Chr. Wawrzinek: In Portum Navigare

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Titel
In Portum Navigare. Römische Häfen an Flüssen und Seen


Autor(en)
Wawrzinek, Christina
Erschienen
Berlin 2014: Akademie Verlag
Anzahl Seiten
517 S., 149 Tafeln
Preis
€ 99,80
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Peter Kritzinger, Institut für Altertumswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena

In Häfen herrscht seit jeher eine ungemeine Fluktuation, sei es an Waren, Informationen oder Menschen. Verbindungen, etwa aus den Bereichen Kultur, Religion, Wirtschaft oder des Militärs laufen in Häfen bevorzugt zusammen, weshalb sich an diesen Orten häufig Zentren gesellschaftlicher Netzwerke etablieren. Insofern kann es nicht überraschen, dass gerade diese Orte zusehends die Aufmerksamkeit der altertumswissenschaftlichen Disziplinen wecken.1 Antike Häfen stehen auch im Fokus der hier anzuzeigenden Marburger Dissertation aus der Feder Christina Wawrzineks.

Die Arbeit setzt sich zum Ziel, „das Bild eines antiken Hafens jenseits moderner Klischees“ zu zeichnen (S. 17). Hierzu sollen die archäologischen Hinterlassenschaften römischer Binnenhäfen ausgewertet werden (S. 9–12), wobei dies durch eine Art Kompilation bisheriger Forschungsergebnisse angestrebt wird (S. 7). Das Augenmerk der Arbeit liegt „auf der landgestützten Infrastruktur römischer Schifffahrt, die in irgendeiner Form archäologisch erfasst werden konnte“ (S. 9). Um ein möglichst klares Bild zu erhalten, seien ‚Mischformen‘ von Häfen ausgeklammert, ansonsten jedoch „alle bekannten Binnenhäfen seit Beginn der republikanischen Zeit bis zur Reichsteilung“ (S. 11) aufgenommen worden. Untersucht werden sollen Häfen an Seen und Flüssen, wobei sich die Autorin vornimmt, zwischen Fluss(mündungs)-, Insel-, Küsten-, Lagunen- und Seehäfen zu unterscheiden (S. 10). Der Umfang des Vorhabens ist enorm, bedenkt man allein, wie viele Ausgrabungsberichte und unterschiedliche Studien für eine „möglichst vollständige“ Literaturauswertung (S. 7) studiert werden müssten. Dies gilt umso mehr, als die Autorin ihrer Arbeit keine These oder Fragestellung zu Grunde legt, die den Umfang hätte beschneiden oder doch zumindest auf ein Ziel ausrichten können.

Die Ergebnisse der Untersuchung werden von Wawrzinek unterteilt in fünf Kapiteln auf rund 200 Seiten präsentiert. Eine Einleitung (S. 9–22) führt in den Untersuchungsgegenstand und die Forschungsgeschichte ein (S. 9–17), erläutert das methodische Vorgehen und gliedert die Fragestellung (S. 17–21). Im zweiten Kapitel (Grundlagen, S. 22–72) geht Wawrzinek auf die Flüsse ein, deren Lauf sich seit (aber auch in) der Antike vielfach verändert hat, erörtert die Quellen und die antiken Schiffe. Im dritten Kapitel (Die Häfen, S. 73–175) beschreibt sie zunächst die verschiedenen Einrichtungen von Binnenhäfen. Sodann entwirft die Autorin eine chronologische Abfolge (S. 121–128), vergleicht Handels- mit Militärhäfen (S. 129) und Binnen- mit Meerhäfen (S. 166–171). Im vierten Kapitel wird der Hafen gewissermaßen kontextualisiert und sowohl in das Wegenetz als auch in das Siedlungsumfeld eingefügt (S. 178–200). Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst (S. 201–209). Daran anschließend findet sich ein Katalog (S. 210–440), der die Fundorte aufgeteilt in zwei „Kategorien“ kurz beschreibt und die jeweils von der Autorin benutzte Literatur aufführt.2 Es folgt ein Testimonienanhang, der sich aus literarischen und epigraphischen Quellen zusammensetzt (S. 441–452 u. 453–466). Ein „Glossar“ von Fachbegriffen (S. 509f.) und ein Register der Fundorte beschließen den Textteil (S. 511–514).3 Im Anschluss daran sind der Arbeit 149 Tafeln mit zahlreichen Abbildungen und Karten beigegeben. Der Aufbau der Untersuchung ist also nachvollziehbar und durchaus vielversprechend. Bei der Lektüre des Buches summieren sich jedoch die monenda in nahezu allen Bereichen, die eine wissenschaftliche Arbeit ausmachen. Im Folgenden soll dies anhand einiger konkreter Fälle exemplarisch verdeutlicht werden.

Zunächst trägt der theoretische Unterbau der Arbeit wenig zur Zielführung bei, nicht zuletzt da die Theorie häufig deutlich von der praktischen Umsetzung abweicht; etwa wenn die Autorin die Häfen nach Militär- und Handelshäfen getrennt untersucht (S. 129–160), um dann festzustellen, dass sich diese beiden ‚Kategorien‘ im archäologischen Befund nicht unterscheiden lassen (S. 163), oder wenn sie zu Protokoll gibt, ‚Mischformen‘ von Binnen- und Meerhäfen nicht in die Auswertung miteinzubeziehen (warum eigentlich?), letztlich diese aber dennoch in ihre Argumentation aufführt (S. 141–152). In diesem Zusammenhang ist auch zu fragen, ob die Einengung der Untersuchung auf „Binnenhäfen“ sinnvoll ist, denn die evidente Sondereigenschaft dieser Häfen ist doch ihre Lage an Binnengewässern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich auch ihre Bauten von denen eines Meerhafens unterscheiden. Der Nachweis, dass die Bebauung und also auch die archäologischen Hinterlassenschaften der Binnenhäfen eine eigene „Kategorie“ rechtfertigt, wird von Wawrzinek jedoch nicht geführt.4 Da die Untersuchung sich jedoch einerseits auf Binnenhäfen fokussiert, sich andererseits jedoch Vergleiche mit Marinehafen nicht vermeiden lassen (vgl. etwa S. 166–171 und öfter), käme dieser theoretischen Vorüberlegung mithin grundlegende Bedeutung zu.

Bei einer Arbeit, die ausschließlich aus der wissenschaftlichen Literatur heraus entwickelt worden ist, sind die Erwartungen an die Diskussion der bisherigen Forschungsergebnisse natürlich hoch.5 Allein bereits die Darstellung der allgemeinen Forschungsgeschichte am Anfang der Arbeit fällt sehr knapp, teilweise sogar verwirrend aus und hilft dem Leser kaum, sich schnell ein fundiertes Bild vom Stand der Forschung zu machen. Auch in den Anmerkungen im Text sucht man in der Regel vergeblich nach wissenschaftlichen Kontroversen. Zudem wird die Literatur mitnichten, wie angestrebt, bis in das Jahr 2008 möglichst vollständig ausgewertet.6 Zwar ist dieses Manko beim Umfang des Themas sowie vor dem Hintergrund einer unter Zeitdruck angefertigten Qualifikationsarbeit durchaus verständlich. Da aber eine Diskussion der verschiedenen Forschungsmeinungen häufig fehlt, ist für den Leser zumeist nicht nachvollziehbar, aus welchen Gründen die Autorin einer bestimmten Meinung folgt.

Auch inhaltlich bleibt die Studie meist zu oberflächlich, um durch eine simple Zusammenschau wissenschaftlicher Literatur neue Erkenntnisse generieren zu können. Wawrzinek stößt zwar immer wieder interessante Fragen an, bleibt aber in der Regel eine fundierte Antwort schuldig. So fragt sie etwa, wie der Zoll in den Häfen eingetrieben wurde (S. 188–190): Dabei betont sie die etymologische Abhängigkeit des lateinischen Begriffs für Zoll (portorium) von jenem für Hafen (portus), zieht daraus jedoch keinerlei Schlüsse (S. 186).7 Da sie aber auch keinen archäologischen Beleg für ein Zollgebäude beibringen kann, bleibt ihre Behauptung, dass „wahrscheinlich in allen Häfen […] Einrichtungen für ein Zollbüro zu erwarten“ (S. 190) seien, reine Spekulation.8 Andere archäologische Belege – etwa ‚Zollplomben‘ oder Inschriften – werden von ihr erwähnt, doch nicht wissenschaftlich ausgewertet. Auch der Versuch, aus einem Relief aus Ostia Erkenntnisse über den Standort der Zolleintreiber im Hafen herzuleiten, muss als gescheitert angesehen werden.9 Denn die auf dem Relief dargestellten Personen können keineswegs mit Gewissheit als Zöllner angesprochen werden, es könnte sich beispielsweise auch um einen Spediteur handeln, der seine Waren nach dem Transport auf ihre Unversehrtheit hin überprüft. An dieser Stelle bleibt der Leser folglich mit einer interessanten Frage jedoch ohne Antwort zurück.

Darüber hinaus finden sich viele inhaltliche Fehler und Ungereimtheiten: So schreibt Wawrzinek, Tacitus (ann. 13,53,3) habe über Lucius Verus berichtet, dass dieser Rhein und Saône durch einen Kanal habe verbinden wollen (S. 37). Dass es sich hierbei um einen Verschreiber handeln dürfte – Tacitus’ Bericht gilt natürlich L. Antistius Vetus (PIR² A 776) und nicht dem Jahre nach seinem Tod geborenen Mitregenten Marc Aurels –, wird den Leser kaum beruhigen, da der Fehler nicht der einzige dieser Art ist. Ein ähnlicher Lapsus liegt wohl auch vor, wenn von Hafenschreibern die Rede ist, die als tabulatores bezeichnet worden seien, wobei tabularii gemeint sein dürften.10 Unklar bleibt die Aussage, im Piräus hätten sich im 4. Jahrhundert v.Chr. 372 Schiffshäuser (neosoikoi) befunden, wovon 196 im Hauptstützpunkt Zea und 82 in Munichia gelegen hätten (S. 100). Wo die übrigen 96 Schiffshäuser lagen (nämlich im Cantharus) 11 und vor allem worin die (diachrone?) Vergleichsmöglichkeit zu den vielen militärischen Binnenhäfen in den römischen Provinzen (auf S. 27 spricht die Autorin ohne Belege von 27 bezeugten militärischen Binnenhäfen) besteht, wird nicht erklärt.12 Aufgrund dieser sachlichen Ungenauigkeiten und inhaltlichen Fehler ist der Leser insgesamt dringend angehalten, Wawrzineks Angaben stets zu überprüfen.

Da der Autorin immer wieder der rote Faden verloren geht, muss der Text insgesamt als wenig leserfreundlich bezeichnet werden.13 Auch unter formalen Gesichtspunkten weist die Arbeit erhebliche Schwächen auf. Zwar wurde der Text relativ ordentlich redigiert, doch finden sich etwa bei der Textformatierung unerklärliche Fehler.14 In formaler Hinsicht sticht auch die ganz eigentümliche Zitationsweise (mit Autor, Jahr und Kurztitel) ins Auge, die von der Autorin zudem nicht konsequent eingehalten wird.15

Gerade diese letzte Beobachtung ist meines Erachtens Ausdruck eines prinzipiellen Fehlers der Studie: Um nämlich ein (abstraktes) Bild vom ‚römischen Binnenhafen‘ zeichnen zu können, müssten alle Quellengattungen gleichermaßen berücksichtigt werden. Mit einer einseitigen Fokussierung auf rein archäologische Befunde unter (weitgehender) Aussparung literarischer, epigraphischer und papyrologischer Quellen (auch archäologische Kleinfunde werden kaum berücksichtigt) lässt sich die Forschungsfront kaum verschieben.16 Wollte man aber alle Quellengattungen gleichermaßen für alle römischen Binnenhäfen von Britannien bis an den Euphrat berücksichtigen, müsste sich der ohnehin beängstigende Umfang der Arbeit erheblich erweitern und damit auch die Anforderungen an den Bearbeiter, weshalb sich das Thema so wohl nicht als archäologische Promotion eignet.

Um das Werk Wawrzineks vor diesem Hintergrund abschließend würdigen zu können, muss es in zwei Teile unterteilt werden: Auswertung (Kapitel 1–5) und Katalogteil (Kapitel 6). Obwohl dem Rezensenten dieses Urteil schwerfällt, muss aufgrund der exemplarisch vorgetragenen Kritikpunkte dennoch klar konstatiert werden, dass der erste Teil weder in der Lage ist, die von der Autorin formulierten Ziele zu erreichen, noch den Anforderungen moderner Wissenschaft gerecht zu werden. Demgegenüber kann der mit großem Fleiß erstellte Katalogteil der weiteren Forschung zum Thema durchaus nützliche Dienste leisten. Auch wenn also hinsichtlich der römischen Häfen an Binnengewässern viele interessante Fragen offen bleiben, kann Wawrzineks Arbeit als Ausgangspunkt für weitere wissenschaftliche Studien dienen.

Anmerkungen:
1 Einige der wissenschaftlichen Bemühungen in Deutschland werden aktuell in dem von der DFG geförderten SPP 1630 „Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter“ gebündelt (<http://www.spp-haefen.de/de/home>; Stand: 09.01.2015).
2 S. 210: „In Katalog A sind alle Häfen, zu denen sich archäologische Details ermitteln ließen, möglichst ausführlich dargestellt und in Katalog B alle übrigen kurz aufgeführt.“ Es drängt sich die Frage auf, wozu eine solche Unterteilung dienen könnte.
3 Das Glossar ist wenig hilfreich, nicht zuletzt da es aus weniger als 20 Begriffen besteht.
4 Hierzu findet sich lediglich ein Verweis auf Gustav Milne, Port of Roman London, in: Ma Mercedes Urteaga Artigas / María José Noain Maura (Hrsg.), Mar exterior. El Occidente atlántico en época Romana, Roma 2005, S. 71–76, hier S. 71, der im Kontext einer kurzen Skizze der Hafenanlage von Londinium eben gerade nicht – wie Wawrzinek irrtümlich behauptet (S. 12, Anm. 3) – den Unterschied von Binnen- und Marinehäfen „in Design, Form, Funktion und zugehörige Schifffahrt“ bewiesen, sondern lediglich den Unterschied zu mediterranen Hafenanlagen postuliert hat.
5 S. 7: „Grundlage dieser Untersuchung war die internationale Sekundärliteratur.“
6 Es ist an dieser Stelle ganz unmöglich, eine Liste der wissenschaftlichen Werke aufzuführen, die nach Meinung des Rezensenten hätten berücksichtigt werden müssen, da das Thema schlicht zu weit aufgefächert ist. Die Bedenken sollen daher anhand eines beliebigen Beispiels verdeutlicht werden. Als eine mögliche bauliche Einrichtung von Binnenhäfen werden in Kap. III.2.9. ganz zu Recht Leuchttürme angeführt, denen bislang von der Forschung zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde und die insofern ganz gewiss einen lohnenswerten Untersuchungsgegenstand darstellen. Dennoch bleiben bei Wawrzinek folgende einschlägige Studien unberücksichtigt: Hermann Thiersch, Pharos. Antike Islam und Occident, Leipzig 1909, bes. S. 26–29 (nach wie vor das Standardwerk zu den Leuchttürmen in der Antike); John Peter Oleson, The Oxford handbook of engineering and technology in the classical world, Oxford 2008, S. 661; Yvonne Seidel, Leuchttürme in der Tabula Peutingeriana, in: Marion Meyer / Verena Gassner (Hrsg.), Standortbestimmung: Akten des 12. Österreichischen Archäologentages, Wien 2010, S. 321–326. Gerade aufgrund der disparaten Forschungslage müssten in diesem Zusammenhang auf jeden Fall auch Aspekte in die Diskussionen miteinbezogen werden, die über die Binnenschifffahrt hinausgehen, wie etwa der unlängst ergrabene und in vieler Hinsicht umstrittene Leuchtturm aus Patara, vgl. dazu vor allem Havva İşkan-Işik / Werner Eck / Helmut Engelmann, Der Leuchtturm von Patara und Sex. Marcius Priscus als Statthalter der Provinz Lycia von Nero bis Vespasian, in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 164 (2008), S. 91–121; dagegen aber Sencer Şahin, Der neronische Leuchtturm und die vespasianischen Thermen von Patara, in: Gephyra 5 (2008), S. 1–32.
7 Zu den Begriffen portus und portorium siehe vor allem Theodor Mommsen, Römisches Staatsrecht, 3. Aufl., Berlin 1887, Bd. 2, S. 434 Anm. 3; S. 440 Anm. 2 u. 4; Bd. 3, S. 349f.; Denis van Berchem, Du portage au péage. Le rôle des cols transalpins dans l’histoire du Valais celtique, in: Museum Helveticum 13 (1956), S. 199–208, bes. S. 204–207 (Neudruck in: Denis van Berchem, Les routes et l’histoire, hrsg. v. Pierre Ducrey u. Daniel Paunier, Genève 1982, S. 67–78, bes. S. 72–75); Peter Ørsted, Roman imperial economy and Romanization, Copenhagen 1985, S. 255–258; vgl. auch Alois Walde / Johann Baptist Hofmann, Lateinisches etymologisches Wörterbuch, 6. Aufl., Heidelberg 2007 (s.v. porta).
8 Vgl. dazu Sebastian Matz, Die stationes des gallischen Zollbezirkes aus archäologischer Sicht: Im Westen nichts Neues? – Eine kurze Bestandsaufnahme, in: Peter Kritzinger / Frank Schleicher / Timo Stickler (Hrsg.), Studien zum römischen Zollwesen, Duisburg 2015, S. 243–251 (im Druck).
9 S. 190: „Nach Aussage eines Reliefs aus Ostia […] errichteten die Zolleintreiber ihren Tisch sogar direkt an der Anlegestelle.“ Siehe dazu die Abbildung bei Lionel Casson, Ships and Seamanship in the Ancient World, Princeton 1971, Abb. 174.
10 Vgl. Erich Sachers, Art. „tabularius“, RE IV A 2 (1932), Sp. 1969–1984.
11 IG² II 1604–1632. Vgl. hierzu auch das laufende Zea Harbour Project (<http://www.zeaharbourproject.dk>; Stand: 09.01.2015).
12 Zu den Schiffshäusern (bes. in den Häfen von Athen) siehe vor allem Robert Garland, The Piraeus, London 1987; John S. Morrison / John F. Coates / N. Boris Rankov, The Athenian trireme, 2. Aufl., Cambridge 2000, bes. S. 229, Abb. 71. Speziell zu den archäologisch weit schlechter bezeugten römischen Schiffshäusern: Kalliopi Baika, Dispositif du halage des hangars navals antiques: Études ethno-archéologique, in: Tropis 7 (2002), S. 43–83; Giulio Ciampoltrini / Paola Rendini, Il sistema portuale dell’ ager Cosanus e delle isole del Giglio e di Giannutri, in: Anna Gallina Zevi / Rita Turchetti (Hrsg.), Le strutture dei porti e degli approdi antichi, Soveria Mannelli 2004, S. 127–150; David J. Blackman, Progress in the study of ancient shipsheds: a review, in: Carlo Beltrame (Hrsg.), Boats, Ships and Shipyards, Oxford 2003, S. 81–90; ders., Roman shipsheds, in: Robert L. Hohlfelder (Hrsg.), The maritime world of Ancient Rome, Ann Arbor 2008, S. 23–36; Boris Rankov, Roman shipsheds and Roman ships, in: Hohlfelder, world, S. 51–70. Vgl. auch die diversen Beiträge in David J. Blackman / Maria Costanza Lentini (Hrsg.), Ricoveri di navi militari nei porti del Mediterraneo antico e medievale, Bari 2010 sowie die ausführliche Zusammenfassung David Blackman / Boris Rankov, Shipsheds of the ancient Mediterranean, Cambridge 2013, bes. S. 320–488. Alle hier aufgeführten Werke bleiben bei Wawrzinek unberücksichtigt, obwohl sie sich auch an anderer Stelle (S. 100–110) mit Schiffshäusern auseinandersetzt.
13 Redundanzen und Widersprüche finden sich allenthalben; um nur jeweils ein Beispiel anzuführen: Die Titel der Kapitel I.1. „Forschungsgeschichte“ und wenig später II.3. „Archäologische Forschung an Flussläufen“ sprechen für sich. Auf S. 107 werden Vergleiche von Schiffshäusern an Binnengewässer und solchen am Meer ausgeschlossen (es „werden an dieser Stelle lediglich die römischen Schiffshäuser an Binnengewässer und nicht am Meer besprochen.“), um dann aber auf S. 108 einen Vergleich mit eisenzeitlichen Schiffshäusern aus Skandinavien zu bemühen. Zwar mag dieser Vergleich tatsächlich weit hergeholt sein, doch ist nicht einzusehen, warum nicht Schiffshäuser an verschiedenen Gewässern miteinander verglichen werden sollten, so ließen sich doch am ehesten Erkenntnisse erzielen.
14 So ist beispielsweise auf den S. 60, 62 und 164 ohne ersichtlichen Grund jeweils ein erheblicher Teil der Seite leer geblieben.
15 In diesem Zusammenhang ist zudem zu beanstanden, dass Wawrzinek die Sätze in den Anm. abwechselnd mit Groß- (so S. 131, Anm. 1 u.a.) dann wieder mit Kleinbuchstaben (so S. 130, Anm. 2 und 3 u.a.) beginnt.
16 Den „schriftlichen Quellen“ ist zwar ein eigenes Kapitel (II.3.2) gewidmet, doch steht dieses in keinem Bezug zu den restlichen Ausführungen und dokumentiert vor allem die Unsicherheit der Autorin im Umgang mit schriftlichen Zeugnissen (vgl. S. 467f.). Diese Unsicherheit tritt besonders bei der Sammlung der „Testimonia“ (S. 441–452) zutage, wo sich einige der im Text angeführten, literarischen Belege mit deutscher oder englischer Übersetzung (TL 24 ohne Übersetzung) wiedergegeben finden. In diesem Kontext ist zudem die ‚Inschriftensammlung‘ (S. 453–466) anzuführen, die offenbar eine Kompilation von aus dem CIL kopierten Inschriften darstellt, wobei zumindest eine (TE 2: CIL III 1642) nicht zur Gänze abgebildet wird. Unverständlich ist der Verweis auf „den Papyrus Hunt, Zeile 33“ (?); vielleicht wird hier auf die Loeb-Papyrusauswahl von Arthur S. Hunt u.a. (Hrsg.), Select Papyri, 3 Bde., New York 1932–1941 verwiesen. Vgl. auch das „Quellenverzeichnis“ (S. 467–468).

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