M. Bäbler: Die Burgerbibliothek Bern.

Titel
Die Burgerbibliothek Bern. Archiv, Bibliothek, Dokumentationsstelle


Autor(en)
Bäbler, Mathias et al.
Erschienen
Bern 2002: Stämpfli Verlag
Anzahl Seiten
152 S.
Preis
ISBN
Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
Christian Lüthi, Universitätsbibliothek Bern

1951 erfuhr die bernische Bibliothekslandschaft eine tief greifende Umstrukturierung. Die Burgergemeinde war als alleinige Trägerin der Stadt- und Hochschulbibliothek an finanzielle Grenzen angelangt. Deshalb übernahm der Kanton grössere Lasten und gründete gemeinsam mit der Burgergemeinde die Stiftung der Stadt- und Universitätsbibliothek (StUB), später beteiligte sich auch die Einwohnergemeinde. Gleichzeitig beschlossen die Träger, die Handschriftenabteilung aus der Institution auszulagern und sie in der neu gegründeten Burgerbibliothek weiterzuführen. Die Burgerbibliothek existiert seit Anfang 1952 als Verwaltungsabteilung der Burgergemeinde und übernahm ab 1960 auch die Funktion eines Archivs der Burgergemeinde und der burgerlichen Zünfte. 1976 wechselte ausserdem die grafische Sammlung der StUB in die Obhut der Burgerbibliothek.

Der Name der burgerlichen Institution ist eigentlich irreführend, denn sie ist eher ein Archiv als eine Bibliothek. Sie versteht sich als «wissenschaftliches Dokumentationszentrum der bernischen Geschichte», das sich seit 1952 an der Münstergasse 63 befindet, unter dem gleichen Dach wie die Schwester StUB. Seit 1953 besteht eine eigene Schriftenreihe, in der bisher in unregelmässigen Abständen 22 Bände erschienen sind. Seit 1975 veröffentlicht die Burgerbibliothek die Bibliographie zur Berner Geschichte, deren Inhalt ab dem Jahr 1995 auch im IDS-Katalog Basel-Bern recherchierbar ist. Im Aufbau ist ferner eine Datenbank der grafischen Sammlung, die bereits mehrere Tausend Dokumente verzeichnet. Leider ist dieses Findmittel für Aussenstehende noch nicht frei zugänglich.

Die Informationsschrift zum 50-Jahr-Jubiläum dokumentiert erstmals umfassend die Geschichte der Institution und ihrer Angestellten sowie ihre Bestände und Dienstleistungen. Die Mitarbeitenden stellen in kurzen Beiträgen die wichtigsten Bestände vor. Neben den erwähnten Schätzen lagern in der Burgerbibliothek die Archive und Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten wie Albrecht von Haller und Jeremias Gotthelf, Archive burgerlicher Familien sowie Vereins- und Firmenarchive. Seit 1962 dokumentiert die Bibliothek zudem Porträts bernischer Personen, die bis 1850 angefertigt wurden. Die Publikation enthält ausserdem Beiträge über die Restaurierung und Konservierung der Bestände und längere Texte über Chroniken, die Abteilung Bongarsiana und die Abteilung Graphik und Bibliographie. Entstanden ist eine illustrierte, handliche Publikation, die eine wichtige Sammlung zur bernischen Kultur und Geschichte anschaulich porträtiert.

Zitierweise:
Christian Lüthi: Rezension zu: Bäbler, Mathias et al.: Die Burgerbibliothek Bern. Archiv, Bibliothek, Dokumentationsstelle, Bern, Stämpfli, 2002. 152 S., ill. Zuerst erschienen in: Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 65, Nr. 4, Bern 2003, S. 221f.

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Zuerst veröffentlicht in

Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 65, Nr. 4, Bern 2003, S. 221f.

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