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Geschichte allgemein

M. Fröhlich: Das Hotel Bellevue Palace in Bern

 

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Zuerst erschienen in: Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 76 Nr. 3, 2014, S. 82-83.
Autor(en):
Titel:Das Hotel Bellevue Palace in Bern – The Bellevue Palace Hotel in Berne
Reihe:Reihe Pages blanches
Ort:Bern
Verlag:Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte - GSK
Jahr:
ISBN:978-3-03797-082-9
Umfang/Preis:107 S.

Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
Anna Bähler
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Die Publikation basiert auf dem Text des Schweizerischen Kunstführers Das Hotel Bellevue Palace in Bern von 2006 des gleichen Verfassers. Das schön bebilderte Buch führt uns auf Deutsch und Englisch durch die Geschichte des Berner Luxushotels von seinen ersten Anfängen bis in die Gegenwart.

Mit der Wahl der Stadt Bern zur Bundesstadt mussten hier standesgemässe Unterkünfte für Parlamentarier entstehen. Kurz nachdem 1858 das Hotel Bernerhof eröffnet hatte, erwarb der Wirt des an der Münstergasse gelegenen Gasthofs Falken, Carl

Friedrich Leopold Osswald, zwei Liegenschaften an der Inselgasse zwischen dem alten Inselspital und der Berner Münzstätte. An dieser Stelle errichtete er 1864 / 65 ein zweiflügeliges Hotel mit einem repräsentativen Garten. Er benannte es nach der hier gelegenen, vielbesuchten Aussichtsterrasse «Bellevue». Diesen Namen trugen damals viele Hotels, denn es hing ihm ein Flair grossbürgerlicher Lebensweise an.

Das «Bellevue» prosperierte – und gelangte schon bald an den Rand seiner Platzkapazität und seiner Leistungsfähigkeit. Der Besitzer Osswald gründete deshalb 1911 zusammen mit weiteren Interessierten die Hotel Bellevue Palace AG und übertrug ihr das Eigentum am Hotel. Die AG erwarb zwei benachbarte Liegenschaften, liess das gar noch nicht so alte Hotel Bellevue abreissen und an seiner Stelle von den Architekten Paul Lindt und Max Hofmann das um einiges grössere und prächtigere Hotel Bellevue Palace errichten, das am 27. November 1913 seinen Betrieb aufnahm.

Der Autor beschränkt sich nicht auf die Darstellung der Geschichte des Hotels, sondern führt die Leserschaft in einem fast dreissig Seiten umfassenden Kapitel durch das heutige «Bellevue», immer wieder im Vergleich mit der ursprünglichen Innenausstattung. Zahlreiche Fotografien zeigen die Entwicklung und die Anpassungen der Innenarchitektur an den Geschmack der jeweiligen Zeit. Die Publikation schliesst ab mit einer Auflistung und einigen Bildern von berühmten Gästen.

Gemäss Fröhlich verkörpert das «Bellevue Palace» in exemplarischer Weise den Typus des Stadthotels. Es liegt im Stadtzentrum, ist verkehrstechnisch bestens erschlossen und bietet eine einzigartige Aussicht auf die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Dank seiner Nachbarschaft zum Bundeshaus etablierte sich das «Bellevue» auch als Staatshotel, das viele illustre Gäste beherbergte. Die Nähe zum politischen Zentrum der Schweiz liess es zu einem Angelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Lebens werden, zu einer heimlichen «Dépendance der Macht».

Zitierweise Anna Bähler: Rezension zu: Fröhlich, Martin: Das Hotel Bellevue Palace in Bern – The Bellevue Palace Hotel in Berne. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2013. Zuerst erschienen in: Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 76 Nr. 3, 2014, S. 82-83. <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/infoclio/id=24037>
 
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