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Titel
Fora augusta. Das Augustusforum und seine Rezeption im Westen des Imperium Romanum


Autor(en)
Goldbeck, Vibeke
Reihe
Eikoniká – Kunstwissenschaftliche Beiträge 5
Erschienen
Regensburg 2015: Schnell & Steiner
Anzahl Seiten
268 S.
Preis
€ 74,00
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Stephanie Merten, Abteilung Klassische Archäologie, Institut für Klassische Altertumskunde, Christian-Albrechts-Universität Kiel

Die von Vibeke Goldbeck monographisch vorgelegte Dissertation nunmehr unter dem Titel „Fora augusta. Das Augustusforum und seine Rezeption im Westen des Imperium Romanum“ stellt eine in Vorgehensweise, Art, Umfang und Systematik an klassische Forschungsparadigmen ausgerichtete Studie dar. Im Vergleich der Architektur und statuarischen Ausstattung umspannt sie mit den Regionen Rom, Mittelitalien, Spanien, Portugal, Frankreich, der Schweiz, dem Nordadriatikum sowie Nordafrika einen weiten geographischen Bereich, der ihrem Vorhaben die nötige materielle Grundlage und Tiefe bietet. In fünf Großabschnitten sollen neben Sinn und Zweck auch Analyse und Ergebnis der Untersuchung vermittelt werden. Auf dem Anliegen der Arbeit und der Forschungsgeschichte folgt eine kurze Beschreibung des Augustusforums in Rom, das als Basisreferenz dem gesamten Buch zugrunde liegt. Der Schwerpunkt der Arbeit findet sich im dritten Hauptkapitel: eine Zusammenschau von Foren und anderen Architekturbefunden sowie einzelnen Plastiken und Statuengruppen aus Städten des westlichen Mittelmeerraumes, die sich der Verfasserin als geeignete Vergleiche für die Rezeptionsanalyse anboten. In der daran anschließenden Auswertung trägt die Autorin die Ergebnisse pointiert zusammen. Kapitel E mit unterschiedlichen Anhängen und der Abbildungsteil beschließen die Monographie.

Goldbeck verortet ihre Dissertation im ersten Kapitel (S. 9–16) forschungsgeschichtlich in eine Reihe bisher erschienener Publikationen zum Augustusforum und dessen Rezeption und schließt somit an eine längere Traditionslinie an. Doch trotz diverser Arbeiten zu diesem Thema liegt eine vollständige Studie bislang nicht vor.

Als Hauptziel ihrer Arbeit formuliert Goldbeck das Anliegen, „die Erforschung des Phänomens ‚Rezeption des Augustusforums‘ zu systematisieren“ (S. 13), ein Anspruch, welchem die Autorin gerecht wird. Unter Rezeption versteht sie die formale Wiederholung einzelner oder mehrerer Elemente1 des Augustusforums in städtischen Bereichen andernorts (S. 13f.), wobei sie sich aufgrund der hohen Material- und Publikationsdichte regional dem westlichen Mittelmeerraum zuwendet. Gattungsspezifisch hebt sie dabei auf die Architektur, deren plastische Dekoration sowie die statuarische Ausstattung ab. Auf methodischer Ebene bedient sie das Mittel der Ikonographie, stilistischen Komparatistik sowie des (bau-)typologischen Vergleiches und orientiert sich an klassischen Leitfragen einer historischen Kontextanalyse.

Bevor die Autorin ausführlich auf die Rezeption des Augustusforums eingeht, beschreibt sie im zweiten Teil in angemessener Kürze die relevanten Baustrukturen und statuarischen Installationen dieser Anlage als Arbeitsgrundlage (S. 17–47). Dabei liegt ihr Augenmerk auf den für die Rezeptionsanalyse wichtigen (Be-)Funden, wozu die gegenständig angeordneten Exedren der Säulenhallen sowie die an deren Attiken alternierend angebrachten Karyatiden – weibliche Stützfiguren – und als Clipei bezeichnete Rundzierschilde gehören. Nachgewiesene Köpfe des Iuppiter-Ammon und des sogenannten Torquatus zieren als zentrale Protomen diese Clipei. Die drei gesicherten Verzierungsschemata der Schilde veranlassen die Forschung, einen dritten Protomentyp anzunehmen, so wird wegen der Omnipräsenz von Clipei mit Medusenköpfen in den Westprovinzen selbiges für das Augustusforum rekonstruiert (S. 30f.). Hinsichtlich der statuarischen Ausstattung der Platzanlage bilden die sogenannten summi viri – geehrte männliche Personen der Gens Iulia mit den Königen Alba Longas sowie herausragende republikanische Politiker – und Skulpturen des mythischen Stadtgründers Romulus sowie die Aeneas-Anchises-Iulus-Gruppe entscheidende Anknüpfungspunkte in der Rezeptionsanalyse. Neben der Beschreibung werden ebenfalls mögliche Bedeutungsinhalte dieser Bauglieder und Statuen sowie deren Sinnbezug zum Forum ausgelotet.

Im Hauptteil (S. 49–143) erfolgt die Untersuchung jener Orte, in denen Elemente des Augustusforums wiederzufinden sind.2 Die entsprechenden Städte werden nach modernen geographischen Einheiten geordnet und mittels einer kurzen Einführung vorgestellt. Eine Kartierung der behandelten Fundorte hätte dabei den Überblick bereichernd abrunden und ergänzen können. Auch der Beschreibung mancher Bauten und Funde hätte stellenweise durchaus etwas mehr Raum zugestanden werden können. So setzt die Autorin beispielweise die allgemeine Bekanntheit der stadtrömischen Architekturen (S. 53–59) voraus und verzichtet deswegen auf die sonst ausführlicher ausfallende Vorstellung. Ein Ungleichgewicht in Deskription und Bewertung birgt jedoch gerade für Fachfremde einige Verständnisprobleme in sich. Ferner geht Goldbeck nicht nur in der Informationsfülle, sondern auch in ihrer Argumentation nicht immer gleich konsequent und stringent vor. So führt sie aus Murviel-lès-Montpellier (S. 109f.) einen nur vermutlich dort gefundenen Kopf als Rezeptionselement an. Das vermeintlich aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. stammende Objekt, dessen antike Einordnung nicht unangezweifelt blieb, soll eine kleinere Replik des sogenannten Marius3 wiedergeben. Dieser wiederum würde auf ein Vorbild zurückgehen, dessen Zugehörigkeit zu den summi viri auf dem Augustusforum zur Diskussion gestellt wird, was aber wegen fehlender Nachweise unsicher bleiben muss. Analog dazu wird das französische Exemplar ebenfalls einer Gruppe der summi viri zugeordnet, die wohl in Murviel-lès-Montpellier aufgestellt waren und damit ein Zitat der römischen Vorlage darstellen. In Karthago (S. 141f.) bestimmen gleichfalls Unsicherheitsfaktoren und Zuweisungsprobleme die Ausgangssituation, denen hier allerdings mit der notwendigen Vorsicht begegnet wurde, wie es auch in Murviel angebracht gewesen wäre. Aus Karthago ist eine Inschrift mit dem Namen eines Mannes überliefert, der ebenso als summus vir vom Augustusforum belegt ist. Goldbeck sieht in dieser Namensäquivalenz jedoch keinen soliden Hinweis auf eine Rezeption der Statuen. Ohne diese Beispiele inhaltlich final bewerten zu wollen, werden vor dem Hintergrund der Argumentationsstruktur unterschiedliche Herangehensweisen und Bewertungsmuster deutlich. Obwohl beide Quellen verschiedenen Gattungen angehören, bleibt die Qualität ihrer Aussagepotenziale vergleichbar und recht ähnlich, wird aber von Goldbeck divergent beurteilt. Konsequenterweise sollten jedoch die gleichen kritischen Maßstäbe angelegt werden. Dass dieses kritisch-reflexive Potential generell nicht fehlt, beweist die Autorin in ihrer gelungenen Gesamtschau wiederholte Male eindrücklich. So scheut sie sich in anderen Zusammenhängen nicht, die bislang angeführten Rezeptionsexempla auf den Prüfstand zu stellen und nach erfolgreicher Analyse sowie stimmiger Argumentation gegebenenfalls zu wiederlegen. Der Hadrianstempel in Rom (S. 58) sowie die Karyatide aus São Miguel da Mota (S. 86–88) sollen hierfür beispielhaft angeführt werden. Sie vermag aber auch durchaus überzeugend fundierte Parallelen zwischen dem Augustusforum in Rom und Befunden andernorts herzustellen, wie etwa in Merida (S. 69–80).4

Der merkbar intensiven und sehr umsichtigen Bearbeitung ist es zu verdanken, dass gröbere Form- und Orthographiefehler auf ein absolutes Minimum beschränkt bleiben. Erstere sind allerdings umso ärgerlicher, als dass sie den Informationsfluss an der Stelle mindern. So wird im Hauptteil zweimal auf eine falsche Abbildung verwiesen5, doch führen bereits geringe Suchbemühungen zum gewünschten Ziel. Im Abbildungsteil – dessen Besprechung sich hier anbietet – trübt eine leider manchmal wenig qualitätvolle Bebilderung (Abb. 1–250) den Gesamteindruck. Darunter zählen auch einige persönliche Aufnahmen der Autorin, die gegebenenfalls mit geringem Mehraufwand hätten vermieden werden können. Insbesondere vor dem Hintergrund des visuellen Abgleichs, der Überprüfung und Nachvollziehbarkeit bestimmter Argumente sind gute Abbildungen in der materialvergleichenden Forschung von essentieller Bedeutung. Ebenso entscheidend sind vollständige und einheitliche Angaben zum Objekt oder dem Befund. Goldbeck realisiert dies durch Integration der Informationen in die Bildunterschriften. Sie verwendet in der Summe maximal vier Positionen (Ansprache, Fundort, Aufbewahrungsort und Inventarnummer), setzt dies allerdings nicht durchgehend konsequent um und bleibt damit in einigen Fällen Auskünfte zu weiterführenden Angaben schuldig. So fehlen beispielsweise mitunter Informationen zur Lokalisierung und/oder Inventarnummern.

Goldbeck kanalisiert ihre Ergebnisse schließlich im finalen Auswertungskapitel (S. 145–161), das sie an ihren eingangs gestellten Leitfragen explizit ausrichtet und orientiert. Auf die Frage danach, wo sich Rezeptionsbeispiele im römischen Reich finden lassen, folgt jedoch leider kaum ein zusammenfassend pointierter und bewertender Überblick der untersuchten Städte. Vielmehr hebt Goldbeck darauf ab, warum im östlichen Imperium stadtrömische Formen seltener rezipiert wurden als im Westen. Gründe sieht sie etwa in der soziokulturellen sowie historischen Prägung des Ostens und im Vorhandensein einer „jahrhundertelange[n] Tradition der monumentalen Architektur“ (S. 149). Wer die Rezeption veranlasste, muss aufgrund der derzeitigen Quellenlage und bisher fehlender Inschriftenfunde häufig noch unbeantwortet bleiben. Eine Ausnahme sieht Goldbeck für Rom, bleibt allerdings einer expliziten Nennung des offensichtlich vorausgesetzten Wissens darum an dieser Stelle völlig fern. Obgleich der Schriftquellenlage vermutet die Autorin für die Westprovinzen, dass etwaige Rezeptionen nicht von einer kaiserlichen Initiative ausgingen, sondern „von den Provinzen, den Städten oder einzelnen Euergeten“ (S. 151). Sie begründet ihre Annahme mit der im überregionalen Ergebnis sichtbaren Verschiedenheit der Rezeptionsausführung, die mit einer Zentralinstanz in Rom wenig gemein hätte (S. 151f.). Gleichzeitig soll die Integration lokaler ‚Eliten‘ in die ‚Reichselite‘ ein wichtiges Moment dargestellt haben und ließ wohl Stiftungen nach stadtrömischem Vorbild prestigeträchtig erschienen (S. 157). Auf die Frage was rezipiert wurde und in welcher Häufigkeit sowie Genauigkeit dies für die einzelnen Rezeptionselemente geschah, lautet eine Antwort, dass das Element des Clipeus das häufigste Zitat darstellt, es aber je nach Region typologische Veränderung erfuhr. Besonders aufschlussreich und positiv anzumerken ist Goldbecks kritische Ergänzung, dass zwischen Städten gleicher Region nicht immer und nur ein direkter Bezug zum Augustusforum vorgelegen haben muss, sondern auch Bezüge untereinander wichtig bis allein bestimmend gewesen wären (S. 155). Wann die Rezeption stattfand, lässt sich stilistisch mit einem eindeutigen Schwerpunkt auf das dritte Viertel des 1. Jahrhunderts n.Chr. beantworten. Die gesamte chronologische Spanne umfasst jedoch beginnend mit dem frühen 1. Jahrhundert n.Chr. etwa 200 Jahre. Auf ihre letzte Frage, welchem Zweck derartige Rezeptionen dienlich gewesen sein könnten, vermerkt sie, dass weniger ein direkter inhaltlicher Bezug auf das Augustusforum ausschlaggebend war, andernfalls die formale Übertragung vielleicht einheitlicher verlaufen wäre. Vielmehr sei durch die generelle Rezeption stadtrömischer Vorbilder die Demonstration von finanzieller Macht und Selbstbewusstsein sich allgemein als neuer Teil der „Reichselite“ (S. 157) bzw. als „homines novi“ (S. 160) verstandener lokaler oder regionaler Gruppen und Einzelpersonen relevant gewesen.

Grundsätzlich ist eine knappe und zugespitzte Auswertung respektive Ergebniszusammenführung immer lohnenswert, doch bewegt sich die Analyse manchmal dicht an der Schwelle zu verkürzter Ausführungen. Auch die klare Untergliederung des Kapitels ist überwiegend sinnvoll, allerdings kann dies an seine Grenzen stoßen, weil bestimmte Inhalte sich nicht immer auf ein Kategoriensystem übertragen lassen.
Der Anhang beginnt mit einer guten tabellarischen Übersicht (S. 164f.) der analysierten Städte und fasst die Ergebnisse in kürzester Form visuell zusammen. Nach einer mehrsprachigen Zusammenfassung (S. 167f.) endet die Arbeit mit zwei Literaturverzeichnissen, bestehend aus einer Auflistung der verwendeten und abgekürzten Schriften (S. 169–171) sowie einer thematisch geordneten Bibliographie (S. 173–189). Der sehr ansprechende Überblick garantiert einen schnellen Zugriff auf spezifische Literatur sowie Sujets, ist ein ideales Werkzeug für die Eigenrecherche und rundet die Arbeit gewinnbringend ab.

Insgesamt besticht die Arbeit als äußerst fundierte und sehr sorgfältig zusammengestellte Materialvorlage. Die gelungene Auswertung der (Be-)Funde im Rahmen der Rezeptionsanalyse wird den Forschungsdiskurs zweifelsohne nicht nur ergänzen, sondern ebenso bereichern. Ihre Argumentationsstruktur ist klar erkennbar, solide, kritisch und explizit, wenngleich auch nicht immer durchgehend einheitlich stringent und konsequent genug, ferner vereinzelt spekulativ. Das sehr umfangreiche Wissen der Autorin ist merklich wahrnehmbar, allerdings gelingt es ihr in seltenen Fällen nicht, inhaltliche Verkürzungen und Voraussetzungen zu umgehen. Ein guter Schreib- und Sprachstil bedingen die angenehme Textlektüre.

Eine Trennung in einen Text- und Katalogteil hätte der Arbeit vielleicht gut getan und einen schnellen Überblick der besprochenen Quellen garantiert. Der bisweilen aufkommende Eindruck eines teilweise verschriftlichten Kataloges hätte dadurch vermieden werden können.
Diese Grundlagenarbeit zur Rezeptionsgeschichte des Augustusforums steht in der Tradition eines an konventionellen Fragen ausgerichteten klassisch-archäologischen Forschungsansatzes. Dies ist in keiner Weise ein Fehler, aber eine deutliche Aussage. Interessant und sicher lohnenswert wäre hier die Ergänzung der Arbeit um eine kulturanthropologische, theoretisch-archäologische Dimension gewesen. Gerade vor dem Hintergrund des in den letzten Jahren aufkommenden Forschungsinteresses, architektursoziologische und -theoretische mit archäologischen und bauforscherischen Ansätzen sowie Fragestellungen zu kombinieren, und der daraus bislang resultierenden Erkenntnisse hätten der Arbeit die notwendigen Anknüpfungspunkte geboten und eine derartige (Teil)Ausrichtung ergiebig erscheinen lassen.6 Mit ihrer Arbeit liefert Goldbeck dafür jedoch eine ideale Ausgangslage, auf Basis derer neue Fragestellungen aus dem historisch-kulturwissenschaftlichen Bereich entwickelt, angewandt und überprüft werden können.

Anmerkungen:
1 Goldbeck verwendet an dieser Stelle den Begriff des ‚Motivs‘ anstatt den des ‚Elements‘. Trotz klar formulierter Definition, wirkt der bevorzugte Gebrauch des Terminus in diesem Zusammenhang ein wenig ungewöhnlich, gemessen an der gängigen Fachbegriffsverwendung.
2 Bereits zu Beginn ihrer Arbeit auf S. 14 verweist die Autorin grundsätzlich korrekt auf die Schwierigkeit, den Begriffen „Zitat“ und „Rezeption“ einen synonymen Bedeutungsinhalt zuzuschreiben und definiert beide für sich aus. Während sie mit erstgenanntem Terminus einen ganz konkreten Bezug auf das Vorbild meint, entweder in Form „vollkommen unveränderte[n] Kopieren[s]“ einzelner oder durch „die gemeinsame Rezeption“ mehrerer Elemente des Augustusforums, sieht sie im Begriff der Rezeption eine höhere terminologische Flexibilität, um diesem Zusammenhang zu begegnen. Dieser Problematik durchaus bewusst, soll dennoch der Begriff des (indirekten) Zitats, ausgerichtet am und konzentriert auf den Begriff der Rezeption, in dem begrenzten Rahmen hier synonym verstanden werden und als sprachliche Alternative Anwendung finden. An dieser Stelle sei Martin Renger generell für sprachliche Hinweise und kritische Anmerkungen zu der vorliegenden Rezension gedankt.
3 Porträtkopf eines Mannes, sog. Marius; Fundort: keine Angabe; Datierung: frühkaiserzeitlich; München, Staatliche Antikensammlung und Glyptothek, Inv. 319.
4 Meridas Gründungserlaubnis durch Augustus ist bei Cassius Dio überliefert (Cass. Dio 53,26,1). Der Verweis auf diese Schriftquelle zur Einrichtung der Veteranenkolonie erfolgt im Text recht spät und soll darüber hinaus P. Carisius als Gründer belegen. Die von Goldbeck suggerierte personelle Eindeutigkeit zur Gründung der Stadt lässt sich mit der angegebenen Textstelle nicht verifizieren. Auch unter Hinzunahme der direkten Vorgängerpassage (Cass. Dio 53,25,8) kann die ihm von Goldbeck zugewiesene Rolle nicht zweifelsfrei bestätigt werden. Carisius (irrtümlicherweise vom antiken Autor als Titus denn als Publius benannt) findet dort als erfolgreicher Militär zwar Erwähnung, was eine leitende Funktion in der Gründung der Veteranenkolonie durchaus möglich erscheinen lässt, bleibt aber lediglich auf militärische Zusammenhänge beschränkt.
5 So bespricht Goldbeck auf S. 74 einen Ammonskopf und gibt Abb. 99 an, doch findet sich bei besagter Abbildung ein Medusenkopf. Auf S. 85 beschreibt sie ein überlebensgroßes Skulpturenfragment einer Hand und verweist auf Abb. 114, dort wird allerdings das Fragment eines Mulleus gezeigt.
6 Vgl. etwa aus jüngster Zeit die Arbeit von Barbara Sielhorst, siehe hierzu auch die Rezension von Ulf-Henning Willée, Rezension zu: Sielhorst, Barbara: Hellenistische Agorai. Gestaltung, Rezeption und Semantik eines urbanen Raumes. Berlin 2015, in: H-Soz-Kult, 04.04.2016, <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-24489> (23.05.2016).

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