R. Bornert: Les Monastéres d’Alsace IV

Cover
Titel
Les Monastères d’Alsace IV. : Monastères associés, integers ou apparentés à Cluny dès origines à la Révolution française


Autor(en)
René, Bornert; avec le concours d’un groupe d’historiens,
Erschienen
Strasbourg 2010: Editions du Signe
Anzahl Seiten
384 S.
Preis
Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
Schenker Lukas

Der 4. Band behandelt die Klöster, die unter dem Einfluss von Cluny und seinem Reformprogramm standen. Zuerst werden zwei Klöster behandelt, die nur zeitweise von Cluny abhängig waren: Seltz, gegründet von Kaiserin Adelheid (987–999), die auch hier begraben ist, worauf es zur Wallfahrtsstätte wurde. Durch eine Schenkung Kaiser Ottos III. erlangte Seltz Besitzungen im Berner Oberland. Abhängig von Seltz entstand das Frauenkloster Mirmelberg, vielleicht auch eine Gründung Adelheids, das im 15. Jahrhundert unterging. Zur Darstellung kommen dann die Gruppe von acht Männer- und einem Frauenkloster, die dem Verband von Cluny angeschlossen waren. Zuerst das traditionsreiche St. Morand in Altkirch, eine Adelsgründung, geleitet vom später so genannten Apostel des Sundgaus, dem heiligen Morand; sein Hochgrab existiert noch heute. Durch den Armagnakenkrieg (St. Jakob an der Birs 1444) schwer geschädigt, misslang eine dauernde Erneuerung. Schlussendlich gelangte der Besitz an die Jesuiten zum Unterhalt ihres Kollegs in Freiburg, die aber St. Morand auch als Zentrum der katholischen Restauration benutzten. Doch Cluny gab den Anspruch auf Altkirch nie auf. Durch gute Beziehungen des Solothurner Schulheissen Johann Schwaller zu Frankreich übernahm 1651 sein Sohn, der Mariasteiner Benediktiner Benedikt Schwaller, das Priorat St. Morand. Doch konnte er sich nicht halten, denn der Abt von Cluny sandte zwei Mönche dorthin; aber auch sie konnten nicht bleiben, denn die Politik setzte es durch, dass die Jesuiten St. Morand behalten konnten. Als der Jesuitenorden 1773 aufgehoben wurde, versuchte Cluny nochmals in den Besitz zu kommen. Aber vergeblich, es verblieb als Dotationsgut der Universität Freiburg. Das Priorat Petit St-Morand in Ribeauvillé war ein abhängiges Haus von Altkirch, das dann ebenfalls den Jesuiten zufiel. Biesheim, eine Gründung des Basler Bischofs Burkhard von Fenis, gehörte zum Dotationsgut des Klosters St. Alban in Basel, das derselbe Bischof gegründet hatte. Es wurde denn auch 1481 St. Alban inkorporiert. Infolge der Reformation fanden beide ein Ende. Durch die Schenkung eines Hofes in Colmar 965 an den Prior von Payerne fasste Cluny erstmals Fuss im Elsass; daraus entstand das Priorat St-Pierre. Die Verbindung mit Payerne hatte aber zur Folge, dass dieses Priorat mit Payerne in der Reformationszeit auch unterging. Das Priorat Wintzenheim war von Colmar abhängig und damit auch von Payerne und teilte ihr Schicksal. Erhalten hat sich aber die Wallfahrt zum heiligen Aegidius (St-Gilles) bis zur Revolutionszeit. Das Priorat St-Nicolas von Enschingen gehörte zu St. Alban in Basel, das hier zuerst die Pfarrkirche innehatte, worauf hin dann hier im 14. Jahrhundert ein kleines Kloster entstand, das mit der Reformation endete. Doch kämpfte Cluny noch bis ins 18. Jahrhundert hinein um diesen Besitz. Im Priorat St-Pierre in Froidefontaine (Kaltenbrunnen), gegründet von den Edlen von Montbéliard im Jahre 1105, wohnten nur wenige Mönche. Was schlussendlich übrig blieb, gelangte zuerst an das Bistum Basel, dann an die Jesuiten in Ensisheim und fand mit der Aufhebung des Ordens 1773 ein definitives Ende. Thierenbach war schon vor dem Anschluss an Cluny seit der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts ein Marienheiligtum. Kardinal Richelieu als Kommendatarabt und Generalsuperior von Cluny reformierte den Orden und teilte ihn 1642 auf in die alte und in die strenge Observanz. Thierenbach gehörte zur strengen Observanz und wurde mit dem Priorat Vaucluse vereint. Im 18. Jahrhundert blühte die Wallfahrt wieder. Feldbach ist das einzige Cluniazenserinnenkloster im Elsass, gestiftet 1144 durch die Grafen von Pfirt. Um 1650 wurde es ebenso den Jesuiten von Ensisheim übergeben. – Das Kloster Alspach gehörte der Hirsauerbewegung an und wurde 1282 an Klarissen verkauft. Das kleine Valdieu/Gottesthal entstand um 1250 und geht auf Mönche von Chaise-Dieu zurück. Auch dieses Priorat gelangte im 16. Jahrhundert an die Jesuiten.

In diesem informative «Cluniazenserband » wird auch mehrfach der Cluniazensernband der «Helvetia Sacra» zitiert, da viele Verbindungen der elsässischen Klöster zu den Schweizer Cluniazenserklöstern in der Westschweiz und auch zu St. Alban in Basel bestanden.

Zitierweise:
Lukas Schenker OSB: Rezension zu: René Bornert OSB avec le concours d’un groupe d’historiens, Les Monastères d’Alsace. Tome IV: Monastères associés, integers ou apparentés à Cluny dès origines à la Révolution française, Strasbourg, Editions du Signe, 2010. Zuerst erschienen in: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, Vol. 106, 2012, S. 683-684.

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Die Rezension ist hervorgegangen aus der Kooperation mit infoclio.ch (Redaktionelle Betreuung: Eliane Kurmann und Philippe Rogger). http://www.infoclio.ch/
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