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Mittelalterliche Geschichte

M. Werner: Spätmittelalterliches Landesbewusstsein in Deutschland

 

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Zuerst erschienen in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Vol. 56 Nr. 1, 2006, S. 116.
Titel:Spätmittelalterliches Landesbewusstsein in Deutschland
Reihe:Vorträge und Forschungen 61
Herausgeber:Werner, Matthias
Ort:Ostfildern
Verlag:Jan Thorbecke Verlag
Jahr:
ISBN:978-3-7995-6861-6

Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
Eberl Immo
E-Mail: </>

Der Konstanzer Arbeitskreis hat sich in einer Reihe von Tagungen und Bänden mit der Diskussion über den Begriff der Verfassungs- und Landesgeschichte befasst und dabei zahlreiche Impulse für die Forschung gegeben. Die Begriffe «Land» und damit auch «Landesbewusstsein» kamen im Rahmen dieser Untersuchungen thematisch kaum vor. Im Anschluss an diese langjährige Diskussion hat der Konstanzer Arbeitskreis seine Frühjahrstagung 2000 dem Forschungsproblem des «Landesbewusstseins» gewidmet. Der vorliegende Band legt die auf dieser Tagung gehaltenen Vorträge – zum Teil erheblich erweitert – im Druck vor. Nach einer relativ knappen Einführung in das Thema des Bandes von Matthias Werner folgen insgesamt acht Beiträge, die den Begriff «Landesbewusstsein» an beispielhaften Landschaften des Alten Reiches untersuchen. Jean-Marie Moeglin untersucht dabei das regionale Bewusstsein in Flandern, Dieter Mertens im alten Schwaben, Winfried Stelzer östlich des Arlberges, Frank G. Hirschmann in Lothringen, den Niederlanden und dem Rheinland, Peter Johanek in Westfalen und Andreas Rüther in Schlesien. Enno Bünz steuert zu dem Werk den Beitrag «Das Land als Bezugsrahmen von Herrschaft, Rechtsordnung und Identitätsbildung. Überlegungen zum spätmittelalterlichen Landesbegriff» bei, während sich Johannes Helmrath den Formen und Problemen nationaler und regionaler Historiographie des deutschen und europäischen Humanismus um 1500 widmet. Die Ergebnisse der Tagung werden von Bernd Schneidmüller zusammengefasst. Der Band verbindet in sich gezielte Fallstudien mit systematischen Analysen zum spätmittelalterlichen Landesbegriff und zur Landesgeschichtsschreibung. Die auf diese Weise gewonnenen neuen Einsichten über die regional unterschiedlichen Rahmenbedingungen schaffen neue Zugänge zur Thematik des Bandes. Der Konstanzer Arbeitskreis hat seine jahrzehntelange Beschäftigung mit der Verfassungs- und Landesgeschichte jetzt mit dem Thema «Land» und «Landesbewusstsein» weiter fortgesetzt und es im vorliegenden Band verstanden, einem alten und seit Jahrzehnten erörterten Thema neue Seiten abzugewinnen und damit der Forschung höchst erfolgreich neue Anstösse und Impulse zu geben. Die künftige Forschung und ihre Ergebnisse werden aus diesen ersten Anstössen in Zukunft entscheidend mitgeprägt werden.

Zitierweise Immo Eberl: Rezension zu: Matthias Werner (Hg.): Spätmittelalterliches Landesbewusstsein in Deutschland (Vorträge und Forschungen, Band 61). Ostfildern, Jan Thorbecke Verlag, 2005. Zuerst erschienen in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Vol. 56 Nr. 1, 2006, S. 116. <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/infoclio/id=17894>
 
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