Paul Eber. Humanist und Theologe der zweiten Generation der Wittenberger Reformation

Paul Eber. Humanist und Theologe der zweiten Generation der Wittenberger Reformation

Veranstalter
Universität Erfurt; Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Reformation, Evg.-Theologischen Fakultät, Universität Tübingen; gemeinsam mit der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
Veranstaltungsort
Forschungsbibliothek Gotha, Schloss Friedenstein, D-99867 Gotha
Ort
Gotha
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.11.2011 - 12.11.2011
Deadline
27.10.2011
Website
Von
Prof. Dr. Volker Leppin, Tübingen; Dr. Daniel Gehrt, Gotha

Die Universität Erfurt und der Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Reformation an der Evg.-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen veranstalten gemeinsam mit der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt vom 10. bis 12. November 2011 an der zur Universität Erfurt gehörenden Forschungsbibliothek Gotha eine Tagung zu dem bedeutenden Theologen und Mitstreiter Martin Luthers, Paul Eber (1511-1569).

Anlass der unter dem Titel „Paul Eber. Humanist und Theologe der zweiten Generation der Wittenberger Reformation“ stattfindenden Tagung sind der 500. Geburtstag Ebers und sein umfangreicher, bislang kaum bekannter Nachlass in der Forschungsbibliothek Gotha, der nun erstmalig im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes online verzeichnet worden ist.

Die bisher recht schmale Forschung zu Eber steht immer noch im Schatten seiner Vorgänger Martin Luther und Philipp Melanchthon. Dabei war Eber als führender Theologieprofessor an der Leucorea, als Oberaufseher der Superintendenturen im Wittenberger Kurkreis und als Ratgeber für Kurfürst August von Sachsen und zahlreiche andere lutherische Städte und Territorien reichs- und europaweit in den 1560er Jahren von zentraler Bedeutung. Seine Beziehungen zu Gelehrten, Potentaten und Kirchengemeinden reichen bis nach Ost- und Nordeuropa. Dabei hat er sich unter anderem als Theologe, Prediger, Übersetzer, Historiker, Astronom und Kirchlieddichter verdient gemacht.

Die Tagung will die vielfältige Wirkungsbereiche Ebers beleuchten und dabei an neuere Forschungen zur Konfessionalisierung, Gelehrtenkultur und mitteldeutschen Universitätsgeschichte im 16. Jahrhundert anknüpfen.

Der in der Forschungsbibliothek Gotha erschlossene, umfangreiche Nachlass Ebers umfasst elf Bände mit mehr als 1000 Briefen. Die Ergebnisse der Erschließung im Rahmen der Katalogisierung der Reformationshandschriften der Forschungsbibliothek sind in der Datenbank für Handschriften und Autographen HANS recherchierbar: http://hans.uni-erfurt.de/hans/index.htm.

Die Tagung wird von der Stadt Erfurt unterstützt. Die Veröffentlichung der Tagungsbeiträge ist vorgesehen.

Tagungsleitung
Prof. Dr. Volker Leppin (Universität Tübingen, Kirchengeschichte)
Dr. Daniel Gehrt (Forschungsbibliothek Gotha)

Programm

Donnerstag, 10. November 2011

14.00-14.30 Uhr Begrüßung und Einleitung
(Klaus Manger, Kathrin Paasch, Daniel Gehrt, Volker Leppin)

Sektion I: Konfessionelle Konsolidierung, Integration und Abgrenzung

14.30-15.15 Uhr
Konfessionsbildung in Kursachsen in den 1550er und 1560er Jahren.
(Thomas Töpfer, Leipzig)

15.15-16.00 Uhr
Ein Intermezzo der Eintracht? Die Beziehung der Universitäten Wittenberg und Jena Mitte der 1560er Jahre.
(Daniel Gehrt, Gotha)

16.00-16.30 Uhr Kaffeepause

16.30-17.45 Uhr
Paul Eber und die Lehrkontroversen seiner Zeit.
(Volker Leppin, Tübingen)

17.45-18.30 Uhr
Paul Ebers Kontakte nach Osteuropa.
(Henning Jürgens, Mainz)

Freitag, 11. November 2011

Sektion II: Ebers Kompetenz- und Wirkungsbereiche

9.00-9.45 Uhr
Paul Eber als akademischer Lehrer an der Philosophischen Fakultät in Wittenberg.
(Meinolf Vielberg, Jena)

9.45-10.30 Uhr
Paul Ebers Tätigkeit an der Theologischen Fakultät in Wittenberg und in seinen Kirchenämtern.
(Andreas Gößner, Kassel)

10.30-11.00 Uhr Kaffeepause

11.00-11.45 Uhr
Paul Eber als kirchenpolitischer Berater Kurfürst Augusts von Sachsen.
(Christian Winter, Leipzig)

Sektion III: Eber als Humanist

11.45-12.30 Uhr
Paul Eber als neulateinischer Dichter. Ein Versuch.
(Stefan Rhein, Wittenberg)

12.30-14.15 Uhr Mittagessen und -pause

14.15-15.15 Uhr
Führung durch die Forschungsbibliothek Gotha
(Kathrin Paasch, Gotha)

15.15-16.00 Uhr
Paul Ebers „Contexta Populi Iudaici Historia“ (1548) und „Biblia Germanicolatina” (1565).
(Christoph Bultmann, Erfurt)

16.00-16.45 Uhr
Paul Ebers „Calendarium historicum“ (1550).
(Hans-Peter Hasse, Dresden)

16.45-17.15 Uhr Kaffeepause

17.15-18.00 Uhr
Paul Eber als Astronom und Astrologe.
(Klaus-Dieter Herbst, Jena)

18.15-19.15 Uhr Öffentlicher Vortrag
Im Weinberg des Herrn. Das Gedächtnismal von Lukas Cranach d.J. für Paul Eber in der Wittenberger Pfarrkirche
(Doreen Zerbe, Leipzig)

Samstag, 12. November 2011

Sektion IV: Eber als Theologe und Seelsorger

9.00-9.45 Uhr
Vom Philippisten zum Melanchthonianer. Die Entwicklungen in Paul Ebers Abendmahlslehre im Kontext des Zweiten Abendmahlsstreits.
(Johannes Hund, Mainz)

9.45-10.30 Uhr
Paul Eber as Preacher.
(Robert Kolb, St. Louis)

10.30-11.00 Uhr Kaffeepause

11.00-11.45 Uhr
Paul Eber als Liturgiker und Hymnologe.
(Stefan Michel, Jena)

11.45-12.30 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

Cornelia Hopf

Forschungsbibliothek Gotha, Schloss Friedenstein, D-99867 Gotha
(+49) (0)361-7375530
(+49) (0)361-7375539

cornelia.hopf@uni-erfurt.de


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