B. Dreyer (Hrsg.): Lokale Eliten und hellenistische Könige

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Titel
Lokale Eliten und hellenistische Könige. Zwischen Kooperation und Konfrontation


Herausgeber
Dreyer, Boris; Mittag, Peter Franz
Reihe
Oikumene 8
Erschienen
Berlin 2011: Verlag Antike
Anzahl Seiten
325 S.
Preis
€ 64,90
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Thomas Brüggemann, Institut für Altertumswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Allen hellenistischen Monarchien war gemeinsam, dass sie Herrschaftsordnungen hatten, in denen eine verhältnismäßig kleine graeco-makedonische Bevölkerungsminderheit die Herrschaft über eine heterogene indigene Bevölkerungsmehrheit beanspruchte. Dabei sorgte schon das demographische Ungleichgewicht dafür, dass Angehörige der indigenen Oberschichten in den Herrschaftsapparat eingebunden werden mussten.1 Diesem sachlichen Zusammenhang sind die Beiträge des vorliegenden Sammelbands gewidmet, der die Abschlusspublikation des internationalen Netzwerkes „Lokale Eliten unter hellenistischen Königen“ bildet, das sich dem Thema zwischen 2006 und 2009 auf mehreren Fachkonferenzen und Workshops gewidmet hat. Die Anordnung der Beiträge folgt grosso modo sowohl chronologischen wie geographischen Kriterien, wobei der Band von Alexander bis in römische Zeit reicht und sich vom griechischen Mutterland über Kleinasien, Mesopotamien, Syrien und Ägypten erstreckt. Sachlich werden dabei im Wesentlichen zwei Formen lokaler, vor allem städtischer Eliten erfasst: Neben jenen der griechischen Poleis Kleinasiens gilt das Interesse auch ausgesuchten indigenen Eliten in Galatien, Babylonien, Judäa oder Ägypten.2

In der Definition des Phänomens der lokalen Eliten fällt eine gewisse Unschärfe auf: Zwar stellen die Herausgeber in ihrer Einführung (S. 7–13) fest, dass es auf Grund des weiten chronologischen und geographischen Rahmens der Beiträge „wenig Sinn“ mache, „für jede Region eine jeweils sehr paßgenaue Definition zu erarbeiten“ (S. 9), um den unvoreingenommenen Ansatz, den übergreifenden Erkenntnisanspruch zu betonen, den das Netzwerk zur Annäherung an seinen Gegenstand gewählt hat. Die dann im Interesse dieses Erkenntnisanspruches entwickelte „Arbeitsdefinition“ der lokalen Eliten fällt allerdings einerseits sehr allgemein aus, bedeutet andererseits aber auch die Präjudizierung der Ergebnisse der Einzelstudien, da sie die Verbindung und Interdependenz der lokalen Eliten mit der jeweiligen Zentralmacht zur Prämisse, zum entscheidenden Wesensmerkmal der Sichtbarkeit dieser Eliten macht (S. 10). Per definitionem konnten damit indigene Oberschichten, die ohne eine Verbindung zur „Machtzentrale“ auskamen oder keine konkreten Erwartungen an hellenistische Könige hatten, nicht Gegenstand des Erkenntnisinteresses des Netzwerkes werden.

Auch bleibt der so definierte Elitenbegriff schon dadurch inkonsistent, dass er – zumindest implizit – in erster Linie auf städtische Oberschichten abstellt: Denn unbestritten dürften die immigrierenden Galater (Coşkun) über einen als ‚Elite‘ zu klassifizierenden Personenkreis verfügt haben, wie auch zu konstatieren ist, dass die Makkabäer (Wilker) aus einer jüdischen ländlichen Elite, die in der Region von Modeïn ansässig war, hervorgegangen sind. Dass die Stellung bzw. Macht lokaler Eliten in vormodernen Reichen oftmals eben nicht „offiziell vom Zentralstaat übertragen“ war, bleibt weitgehend unberücksichtigt. Notwendig gewesen wäre auch die Präzisierung der Definition lokaler Eliten durch eine Feststellung, die klar macht, dass dieser Personenkreis über territorial begrenzte Macht verfügte, die er „innerhalb der staatlichen Grenzen […] faktisch“ kontinuierlich, in aller Regel aber nicht „unbedingt de iure“ ausübte. Damit ist eine lokale Elite „eine in erster Linie politisch, wirtschaftlich und/oder militärisch führende Gruppe, die ihre Macht auf einem territorial begrenzten Gebiet parallel zum Staat ausübt“.3

Boris Dreyer und Gregor Weber bilden mit ihrem gemeinsamen Beitrag „Lokale Eliten griechischer Städte und königliche Herrschaft“ (S. 14–54) den Auftakt der Beschäftigung mit lokalen Eliten, die demselben Kulturkreis wie ihre Könige bzw. die Zentralgewalt angehören, womit beiden Seiten ein gemeinsamer soziopolitischer Horizont, eine unmittelbare zivilisatorische Kompatibilität zugeschrieben werden kann. Da im Zentrum ihrer quellennahen Abhandlung die Umbrüche während des 2. Jahrhunderts v.Chr. stehen, als der Einfluss der mächtigen Territorialreiche über Kleinasien zusammenbrach, können sie zur Einschätzung gelangen, dass sich die abhängige rechtliche Stellung der Städte „auf die innergesellschaftliche Stellung der Eliten weniger eindeutig“ ausgewirkt habe (S. 17). Unmittelbare zivilisatorische Kompatibilität war auch in Raimund Schulz’ Beitrag „‚Freunde‘ der Römer und ‚Erste‘ der Gemeinden“ (S. 253–286) das Fundament, das die Beziehungsanbahnung zwischen römischen Amtsträgern und lokalen Eliten Kleinasiens begünstigte. Schulz kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Römer in ihrer jeweiligen „Gesellschaftseinheit“ (S. 10) anerkannter lokaler Eliten als Multiplikatoren von Loyalität bzw. an der Spitze gestaffelter Loyalitäten bedienten. Die Römer erwarteten insofern „von ihren griechischen familiares nicht nur praktische […] Hilfen im Bereich der provinzialen Routineverwaltung; ihnen ging es vor allem darum, sich über die einflußreichen Honoratioren und Intellektuellen die Loyalität […] der provinzialen Gemeinden insgesamt […] zu sichern und ihren Einfluß bei der Propagierung und Rechtfertigung ihrer [individuellen] machtpolitischen Ziele […] zu nutzen“ (S. 280).

Sachlich befasst sich auch Axel Niebergall in seinem Aufsatz „Lokale Eliten unter hellenistischen Herrschern: Mithradates VI. von Pontos und die griechischen Eliten Kleinasiens“ (S. 55–79) mit lokalen Eliten, die eine prinzipielle zivilisatorische Kompatibilität zu dem ihre Loyalität beanspruchenden hellenisierten pontischen Monarchen aufwiesen. Hervorzuheben ist Niebergalls Befund, wonach trotz der im Vorfeld des Ersten Mithradatischen Krieges sozial aufgeladenen Propaganda die Poleis ihre tradierten Umgangskonzepte beibehielten, insofern eher ein „Konsens zwischen Demos und lokaler Elite“ als ein „Dissens zwischen Ober- und Unterschicht“ zu konstatieren ist. Dass vor diesem Hintergrund auch Mithradates’ Versuche der Einflussnahme auf Entscheidungsträger einzelner Poleis gegen die traditionellen Eigeninteressen der städtischen Eliten nicht ankamen (S. 76), kann kaum verwundern. Alle drei Beiträge führen also zum generellen Befund, dass die soziopolitische Binnenstatik der griechischen Städte Kleinasiens von überregionalen Veränderungen unbehelligt blieb, diese vielmehr lediglich Einfluss auf das Verhalten der Einwohnerschaft einer Stadt als Gesamtheit nach außen hatten.4

Mit dem Aufsatz von Altay Coşkun „Annäherungen an die lokalen Eliten der Galater in hellenistischer Zeit“ (S. 80–104) wird eine Kategorie immigrierter ländlicher Eliten behandelt, die nicht mehr durch ihre unmittelbare zivilisatorische Anschlussfähigkeit an den soziopolitischen und kulturellen Horizont des jeweiligen Monarchen gekennzeichnet ist. Coşkun weist darauf hin, dass die ursprünglich nomadischen Galater im Unterschied zu den Bewohnern der kleinasiatischen Küstenzonen nicht über eine Stadtkultur oder diplomatische wie soziopolitische Umgangsformen verfügten. Vor diesem Hintergrund deckt sich Coşkuns Befund, wonach im Falle der Galater erst ab dem 1. Jahrhundert v.Chr. Belege für „die monarchische Herrschaft der Stammesfürsten“ und „die starke Bedeutung sowohl einer dynastischen als auch einer meritokratischen Legitimation“ (S. 98) vorliegen, mit ähnlich gelagerten Fällen, in denen es nach längerem Kontakt zu Übernahmen von Elementen der Sozialordnung der Hegemonialmacht durch ehemals nomadische, segmentär organisierte Gruppierungen kam (Konzept der Prestigekultur).5 Der lohnende Vergleich mit der früheren Entwicklung der Karer und Lykier bleibt zukünftigen Studien vorbehalten.

Die Norm, welche die Sozialstruktur der „lokalen Eliten in Babylonien“ (S. 105–131) kennzeichnete, denen sich Tom Boiy und Peter F. Mittag widmen, ist zwar wie bei den Galatern die Familie; zentrale Unterschiede bestanden aber zum einen darin, dass die babylonischen Eliten städtisch waren; zum anderen bezogen diejenigen, die „Entscheidungen maßgeblich mitbestimmten, die für die Gesamtgesellschaftseinheit relevant sind, […] in Mesopotamien ihre herausragende Stellung aus einer engen Verbindung zu lokalen Tempeln“ (S. 126). Generell dokumentiert das Beispiel Babylonien eine große Nähe zwischen der Zentralmacht und endemischen Entscheidungsträgern, was nicht zuletzt auf die im Umgang mit Fremdherrschaften vorgeprägte Bevölkerung zurückzuführen sein dürfte. Demgegenüber war die ägyptische Gesellschaft nicht „durch die Teilhabe an lokaler Autonomie gekennzeichnet“ (S. 133). Andreas Blasius war in seinem Projekt „Die lokalen Eliten im ptolemäischen Ägypten“ (S. 132–190) bestrebt, „neben der Betrachtung klassischer Zentren wie Alexandria und Memphis“ insbesondere für das ägyptische Hinterland „die dortigen Ideale und Elitenbildungselemente aufzuzeigen“ (S. 132). Er kann erweisen, dass das „zentrale, vom neuen Königshaus unangetastete Element der ägyptischen Eliten […] die Tradition“ blieb, „und dies sowohl in den Handlungsidealen als auch in den familiären Bindungen der Personen“ (S. 182).

Parallelen zur Situation der babylonischen Eliten wiederum lässt „die Familie des Tubias: Eine (trans-) lokale Elite in Transjordanien“ (S. 191–215) in Stefan Pfeiffers Beitrag erkennen. Im Mittelpunkt steht auch hier eine familiär gegliederte lokal-jüdische Elite, die bereits in vorhellenistischer Zeit in dieser Rolle anzutreffen war. Im Gegensatz zu den babylonischen Tempeleliten verdankten die Tubiaden ihre Position als Elite „allein dem Fremdherrscher“, waren demnach „Elite qua Einsetzung von oben“ (S. 213f.), weswegen sie am ehesten der „Arbeitsdefinition“ des Netzwerkes entsprechen. Obwohl ebenfalls im jüdisch-hellenistischen Kontext beheimatet, gilt dies kaum für die im Projekt von Julia Wilker „Von Aufstandsführern zur lokalen Eilte. Der Aufstieg der Makkabäer“ (S. 216–252) behandelte Gruppe. Obwohl einerseits zu konzedieren ist, dass „sich die Makkabäer von der Mehrheit der anderen lokalen Eliten dadurch“ abhoben, „dass sie erst im und durch den Kampf gegen die Seleukiden zur Elite aufstiegen und aus diesem Widerstand auch ihre primäre Legitimation bezogen“ (S. 217), handelte es sich doch bei der sie konstituierenden Gruppe bereits vor ihrer Erhebung gegen die Seleukiden um eine im ländlichen jüdischen Kontext arrivierte Oberschicht. Insofern trat infolge des Aufstandes eine jüdische Elite an die Stelle einer anderen, wobei fraglich ist, ob die bereits geschwächten Seleukiden den Aufsteigern ihre angestrebte Stellung an der Spitze der Juden überhaupt noch hätten verweigern können.

Die ausführliche „Synthese“ (S. 287–298) greift sinnvoll die eingangs vorgestellte methodische Systematik wieder auf und erfüllt die diesbezüglich beim Leser geweckten Erwartungen. Ebenso werden die Ergebnisse der Einzelbeiträge mit der Absicht in einer Zusammenschau betrachtet, „überregionale Entwicklungstendenzen“ sichtbar zu machen und verallgemeinerbare Aussagen über „die Rolle der Eliten in ihrer Mittlerstellung zwischen Zentral- bzw. Hegemonialgewalt und lokaler Bevölkerung“ (S. 287) aufzuzeigen. Dabei trägt die Inkonsistenz des mit der „Arbeitsdefinition“ zugrundegelegten Elitenbegriffs leider dazu bei, dass dieser bezogen auf die in den Einzelbeiträgen präsentierten Oberschichten tendenziell lediglich wie ein Etikett wirkt, dessen Verklammerung mit dem Material sich erst nach Einbeziehung der hier unberücksichtigten Formen lokaler Eliten (also etwa der ländlichen Eliten, der Eliten ohne überregionale Ambitionen oder der Eliten in den ‚Oberen Satrapien‘) einstellen wird.

Eine sehr begrüßenswerte Leistung des Sammelbandes besteht zunächst in der Erkenntnis, dass die systematische Erforschung des Gegenstands bisher nicht erfolgt war. Dasselbe gilt für das sodann entwickelte methodische Vorgehen zur Bestimmung und Erforschung der einzelnen „lokalen Eliten“. Zu bedauern ist jedoch die Einschätzung, wonach „die Informationen zu den Verhältnissen in manchen Gebieten zu gering sind, um zu belastbaren oder weiterreichenden Aussagen gelangen zu können (etwa die Regionen östlich Mesopotamiens)“ (S. 11). Das führt dazu, dass das Potential des Gegenstandes von vornherein nicht vollständig ausgeschöpft bzw. für unzureichend erachtet wird. Gerade hinsichtlich der etwa in Parthien, Sogdien oder Baktrien endemischen Eliten wären Fallstudien selbst dann aufschlussreich gewesen, wenn sie lediglich Tendenzen anstelle stichhaltiger Ergebnisse geliefert hätten. Diese ethnisch, soziopolitisch wie kulturell heterogenen Oberschichten, die sehr viel weiter als ihre im Band abgehandelten (insbesondere städtischen) Pendants von einer herkömmlichen Form zivilisatorischer Kompatibilität gegenüber Fremdherrschern entfernt waren, sind besonders geeignet, zu überprüfen, ob und inwieweit die Annahme, dass auch nicht-griechische Eliten „den lokalen Rahmen nur insofern verlassen, als sie versuchen, in die Ebene der königlichen Administration aufzusteigen“ (S. 298), tatsächlich zutrifft. Anhaltspunkte sprechen dafür, dass ländliche Oberschichten in den ‚Oberen Satrapien‘ eher keine überregionalen machtpolitischen Ambitionen hegten, sondern die Kooperation mit wechselnden Fremdherrschern ihrerseits dazu instrumentalisierten, ihre endemische Machtposition innerhalb ihrer „Gemeinschaftseinheit“ möglichst unbehelligt von ‚zentralstaatlichen‘ Entwicklungen zu konservieren.6

So gesehen könnten Ergebnisse der Arbeit des Netzwerks insonderheit in Bezug auf die offenen Fragen zu den „partikularen Eliten“ der ‚Oberen Satrapien‘ des Seleukidenreiches zum Ausganspunkt zukünftiger Untersuchungen werden. Denn besonders in Regionen, in denen die infrastrukturelle bzw. machtpolitische Präsenz des Zentralstaates eher schwach war, sind Erkenntnisse darüber zu erwarten, inwieweit die Stellung und Wirkungsmöglichkeit lokaler Eliten von der Existenz eines Zentralstaates behindert oder aber gefördert wurden. In diesem Zusammenhang müsste dann ohnehin grundsätzlich die Frage aufgeworfen werden, ob die nur oberflächliche Beherrschung weiter Landstriche samt ihrer indigenen Bevölkerung nicht der Regelfall in vormodernen Reichen gewesen ist, da die dazu erforderlichen Herrschaftsvorstellungen noch nicht entwickelt waren bzw. entsprechende Erzwingungsstäbe gänzlich fehlten. Insofern scheinen die machtpolitischen Verhältnisse in vormodernen Reichen jenen in solchen modernen Staaten zu gleichen, die als ‚schwach‘ bezeichnet werden, weil sie „nicht in der Lage“ sind, „ihr Gewaltmonopol auf“ ihrem „gesamten Staatsgebiet auszuüben (bspw. ehemalige Kolonien).“ In diesen Fällen wird die fehlende staatliche Autorität mitunter von lokalen bzw. partikularen Eliten kompensiert, die dann als unerlässliche Stabilitätsfaktoren jeglicher öffentlichen Ordnung fungieren. Die Fähigkeit dazu ergibt sich aus ihrer endemisch verwurzelten „Basislegitimität“ gegenüber ihrer „Gesellschaftseinheit“, woraus ihnen zudem oftmals eine „parastaatliche“ Stellung erwächst. Der Umstand, dass sich die lokalen Eliten ihrer diesbezüglichen Stellung durchaus bewusst gewesen sein dürften, bedeutet freilich nicht, dass sie gegenüber der Zentralmacht mit ihrer Kooperation bzw. deren Duldung mehr im Sinn hatten, als ihre endemische Stellung zu erhalten.7

Trotz der obigen Einwände kommt dem Netzwerk „Lokale Eliten unter hellenistischen Königen“ das unbestreitbare und kaum zu gering zu achtende Verdienst zu, die Erforschung der bislang weder systematisch noch einheitlich untersuchten lokalen Eliten in den hellenistischen Monarchien initiiert zu haben. Es ist dem Netzwerk insgesamt gelungen, „herkömmliche, liebgewonnene Auffassungen“ über die Partikularkulturen sowie über die Rolle und Funktion lokaler Eliten im Hellenismus zu „revidieren und dabei zu generellen Folgerungen für die Position der Eliten“ (S. 12) zu gelangen.

Anmerkungen:
1 Vgl. für das seleukidische Babylonien: Tom Boiy, Late Achaemenid and Hellenistic Babylon, Leuven 2004; Amélie Kuhrt / Susan Sherwin-White (Hrsg.), Hellenism in the East, Berkeley 1987; Susan Sherwin-White / Amélie Kuhrt (Hrsg.), From Samarkhand to Sardis, Berkeley 1993; für städtische Eliten: Chiara Carsana, Le dirigenze cittadine nello stato seleucidico, Como 1996; für die Levante: John D. Grainger, Hellenistic Phoenica, Oxford 1991; für das griechische Mutterland, Kleinasien sowie die Poleis: Getzel M. Cohen, The Hellenistic Settlements in Europe, the Islands, and Asia Minor, Berkeley 1995; für das Ptolemaierreich: Stefan Pfeiffer (Hrsg.), Ägypten unter fremden Herrschern zwischen persischer Satrapie und römischer Provinz, Frankfurt am Main 2007.
2 Ein Blick auf die Homepage des Netzwerkes (<http://www.dfg-netzwerk-elite.uni-frankfurt.de/index.html>; Stand: 24.04.2012) zeigt, dass nicht alle ursprünglich beteiligten Wissenschaftler Beiträge für den Band geliefert haben. Zu bedauern ist, dass für einen Gegenstand, dessen Behandlung – allein wegen der geographischen Größe des Untersuchungsraumes – nicht unwesentlich auf Erkenntnisse aus lokaler Perspektive und daher auf die Berücksichtigung aller zur Verfügung stehenden Quellenarten angewiesen ist, keine interdisziplinärere Zusammensetzung der Gruppe angestrebt wurde.
3 Angela Meyer, Lokale Eliten im Kontext schwacher Staaten (<http://evakreisky.at/2003-2004/staat-krieg/referat04_2c.pdf>; Stand: 24.04.2012). Vgl. James C. Scott, The Art of Not Being Governed. An Anarchist History of Upland Southeast Asia, New Haven 2009.
4 Dieser Problematik galt bereits das Interesse von Alfred Heuss, Stadt und Herrscher des Hellenismus in ihren staats- und völkerrechtlichen Beziehungen, Leipzig 1937: Sein Fokus lag dabei auf der Beantwortung der Frage, wie ehemals selbstbewusst autonome Poleis, die jahrhundertelang königlichen Einflussversuchen ausgesetzt waren, zu abhängigen, administrativen Gliederungseinheiten, also zu dem wurden, was heutzutage wohl am ehesten ‚Kommunen‘ bzw. der ‚kommunalen Ebene‘ entspräche.
5 Charles R. Whittaker, Land and Labour in Roman North Africa, in: Klio 60 (1978), S. 331–362; Rudi P. Lindner, What Was a Nomadic Tribe?, in: Comparative Studies in Society and History 24 (1982), S. 689–711; Elizabeth W. B. Fentress / Michael Brett, The Berbers, Oxford 1996, S. 65; Andy Blackhurst, The House of Nubel. Rebels or Players?, in: Andy H. Merrills (Hrsg.), Vandals, Romans and Berbers, Aldershot 2004, S. 59–75.
6 Vgl. Rachel Mairs, The Archaeology of the Hellenistic Far East,
Oxford 2011; Josef Wiesehöfer, Discordia et Defectio – Dynamis kai Pithanourgia. Die frühen Seleukiden und Iran, in: Bernd Funck (Hrsg.), Hellenismus, Tübingen 1996, S. 29–56, bes. 36f. (zu den fratarakā in der Persis); Marek J. Olbrycht, Die Beziehungen der Steppennomaden Mittelasiens zu den hellenistischen Staaten, in: Funck, Hellenismus, S. 147–169.
7 Meyer, Eliten.

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