H.-J. Klauck: Religion und Gesellschaft im fruehen Christentum

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Titel
Religion und Gesellschaft im frühen Christentum. Neutestamentliche Studien


Autor(en)
Klauck, Hans-Josef
Reihe
Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 152
Erschienen
Tübingen 2003: Mohr Siebeck
Anzahl Seiten
X, 456 S.
Preis
€ 99,00
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Heike Omerzu, Fachbereich Evangelische Theologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Diese von dem katholischen Neutestamentler Hans-Josef Klauck vorgelegte jüngste Sammlung 1 von 16 zum Teil bislang unveröffentlichten, in kürzerer Form oder an entlegenen Orten publizierten Aufsätzen bietet einen instruktiven Einblick in die profunden religions- und sozialgeschichtlichen Studien des Verfassers, der seit 2001 als Professor of New Testament and Early Christian Literature an der renommierten Divinity School der University of Chicago tätig ist.2 Der Band ist in sieben verschiedene Themenkomplexe untergliedert, die Klauck in den meisten Fällen bereits zuvor in monografischer Form behandelt hat, so dass er selbst die einzelnen Beiträge teilweise als Ertrag früherer Forschungen, teilweise als Versuch, diese für neue Fragestellungen zu öffnen, versteht (S. VII). Darüber hinaus dokumentiert die Sammlung - ohne jede konfessionelle Voreingenommenheit in der exegetischen Sache - Klaucks nachdrückliches Interesse an der Vermittlung von wissenschaftlicher Exegese mit Gegenwartsfragen und kirchlicher Praxis.3 Die Aufsätze, die allesamt aus dem Zeitraum von 1995 bis 2002 stammen 4 und - sofern es sich um Nachdrucke handelt - trotz ihrer Aktualität mit Literaturnachträgen versehen wurden, sind bis auf zwei Ausnahmen in englischer Sprache auf Deutsch abgedruckt, zeigen jedoch allein hinsichtlich der Rezeption der Sekundärliteratur, dass Klauck stets auch die internationale (und zwar nicht nur die englischsprachige) Forschung im Blick hat.

In dem (fast monografischen) einleitenden, eigens für diesen Band verfassten Beitrag "‚Pantheisten, Polytheisten, Monotheisten’ - eine Reflexion zur griechisch-römischen und biblischen Theologie" (S. 3-53) entfaltet Klauck den heuristischen Wert religionsgeschichtlicher Forschung anhand der Grundsatzfrage des Monotheismus.5 Nach einem exemplarischen Durchgang durch griechisch-römische (S. 7-23) und alttestamentlich-jüdische (S. 23-32; S. 32-41) Gottesvorstellungen kennzeichnet er die Entstehung des christlichen trinitarischen Bekenntnisses als Prozess der Abgrenzung von paganem Polytheismus einerseits und der Verteidigung gegen Zweifel an seinem monotheistischen Charakter von jüdischer Seite andererseits.

Der erste thematische Block (II. Sünde und Vergebung) enthält zwei Aufsätze aus dem Jahr 1996 ("1. Die kleinasiatischen Beichtinschriften und das Neue Testament", S. 57-81; "2. Heil ohne Heilung? Zur Metaphorik und Hermeneutik der Rede von Sünde und Vergebung im Neuen Testament", S. 82-115), in denen Klauck u.a. auf seine Studien zu den Johannesbriefen zurückgreifen kann.6 Der erste Beitrag zu paganen Beicht- und Sühneinschriften (ebs. Nr. 9: "Junia Theodora und die Gemeinde von Korinth", S. 232-247, darin S. 234-237 eine deutsche Übersetzung der Inschrift SEG XVIII, 1962, Nr. 143) macht vor allem in methodischer Hinsicht deutlich, dass die Epigraphik ein nach wie vor für die neutestamentliche Exegese viel zu wenig erschlossenes Gebiet ist (vgl. zur forschungsgeschichtlichen und methodischen Problematik bes. S. 57-60; S. 79f.).

Der nächste Abschnitt (III. Ekstatische Rede) enthält zwei erst jüngst (1999/2000) publizierte Beiträge zur Glossolalie, die im weiteren Umfeld der Beschäftigung Klaucks mit der Korintherkorrespondenz anzusiedeln sind.7 Während der erste von ihnen ("3. Von Kassandra bis zur Gnosis. Im Umfeld der frühchristlichen Glossolalie", S. 119-144), wie schon im Untertitel angezeigt, eher einen Überblick über glossolale Phänomene in der Umwelt des Neuen Testaments bietet, werden diese Analogien in der zweiten Untersuchung ("Mit Engelszungen? Vom Charisma der verständlichen Rede in 1 Kor. 14", S. 145-167) nur angerissen, wobei sich teilweise, so z.B. zur Engelssprache der Töchter Hiobs (S. 126-129; S. 149-151), wörtliche Übereinstimmungen zwischen beiden Studien finden. Sie dienen hier als Grundlage einer ausführlichen Exegese von 1 Kor. 14. Diese mündet in Ausführungen über die paulinische Unterscheidung von vertikaler Kommunikation der Gläubigen mit Gott ("Hier und nur hier hat das reine Zungenreden [sc. ohne Übersetzung in verständliche Rede - H.O.] als Reaktion auf das vorgängige Geschenk des göttlichen Geistes seinen legitimen Ort", S. 164) und horizontalen Beziehungen innerhalb der Gemeinde, für die der Apostel aufgrund "ihrer Verständlichkeit und ihrem kommunikativen Potential" unbedingt "der Prophetie gegenüber der Glossolalie" (S. 165) den Vorrang einräume.

Unter der Rubrik "IV. Mysterienkulte und Herrenmahl" sind zwei, nicht zuletzt wegen ihrer jeweiligen Erstveröffentlichungsorgane 8 sehr unterschiedliche Beiträge aus dem Jahr 2002 zusammengestellt. Der Aufsatz zum Herrenmahl ("6. Leib Christi - Das Mahl des Herrn in 1 Kor. 10-12", S. 194-202) ist in knapper und allgemeinverständlicher Form einem Thema gewidmet, mit dem sich Klauck bereits in seiner Münchener Habilitationsschrift aus dem Jahr 1980 beschäftigt hat.9 In der Studie "5. Die antiken Mysterienkulte und das Urchristentum - Anknüpfung und Widerspruch" (S. 171-193) stellt Klauck, in etwas anderer Ausrichtung als in der Einleitung, ausgehend vom Begriff des Mysteriums in seiner phänomenologischen und semantischen Dimension über einen Vergleich antiker Mysterienkulte 10 mit den Anschauungen und kultischen Praktiken der korinthischen Gemeinde erneut eher grundsätzliche Überlegungen zur Bedeutung religionsgeschichtlicher Arbeit an. Dabei zeigen Klaucks exemplarische Ausführungen zu Korinth vor allem, dass die dort gemachten umfangreichen archäologischen Funde bei weitem noch nicht erschöpfend für die Religions- und Sozialgeschichte der dortigen christlichen Gemeinde(n) erschlossen sind.11

Im vorliegenden Zusammenhang stehen für ihn jedoch die hermeneutischen Implikationen seiner religionsgeschichtlichen Studien im Vordergrund, wobei er vor allem um deren Verortung innerhalb der Humanwissenschaften bemüht ist. So sei etwa in anthropologischer Hinsicht zu fragen, ob "auffällige Verwandtschaften auf dem Gebiet der kultischen Praxis und ihrer Sinngebung" (S. 190) auf ein begrenztes Ausdruckspotential der Menschen angesichts bestimmter "Grunderfahrungen" wie "Tod und Leben, [...] Suche nach Erfüllung [...] und nach Möglichkeiten der Lebensbewältigung" (S. 190) zurückzuführen seien, womit zugleich eine gewichtige theologische Dimension aufgeworfen ist: "Es stellt sich dann nämlich die Frage, inwieweit Offenbarung an menschliche Vorgegebenheiten anknüpft und darauf eingeht, ob sie wirklich immer nur als das ganz Fremde hereinbricht [...] oder ob sie nicht auch Welt- und Lebenswirklichkeit annimmt und transformiert" (S. 190). In eine ähnliche Richtung, allerdings auf einen kulturell homogeneren Raum bezogen, weist die systemtheoretische Deutung von Religion als einem sozialen Zeichensystem, mit dessen Hilfe die theoretisch unbegrenzte Anzahl an Handlungsmöglichkeiten des Einzelnen reduziert und sinnvoll begründet sowie gemeinmenschliche Kontingenzerfahrungen bewältigt werden können. Auch wenn sich Klauck dezidiert von monokausalen genetischen Ableitungen des Christentums aus paganen Kulten distanziert (S. 191f.),12 setzt er doch (zu Recht) Rezeptionsprozesse voraus. So wäre es "ganz ohne die Interaktion mit griechisch-römischem Denken" etwa nicht "zur Entstehung der christlichen Sakramentenlehre [...] gekommen" (S. 192). Weiterführend scheint mir vor allem Klaucks Forderung einer konsequenten Anwendung des missionstheologischen Modells der Inkulturation auf die Ausbreitung des frühen Christentums, die sich nicht in einem "luftleeren" Raum, sondern vielmehr im "Spannungsfeld von alttestamentlich-jüdischem Erbe einerseits und der griechisch-römischen Welt des Mittelmeerraums andererseits" vollzogen hat (S. 193). Dies führt notwendig zu kritischer Abgrenzung, aber auch zu konstruktiver Aufnahme von sprachlichen Ausdrucksformen und religiösen Deutungsmustern der Umwelt, die nicht per se als Synkretismus abgelehnt, sondern in ihrer Dynamik ernst genommen werden muss.

Der zweite Aufsatz des folgenden Abschnitts ("V. Volk Gottes und Gemeinde", hier finden sich außerdem die Beiträge: "7. Gottesfürchtige im Magnificat?", S. 205-211, und "9. Junia Theodora und die Gemeinde von Korinth", S. 232-247) liest sich wie die exemplarische Umsetzung dieses Programms ("8. Gemeinde und Gesellschaft im frühen Christentum - ein Leitbild für die Zukunft?", S. 212-231). Unter Berücksichtigung sowohl der Außenperspektive auf die frühen Christen als auch deren Selbstwahrnehmung zeichnet Klauck die christliche Identitätsbildung in ihrem antiken Umfeld, sowohl was die innere Struktur als auch die gesellschaftliche Verortung angeht, wie folgt nach: "Die frühen Christen [...] dürften für Außenstehende dem privaten Kultverein einer neuen orientalischen Mysteriengottheit, der in Privathäusern seinem Vereinsleben nachgeht, verblüffend geähnelt haben [...] und manches dürfte hinsichtlich der inneren Strukturierung auch dort abgelesen sein. [...] Die Gemeinde versuchte (aber auch - H.O.) bewußt, sich von solchen Vereinen schon durch ihre Selbstbezeichnung als Ekklesia abzuheben. Dadurch demonstriert sie ihr Bewußtsein der Kontinuität zu Israel und ihren Anspruch auf Öffentlichkeit." (S. 225)

Der nächste Themenkomplex "VI. Herrscherkritik und Kaiserkult" enthält drei Beiträge, in denen Klauck den im zweiten Band seines Lehrbuchs "Die religiöse Umwelt des Urchristentums" 13 gebotenen Überblick über den Herrscher- und Kaiserkult an Einzelbeispielen vertieft. Die Studie "10. Des Kaisers schöne Stimme. Herrscherkritik in Apg. 12,20-23" (S. 251-267) lässt sich auf die These zuspitzen, dass auf der Erzählebene der Apostelgeschichte zwar Herodes Agrippa I. kritisiert werde, "tatsächlich aber dürfte diese Kritik innerhalb der Kommunikation zwischen dem (impliziten und realen) Autor und seinen Adressaten gleichzeitig auch auf Kaiser Nero zielen" (S. 252). Die folgende Untersuchung zur Nerolegende ("11. Do They Never Come Back? Nero Redivivus and the Apocalypse of John", 268-289) wurde bislang nur in kürzerer Form publiziert.14 Hier zeichnet Klauck zunächst die Entstehung der Legende nach, deren früheste Spuren bei Dio Chrysostomos zu finden seien (Or. 21). Nach dem Zeugnis griechisch-römischer Schriftsteller und Historiker (S. 268-273) rankten sich im ersten und zweiten Jahrhundert um die Nerolegende folgende Vorstellungen: "Nero is still alive, Nero will return from the East with troops, there are impostors who pretend to be Nero, and Nero's name can be given to other persons, too. This is not yet the evolved myth we mean when speaking of Nero redivivus. We see already some mythical colors here and there, but nowhere does Nero return from the dead or from the underworld" (S. 273).

Auch die eindeutig jüdischen Teile der Sibyllinischen Orakel bezeugten lediglich die Erwartung der Rückkehr Neros aus dem Osten, aber nicht die seiner Wiederbelebung von den Toten (S. 273-278). Diese Vorstellung finde sich erstmals in der Apokalypse des Johannes (vgl. Offb. 13, 17): "Only now it is stated that Nero was dead and will come up, reanimated, from the abyss. There is an obvious reason for this: Nero is paralleled with Christ, but in an inverted way, as Christ's opponent and antagonist. This is the Christian reception of the Nero legend, and only now may we speak in a strict sense of Nero redivivus" (S. 283). Mag man Klauck soweit noch folgen, scheint mir doch unsicher, ob seine darüber hinausgehende Identifikation Domitians als Nero redivivus tragfähig ist (vgl. bes. S. 283-287). Der letzte Beitrag dieses Abschnitts ("12. Das göttliche Kind. Variationen eines Themas", S. 290-313) erschließt zwar keine neuen Quellen zum Thema, zeigt aber einerseits ein weiteres Mal eindrücklich die zahlreichen Motivverwandtschaften der neutestamentlichen Kindheitserzählungen (Mt. 1-2; Lk. 1-2) mit nichtchristlichen Ankündigungen der Geburt großer Persönlichkeiten und den Legenden über die wunderbaren Ereignisse ihrer Kindheit und Jugend auf. Andererseits wird dabei abermals deutlich, dass "es sich letztlich um ein Phänomen, bei dem Anknüpfung und Widerspruch - Widerspruch auch von fremder Seite [...] - ineinander greifen" (S. 291), handelt.

Der Abschnitt "VII. Geteilte Briefe? (aus anderer Sicht)" enthält lediglich eine Studie: "13. Compilation of Letters in Cicero's Correspondence" (S. 317-337).15 Anhand des Nachweises sekundärer Zusammenstellungen von Briefen Ciceros will Klauck im Umkehrschluss die Legitimität von Teilungshypothesen der Paulusbriefe rechtfertigen. Er muss dabei jedoch selbst eingestehen, dass die Cicerokorrespondenz in erster Linie nur einen Beleg für das grundsätzliche Vorkommen von Briefkompilationen bietet, wohingegen nicht genau angegeben werden kann, wann und durch wen diese im Falle Ciceros erfolgt sind, also etwa schon durch einen Redaktor des ersten Jahrhunderts n.Chr. oder erst durch mittelalterliche Schreiber. Den relativ geringen Aussagewert dieses Befundes für die Analyse neutestamentlicher Briefliteratur zeigt auch das knappe Resümee: "Partition theories are not a priori implausible, but they should be kept rather simple, serial addition being more probable than interpolation of fragments" (S. 337).

Aus dem Abschnitt "VIII. Exegese und Kirche" sei abschließend noch auf den ersten von insgesamt drei Beiträgen eingegangen ("14. Streit um die Rechtfertigung. Paulus, Jakobus und Martin Luther", S. 341-359; außerdem sind abgedruckt: "15. Die katholische neutestamentliche Exegese zwischen Vatikanum I und Vatikanum II", S. 360-393; "16. Alle Jubeljahre. Zum neuen Dokument der Päpstlichen Bibelkommission", S. 394-420), nicht nur weil dieser bislang nur auf Spanisch vorlag, sondern auch, weil er an einer exegetischen Gretchenfrage, der Rechtfertigung, deutlich macht, dass sich Klauck zwar zuweilen durchaus die Fragen, aber nicht die Antworten seiner exegetischen Arbeit durch konfessionelle Bindungen vorgeben lässt. So urteilt er gleich eingangs kritisch: Im Blick auf "Gerechtigkeitsbegriff und Gesetzesverständnis hatten sich [...] beide Parteien, Martin Luther und seine Gegner, vom biblischen Befund teils erheblich entfernt" (S. 345). Hinsichtlich des "Verständnis dessen, was eigentlich 'Glaube' heißt", sei jedoch "Luther in der Tat sehr viel näher bei der Bibel geblieben" (S. 346). Die paulinische Kernaussage zur Rechtfertigung, Röm. 1,17-18, lässt sich nach Klauck wie folgt zusammenfassen: "Gottes Gerechtigkeit, das besagt soviel wie seine Treue, seine Gnade, seine Barmherzigkeit, seine Sorge für den Menschen, die sich in Jesus bewahrheitet. [...] Der Mensch antwortet auf diese Selbsterschließung und Selbstzuwendung Gottes mit einem anfänglichen Glauben, der immer neue Steigerung und Vertiefung erlaubt. Der Glaube realisiert sich prozesshaft im Selbstvollzug des Menschen und wächst mit ihm auf Vollendung hin" (S. 348). Der Jakobusbrief hingegen spreche bereits in eine andere, nämlich die nachpaulinische Situation hinein. So sei der in Jak. 2,14-24 entfaltete Gedanke der Rechtfertigung durch Werke nicht auf die Einhaltung des jüdischen Gesetzes bezogen, sondern ziele vielmehr auf die "Realisierung ethischer Grundhaltungen innerhalb und außerhalb der christlichen Gemeinde" (S. 356) überhaupt. "Zielpunkt der Aussage ist die Rettung im Endgericht, nicht die anfängliche Bekehrung zum christlichen Glauben" (S. 356). Die differenzierte Wahrnehmung dieser unterschiedlichen neutestamentlichen Stimmen sei eine wichtige Grundlage für alle weiteren Bemühungen der christlichen Kirchen um „(v)ersöhnte Einheit in Vielfalt" (S. 359).

Die Aufsatzsammlung wird durch insgesamt vier ausführliche Register erschlossen (S. 423-456: 1. Stellen; 2. Namen und Sachen; 3. Griechische Begriffe; 4. Autoren), die bereits isoliert betrachtet die Gelehrsamkeit und breite Quellen- und Literaturkenntnis Klaucks ausweisen. Abgesehen von einem ausgewogenen, nie zu extremen Thesen neigenden Urteil in der Sache, fallen alle Beiträge, obwohl sie vornehmlich an ein Fachpublikum gerichtet sind, positiv durch eine klare und verständliche Sprache und das Bemühen um eine geistreiche Präsentation auf. Wiederholt beruft sich Klauck dabei auf Goethe, so etwa auf den Aphorismus "Ich bin überzeugt, dass die Bibel immer schöner wird, je mehr man sie versteht" (S. 167). Es bleibt zu hoffen, dass Klauck uns auch weiterhin die Bibellektüre verschönert, indem er die exegetische Forschung bereichert und vorantreibt.

Anmerkungen
1 Vgl. für eine Zusammenstellung früherer Studien Klauck, Hans-Josef, Alte Welt und neuer Glaube. Beiträge zur Religionsgeschichte. Forschungsgeschichte und Theologie des Neuen Testaments (NTOA 29), Göttingen 1994.
2 Eine vollständige Bibliografie des Verfassers findet sich unter: http://divinity.uchicago.edu/faculty/profile_hklauck.html.
3 Vgl. zu Letzterem bes. Nr. 14-16.
4 Vgl. den Nachweis der Erstveröffentlichungen auf S. 421f.
5 Vgl. zu dieser Frage bereits den von Klauck herausgegebenen Sammelband Monotheismus und Christologie. Zur Gottesfrage im hellenistischen Judentum und im Urchristentum (QD 138), Freiburg im Breisgau 1992, darin: Vorwort (S. 7) und Einführung (S. 9-16).
6 Vgl. Klauck, Hans-Josef, Die Johannesbriefe (EdF 276), Darmstadt 1991; ders., Der erste Johannesbrief (EKK XXIII/1), Neukirchen-Vluyn 1991; ders., Der zweite und dritte Johannesbrief (EKK XXIII/2), Neukirchen-Vluyn 1992.
7 Vgl. bes. Klauck, Hans-Josef, 1. Korintherbrief (NEB.NT 7), Würzburg 2000; ders., 2. Korintherbrief (NEB.NT 8), Würzburg 1994, aber auch die Untersuchungen zu urchristlichen Hausgemeinden: ders., Hausgemeinde und Hauskirche im frühen Christentum (SBS 103), Stuttgart 1981; ders., Gemeinde zwischen Haus und Stadt. Kirche bei Paulus, Freiburg im Breisgau 1992.
8 Nämlich der "Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft" einerseits und der allgemeinverständlichen Reihe "Bibel und Kirche" andererseits.
9 Vgl. Klauck, Hans-Josef, Herrenmahl und hellenistischer Kult. Eine religionsgeschichtliche Untersuchung zum ersten Korintherbrief (NTA NF 15), Münster 1986.
10 Vgl. auch Klauck, Hans-Josef, Die religiöse Umwelt des Urchristentums 1. Stadt- und Hausreligion, Mysterienkulte, Volksglaube (Studienbücher Theologie IX/1), Stuttgart 1995.
11 Während zahlreiche neuere religions- und sozialgeschichtliche Monografien zu den frühchristlichen Gemeinden in anderen Metropolen des Imperium Romanum existieren, so etwa für Ephesus, Thessaloniki und Philippi, stellen umfassendere Arbeiten zu Korinth auf einem entsprechenden Niveau nach wie vor ein Desiderat dar; vgl. die recht allgemein gehaltenen Werke von Murphy-O'Connor, Jerome, St. Paul's Corinth. Texts and Archaeology (GNS 6), Wilmington 1983; Elliger, Winfried, Paulus in Griechenland. Philippi, Thessaloniki, Athen, Korinth, Stuttgart 1990 (aktualisierte, aber nicht mehr mit Fußnotenapparat versehene Neuauflage: ders., Mit Paulus unterwegs in Griechenland. Philippi, Thessaloniki, Athen, Korinth, Stuttgart 1998).
12 Vgl. zur Forschungsgeschichte jetzt Seelig, Gerald, Religionsgeschichtliche Methode in Vergangenheit und Gegenwart. Studien zur Geschichte und Methode des religionsgeschichtlichen Vergleichs in der neutestamentlichen Wissenschaft (ABG 7), Leipzig 2001.
13 Vgl. Klauck, Hans-Josef, Die religiöse Umwelt des Urchristentums 2. Herrscher- und Kaiserkult, Philosophie, Gnosis (Studienbücher Theologie IX/2), Stuttgart 1996, S. 17-74.
14 Vgl. CBQ 63 (2001), S. 683-698.
15 Vgl. auch schon Klauck, Hans-Josef, Die antike Briefliteratur und das Neue Testament. Ein Lehr- und Arbeitsbuch (UTB 2022), Paderborn 1998, S. 126-133.

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