Risberg, Sara; Salonen, Kirsi (Hrsg.): Auctoritate Papae. The Church Province of Uppsala and the Apostolic Penitentiary 1410 - 1526. Stockholm 2008 : National Archives of Sweden/Riksarkivet SVAR, ISBN 978-91-88366-82-5 520 S. SKr 250,00

: Wahre Geschichten aus dem Mittelalter. Kleine Schicksale selbst erzählt in Schreiben an den Papst. München 2010 : C.H. Beck Verlag, ISBN 978-3-406-60133-0 223 S. € 22,95

Rezensiert für H-Soz-Kult von
Enno Bünz, Historisches Seminar der Universität Leipzig

Dass sich auf dem Gebiet der spätmittelalterlichen Geschichte noch bedeutende Quellenfunde machen lassen, ist jedem bekannt, der nur etwas mit den Archiv- und Bibliotheksbeständen Europas vertraut ist. Aber es kommt doch selten vor, dass eine Quellenserie zugänglich wird, die geografisch praktisch für den gesamten Bereich des lateinisch-christlichen Europa von Relevanz ist und sowohl personen- wie ortsgeschichtlich gleichermaßen bedeutendes Material enthält, das zudem geeignet ist, alle erdenklichen Lebensbereiche des Spätmittelalters zu beleuchten. Um eine solche Überlieferung handelt es sich bei dem Archiv der „Poenientiaria Romana“, der päpstlichen Bußbehörde, das erst seit 1983 der wissenschaftlichen Forschung zugänglich ist. Lange Zeit hatte dieses Archiv im wahrsten Sinne des Wortes im Schatten des Vatikanischen Archivs gelegen, das bekanntlich schon 1881 geöffnet wurde, und es galt zeitweilig sogar als verloren. Selbst ein so hervorragender Kenner der kurialen Bestände wie Emil Göller, der Anfang des 20. Jahrhunderts die maßgebliche Monografie über die Pönitentiarie verfasst hat, wusste nichts von der Existenz des Archivs, und als er nach dem Abschluss seines Werks davon erfuhr, durfte er es nicht benutzen.1

Die bedeutendste schriftliche Hinterlassenschaft der spätmittelalterlichen Papstkurie sind die Registerserien, deren Inhalt für den deutschsprachigen Raum ab 1378 durch das „Repertorium Germanicum“ (RG) erschlossen wird. Von der spätmittelalterlichen Pönitentiarie sind nur die Supplikenregister erhalten, die in der Amtszeit Papst Eugens IV. einsetzen. Es ist das Verdienst Ludwig Schmugges, das Deutsche Historische Institut in Rom dafür gewonnen zu haben, als Parallelwerk zum RG ein „Repertorium Poenitentiariae Germanicum“ (RPG) herauszubringen. Unter der Leitung Schmugges, der nach seiner Emeritierung von Zürich nach Rom übergesiedelt ist, konnten mittlerweile die Pönitentiarieregister von Papst Eugen IV. bis zu Innozenz VIII. erschlossen werden. Bislang liegen für den Zeitraum von 1431 bis 1492 sieben Bände in mehreren Teilbänden vor, und das Vorhaben kommt zügig voran.2 Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird das RPG wohl wesentlich schneller als das RG den Ausbruch der Reformation, den Zielpunkt beider Vorhaben, erreichen. Mit dem achten Band des RPG (Alexander VI. 1492–1503), das sich im Druck befindet, wird demnächst die Schwelle zum 16. Jahrhundert überschritten.

Bei beiden Vorhaben handelt es sich um ausgeklügelte Regestenwerke, die den Inhalt der Register nach einem mittlerweile gut erprobten, standardisierten Schema erschließen und regestieren (wobei das RPG manche Materien, die besonders kompliziert sind, auch auszugsweise abdruckt). An eine vollständige Edition der Papsturkunden und der Pönitentiariesuppliken, sofern sie Empfänger im deutschsprachigen Raum betreffen, ist gleichwohl nicht zu denken. Der jüngste erschienene Band des RPG enthält für den Pontifikat Papst Innocenz’ VIII. (1484–1492) 4733 Regesten und Teildrucke. Während in diesem Fall die Zahl der Regesten mit denen der Suppliken identisch ist, lässt sich im Falle des RG gar keine genaue Zahlenangabe machen, weil die zahlreichen Einträge aus den Papst- und Kammerregistern unter dem Namen der begünstigten Person oder Institution zusammengeordnet werden. Hinter den 6307 Lemmata des letzten RG-Bandes (Paul II. 1464–1471) verbirgt sich also ein Vielfaches an Registereinträgen. Es dürfte einleuchten, dass es ausgeschlossen ist, diese Quellenmassen jemals vollständig zu edieren. Dies wird – wenn überhaupt – höchstens im regionalen Rahmen möglich sein, wie es beispielsweise für Sachsen geplant ist.3

In den skandinavischen Ländern werden die mittelalterlichen Urkunden zwar zum Teil schon seit dem 19. Jahrhundert in umfangreichen nationalen Urkundenbüchern ediert (Diplomatarium Suecanum, 1829 ff.; Diplomatarium Norvegicum, 1847 ff.; Finlands medeltidsurkunder, 1910 ff.; Diplomatarium Danicum, 1931 ff.), doch berücksichtigen sie nur die als Original oder Abschrift in den jeweiligen Ländern überlieferten Papsturkunden. Lediglich für Dänemark liegt bislang ergänzend eine gesonderte Edition der einschlägigen Betreffe aus den Kurienregistern ab 1198 vor.4 Die „Acta Pontificum Danica“ konnten aus den geschilderten Gründen allerdings noch nicht die Pönitentiarieregister berücksichtigen. Die Edition der Papsturkunden für schwedische Empfänger soll in den „Acta Pontificum Suecica“, einer Unterreihe des „Diplomatarium Suecanum“ erfolgen, doch sind dort bislang nur die Kameralregister und verwandte Stücke aus den Jahren 1062 bis 1492 ediert worden.5 Die Unterreihe wird durch den neuen Band der „Acta Poenitentiariae“, den das Stockholmer Reichsarchiv herausgebracht hat, nun sinnvoll ergänzt.

Die verhältnismäßig kleine Zahl der Pönitentiarie-Dokumente für nordeuropäische Empfänger hängt nicht nur mit ihrer geringeren Überlieferungschance nach der Reformation zusammen, sondern auch mit anderen Faktoren, waren die Kurienkontakte Skandinaviens doch schon aus geografischen und strukturellen Gründen weniger ausgeprägt als die der mittel-, west- und südeuropäischen Länder. Neben der großen Entfernung muss man auch die geringe Kirchendichte mit bedenken, und die Kurien- und Kirchenferne wird wiederum zu einer insgesamt geringeren kirchlichen Sozialdisziplinierung beigetragen haben. Gleichwohl hätte die Erfassung und Edition aller Pönitentiariesuppliken der drei nordeuropäischen Kirchenprovinzen Nidaros (Trondheim), Lund und Uppsala den Rahmen gesprengt. Im Mittelpunkt der hier vorzustellenden Edition steht daher nur die schwedische Kirchenprovinz Uppsala mit den Suffraganbistümern Växjö, Skara, Linköping, Strängnäs, Västerås und Abo (Finnland), ein geografisch riesiges, aber bis heute nur partiell dichter besiedeltes Gebiet (siehe die Karte S. 99). Der lateinische Name der Diözese wird in den Pönitentiarieregistern ab dem fünften Band am Rand ausgeworfen, was dem heutigen Bearbeiter die Suche nach einschlägigen Betreffen erleichtert, auch wenn in der Vergangenheit gelegentlich Verwechslungen vorgekommen sind, zum Beispiel bei Arosiensis (Västeras) und Arusiensis (Arhus in Dänemark), auf die die Edition verweist (S. 145).

Die Edition (S. 153–480) wurde von Sara Risberg bearbeitet und umfasst 453 Nummern, hinter denen sich aber insgesamt 461 Dokumente aus den Jahren 1410 bis 1526 verbergen, da einige zusammengehörige Stücke mit a- und b-Nummern versehen sind. Die Masse der Dokumente stammt aus den römischen Pönitentiarieregistern. Die schwedischen Archiv- und Bibliotheksbestände wurden nicht systematisch durchgesehen, doch konnten 15 Dokumente nachgewiesen werden, die sich nicht in den kurialen Registern finden. Sie stammen überwiegend aus dem Reichsarchiv in Stockholm. Von diesen korrespondieren die Nummern 22b, 60b, 88a, 279b, 300b, 372b und 437b allerdings mit anderen Registereinträgen, so dass tatsächlich nur acht Stücke (Nr. 4, 5, 20, 27, 47, 58, 77 und 402) anderweitig gar nicht überlieferte Informationen bieten. Nichts könnte wohl nachdrücklicher die überragende Bedeutung des Pönitentiariearchivs verdeutlichen, und dies gilt nicht nur für Schweden. Bereits Emil Göller, der die Pönientiarieregister noch verloren glaubte, meinte, ihr Verlust sei „weniger im Interesse des Studiums dieser Behörde selbst, als vielmehr wegen der Bedeutung dieses Materials für die Kirchengeschichte des späteren Mittelalters zu bedauern.“6 Dass ihr Inhalt tatsächlich keineswegs nur von „kirchengeschichtlicher“ Relevanz ist, stand Göller angesichts der geringen Überlieferung in den Empfängerarchiven noch nicht so klar vor Augen wie uns heute. Da die Pönitentiarieregister nach Materien gegliedert sind, ist eine sachliche Zuordnung der 453 Vorgänge, die schwedische Petenten bzw. Empfänger betreffen, leicht möglich: 68 Einträge „de matrimonialibus“, 136 „de diversis formis“, 59 „de declaratoriis“, 116 „de defectu natalium“, 4 „de uberiori“, 10 „de promotis et promovendis“ und 59 „de confessionalibus“.

Während das RPG die Einträge nach der Ordnung und in der Reihenfolge der Registerbände wiedergibt, werden die Stücke im vorliegenden Band in chronologischer Reihenfolge ediert. Jedes Dokument ist mit Kopfregest, textkritischem Apparat und Sachanmerkungen, insbesondere mit Erläuterungen zu den vorkommenden Personen, in englischer Sprache versehen. Die Edition wird durch zwei Indices der Personen und Orte erschlossen, außerdem durch Anhänge mit Auflistungen der Registerbände (mit Angabe der Laufzeit) und der schwedischen Bischöfe sowie der Zuordnung der schwedischen Betreffe zu den erwähnten Materien der Pönitentiarieregister.

Der vorliegende Band ist durch seine umfangreiche Einleitung (S. 7–151), die Kirsi Salonen in englischer Sprache verfasst hat, von eigenständigem Wert. Die Verfasserin ist neben Ludwig Schmugge die beste Kennerin der Pönitentiarieregister und mittlerweile durch eine Fülle einschlägiger Veröffentlichungen ausgewiesen.7 Hier skizziert sie die Bedeutung der Pönientiarie, erläutert dann ausführlich die von der Bußbehörde behandelten Materien, wobei sie einerseits auf die kanonistischen Grundlagen eingeht und andererseits auf konkrete schwedische Fälle rekurriert. Auch der Entscheidungsprozess und der Geschäftsgang der Pönitentiarie, ihre Gebühren und die dort tätigen Prokuratoren werden behandelt. Diese Abschnitte sind für jeden wichtig, der sich – ganz unabhängig von den schwedischen Bezügen – mit den Quellen der Pönitentiarie beschäftigt. Weitere Abschnitte der Einleitung behandeln die Schriftguttypen der Bußbehörde und ihre Überlieferungsformen sowie spezifische Probleme der schwedischen Betreffe; zunächst werden einige statistische Aspekte gewürdigt, nämlich die räumliche Herkunft der Petenten, die zeitliche Verteilung der Suppliken (deutlicher Rückgang nach 1510) und die Petenten (Geschlecht, ständische Einordnung). Zwei Exkurse gelten dem Aussagewert der Suppliken für die Ordensgeschichte sowie für die Geschichte des Alkoholismus und der Gewalttätigkeit und verdeutlichen abschließend, dass sich die Einträge der Pönitentiarieregister für ganz unterschiedliche Fragestellungen auswerten lassen. Man kann nur hoffen, dass Historiker in Dänemark und Norwegen durch diese Edition angeregt werden, nun auch die Pönitentiariesuppliken für die Kirchenprovinzen Lund und Nidaros herauszubringen.

Mit der Edition von Sara Risberg und Kirsi Salonen, die ein weithin neues Quellenmaterial aus den vatikanischen Pönitentiarieregistern und skandinavischen Archiven erschließt, korrespondiert nun sachlich das neue Buch von Arnold Esch, das auf den bereits erwähnten RPG-Bänden basiert. Es erscheint besonders reizvoll, diese beiden auf den ersten Blick recht unterschiedlichen Veröffentlichungen, die sich aber dem gleichen Gegenstand widmen, im Zusammenhang zu würdigen. Beide Veröffentlichungen machen, jede auf ihre Weise, deutlich, welchen bedeutenden Quellenfundus die Pönitentiarieregister darstellen. Viel stärker noch als die päpstlichen Register, die durch das RG erschlossen werden, entfalten die im RPG für den deutschsprachigen Raum erschlossenen Pönitentiarieregister nahezu das gesamte Spektrum des spätmittelalterlichen Alltagslebens vor den Augen des Lesers. Wie Arnold Esch betont, kommen in den an die Pönitentiarie gerichteten Suppliken eben Menschen zu Wort, die im späten Mittelalter ansonsten nur selten oder gar nicht die Chance hatten, in den Horizont von Schriftlichkeit zu gelangen und damit – trotz der vereinheitlichenden Tendenz der lateinischen Quellensprache und der Formelhaftigkeit der Einträge – „kleine Schicksale selbst erzähl[en]“.

Während die Kategorien der Pönitentiarieregister die Suppliken gewissermaßen in ein kanonistisches Raster einordnen, ist der Historiker frei, andere Zusammenhänge herzustellen, und diese Möglichkeit weiß Arnold Esch zu nutzen. Nur in knappen Zügen müssen von ihm die Bedeutung der Pönitentiarie und ihrer Register gewürdigt werden, und natürlich auch die spezifischen Bedingungen, unter denen einfache Menschen in diese Überlieferung kommen konnten („Schuld als Überlieferungs-Chance“, S. 19). Was diese Register überliefern, „sind elementare Dinge, die meist unter dem Wahrnehmungshorizont des Historikers bleiben, weil sie in den Quellen sonst nicht überliefert werden“, so dass eher anthropologische Konstanten, seltener historische Variablen in den Blick treten (S. 16 f.). Nicht alle Bildausschnitte, die durch diese spezifische Überlieferung ans Licht treten, sind von großer historischer Relevanz, aber sie „erinnern uns daran, daß Geschichte aus Menschenleben gemacht ist“ (S. 187). Dies zu zeigen, gelingt dem Verfasser anschaulich und mit ansteckender Entdeckerfreude. So wie Esch in früheren Veröffentlichungen Pilgerberichte, Heiligsprechungsakten und Gerichtsprotokolle zum Sprechen gebracht und dabei fast beiläufig die methodischen Grundprobleme von Überlieferungs-Chance und Überlieferungs-Zufall herausgearbeitet hat 8, lässt er nun die Pönitentiarieregister erzählen.

Aus den insgesamt 33.000 Betreffen, die in bislang acht RPG-Bänden zu Gebote stehen, wählt Arnold Esch eine überschaubare Anzahl aus, wobei manche Suppliken in übersetzten Auszügen oder Paraphrasen ausführlich dargeboten, viele andere aber auch nur wegen bestimmter Details kurz zitiert oder im Anmerkungsapparat am Ende des Bandes knapp nachgewiesen werden. Fast jede Anmerkung regt dazu an, den Verweisen auf die RPG-Bände zu folgen oder sich dort selbst auf die Suche nach anderen spannenden Belegen zu begeben. Die Gliederung des Buches folgt einer Auswahl von Lebensordnungen, die in eher lockerer Folge dargeboten werden: zunächst „Lebensalter und Lebenslagen in Einzelschicksalen“ (von Kindheit bis Alter), dann „Gesellschaft“ (Stadt, Universität, Beruf, Obrigkeit, Hinrichtungen, Gemeinschaftserlebnisse, Schule, Singen, Bauen, Ernährung). Das kirchliche Leben wird in zwei Abschnitten über „Geistliche“ (die als Schreibkundige, als Pfründeninhaber oder aus anderen Gründen in den Blick geraten) und „im Kloster“ (und die Schwierigkeiten, dieses wieder zu verlassen) behandelt. Weitere Abschnitte beleuchten den „Krieg“ (von den großen Kriegen über die kleinen Fehden bis hin zum – unglücklich verlaufenden – Hantieren mit Handfeuerwaffen), zeigen das Leben „im Wirtshaus“ (natürlich das Problem der Trunkenheit, das nicht nur – siehe oben – in Schweden ein spätmittelalterliches Problem war), „auf dem Lande“ und „in der Fremde“ (Deutsche am päpstlichen Hof, aber auch auf Wallfahrt nach Santiago oder auf Handelsreise bis nach Zypern). Schließlich gerät doch noch die „große“ Geschichte in den Blick, geht es doch im letzten Kapitel um „historische Ereignisse gespiegelt in kleinen Schicksalen“, wobei die Kriege Karls des Kühnen, die lokalen Kriege und die Hussitenkriege angesprochen werden. Mit einigen grundsätzlichen Überlegungen zum Verhältnis von Zeitalter und Menschenalter, aus denen schon zitiert wurde, klingt das Buch aus. Hervorzuheben sind noch die 25 sorgfältig ausgewählten Abbildungen, durchweg zeitgenössische Gemälde, Zeichnungen oder Buchminiaturen, die treffend kommentiert werden und Sachverhalte anschaulich machen, die in den ausgewählten Pönitentiariesuppliken aufscheinen, z.B. der sog. Feiertags-Christus in der Pfarrkirche von Saak (Kärnten) und das kirchliche Verbot der Arbeit an Sonn- und Feiertagen (S. 60 f.).

Die Miniaturen mittelalterlichen Alltagslebens, die Arnold Esch scheinbar leichthändig zu zeichnen vermag, beruhen auf der mühsamen Erschließung eines umfangreichen Quellenmaterials im RPG durch Ludwig Schmugge und seine Mitarbeiter. Wer einen guten Einstieg in diese nicht immer leicht zu handhabende Überlieferung sucht, sollte zunächst das Buch von Arnold Esch lesen, das zugleich die Sicht auf diese scheinbar trockenen kanonistischen Quellen erweitert, mag dann mit Hilfe der sorgfältig bearbeiteten und ausführlich eingeleiteten schwedischen Edition „Auctoritate Papae“ den Weg zu den Pönitentiarieregistern und ihren Materien finden und sich in die verschiedenen, dort vollständig abgedruckten Formulare einlesen, um sich schließlich in den deutschen RPG-Bänden selbst auf die Suche zu machen. Wie hat der Historiker Walter Schlesinger doch treffend bemerkt: „Man muß nur Quellen lesen, und man wird immer Neues finden“.

Anmerkungen:
1 Emil Göller, Die päpstliche Pönitentiarie von ihrem Ursprung bis zu ihrer Umgestaltung unter Pius V., Band I: Die päpstliche Pönitentiarie bis Eugen IV., 2 Teilbände, Band II: Die päpstliche Pönitentiarie von Eugen IV. bis Pius V., 2 Teilbände, Rom 1907–1911.
2 In H-Soz-u-Kult wurde bislang nur ein Band besprochen: Christina Deutsch: Rezension zu: Ludwig Schmugge u.a. (Hrsg.): Repertorium Poenitentiariae Germanicum. Bd VI. Sixtus IV. (1471-1484). Verzeichnis der in den Supplikenregistern der Pönitentiarie Sixtus’ IV. vorkommenden Personen, Kirchen und Orte des Deutschen Reiches 1471–1484, Tübingen 2005, in: H-Soz-u-Kult, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-2-187> (14.06.2006).
3 Die Papsturkunden des Hauptstaatsarchivs Dresden, Band 1: Originale Überlieferung, Teil 1: 1104–1303, bearb. von Tom Graber, Hannover 2009. Wie der Bearbeiter in der Einleitung S. VIII darlegt, ist die Edition sämtlicher Papst-, Legaten- und Konzilsurkunden für sächsische Empfänger in originaler und kopialer Überlieferung in neun Bänden geplant.
4 Bullarium Danicum. Pavelige Actstykker vedrørende Danmark 1198–1316, ed. Alfred Krarup, Bd. 1-2, Kopenhagen 1931, Acta Pontificum Danica. Pavelige Actstykker vedrørende Danmark 1316–1536, ed. Laust Moltesen et al., Bd. 1-7, Kopenhagen 1904–1943.
5 Acta Pontificum Suecica I: Acta cameralia, bearb. von Ludvig Magnus Bååth, vol. 1: Ann. MLXII–MCCCLXX, vol. 2: Ann. MCCCLXXI–MCDXCII, Stockholm 1936–1957.
6 Göller, Die päpstliche Pönitentiarie (wie Anm. 1), I/1, S. VI.
7 Siehe zuletzt Kirsi Salonen / Ludwig Schmugge, A Sip from the „Well of Grace”. Medieval Texts from the Apostolic Penitentiary, Washington 2009.
8 Die wichtigsten Studien sind versammelt in: Arnold Esch, Zeitalter und Menschenalter. Der Historiker und die Erfahrung vergangener Gegenwart, München 1994, und Ders., Alltag der Entscheidung. Beiträge zur Geschichte der Schweiz an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, Bern 1998.

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