallele Lektüre von Austs Heiden- und Heidens Hitler-Biographie führt zu dem Befund, dass manche Kapitel zur Hälfte oder zu zwei Dritteln aus längst nicht immer ausgewiesenen Heiden-Zitaten bestehen. Da Heiden ein großartiger Stilist und scharfer Analytiker war, ist reichlich O-Ton sicher kein Schaden. Aust jedoch geht einen Schritt weiter – und damit zu weit. Auch dort, wo der Leser Text von Stefan Aust vermutet, weil Anführungszeichen oder der Konjunktiv als Hinweis auf die indirekte Rede fehlen, liest er in Wirklichkeit allzu oft Konrad Heiden. Bisweilen fügt Aust erklärende Zusätze ein, die Heidens zeitgenössisches Publikum nicht benötigte, für die der heutige Leser aber dankbar sein mag. So heißt es bei Heiden zum Beispiel: „Dann rief er Kahr sowie Lossow und Seißer, die in der Nähe saßen, in gebieterischem Tone zu, sie sollten ihm folgen. Unter einer SA-Eskorte transportierte Hitler die drei Machthaber Bayerns aus dem Saal.“ 2 Aust macht daraus, ohne jeden Hinweis auf den eigentlichen Autor: „Dann rief er Kahr, dem Münchner Reichswehrführer Generalleutnant Lossow und dem Chef der bayerischen Landespolizei Oberst Hans Ritter von Seißer, die in der Nähe saßen, in gebieterischem Tone zu, sie sollten ihm folgen. Mit Hilfe einer SA-Eskorte brachte Hitler die drei Machthaber Bayerns aus dem Saal.“ 3 Dass dies einem Rezensenten mit wissenschaftlicher Expertise entging, ist erschreckend, und dass H-Soz-Kult die Rezension nicht ausreichend prüfte, ist in Zeiten schnellen Publizierens – über das in Rede stehende Beispiel hinaus – Ausweis einer nachlässiger gewordenen Qualitätskontrolle.

Es kann und soll nicht darum gehen, wissenschaftliche Maßstäbe an ein Buch anzulegen, das überhaupt keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, sondern als gut recherchiertes Sachbuch konzipiert ist. Dass aber ein ebenso erfahrener wie arrivierter Journalist sämtliche Standards seines Handwerks missachtet, widerspricht jeder Vorstellung von gutem Journalismus – und von originärer Autorschaft.

Beschämend ist auch der Umgang von Presse und Verlag mit dem Plagiatsvorwurf: Seit wir Anfang diesen Jahres durch eine parallele Lektüre der Bücher von Heiden und Aust entdeckten, dass Aust letztlich eine Kompilation verdeckter Heiden-Zitate bietet, haben wir versucht, dies dort, wo es zunächst einmal hingehört, nämlich in der Presse, publik zu machen: Die ZEIT, ZEIT-online, die Süddeutsche Zeitung und die FAZ lehnten unsere Texte, mehr oder weniger schnell und aus verschiedenen Gründen, ab. Den Spiegel haben wir nicht gefragt, und erst die taz hatte ein Einsehen. Dort erschien im Sommer die Rezension aus der Feder von Markus Roth; Reaktionen blieben aus.4

Der Rowohlt-Verlag selbst entschied erst mehr als zwei Monate, nachdem er über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt worden war, auf eine Taschenbuchausgabe zu verzichten und das Hardcover nicht nachzudrucken. Die aktuelle Auflage jedoch wurde und wird weiter verkauft; vom E-Book wird man wohl annehmen müssen, dass es unbegrenzt verfügbar sein wird. Seit rund einem halben Jahr also verkauft Rowohlt ein Buch, in dem die Leser auf weiten Strecken nicht Aust, sondern Heiden lesen und damit hinters Licht geführt werden. Vielleicht ist das die naheliegende Antwort auf Kritik im Zeitalter einer Verlagsproduktion, die mit einer nur noch augenblickshaften Aufmerksamkeit rechnet und eine konzentrierte und kritische Qualitätsprüfung nicht mehr fürchten muss. Zufriedenstellen kann das ganz und gar nicht.

Anmerkungen:
1 Markus Roth, Konrad Heiden (1901-1966). Annäherungen an Leben und Werk, in: Konrad Heiden, Eine Nacht im November 1938. Ein zeitgenössischer Bericht, hrsg. von Markus Roth / Sascha Feuchert / Christiane Weber, Göttingen 2013, S. 135-172, der Hinweis auf den Plan zu einer Biographie auf Seite 140; Markus Roth, „Ein Massenmord wird gewünscht“. Konrad Heiden und die Novemberpogrome 1938, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 61 (2013), S. 920-926.
2 Konrad Heiden, „Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie“, Zürich 1936, S. 158.
3 Stefan Aust, „Hitlers erster Feind. Der Kampf des Konrad Heiden“, Reinbek bei Hamburg 2016, S. 112.
4 Markus Roth, „Wer erzählt hier eigentlich?“ Stefan Aust hat eine Biographie über den NS-Gegner Konrad Heiden geschrieben. Hat er bei ihm abgeschrieben?, in: taz. die tageszeitung Nr. 11360, 27.6.2017, Seite 15, online unter: http://www.taz.de/!5420961/ (04.09.2017).


Von H-Soz-Kult, Redaktion17.11.2017

In ihrer Replik auf Wolfram Meyer zu Uptrups Rezension von Stefan Austs Konrad Heiden Biographie schreiben Markus Roth und Franka Maubach von einer "nachlässiger gewordenen Qualitätskontrolle" auf H-Soz-Kult "über das in Rede stehende Beispiel hinaus", für das wiederum eine nicht ausreichende redaktionelle Prüfung attestiert wird. Die Redaktion von H-Soz-Kult weist diese Anwürfe zurück. Von einer "nachlässigen" Qualitätskontrolle kann bei unserer über vierzigköpfigen Redaktion keinesfalls die Rede sein. Es kann allerdings nicht erwartet werden, dass jede zur Rezension vergebene Publikation von unseren fachlich hochqualifizierten Redakteuren selbst auf die Inhalte und die verwendeten Quellen geprüft wird. Dieser (impliziten) Forderung liegt unseres Erachtens ein unrealistisches Verständnis von der Aufgabe einer Rezensionsredaktion zugrunde. Die eingehende Prüfung der vorgelegten Rezensionen steht im Zentrum ihrer Arbeit, nicht aber die Kontrolle der rezensierten Publikationen hinsichtlich der Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis.

Die Redaktion von H-Soz-Kult