G. Hirschfelder: Alkoholkonsum, Bd. 2

Titel
Alkoholkonsum am Beginn des Industriezeitalters (1700-1850). Vergleichende Studien zum gesellschaftlichen und kulturellen Wandel, Band 2: Die Region Aachen


Autor(en)
Hirschfelder, Gunther
Erschienen
Köln 2004: Böhlau Verlag
Anzahl Seiten
X, 375 S.
Preis
€ 44,90
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Hasso Spode, Willy-Scharnow-Institut, Frei Universität Berlin

In den letzten Dekaden hat die historische Alkoholforschung beachtliche Fortschritte gemacht. Stand in Nordamerika zunächst das Trauma der Prohibition im Vordergrund, dominierten in Europa allgemeinere Fragen über die Rolle des Alkohols im Modernisierungs- bzw. Industrialisierungsprozess. Bahnbrechend waren in England die umfassende Darstellung B. Harrisons über das 19. Jahrhundert (1971) und P. Clarks Langzeitstudie über das Alehouse (1983), in Deutschland die Dissertation von J. St. Roberts über Alkohol und Arbeiterklasse (1979); die trotz - oder wegen - ihrer schmalen Quellenbasis inspirierende Skizze W. Schivelbuschs zur Genussmittelgeschichte (1980); sowie - quasi am anderen Ende des Abstraktionsspektrums - Arbeiten aus der historischen Ernährungsforschung, etwa von H. J. Teuteberg. Der Volkskundler Gunther Hirschfelder sieht sich in solchen Traditionen, wenn er seine DFG-geförderte Habilschrift vorstellt. “Allerdings” diene ihm nun die “Alkohol-Problematik für eine übergeordnete Fragestellung”: als “methodisches Hilfsmittel”, um den soziokulturellen Wandel “zu beschreiben und zu analysieren” (I, S. 1). Dies erfolgt anhand zweier Beispiele: Bd. 1 trägt den Untertitel “Die Region Manchester”, Bd. 2 “Die Region Aachen”; er enthält zudem eine “vergleichende Bilanz” (und soll hier schwerpunktmäßig betrachtet werden).

Ein gewisses Stirnrunzeln löst bereits das Wörtchen “allerdings” aus: es insuiniert, bis dato hätte es an “übergeordneten” Perspektiven gefehlt. Auf den Punkt bringt diese tabula-rasa-Attitüde der Einbandtext, wenn er feststellt, über die “soziale Realität” am Beginn des Industriezeitalters sei “kaum etwas bekannt”. Ein ganzes Forschungsfeld wird da weggewischt. Wer solche Invektive als dem Verlag geschuldete PR verbuchen möchte, wird rasch eines besseren belehrt. Vergleichbar rabiate Werturteile ziehen sich durch beide Bände; nach Gusto werden “Defizite” und “Forschungslücken”, postuliert. So sei der britischen Alkoholforschung in “allen Arbeiten” gemein, “daß die Quellenbasis äußerst schmal ist”; zudem habe sie sich kaum um “theoretische Ansätze” bemüht. Die nordamerikanische sei zwar “weit theoriefreudiger”, stelle aber kaum detailliertes Material bereit, so dass sich eine “stärkere Rezeption” erübrige (I, S. 12ff). Mit Theorie kann der Autor also wenig anfangen, die Fülle empirischer Arbeiten nimmt er aber auch nicht zur Kenntnis.1 Sein Verdikt über den amerikanischen Forschungsstand wird mit elf gänzlich disparaten Titelangaben unterlegt - darunter Jellineks klinisches Alkoholismusmodell von 1960 (wogegen zentrale kulturwissenschaftliche Werke fehlen). Mehr Titel hat der Autor aus der deutschsprachigen bzw. deutschlandbezogenen Literatur im Zettelkasten. Doch auch hierzu kaum Inhaltliches; es bleibt beim bloßen Meinen, das der Nachprüfbarkeit und Transparenz entbehrt. Neben einigem Lob (voran für H. Tappe) wird munter abgekanzelt (I, S. 7ff; II, S. 5ff., 25): Da seien die Mentalitätshistoriker Schivelbusch und Moulin der “antiquierten Methode der Kultur- und Sittengeschichte” verhaftet; der Sozialhistoriker Roberts greife ”unkritisch auf ältere Literatur” zurück; der Volkskundler Utz Jeggle lasse es am Willen zur “exakten Quellenanalyse” fehlen; dem Rezensenten wird gleichsam zähneknirschend attestiert, zu den wichtigsten Vertretern des Fachs zu zählen, gleichwohl blieben Spodes Ergebnisse “ohne analytische Wirkung” (was immer das heißen mag - sie scheinen dem Autor so im Magen zu liegen, dass er vom Zitierschema abwich); besonders barsch wird auch H.W. Fahrenkrug abgefertigt, dessen konzise USA-Studie zwanzig Jahre alt ist und nichts mit dem Thema zu tun hat: Sie genüge “heutigen Ansprüchen nicht” und beruhe “ausschließlich” auf Literatur, die die “meisten Facetten [...] übersehen hat”. Selbst ein unschuldiges kleines Sachbuch, Ulla Heises ´Gastwirt´, entgeht nicht dem strengen Forscherblick: “älteren Forschungsmethoden verhaftet und daher wenig analytisch und ertragreich”.

Generöses Verteilen von Schulnoten kann nun aber kein Ersatz sein für Literatur- und Gedankenarbeit. In “Mikrostudien” möchte Hirschfelder “Strukturprozesse” (ein wohl unfreiwilliges Oxymoron) analysieren und reklamiert obendrein eine “affirmative Nähe zur jüngsten Kulturgeschichte” - wozu dann kommentarlos drei Titel aufgelistet werden, in denen das Wort ´Kultur´ vorkommt: Wehler findet sich da in trauter Eintracht mit Ute Daniel wieder (II, S. 9, 5). Was es mit der ´Kulturgeschichte´ und deren wie ein Mantra beschworener ´Methode´ auf sich hat, bleibt entsprechend nebulös. Deutlich wird immerhin, dass der Autor die “überkommene Vorgehensweise der Kultur- und Sittengeschichte” ablehnt, ebenso die Rezeption dieser älteren alkoholhistorischen Literatur. Doch nicht allein, dass er sie bisweilen selbst nutzt; indem er Quellen und Interpretation durcheinander bringt, entgeht ihm die handwerkliche Qualität etlicher dieser Werke, “which provide a wealth of readily available sources for the modern scholar”.2 Selbstredend bleibt es für eine akademische Qualifikationsarbeit unumgänglich, auch Originale heranzuziehen.

Hierbei ist Hirschfelder mit Fleiß zu Werke gegangen. Es war eine hübsche Idee, das umfangreiche Material jeweils nach den “Schauplätzen” des Trinkens und den “trinkenden Menschen” zu gruppieren. Eine Idee, die übrigens der geschmähten Kultur- und Sittengeschichte entstammt. Viele Facetten über Wirtshäuser und Salons, Arm und Reich, werden beleuchtet; löblich der Blick auf den Gender-Aspekt. Hier wie dort gelingt es jedoch nicht, damit “Strukturprozesse” sichtbar zu machen. Erst recht nicht kann von “Mikrostudien” die Rede sein; die Größe des Zeitraums und der Regionen impliziert das gerade Gegenteil von ´dichter Beschreibung´. Der Mut für lange Zeiträume ist aber begrüßenswert. Wie wir wissen, führte etwa die Demokratisierung des Branntweins in den pauperisierten Schichten zu einer Neubewertung der Trunkenheit, und Temperenzbewegungen forcierten deren Stigmatisierung und Marginalisierung. Grob gesagt, durchlief England von 1700 bis 1850 zwei Thematisierungskonjunkturen des Alkohols, Deutschland eine; der gewählte Zeitraum erlaubt, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in diesen Ländern einmal vergleichend für die ökonomisch und konfessionell divergierenden Industriestädte Manchester und Aachen aufzuzeigen.

Doch indem Hirschfelder innerhalb seiner 25 (Manchester) bzw. 27 (Aachen) Sozialgruppen und -räume sowie in Extrakapiteln über Mengen und Missbrauch jeweils seine Funde aus drei Jahrhunderten ausbreitet, kann weder eine Mikro- noch eine Strukturgeschichte gelingen. Stattdessen wird der Stoff additiv, geradezu iterativ präsentiert. Doch auch wenn der Rote Faden dabei verloren geht, so findet sich manches Amüsante und Interessante. Hier wird mithin jenes “Klein-Klein” geboten, das einst Jürgen Kocka (vielfach zu unrecht) monierte. Womit Hirschfelders Urteil über die Kultur- und Sittengeschichte letztlich auf den Urheber zurückfällt: “eine Aneinanderreihung von Anekdoten, die eine logische Verknüpfung” vermissen lassen (I, S. 4).

Große Themen der Alkoholgeschichte, wie die Sozialdisziplinierung, werden zwar erwähnt und mit kryptischen Fußnoten versehen (II, S. 113), aber nicht ausgearbeitet. Wenn der Autor sich dann doch einmal auf dieses Parkett wagt, rutscht er aus. Ablehnend wird etwa der Rezensent mit dem Teilsatz zitiert, exzessive Berauschung sei in den Ober- und Mittelschichten zunehmend “mit Angst und Peinlichkeit besetzt” gewesen, um nach etlichen Beispielen selbst zu vermelden, hier wurde die Zecherei nun “als peinlich empfunden” und nach weiteren, sie wurde zum “Stigma der Unterschichten”, eine Formulierung, die dem vollständigen eingangs kritisierten Satz entstammt (II, S. 202, 239, 296). Es fehlt nicht nur an Stringenz und Konsistenz, sondern - damit verbunden - am Gespür für die Wandelbarkeit des Menschen, für die ja gerade der Alkohol ein hervorragender “Indikator” ist, wie der Autor zu Recht vermerkt. Indes, er vermag ihn nicht zu nutzen. Der kulturhistorisch-anthropologische Zugang der Alkoholforschung ist ihm verschlossen bzw. schlicht unbekannt.3 Und so werden Begriffe wie “Elendsalkoholiker” anachronistisch aufs 18. Jahrhundert appliziert und Verhaltensweisen mit heutigen Maßstäben beurteilt, etwa mit der aktuellen klinischen Definition von Rauschgraden. Was die Kulturwissenschaft als menschengemachtes “Wissen” zu erklären hätte, wird biologistisch als Datum genommen.

Zudem fehlt es am Gespür für Zahlen. Eine Tabelle zum Alkoholkonsum, der ja dem Werk seinen Titel gibt, sucht man vergeblich. Stattdessen werden verwirrliche Texte mit Ziffern ausgebreitet - so verwirrlich, dass der Autor zu dem Schluss kommt, der englische Pro-Kopf-Verbrauch an Reinalkohol habe das heutige Niveau “zu keiner Zeit auch nur ansatzweise erreicht” (I, S. 257). Dabei errechnet sich schon aus seinen eigenen Angaben, dass er im frühen 19. Jahrhundert nur rund ein Liter unter dem Vergleichwert von 1993 gelegen haben dürfte, hinzukamen große illegale Mengen und der Hausbrau. Das nämliche Fehlurteil über Deutschland: Niemals sei das heutige Niveau “auch nur annähernd erreicht” worden (II, S. 239). Tatsächlich glich es im Vormärz dem heutigen; bei Männern lag der Verbrauch höher.

Nun ist der durchschnittliche Reinalkoholkonsum eine Maßzahl, die oft überbewertet wird. Eine derart krasse Fehleinschätzung macht allerdings den interpretativen Kompass unbrauchbar. Ohnedies aber mangelt es dem Werk an einem solchen Kompass und damit auch an Kriterien des synchronischen und diachronischen Vergleichs. Wer es ohne Vorwissen durcharbeitet, wird am Ende nicht klüger sein als zuvor: zwei der drei großen Themen des Untersuchungszeitraums fallen praktisch unter den Tisch! Einzig die Thematisierungskonjunktur (“Branntweinpest”) um 1840 wird wortreich illustriert. Aber die “Gin-Panik” um 1740 und die epochale Umdeutung des Saufens vom Laster zur Krankheit um 1800 finden nur beiläufig Erwähnung.

Dazu wird das in der Tat “bahnbrechende” Werk von “Carl von Brühl-Cramer”, das der Trunksucht ihren Namen gab, zwar in den Quellen geführt, doch bleibt es im Text bei der bloßen Titelnennung (garniert mit einer frei erfundenen biografischen Bemerkung: II, S. 3). Dies erstaunt nicht, dürfte doch Hirschfelder diese zentrale Quelle niemals in der Hand gehalten haben. Vielmehr dürfte sein Wissen einer Arbeit des Rezensenten entstammen, wo sich irrtümlich als Vorname Carl, statt recte Constantin, findet. Das ist Pech; als Einzelfall könnte des Sängers Höflichkeit dazu schweigen.4 Doch misstrauisch geworden angesichts der Beschwörung grundsolider Detailforschung, die ja vielleicht für den Mangel an Übersicht entschädigen könnte, habe ich Hirschfelders zweiten Band jener “exakten Quellenanalyse” unterzogen, die er sich selbst attestiert und die er bei anderen so schmerzlich vermisst. Obschon nur mit Bordmitteln durchgeführt, fiel das Ergebnis eindeutig aus. Nach einem halben Dutzend grober Verstöße gegen die Regeln der Kunst (nebst zahlreichen Verdachtsfällen) habe ich die Suche abgebrochen. Die zu Tage geförderte Arbeitsweise sei an zwei Beispielen “quellenkritisch” aufgezeigt:

A) Unter Hirschfelders Quellen findet sich ein “Horus, Ph. S.: Abhandlung von der Trunkenheit” (1747) und wird S. 257 fälschlich als “Vorläuferliteratur” der Mäßigkeitsschriften bezeichnet. Die Quelle wurde nicht benutzt. Der tatsächliche Autor ist der Arzt Philipp Samuel Horn. Die verderbte Angabe “Horus, Ph.S.” entstammt entweder direkt einer Bibliografie aus dem Jahre 1904 oder einer Doktorarbeit, deren Verfasser ebenfalls dort abgeschrieben hatte.5 Horns Buch enthält u.a. eine Typologie der Rauschzustände und hätte dem Autor dabei helfen können, das medizinische Wissen als historisch variable Größe zu verstehen.

B) Kreativer Gebrauch wurde dagegen von zwei Zitatsplittern aus den Aufzeichnungen des Ritters Schweinichen gemacht: Einmal lud sein Herr, der Herzog von Liegnitz, den Kölner Rat ein (“und also die ganze Woche ein grosses Gesäufte war”) und ein andermal nahm er an einem Kostümfest im Kölner Kloster St. Marien teil (“waren also lustig und guter Dinge mit den Nonnen, tanzten und trunken sehr”). Beherzt fasst Hirschfelder die beiden Ereignisse zusammen und nutzt das Resultat gleich viermal als Beleg: (1) Trinkfreude der Frauen, S. 119: “Hans von Schweinichen schrieb über einen Besuch im Kölner Nonnenkloster St. Marien, es hätte ´die ganze Woche ein grosses Gesaufte´ gegeben, die Herren ´waren also lustig und guter Dinge mit den Nonnen, tanzten und trunken sehr.´” (2) Trinkfreude des Klerus, S.174: “Hans von Schweinichen schrieb [...] über einen Besuch im Kölner Nonnenkloster St. Marien, es hätte ´ein grosses Gesaufte´ gegeben, an dem auch die geistlichen Frauen teilgenommen hätten.” (3) Trinkfreude der Oberschicht, S. 191: “Zu nennen sind etwa die Nachrichten Hans von Schweinichens über ein einwöchiges ´grosses Gesaufte´, das einige wohlhabende Kölner 1576 im Nonnenkloster St. Marien veranstalteten”. (4) S. 237 tauchen die Zitatsplitter nochmals auf; diesmal, um sie als “Anekdoten oder Schwänke” abzutun. Kein Wort weiß Hirschfelder zu sagen, wer Schweinichen war oder warum der Mann in Köln weilte, lieber raunt er wisserisch: “Der Wahrheitsgehalt der Quelle ist kaum zu überprüfen.” Überprüfen lässt sich immerhin der Wahrheitsgehalt von Hirschfelders Quellenangabe: Sie ist durchgängig falsch.6

Der trinkfeste Ritter führt uns zum letzten Punkt, der hier Erwähnung finden muss: die Chuzpe - oder ist es Unvermögen? -, mit der Textstücke mehrfach in Druck gingen. Dies beschert irritierende Déjà-vu-Erlebnisse. Ganze Passagen der zwei Einleitungen sind weitgehend identisch, und innerhalb eines Bandes finden sich immer wieder Dubletten von Zitaten und Fußnoten. Die Zusammenfassungen sagen dann das Gesagte nochmals, und zu guter Letzt enden beide Bände nahezu wortgleich über Manchester. Soviel auch zur Qualität des Vergleichs.

Als Fazit bleibt ein scharfer Kontrast festzuhalten: Der Kontrast zwischen den kapitalen Mängeln der Arbeit und dem höchsten Gütesiegel, das ihr der Autor selbst verleiht, wenn er sich etwa bescheinigt: “Hinsichtlich der Methode und der praktischen Umsetzung wagt sich die vorliegende Studie auf Neuland vor.” Partiell vertraut mit dem Themenfeld, konnte den Rezensenten das gravitätische Gerede von “Quellenkritik” und “Analyse” nicht beeindrucken, andere offenbar durchaus. Und so wirft das Werk wenigstens eine große Frage auf: Wie konnten es die akademischen und verlegerischen Filter ungehindert passieren?

Anmerkungen:
1 Zur Historie vgl. stattdessen lfd. Social History of Alcohol Review (SHAR); Übersichten zum Forschungsstand: die Encyclopädie von Blocker, J.S. et al. (Hgg.), Alcohol and Temperance in History, Santa Barbara 2003, sowie - auch zu den von Hirschfelder beiläufig behandelten Drogen und Genussmitteln - das Handbuch von Hengartner, Th.;. Merki, Ch. M (Hgg.), Genussmittel, Frankfurt am Main 1999, das “nur der Vollständigkeit halber” erwähnt werden konnte - ansonsten findet sich später Erschienenes aber durchaus in den Fußnoten.
2 B.A. Tlusty in SHAR 17/2002, I-II, S. 60.
3 Gleichermaßen hilflos wie anmaßend daher die mit einer haarsträubenden Zusammenstellung von 7 deutschsprachigen Titeln unterlegte Schutzbehauptung, über die “kulturellen Aspekte des Rausches” lägen bislang “nur Vorüberlegungen vor” (II, S .217).
4 Eher amüsant auch die Entdeckung eines bislang unbekannten Klassiker-Werks (u.a. II, S. 79): Elias, Norbert, Über das Verhalten beim Essen. Der Griff ins Regal enttäuscht - es handelt sich bloß um ein Unterkapitel aus dem Prozess-Buch.
5 Abderhalden, E., Bibliographie der gesamten wissenschaftichen Literatur über den Alkohol und den Alkoholismus, Berlin 1904, S. 367; Heggen, A., Alkohol und bürgerliche Gesellschaft im 19. Jahrhundert, Berlin 1988, S. 193; recte: Horn, Ph. S., Abhandlung von der Trunkenheit, Stralsund usw. 1747 (SBPK Db 4350).
6 Als Beleg wird stets das von Conrad edierte Memorialbuch Schweinichens genannt, sowie dreimal die Dissertation Heckendorns, einmal einen eigener Aufsatz. Unschwer erweist sich Heckendorn als die wahre Quelle, der neben weiteren Zitaten auch die beiden so ausgiebig bemühten Teilsätze aus Conrad entnommen hatte; als Fundstelle gibt er “S. 41ff,, Bd. 1”. Ebenso Hirschfelder; seine beiden Zitatsplitter stehen aber auf S. 114 und 127. Zudem wird stets mit Heckendorn fälschlich “Taten” statt “Die Thaten” geschrieben (sowie aus unbekanntem Grund “Gesaufte” statt “Gesäufte”): Conrad, H. (Hg.), Die Thaten und Fahrten des Ritters Hans von Schweinichen, 2 in 1 Bd., München 1910; Heckendorn, H., Wandel des Anstands im französischen und deutschen Sprachgebiet, Bern 1970, S. 55 u. Anm. 337; Hirschfelders Aufsatz (Titel: ”Und also die ganze Woche ein grosses Gesaufte war” etc. pp. in: Volkskultur an Rhein und Maas 13/1994) gibt ebenfalls Conrad, S. 41ff., als Quelle.