Titel
Die Revolution 1848/49.


Autor(en)
Müller, Frank Lorenz
Reihe
Geschichte kompakt, Neuzeit
Erschienen
Anzahl Seiten
154 S.
Preis
€ 14.90
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Birgit Ellen Bublies-Godau M.A., Ruhr-Universität Bochum Fakultät für Geschichtswissenschaft 44780 Bochum

„In der Geschichte, wie auch sonst, dürfen Ursachen nicht postuliert werden, man muss sie suchen.“ (S. VII) Mit diesem Bonmot des französischen Historikers und Mitbegründers der Annales-Schule Marc Bloch leiten der Wissenschaftshistoriker Martin Kintzinger, der Neuzeitforscher Uwe Puschner und die Frühneuzeithistorikerin Barbara Stollberg-Rilinger das Vorwort zu der von ihnen zusammen mit dem Altertumsforscher Kai Brodersen herausgegebenen Reihe „Geschichte kompakt“ ein und geben damit leitmotivisch den Rahmen und die Richtung dieses neuen wissenschaftlichen Buchprojektes zur deutschen und europäischen Geschichte vor.

Konzentriert, übersichtlich gegliedert und gut lesbar sollen nach dem Konzept zur Reihe deren einzelnen Bände sein, inhaltlich sollen sie eine Schneise durch das immer dichter werdende Dickicht historischen Fachwissens, neuer Aufgabenfelder der Geschichtswissenschaft, veränderter Fragestellungen und neuartiger Interpretationen bereits bekannter Sachverhalte schlagen und auf diese Weise Lehrenden, Studierenden wie historisch Interessierten gleichermaßen zuverlässige Informationen zu ausgewählten Themen der aktuellen Arbeit des Geschichtsforschers an die Hand geben. Die Bände beschränken sich dabei auf die Abhandlung zentraler Themenfelder aus Wissenschaft, Universitätsstudium und schulischer Oberstufe und stellen Ereignisse und Zusammenhänge der historischen Epochen der Antike, des Mittelalters und der Neuzeit in verständlicher Form und auf dem Kenntnisstand der heutigen Forschung vor. Um historisches Grundlagenwissen didaktisch aufbereitet vermitteln zu können, werden zur Ergänzung der dargelegten Inhalte Zeittafeln mit Hinweisen zu den wichtigsten Vorfällen eines Zeitraumes jedem Kapitel vorangestellt, kurzbiographische und sachbezogene Erläuterungen zu Personen, Institutionen, Ereignissen und Begriffen eingeschoben, des weiteren Grafiken und Tabellen eingearbeitet und bedeutende Quellenstücke auszugsweise wiedergegeben. Eine kommentierte Auswahlbibliographie und ein präzises Personen- und Sachregister beschließen die Bände, von denen jeder für sich ein eigenständiges Werk verkörpern soll.

Ob von Seiten der Herausgeber die Absicht bestanden hat, mit dieser geschichtlichen Sachbuchreihe von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, deren ersten sieben Bände bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt in diesem Herbst erschienen sind, eine neue, auf die besonderen Bedürfnisse der Geschichtswissenschaft zugeschnittene Serie von informativen historischen Überblicksdarstellungen auf dem Büchermarkt zu etablieren und damit eine Alternative zu der ähnlich konzipierten, jedoch disziplinenübergreifenden, renommierten Reihe „Wissen“ des C.H. Beck Verlags zu bieten und zu jener in Konkurrenz zu treten, darüber kann an dieser Stelle natürlich nur spekuliert werden. Gleichwohl legen Konzeption und Themenwahl der bislang vertretenen Bände wie auch die Ankündigung, daß die Reihe weder „in der thematischen Akzentuierung (noch) in der Anzahl der Bände“ festgelegt sei, diese Vermutung nahe (S. VII). Jedenfalls braucht das hier zu besprechende Werk von Frank Lorenz Müller zur Revolution von 1848/49, dem ersten publizierten Reihenband zur Geschichte des 19. Jahrhunderts, den Vergleich mit seinem anerkannten Pendant aus dem Münchner Verlagshaus 1 nicht zu scheuen.

Rund vier Jahre nach den 1998/99 im gesamten Bundesgebiet abgehaltenen zahlreichen Bürgerfesten, Ausstellungen, Theaterinszenierungen, Wissenschaftssymposien und Gedenkveranstaltungen zur 150. Wiederkehr der Revolution von 1848/49 in Deutschland und Europa – die in dem vorliegenden Buch überraschenderweise mit keinem Wort erwähnt werden – legt der an der Universität St. Andrews in Schottland lehrende Historiker Müller nun einen weiteren Überblick zur deutschen Achtundvierzigerrevolution vor, in der er sich der von der Revolutionsforschung konstatierten „Komplexität von 1848“ 2 und dem in der Historiographie veränderten Bild der Revolution anzunähern sucht. Dementsprechend untersucht er in den vier etwa gleich großen Hauptkapiteln seiner Monographie eingehend nicht nur die eine Revolution, sondern die vielen Revolutionen, anders gesagt die Hauptstränge der höchst unterschiedlichen revolutionären Veränderungsprozesse in den einzelnen deutschen Staaten zwischen März 1848 und Juli 1849, ehe er in einer knappen Schlußbetrachtung zu „einer Neubewertung des Revolutionsjahrs“ (S. 143) kommt.

Ausgehend von dem „Versuch, ein abgewogenes Kurzportrait Deutschlands in den Jahrzehnten vor 1848 zu entwerfen“ und die politische Krise und soziale Frage im Vormärz sowie die Kumulation der verschiedenen Krisenelemente am Vorabend der Revolution zu analysieren (S. 1), zeigt Müller im ersten Kapitel zunächst die Wurzeln der Revolution auf, verfolgt in dem Zusammenhang die Spur der deutschen National- und Einheitsbewegung von der Französischen Revolution und den napoleonischen Kriegen bis zum Jahr 1848, beleuchtet eindringlich die Entfaltung des deutschen vormärzlichen Liberalismus und – von Müller in der gesamten Darstellung zu undifferenziert betrachtet 3 – Radikalismus und problematisiert dabei die Beziehungen der beiden politischen Strömungen untereinander wie ihr spannungsreiches Verhältnis zum monarchischen Staat. Da die politische Krise des Deutschen Bundes bekanntermaßen einherging mit einer „beständigen Verschlechterung der Lebensverhältnisse für große Teile der Bevölkerung“ (S. 20), wird in einem weiteren Abschnitt auf das explosionsartige Bevölkerungswachstum und die sich immer weiter verschlechternde ökonomische Entwicklung von Landwirtschaft, Handwerk und früher Industrie eingegangen und die daraus resultierende soziale Notlage, der sogenannte Pauperismus, näher erläutert. Abgerundet wird dieses ‚Vormärz-Kapitel‘ durch eine Schilderung der Krisenherde und Krisenschauplätze der Jahre 1845 bis 1848, die den Revolutionsausbruch geradewegs heraufzubeschwören schienen, darunter die Lola Montez-Affäre in Bayern, die ungelöste, immer dringlicher werdende preußische Verfassungsfrage, die Hunger- und Armutskrise in weiten Teilen Deutschlands sowie die politischen Erschütterungen im europäischen Ausland.

Auf diese Ausführungen zu der sich zuspitzenden innenpolitischen Situation im Deutschen Bund im Vormärz folgt die umfassende Beschreibung des eigentlichen Revolutionsgeschehens in den nächsten Kapiteln der Abhandlung, die sich im einzelnen mit den März- und Aprilrevolutionen in Deutschland im Frühjahr 1848, der Institutionalisierung und dem Verlauf der Revolutionen in den deutschen Einzelstaaten im Sommer und Herbst 1848 sowie zu guter Letzt mit der Revolutionswende, der Reichsverfassung, Reichsverfassungskampagne, den südwestdeutschen Aufständen und der endgültigen Niederschlagung der Revolution zwischen September 1848 und Juli 1849 beschäftigen. Da die vorliegende Besprechung leider nicht den gesamten, überaus instruktiven Müllerschen Revolutionsüberblick vorstellen kann, muß sich die Rezensentin auf die Darlegung einiger inhaltlicher Schwerpunkte, Untersuchungsergebnisse und Forschungstendenzen, die in den Kapiteln zur Märzbewegung und Kommunikationsrevolution von 1848 präsentiert werden, beschränken.

Die Vorkommnisse im französischen „Mutterland der europäischen Revolutionen“ Anfang des Jahres 1848, der Ausbruch der Februarrevolution und der Sturz der orléanistischen Julimonarchie, wirkten in Deutschland wie ein Fanal und entfesselten die revolutionäre Märzbewegung zuallererst in den konstitutionellen Staaten des Dritten Deutschlands, in denen sie „mit atemberaubender Geschwindigkeit triumphierte“ (S. 39 u. 41), ihre Protagonisten innerhalb weniger Wochen die alte monarchisch-obrigkeitsstaatliche Ordnung aus den Angeln hoben und an der Einrichtung liberaler Märzministerien, oftmals sogar in leitender Funktion, mitwirkten. Folgerichtig setzt sich Müller im zweiten Buchkapitel mit Blick auf den ‚Völkerfrühling von 1848‘ zunächst mit den revolutionären Bewegungen und Systemwechseln in den deutschen Mittel- und Kleinstaaten und mit dem badischen Aprilaufstand auseinander, bevor er sein Augenmerk auf die ungleich blutigeren Märztage in Preußen und Österreich, vor allem auf die Ereignisse in den Hauptstädten der deutschen Großmächte, Berlin und Wien, lenkt. Müllers besonderes Interesse gilt allerdings der Umgestaltung des Deutschen Bundes, die im März und April 1848 gleichzeitig von zwei parallelen, miteinander konkurrierenden Lagern angegangen wurde, den Vertretern der nationalen Märzbewegung und dem völlig veränderten Bundestag selbst. Diese beiden Lager wollten zuerst auf getrennten Wegen den Deutschen Bund, „den „alten Feind der liberal-nationalen Bewegung“, durch einen geeinten parlamentarischen Verfassungsstaat ersetzen (S. 52-53) und somit eine der wesentlichen Zielsetzungen der oppositionellen politischen Strömungen im Vormärz verwirklichen.

Im Sommer und Herbst 1848 kam die Revolution dann vorläufig in ein ruhigeres Fahrwasser: Monarchen, Militärs, Bürokraten und andere Vertreter der alten Ordnung schienen am Boden zu liegen, die politische Situation im Deutschen Bund war in der Tat revolutioniert worden, und der endgültige, unumkehrbare Sieg der Bewegungspartei über die Kräfte der Beharrung schien nur noch eine Frage von Wochen zu sein. Was folgte, war zum einen die mediale, organisatorische und parlamentarische Institutionalisierung der Revolution und, wie die Revolutionsforschung in den letzten Jahren betont hat, zum anderen der Ausbruch einer wahren „Kommunikationsrevolution“, manifestiert in der Entstehung einer politischen Öffentlichkeit und der Errichtung von Nationalversammlungen und Parlamenten in Frankfurt und den deutschen Hauptstädten als dem „Herzstück des revolutionären Umgestaltungsprozesses zwischen Mai 1848 und der Revolutionswende im Herbst“. Der einmalige Vorgang der Ausbildung einer breiten politischen Öffentlichkeit in der 1848er Revolution verband sich in den deutschen Einzelstaaten konkret mit der langersehnten Befreiung der Presse von der Zensur und mit der endlich erlangten Freiheit, sowohl öffentlich Versammlungen und Feste abhalten, feiern und besuchen zu können, als auch sich selbst in Vereinen, Interessensverbänden und frühen Parteien zusammen mit gleichgesinnten Personen zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks frei organisieren zu können. All‘ dies löste einen ungeheuren Politisierungsschub in Deutschland aus und ließ „eine beispiellose Kommunikationsfreiheit“ aufblühen. Einem breiten Spektrum der Bevölkerung - Frühsozialisten, Demokraten, Liberalen, Konservativen, Protestanten, Katholiken, aber auch unterprivilegierten Gruppen wie Juden und Frauen – wurden Möglichkeiten zur aktiven politischen Betätigung eingeräumt, und sie wurden, wie Müller im dritten Kapitel seines Werkes zeigen kann, „enthusiastisch“ wahrgenommen und restlos ausgeschöpft (S. 69-71).

Blickt man nach diesem regelrechten ‚Parforceritt‘ durch Frank Lorenz Müllers Werk zur Revolution von 1848/49 abschließend auf seine Deutung und „Neubewertung“ der Revolutionsjahre wie auch auf die Form seiner Darstellung und ordnet man diese der heutigen Revolutionsforschung und Revolutionsliteratur zu, so kann man vorweg schon einmal festhalten, daß sich der junge Nachwuchswissenschaftler sicherlich am Puls der gegenwärtigen Revolutionshistoriographie bewegt und sein Buch zu den lesenswerten Revolutionsüberblicken gerechnet werden kann. Nichtsdestotrotz müssen ein paar grundsätzliche kritische Anmerkungen zur Konzeption und Literaturgrundlage des Werkes gemacht werden. Doch der Reihe nach.

Ganz im Sinne der aktuellen Trends und jüngeren Erkenntnisse in der Revolutionsforschung kommt Müller in seinem Resumée zu dem Schluß, daß das Gesamtphänomen der Revolutionen von 1848/49 viel „weniger bürgerlich-elitär, weniger liberal, national und parlamentarisch, weniger städtisch und weniger fortschrittlich (gewesen ist) als lange angenommen“. Damit wendet auch er sich von der die Geschichtsschreibung lange Zeit beherrschenden, mittlerweile jedoch von ihr aufgegebenen eindimensionalen Betrachtungsweise ab, wonach das Bild der Revolution vielfach von der Einordnung „in Kategorien wie Scheitern oder Erfolg, ‚Helden oder Schurken‘ (...), fortschrittlich oder beharrend“ abhängig war. Im Gegensatz dazu sind sich die meisten Revolutionshistoriker heutzutage darin einig, daß aufgrund der Vielschichtigkeit des Gesamtvorgangs und aufgrund der Dynamik des revolutionären Veränderungsprozesses eine ausgewogene Beurteilung der Revolution erst dann erreicht werden kann, wenn in diese sowohl die Betrachtung aller am Revolutionsgeschehen partizipierenden gesellschaftlichen Gruppen, als auch die Analyse der verschiedenen Gruppeninteressen sowie letztlich die Erörterung der zur Durchsetzung jener Ziele gewählten Politikformen, mit Müllers Worten der „Wirtshausdebatten, Katzenmusiken, Leseabende und Schmucksammlungen – neben den Märzforderungen, den Barrikadenkämpfen und der Paulskirche“, mit einfließen. Im Zentrum dieser neuen Gesamtbewertung stehe dann nicht mehr die Frage nach dem Mißerfolg eines bürgerlichen Projekts, sondern die Tatsache eines tiefgreifenden, umfassenden Wandels, eben eines bis dahin beispiellosen Politisierungs-, Mobilisierungs- und Kommunikationsprozesses (S. 143).

Angesichts der generellen Anlehnung an die herrschende Forschungsmeinung - beispielsweise mit der zutreffenden Einschätzung die 1848er Revolution als einen Teil der, mit Eric J. Hobsbawm gesprochen, „politisch-industriellen Doppelrevolution“ und des von ihr ausgelösten Transformations- und Modernisierungsprozesses zu betrachten 4, dem alle deutschen Staaten zwischen der Vormärzepoche und dem Reichsgründungsjahrzehnt unterlagen - ist es um so unverständlicher, daß Müllers Werk keinen eigenen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und die stark ausdifferenzierte Forschungslandschaft in der Revolutionsgeschichtsschreibung bietet. Dies ist zwar wahrscheinlich dem übergeordneten Konzept der Reihe geschuldet, in der Müllers Buch erscheint. Trotzdem hätte eine zusätzliche komprimierte Übersicht über die verschiedenen Strömungen und Richtungen, über die Bandbreite und Vielschichtigkeit der Revolutionsforschung und über die mit ihr befaßten wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen dem Leser mehr an Informationen vermitteln können, als diverse, in der gesamten Darstellung verstreute Hinweise zu ausgewählten Forschungsthesen. Zumal das schon angesprochene Revolutionsjubiläum ein ungemein facettenreiches Bild von der Achtundvierzigerrevolution und der sich mit ihr beschäftigenden Geschichtsschreibung offenbart hat, von dem sowohl die zwischenzeitlich erschienenen Forschungsberichte zur neueren Revolutionsliteratur 5, als auch die hervorragend aufgemachten Kataloge zu den einzelnen Revolutionsrückschauen künden 6. Diese hätte man nun einem einführenden Forschungsüberblick zugrunde legen können. Doch, obgleich sich Müllers Werk auf eine breite Quellen- und Literaturgrundlage stützt, die zentrale Quellensammlungen und Einzelstudien zur Revolution ebenso wie relevante Gesamtdarstellungen zur deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts umfaßt, bleiben viele jüngere Forschungsberichte, vor allem aber die aufschlußreichen Ausstellungsbände unberücksichtigt.

Abgesehen von diesen nicht unwichtigen Kritikpunkten, die die Rezensentin jedoch eher als Verbesserungsvorschläge für künftig erscheinende Reihenbände verstanden wissen will, kann man den Revolutionsüberblick von Frank Lorenz Müller aus der Sachbuchreihe „Geschichte kompakt“ guten Gewissens weiterempfehlen: Nicht nur weil dieser Überblick die Vorgaben der Reihenherausgeber in der gebotenen Weise erfüllt, nicht nur weil in ihm konzis, klar und anschaulich die thematischen Hauptstränge der Revolution von 1848/49 aufgearbeitet und dargestellt werden, der Überblick gut geschrieben ist und dem Leser eine anregende Lektüre bietet. Sondern weil sich dieses Buch vor allen Dingen mit anderen vergleichbaren wissenschaftlichen Einführungen oder Darstellungen zum Revolutionsgeschehen messen kann und etliche unter ihnen aufgrund seiner Informationsfülle und Sachkenntnis sogar ersetzen wird.

Anmerkungen
1 Vgl. dazu: Hein, Dieter: Die Revolution von 1848/49, 2. Aufl., München 1999 (Erstaufl.: 1998).
2 Zur Forschungssicht der „Problemfülle“ und „Komplexität von 1848“ vgl. u.a.: Langewiesche, Dieter: Europa zwischen Restauration und Revolution 1815-1849, 2. Aufl., München 1989, S. 171; Siemann, Wolfram: Die deutsche Revolution von 1848/49, Frankfurt/ M. 1985, S. 223.
3 Die Rezensentin verfaßt derzeit eine Biographie zu dem Demokraten und Achtundvierziger Jakob Venedey, in der entlang der Venedeyschen Lebensbeschreibung auch die Entwicklung des bürgerlichen Demokratismus in Deutschland im 19. Jahrhundert nachvollzogen wird. Als eigenständige politische Strömung läßt sich dieser deutlich vom damaligen Liberalismus, Radikalismus und Frühsozialismus unterscheiden, vgl. dazu die Dissertationsschrift: „Im Kampf für Freiheit, Menschenrecht und Vaterland – Jakob Venedey (1805-1871). Biographie eines deutschen Demokraten, Schriftstellers und Intellektuellen.“
4 Vgl. dazu den ‚Klassiker‘ zur These von der „politisch-industriellen Doppelrevolution“: Hobsbawm, Eric J.: Europäische Revolutionen 1789 bis 1848, Zürich 1962.
5 Von den zahlreichen jüngeren, bei Müller nicht erwähnten Forschungsberichten vgl. u.a.: Hachtmann, Rüdiger: 150 Jahre Revolution von 1848: Festschriften und Forschungserträge, in: AfS 39 (1999), S. 447-493 und 40 (2000), S. 337-401; Langewiesche, Dieter: 1848, ein Epochenjahr in der deutschen Geschichte?, in: GG 25 (1999), S. 613-625; Schmidt, Walter: Forschungen zur Revolution von 1848/49 in der DDR. Versuch eines historischen Überblicks und einer kritischen Bilanz, in: Demokratie, Liberalismus und Konterrevolution. Studien zur deutschen Revolution von 1848/49 hrsg. von dems., Berlin 1998, S. 11-80; Bublies-Godau, Birgit: „Von der Revolution zu den Revolutionen“ – Zur 150. Wiederkehr der Revolution von 1848/49 in Deutschland und Europa, in: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 11 (1999), S. 219-256.
6 Aus der Vielzahl der zu den zentralen Expositionen publizierten Ausstellungskataloge vgl. u.a.: Gall, Lothar (Hrsg.): 1848 – Aufbruch zur Freiheit. Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums und der Schirn Kunsthalle Frankfurt zum 150jährigen Jubiläum der Revolution von 1848/49, 2. Aufl., Frankfurt/ M. 1998; Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): 1848/49 – Revolution der deutschen Demokraten in Baden. Landesausstellung im Karlsruher Schloß, Baden-Baden 1998; Dascher, Ottfried/ Kleinertz, Everhard (Hg.): Petitionen und Barrikaden. Rheinische Revolutionen 1848/49. Ausstellungskatalog, Münster 1998.

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